Diskurse und Auseinandersetzungen mit den Fragen von Demokratie und Bildung und den Inhalten demokratischer Bildung sind in Österreich - so es sie überhaupt gibt - häufig verkürzt. Der Fokus liegt meist auf "Mitbestimmung". Fragen der Gestaltung der demokratischen Grundstrukturen und des demokratischen Grundverständnisses werden vernachlässigt. Das ist wohl u.a. auf die wenig aufgearbeitete autoritäre und faschistische Tradition in den meisten institutionellen Kontexten zurückzuführen. Die vorliegende Ausgabe des Magazin erwachsenenbildung.at fragt, was Demokratie kennzeichnet, wie viel und welche Art von Demokratie wir uns vorstellen können und wie viel Demokratie eine Gesellschaft braucht. Die Themenbeiträge entwickeln verschiedene, kritische, oft feministische Zugänge zum Demokratielernen und werden einerseits thematisch (critical science literacy, economic literacy), andererseits methodisch (Psychodrama, Legislatives Theater) mit direkten praktischen Bezügen ausgeführt. Die praxisorientierten Beiträge beschäftigen sich mit spezifischen Ansätzen (Anti-Bias-Ansatz, kritische Radioberichterstattung) und alten neuen Themen des Demokratielernens (politischer Extremismus, Geschlechterstereotype). Resümierend appellieren die Herausgeber, die institutionelle Einbindung zivilgesellschaftlicher Organisationsformen in die Erwachsenenbildungslandschaft und auch die verkürzten Diskurse um demokratische Bildung in Österreich genauer zu untersuchen. (DIPF/Orig.) ; Dialogues about and discussions of democracy and education and the content of democratic education are frequently truncated in Austria – if they take place at all. The focus is mainly on "co-determination." Questions about how to organize basic democratic structures and basic democratic understanding are neglected. In most institutional contexts, this can probably be attributed to the authoritarian and fascist tradition with which society has hardly come to terms. This issue [.] asks what characterizes democracy, how much and what kind of democracy we can imagine and how much democracy a society needs. The topics of the articles develop different critical and often feminist approaches to learning democracy and are organized by topic (critical science literacy, economic literacy) as well as methodology (psychodrama, legislative theatre) and provide practical examples. The practice-oriented articles are concerned with specific approaches (anti-bias approach, critical radio broadcasts) and old new topics of democracy learning (political extremism, gender stereotypes). The editors call for a more detailed investigation of the possibilities of institutional inclusion of civil society organizations in the landscape of adult education and also of the limited and trancated discourses about democratic education in Austria. (DIPF/Orig.)
Im Zuge des Wandels ihrer gesellschaftlichen Rolle erobern Frauen in der Weimarer Republik auch den Platz hinterm Lenkrad. Als sogenannte 'Selbstfahrerinnen' stehen sie dabei im Fokus der Aushandlung von neuen Weiblichkeitsvorstellungen. Die Arbeit verfolgt die Debatten, die das Phänomen Autofahrerinnen seit 1900 auslösen. Es wird dargelegt, wie sich zum Teil bis heute tradierte Vorurteile etablieren konnten, und verdeutlicht, dass die Diskurse zur automobilen Frau herrschende Geschlechtervorstellungen nicht nur widerspiegeln, sondern zu ihrer Reproduktion beitragen. In der Weimarer Republik erfährt die Selbstfahrerin eine Vielfalt an Zuschreibungen. Die Bilder umfassen die emanzipierte wie die auf Mode und Luxus bedachte Automobilistin und reichen bis zum automobilen Vamp in der Literatur der Neuen Sachlichkeit. [...] (Quelle: Text Verlagseinband / Verlag)
Der Name Vivian Maier ist vielen ein Begriff, nicht nur aufgrund des 2013 erschienenen Dokumentarfilms Finding Vivian Maier, produziert von John Maloof und Charlie Siskel, sondern auch aufgrund der Tatsache, dass sich in den letzten Jahren Publikationen zu Maiers Leben und Werk buchstäblich häuften. Da sich Maier zu Lebzeiten gegen die Veröffentlichung ihrer Bilder entschieden hatte, stellt ihre Person sowie ihr Werk eine Faszination für viele dar und kurbelt Debatten zum künstlerischen Wert ihrer Aufnahmen an. Auf der Suche nach der "real story" von Vivian Maier, versprechen diverse Studien das Rätsel der "mistery woman" oder der "nanny-photographer" Maier zu lösen (S. 42). Dass, schon aufgrund dieser von aufgeladenen und teils stigmatisierenden Begriffen gezeichneten Entwicklung, Nadja Köfflers kürzlich erschienene Studie Vivian Maier und der gespiegelte Blick. Fotografische Positionen zu Frauenbildern im Selbstportrait ein Gegennarrativ zu dem bisher kreierten Bild der Künstlerin schaffen musste, war der Autorin durchaus bewusst und gekonnt stellt sich die Medien-, Bild- und Bildungswissenschaftlerin an der Universität Innsbruck dieser Herausforderung. Die Gegenposition, die Köffler in ihrem Buch einnimmt, bestimmt sich in erster Linie dadurch, dass sie sich gegen spekulative Charaktereigenschaften der Künstlerin wehrt und das Werk selbst sowie den Umgang mit Maiers Nachlass ins Zentrum ihrer Untersuchung rückt. Obgleich Köffler selbst eingesteht, dass sie anfänglich der Versuchung unterlag, "in Maiers Fotografien Indizien für ihre Persönlichkeitsstruktur finden zu müssen" (S. 39), wählte die Autorin doch einen anderen Ansatz. Köffler machte es sich zur Aufgabe durch eine genderrelevante, kunsthistorische, bildwissenschaftliche sowie den aktuellen Kunstmarkt betreffende Kontextualisierung, verkürzte, verklärte oder eindimensionale Darstellungen der Künstlerin infrage zu stellen und präsentiert damit Maier als ernstzunehmende und scharfsinnige Fotografin mit kritischen Blick auf die gesellschaftlichen Entwicklungen ihrer Zeit. Es mag zwar irritierend wirken, dass ein Buch über eine Fotografin und deren Selbstporträts ohne eine einzige abgedruckte Fotografie auskommt, jedoch viele weiße Flecken zwischen den Textzeilen präsentiert. Von dieser visuellen Irritation sollten sich Leser*innen jedoch nicht abhalten lassen weiter in die Lektüre einzutauchen. Denn die äußerst reflektierte, argumentativ starke und überzeugende Erläuterung, weshalb – abgesehen vom Umschlagbild von Anna Kus Park, einer Zeichnung von Jessica Krecklo Naidu und einer Collage von Nadja Köffler selbst – keine Abbildungen im Buch zu finden sind und sich die Autorin gezwungenermaßen dazu entschied diese mit auf QR-Codes verweisende Abbildungsrahmen zu ersetzen, ist eines der Highlights des Buchs. Auch verknüpft die Autorin schon im Prolog diese Entscheidung mit den Grundthematiken ihrer Studie, nämlich der Frage, wie mit dem Nachlass einer Künstlerin umgegangen werden soll, die selbst nicht veröffentlichen wollte und dennoch mit dem Selbstporträt eine Darstellungsform wählte, welche nicht nur dokumentiert, "daß es sie gibt" sondern ebenso, "daß es sie gegeben haben wird" (Bronfen 2001, S. 24, zitiert nach Köffler S. 216). Auch behandelt sie, wie der zufällige Fund von Maiers Werk zu einem Millionengeschäft wurde und wie durch die Verwaltung ihrer Bilder durch die Finder bzw. selbsterkorenen Rechtsinhaber, sexistisch geprägte Narrative zu einer weiblichen Biografie entstehen oder weshalb das fotografische Werk selbst nur bedingt Informationen zum Leben der Künstlerin geben, jedoch über politische, noch konkreter feministische Positionen sprechen kann. Schon Martin Sexls Geleitwort zu Köfflers Studie führt mit Fokus auf kapitalistische Strukturen des Kunstmarktes in die Thematik ein und zeichnet ein Netzwerk sexueller und ökonomischer Machtverhältnisse nach, welchem weibliche Kunstschaffende ausgesetzt sind. Köffler exemplifiziert diese Zusammenhänge ausführlich anhand von Vivian Maier. Auf den Prolog und ein einführendes Kapitel zur bisherigen Forschung zu Maier folgt das Kapitel "Vom Werk zur Fotografin". Der Titel spiegelt nicht nur eine chronologische Entwicklung wider, in der erst das Werk und dann die Person entdeckt wurde, sondern soll ebenso den Duktus Köfflers Studie betonen, "der die 'Erstarrtheit des Blicks' im Maier-Diskurs kritisieren will" (S. 54). Der Kritik folgend, dass vergangene Arbeiten zur Künstlerin an ihrer Biografie haften blieben und das Werk aus dem Blick geriet, weist die Gliederung des Kapitels jene Struktur auf, die Köffler mit ihrem Titel fordert und verhandelt erst nach der Auseinandersetzung mit dem Werk und der Frage, wem der Nachlass Maiers überhaupt gehöre, Biografisches bzw. biografische Konstruktionen. Die Autorin stellt die Frage, "Wer war Vivian Maier nun? Eine Eigenbrödlerin? Eine Cineastin und Kunstinteressierte? Eine Hexe? Eine Feministin und Idealistin?" (S. 76). Die biografischen Lücken anerkennend, begibt sich Köffler jedoch nicht in eine Pattsituation, indem sie selbst versucht Maiers Biografie neu zu schreiben, viel mehr macht sie Prozesse der Wissensgenerierung um Maiers Person transparent, beispielsweise indem sie erörtert, welche Effekte der Dokumentarfilm Finding Vivian Maier hatte, der ausschließlich ehemalige Ziehkinder von Maier interviewte, jedoch keine Person, die ihr in ihrer Schaffensphase nahe stand und ihre künstlerischen oder politischen Ambitionen einschätzen hätte können. Kapitel 3 stellt schließlich die zentrale Frage, inwiefern das Selbstporträt als eine feministische Artikulation verstanden werden kann. Maiers Werk wird demnach nicht nur kunsthistorisch kontextualisiert, sondern auch im Spannungsverhältnis von Selbstporträt und Identität behandelt. Unter Rückgriff auf die Arbeiten von Kerstin Brandes und Marie-Luise Angerer plädiert die Autorin für einen Medienbegriff, der die Fotografie nicht auf ihre Abbildungsfunktion reduziert, sondern sie als Instrument zur Herstellung, Konstruktion und Dekonstruktion von Identität versteht. Damit legt sie gleichzeitig einen Identitätsbegriff nahe, der Brandes und Stuart Hall folgend die "diskursive Konstruiertheit und Kontingenz von Identität zwischen Prozessualität und Fixierung zu fassen versucht und damit vor allem das Handlungsmoment und die potentielle Veränderbarkeit von Identität" (S. 91) unterstreicht. Um weiters das feministische Potential von Selbstporträts zu besprechen, stellt Köffler das Werk in die Tradition weiblicher Fotografinnen der 1920er und 1930er Jahre, die durch ihr Schaffen nicht nur Maier beeinflussten, sondern ebenso Geschlechterstereotypen sowie Blickpositionen infrage stellten. Auch andere dekonstruierende wie auch normierende Entwicklungen innerhalb der Visuellen Kultur und in Bezug auf Weiblichkeitsdarstellungen (beispielsweise anhand der 'Neuen Frau' oder der 'Kodak Girls') und Geschlechterstereotypen stellt Köffler vor. Bereits tief eingetaucht in feministische Positionen von Selbstporträts, scheint es überraschend, dass im darauffolgenden vierten Kapitel methodische Überlegungen besprochen werden, welche die Leser*innen wohl eher zu Beginn der Studie erwartet hätten. Tatsächlich stellt dieses Kapitel einen Schnitt bzw. die Überleitung zum zweiten Teil des Buches dar, in dem die Autorin bildanalytisch das Werk Maiers untersucht. Köffler orientiert sich hierfür primär an Benita Herders Überlegungen zur Funktion von Bildern in der Erkenntnistheorie sowie an Ralf Bohnsacks ikonologisch-ikonische Bildanalysemethode. Dieser Ansatz führt schließlich zur Festlegung von sechs Porträtkategorien, die weiterführend untersucht werden: dem Schattenporträt, dem Beziehungsporträt mit weiblich konnotiertem Sujet, dem selbstfokussierenden Porträt, dem Reflexions- bzw. Spiegelungsporträt (Mehrfachspiegelung wie auch Einfachspiegelung) sowie dem kameralosen bzw. kameradistanzierenden Porträt. Köffler beweist in ihren Beschreibungen ausgewählter Fotografien einen analytisch geschulten Blick und präsentiert in den ikonologisch-ikonischen Interpretationen strukturiert Analyseergebnisse, die Maiers Werk in Kontexten feministischen Kunstschaffens verorten. Die Adaptierung der recht schematischen Bohnsack'schen Methode führt jedoch dazu, dass Bildbeschreibung und -analyse bzw. kunsthistorischer, kultureller und politischer Kontext voneinander entkoppelt wirken. Dass das letzte Kapitel eine "Gesamtinterpretation und fotohistorische Kontextualisierung" (S. 191) ist, verstärkt zwar diesen Eindruck, soll dem Inhalt jedoch nichts abtun, denn Köffler stellt darin präzise, strukturiert und mit bemerkenswerter Weitsichtigkeit die Ergebnisse ihrer Studie vor. Nach veranschaulichender Gegenüberstellung unterschiedlicher Blickpositionen sowie auch von Öffentlichkeit und Privatheit von Maiers Werk, kommt die Autorin zum Schluss, dass die Überzeugung, "Maier hätte ihre Fotografien keinesfalls einem öffentlichen Diskurs aussetzen wollen" infrage gestellt werden müsse. Maiers Porträts seien "zu auffordernd und affirmativ", ihre Blicke würden "wiederholt die Bildbetrachterin/den Bildbetrachter" treffen, sie würden "'Sieh her!', 'Schau mich an!'" rufen und "den Blick durch eigenwillige Bildkompositionen und Blickkonstellationen" halten (S. 216). Nadja Köfflers Studie hat es geschafft, Vivian Maier nicht auf spekulative, sexistische und stigmatisierende Narrative zu ihrer Person zu reduzieren, Einblick in die Maier-Forschung zu geben, sich wenn nötig davon abzugrenzen und gleichzeitig neue wie auch kunsthistorisch gewachsene Positionen aufzumachen, indem das Werk ins Zentrum gestellt wurde – das Werk einer ernstzunehmenden Künstlerin, die ebenso wie die Autorin einen weitsichtigen und gesellschaftskritischen Blick bewiesen hat. Quellennachweise Bronfen, Elisabeth (2001): "Frauen sehen Frauen sehen Frauen". In: Lothar Schirmer (Hg.). Frauen sehen Frauen. Eine Bildgeschichte der Frauen-Photographie. München: Schirmer/Mosel, S. 9-34.
Die wechselseitige Wahrnehmung europäischer Nachbarn kommt nicht ohne stereotype Vorstellungen des "Anderen" aus. Doch nicht nur in Bildern des "Anderen", sondern auch in Vorstellungen vom "Eigenen" sind Stereotype virulent. Diese Selbst- und Fremdwahrnehmungen sind historisch, sozial oder regional variabel, können durch politische Interessen motiviert und durch mediale Repräsentationsformen determiniert sein. Anhand der genannten Aspekte untersuchen die Beiträge die Konstitution, Tradierung und Infragestellung slowakischer Selbstbilder sowie tschechischer und deutscher Wahrnehmungen der Slowakei. In zeitlicher Hinsicht liegen die Schwerpunkte einerseits auf dem "langen" 19. Jahrhundert, andererseits auf der Zeit nach dem Fall des "Eisernen Vorhangs" bzw. nach der Teilung der Tschechoslowakischen Republik in zwei Staaten. Zudem geben zwei Beiträge Auskunft über Projekte, die anlässlich der Vergabe des Titels "Kulturhauptstadt Europas" an die ostslowakische Stadt Košice/Kaschau/Kassa durchgeführt wurden. Mit Beiträgen von Tilman Kasten, Eva Krekovičová, Tanja Krombach, Katharina Richter-Kovarik, Vladimír Segeš, Dušan Šimko, Petra Steiger, Slávka Otčenášová, Lujza Urbancová, und Hans-Jakob Tebarth.
Historicizing masculinity: the criminal and the gentleman -- Always making excuses: the rake and criminality -- Romancing the highwayman -- Welcome the outlaw: pirates, maroons, and Caribbean countercultures -- Privacy and ideology: elite male crime in Frances Burney's Evelina and William Godwin's Things as they are, or, The adventures of Caleb Williams
Praxis ist durch Routinisiertheit bei gleichzeitiger Vollzugsoffenheit gekennzeichnet. Vor diesem Hintergrund bestimmt Gianna Wilm Geschlecht als kontingente Praxis und nimmt Geschlechteraktualisierungen im Sportunterricht in den Blick. Mithilfe videobasierter Praxeographie zeigt sie auf, wie geschlechtskonstruierende Praktiken in der Unterrichtspraxis routinisiert mitvollzogen, situativ (re)produziert und in einem Wechselspiel von doing und undoing gender durch die Teilnehmer*innen aktiv verhandelt werden. Über die Verknüpfung von Theorie, Methodologie und Empirie leistet sie einen Beitrag zur differenzierten Beschreibung der Bedeutung der Kategorie Geschlecht im Unterricht.
Junge muslimische Männer sind die neuen Sündenböcke in den westlichen Gesellschaften - sie werden dämonisiert und sensationalisiert. Das seit dem »11. September« gesteigerte Interesse an muslimisch-migrantischen Geschlechterbeziehungen gilt vornehmlich dem Stereotyp des »aggressiven und patriarchalen Migranten«. Die Frage nach der konkreten Bedeutung von Migration und Religion für die Transformation und (Re-)Konstruktion männlicher Identitäten wird nicht gestellt.Dieser Band schließt die Lücke in der deutschsprachigen Forschung und bringt interdisziplinäre Forschungsergebnisse zu den Schnittstellen von »Migration und Männlichkeit« sowie »Maskulinität und Islam« zusammen.
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Von "Nixchen" und "Elfen", "Dinosauriern" und "Zwergen"Eine Analyse der Wahrnehmung von "Osten" und "Westen" anhand der Olympischen Sommerspiele 1972, 1976, 1992 und 1996von Martin SpitzerDa die Erfolge heimischer SportlerInnen bei Olympischen Sommerspielen relativ gering ausfallen, ist ein Großteil der Berichterstattungen der österreichischen Zeitungen den internationalen Ergebnissen gewidmet. Anhand dieser Berichterstattung in der "Presse" und der "Kronenzeitung" wurde qualitativ und quantitativ analysiert, wie der politische "Westen" und der politische "Osten" während und nach dem Kalten Krieg wahrgenommen werden. In den 70er Jahren wird generell eher mit den AthletInnen der USA sympathisiert. Ausnahmen gibt es vor allem aus der DDR, wobei hier die Attraktivität der Athletinnen wichtiger ist als die Herkunft. Die Erfolge der UdSSR werden kaum erwähnt.In den 90er Jahren stehen die USA deutlich mehr im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Die Berichterstattung konzentriert sich zum Großteil auf Sportarten bei denen die AthletInnen der USA dominieren. Die AthletInnen der ehemaligen UdSSR werden gerade 1992 genauer betrachtet und von ihnen wird ein positiveres Bild als in den 70er Jahren gezeichnet. Die AthletInnen der Bundesrepublik Deutschland werden dagegen kaum wahrgenommen. Aufgrund der großen medialen Konzentration auf die AthletInnen der USA wird hier auch ein differenzierteres Bild gezeichnet. Die Volksrepublik China wird in den 90er Jahren ganz ähnlich wahrgenommen wie die ehemals von kommunistischen Parteien regierten Staaten.Körperstereotypen, also jene die die Hautfarbe oder Statur betreffen, haben an Bedeutung verloren. Im Gegensatz dazu bleiben Geschlechterstereotypen eher erhalten. Zwar ändert sich die Vorstellung davon was der ?Osten? ist besonders durch das hinzukommen von China geographisch, die ihm zugeschriebenen Geschlechtereigenschaften blieben jedoch tendenziell dieselben. ; Of "mermaids" and "fairies", "dinosaurs" and "dwarfs"Analysis of the perception of "east" and "west" on the basis of the Olympic Summer Games of 1972, 1976, 1992 and 1996by Martin SpitzerDue to the lack of success of domestic athletes at Olympic Summer Games, the bigger part of Austrian sports news coverage focuses on international athletes and results. On the basis of the Austrian newspaper coverage in the "Presse" and the "Kronenzeitung" the perception of the political "East" and "West" during and after the Cold War is analysed quantitatively and qualitatively. In the 1970s the Austrian press sympathises generally with the athletes of the USA. Exceptions are primarily from the GDR in cases where the attractiveness of female athletes is considered more important than their origin. The achievements of the USSR are hardly mentioned. In the 1990s the attention of the press focuses significantly on the USA. The media coverage concentrates mainly on disciplines in which the US athletes are dominant. The athletes of the former USSR are observed closely especially in 1992, and they are pictured in a more positive manner than in the 1970s. On the contrary, athletes from Germany are hardly mentioned. Because of the broad media coverage on athletes of the USA, these are described in a more differentiated way. The Peoples Republic of China is perceived as quite similar to the former countries under the rule of Communist parties.Body stereotypes, primarily concerning skin colour or figure, lose significance in the course of those twenty years. On the contrary, gender stereotypes rather persist. The conception of "East" and "West" changes geographically, especially with the emergence of the Peoples Republic of China, but the ascribed gender characteristics show by trend a significant continuity. ; vorgelegt von Martin Spitzer ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Zsfassung in dt. und engl. Sprache ; Graz, Univ., Dipl.-Arb., 2014 ; (VLID)243192
Gibt es eine intime Beziehung zwischen sexueller Freiheit und Marktfreiheit? Bilder dissidenter Sexualität und geschlechtlicher Ambiguität finden sich heute nicht nur in sexueller Subkultur, sondern auch in kommerzieller Werbung. Die entstehenden Überlappungsfelder - queere Diskurse in kommerziellen ebenso wie neoliberale Diskurse in queeren visuellen Produkten - sind Schauplätze kultureller Politiken.Aus einer queeren Perspektive lotet dieser Band das Verhältnis von Sexualität und neoliberaler Ökonomie aus: Wie bedingen sie sich wechselseitig? Fordern sie sich gegenseitig heraus?Die Studie bietet zudem methodische Anregungen zum Einsatz kulturwissenschaftlicher Bildlektüren in sozialwissenschaftlicher Forschung.
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