Geschlechterverhältnisse
In: Handbuch Transformationsforschung, S. 547-552
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In: Handbuch Transformationsforschung, S. 547-552
In: Handbuch Transformationsforschung, S. 547-552
In: Gender in Motion: Genderdimensionen der Zukunftsgesellschaft, S. 35-53
Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit den Auswirkungen des Neoliberalismus auf Arbeits- und Geschlechterverhältnisse. Die Autorin zeichnet zunächst den grundlegenden Übergang von einer fordistischen zu einer postfordistischen Gesellschaftsformation nach. Diese Transformation geht weit über ökonomische Veränderungen hinaus. Sie erfasst Politik, Gesellschaft und Kultur und dringt tief in die Identität des Menschen ein. Die zentrale These der Autorin lautet, dass der Staat im Postfordismus als "maskuliner Staat" begriffen werden muss, der Fraueninteressen und -bedürfnisse wieder privatisiert und soziale Positionierungen zum individuellen Schicksal macht. Dadurch verlieren aber grundlegende demokratische Forderungen nach Gerechtigkeit, Umverteilung, egalitären Geschlechterverhältnissen und antirassistischer Politik ihre Basis. Die ökonomische Globalisierung ist kein geschlechtsneutraler Prozess ist: Sie wird durch Geschlecht strukturiert wie sie die Geschlechterordnung zu strukturieren vermag, und sie bildet einen bedeutsame Arena zur Konfiguration von Geschlechterverhältnissen wie Geschlechterpolitiken. (ICA2)
Seit einiger Zeit ist zu beobachten, dass sich das Bild von den Ostdeutschen, das von Medien, Politik und Wissenschaft gezeichnet wird, verändert. In den ersten Jahren nach 1990 stand vor allem das politische System der DDR mit seinen Wirkungen auf Verhaltensweisen, Mentalitäten der Menschen im Vordergrund. Die Ostdeutschen wurden mit ihren Gewohnheiten, Wertvorstellungen und Einstellungen an bundesdeutschen Standards gemessen und als veraltet und einer 'nachholenden Modernisierung' bedürftig angesehen. Nun aber treten andere Perspektiven in den Vordergrund, die die Ostdeutschen zu 'Wunschprotagonisten' gesellschaftlichen Umbaus machen. Der Blick richtet sich auf habituelle Ressourcen, die ostdeutsche Frauen und Männer als 'biografisches Gepäck' aus der DDR in die neue Republik mitgebracht und in einem komplexen und widersprüchlichen Prozess von Anpassung und eigensinniger Behauptung zu Wahrnehmungs- und Deutungsmustern sowie praktischen Arrangements transformiert haben. Politiker wie Wissenschaftler schreiben nun den Ostdeutschen – gerade aufgrund ihrer gemachten Transformationserfahrungen – einen Vorsprung im Umgang mit radikalen gesellschaftlichen Verwerfungen zu, der für den aktuell anstehenden Strukturwandel genutzt werden kann. Empirische Untersuchungen, die diese These erhärten, sind bislang allerdings eher selten. Und unter ihnen sind Forschungen darüber, welchen Einfluss die gesellschaftlichen Veränderungen im Osten Deutschlands seit 1989/90 auf die Geschlechterverhältnisse, die praktizierten Geschlechterarrangements und Geschlechtervorstellungen hatten bzw. wie diese mit ihrer DDR-geschichtlichen Färbung die Transformationsprozesse in den neuen Ländern beeinflussen, noch einmal marginal. Bis heute ist eine gendersensible Sicht auf die skizzierten Veränderungen selten. Und dies, obwohl gerade an den Geschlechterarrangements und am eigensinnigen Festhalten ostdeutscher Frauen aber auch von Männern an Vorstellungen und Alltagspraktiken, die durch den DDR-Geschlechtervertrag geprägt sind, exemplarisch gezeigt werden kann, wie widersprüchlich ostdeutsche Mentalitäten und Werte sind und welche ambivalenten Wirkungen aus ihnen für den gesellschaftlichen Strukturwandel resultieren (können). Mit dem Themenschwerpunkt "Geschlechterverhältnisse in Ostdeutschland" wollen die Potsdamer Studien zur Frauen- und Geschlechterforschung aus gendersensibler Perspektive und auf der Basis empirischer Forschungen einen Beitrag zu den aktuellen Debatten über den Gesellschaftsumbau leisten.
BASE
In: Migration und soziale Arbeit, Heft 3, S. 196-202
Zusammenfassung: Migrationsprozesse und die mit ihnen verbundene Irritation und Vervielfältigung sexueller Identitäten und Lebensweisen sind ohne einen Blick auf den Zusammenhang von Geschlechterverhältnis und Begehren nicht ausreichend zu verstehen. Körperlich-lustvolles wie erotisches Begehren ist in seiner je individuellen Ausprägung und Richtung in spezifische Geschlechterverhältnisse eingelagert und diese wiederum korrespondieren mit (sexuellen) Identitäten und den sie umgreifenden – mehr oder weniger patriarchalen - Herrschaftsstrukturen. Der Schwerpunkt des Beitrags liegt auf der Verdeutlichung dieser komplexen bio-psycho-sozialen Zusammenhänge und ihre gesellschaftlich dominante Formatierung durch das duale und heteronormative Geschlechterverhältnis. Verdeutlicht werden zudem die Voraussetzungen für ein geschlechtergerechtes und selbstbestimmtes Begehren.
In: Potsdamer Studien zur Frauen- und Geschlechterforschung 7
Inhalt: Dölling, Irene: Ostdeutsche Geschlechterarrangements in Zeiten des Neoliberalismus. - Völker, Susanne: Hybride Praktiken zwischen Anpassung und Widerstandsfähigkeit. Erwerbsorientierungen und Lebensarrangements ostdeutscher Frauen im (betrieblichen) Transformationsprozess. - Schäfer, Nadine: Familienbilder in Ost- und Westdeutschland. Ein Einblick in den Lebensalltag ost-westdeutscher Paare. - Weiss, Karin/Isermann, Katrin: Der Übergang ostdeutscher Jugendlicher von der Schule in den Beruf - Geschlechterspezifische Besonderheiten bei Berufseintritt und Berufseinschätzung. - Hess, Markus: Nix wie weg? Geschlechterspezifische Differenzen bei der Migrationsmotivation von Jugendlichen in der deutsch-polnischen Grenzregion (HoF/Text übernommen)
In: Gender in Motion, S. 35-53
In: Wissenschaftliche Reihe 111
Die Inszenierung des Geschlechterverhältnisses in Seminaren der Erwachsenenbildung wurde von drei Wissenschaftlerinnen aus dem Forschungsinstitut für Arbeiterbildung in Recklinghausen empirisch erforscht. Sie möchten in diesem Band analysieren, wie die "soziale Konstruktion des Geschlechts" in Seminaren vor sich geht, welchen Beitrag die teilnehmenden Frauen und Männer dabei leisten und in welcher Art und Weise das geschlechtsbezogene Verhalten der Unterrichtenden diesen Prozeß unterstützt und fördert. Außerdem haben sie die am Seminar Beteiligten - Unterrichtende und Teilnehmende - nach ihrer Sicht auf das Geschehene befragt.
In: Historische Jugendforschung N.F., 7.2010
In: Das Argument 55.2013,4 = 303
In: Widerspruch: Beiträge zu sozialistischer Politik, Band 23, Heft 44, S. 121-134
ISSN: 1420-0945