"Geschlechtsidentität wird thematisiert, wenn Unsicherheit auftritt, etwa bei Inter- oder Transsexualität. Im Gegensatz zur früheren Anlage-Umwelt-Gegenüberstellung wird mittlerweile von einer multifaktoriellen Determinierung der Identität ausgegangen." (Autorenreferat)
"Eine 'Geschlechtsidentität' haben alle Menschen, diese wird aber nur dann thematisiert, wenn sie von der Norm abweicht. Zwei große Fragestellungen der Geschlechtsidentität fordern das Rechtssystem heraus: Transgender und Intersex." (Autorenreferat)
Im Mittelpunkt meiner Arbeit steht die Auseinandersetzung mit dem Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofs vom 15. Juni 2018 in besonderer Bezugnahme auf die Wahrung der Geschlechtsidentität gemäß Artikel 8 der Europäischen Menschenrechtskonvention. Damit verbunden diskutiere ich die vom VfGH geforderte verfassungsgemäße Interpretation des § 2 Abs 2 Z 3 PStG 2013 und damit einhergehende Fragestellungen rund um eine positive Festlegung des Geschlechtseintrags für intergeschlechtliche Personen. Abschließend gehe ich auf Folgeentscheidungen zum Anlassfall ein und analysiere, was es rechtlich zu bedeuten hat, wenn der Gesetzgeber weiter untätig bleibt, einen verfassungskonformen Geschlechtseintrag begrifflich festzulegen. ; eingereicht von Sarah Widter ; Universität Linz, Diplomarbeit, 2019 ; (VLID)4492336
"Im internationalen Menschenrechtsschutz hat sich Vieles zum Positiven entwickelt. Zugleich aber lässt die geschlechtliche Vielfalt und Randständigkeit von Trans' und Inter' sie weiterhin zum Ziel von Diskriminierung und Gewalt werden." (Autorenreferat)
Zusammenfassung Hintergrund Die steigende Prävalenz psychischer Erkrankungen in den letzten Jahrzehnten wird u. a. in Verbindung mit erhöhtem beruflichem Stress gesehen. Dabei zeigen Untersuchungen stets höhere Werte für Stress und Burnout bei Frauen als bei Männern, das biologische Geschlecht trägt jedoch nur wenig zur Varianzaufklärung der Werte bei. Die geplante Studie soll einen Beitrag zur Ursachenforschung leisten.
Fragestellung Es werden die Effekte der Person-Umwelt-Passung in Feminität und Maskulinität auf subjektive Burnout-Werte, psychosomatische Beschwerden, Steroidwerte in Haarproben als biologische Langzeitstress-Marker sowie auf Arbeitsengagement unter Berücksichtigung von Arbeitsplatzbedingungen untersucht. Im Beitrag wird die geplante Untersuchung vorgestellt.
Material und Methoden Für die Studie werden 411 Beschäftigte eines medizinischen Dienstleistungsunternehmens zur Befragung eingeladen und können Haarproben für eine Steroid-Analyse abgeben. Durch Selbstauskunftsskalen werden individuelle und arbeitsplatzbezogene Feminitäts- und Maskulinitätswerte, Arbeitsplatzbedingungen, Burnout-Symptome, psychosomatische Beschwerden und Arbeitsengagement erfasst. Die Operationalisierung der Person-Umwelt-Passung erfolgt durch die Subtraktion der Feminitäts- und Maskulinitätswerte des Arbeitsumfeldes von den entsprechenden individuellen Werten. In den Haarproben werden mittels Flüssigkeitschromatographie-Massenspektrometrie (LC-MS/MS) die Werte für Cortisol, Cortison, Dehydroepiandrosteron (DHEA), Testosteron und Progesteron ermittelt.
Ziele Die Effekte der Feminität und Maskulinität als arbeitsplatzbezogene Person-Umwelt-Passung sollen als Prädiktoren für arbeitsbezogenen Stress untersucht werden, um zu überprüfen, ob diese sinnvollere Erklärungen als Geschlechtsgruppen-Erfassung bieten.
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Geschlechtsidentität in die Theoretisierung von Geschlecht einzubeziehen, ist ein begrüßenswerter und transfreundlicher Anspruch. Katharine Jenkins unterscheidet in ihrem Buch Ontology and Oppression:...
Wie gelingt es Mädchen, interessiert und erfolgreich im Physikunterricht zu arbeiten? Wie sind weibliche Identitätsentwicklung und Physik lernen in der frühen Adoleszenz miteinander verschränkt? Diesen Fragen wird in einem ethnomethodologischen Fallstudiendesign nachgegangen. Die Gestaltung der Schülerinnenrolle im Physikunterricht lässt sich dabei als reales und phantasmatisches Experimentieren mit Identitätselementen verstehen. Der Schlüssel zur Entwicklung physikbezogener Identität scheint darin zu liegen, dass Mädchen, die Physikerin werden wollen, beides können: fachlich-inhaltlich argumentieren und gleichzeitig die fachlichen Symbolisierungen nutzen, um das, was sie in ihrer Innenwelt bewegt, zu strukturieren. Entscheidend in diesem Spiel mit Identitäten sind die bedeutsamen Anderen – die Lehrkraft oder die Peers: Gelingt es ihnen, die Gedankenfiguren sowohl auf der manifesten als auch auf der latenten Ebene zu lesen und adäquat darauf zu antworten, werden die Mädchen in ihrer physikbezogenen Identität bestätigt.
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Die Arbeit untersucht die Definition des Geschlechts im Statut des Internationalen Strafgerichtshofs im Hinblick darauf, ob diese die sexuelle Orientierung und die Geschlechtsidentität erfasst. Die Analyse der Definition wird getragen von dem Anspruch, auch sozialwissenschaftliche, ethnologische und medizinische Erkenntnisse zum Begriff des Geschlechts zu berücksichtigen. Ausgehend von dieser interdisziplinären Analyse der Definition des Art. 7 III IStGH-Statut wird gezeigt, dass die sexuelle Orientierung und die Geschlechtsidentität auch bei Berücksichtigung menschenrechtlicher Standards, mit deren Bedeutung für die Auslegung des IStGH-Statuts sich die Autorin ebenfalls auseinandersetzt, nicht davon erfasst sind. Anschließend zeigt die Autorin, dass darin aufgrund der Verfolgungen wegen der sexuellen Orientierung und der Geschlechtsidentität eine Schutzlücke zu sehen ist und macht Vorschläge, wie deren Schließung gelingen kann.
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