Der „Makel“ als Protest Geschlechtsidentitäten unter westdeutschen Gammlern
In: Männer mit "Makel"
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In: Männer mit "Makel"
In: Menschenrechte und Geschlecht, S. 132-159
In: Sexualitäten: Diskurse und Handlungsmuster im Wandel, S. 235-252
Der Autor wirft zu Beginn die Frage nach dem Realitätsgehalt von Mythen zur Männlichkeit und Sexualität auf. Er skizziert anschließend die biologische und physiologische Dimension des Geschlechtsunterschieds zwischen Mann und Frau bezogen auf Sexualität sowie die individualpsychologische Perspektive der Geschlechtsidentität. Die soziale Dimension der Sexualität beschreibt er ferner in Bezug auf das soziale Klassifikationsschema der modernen Welt- und Selbstsicht und mit Blick auf die soziale Normierung und Reglementierung von Sexualpraktiken. Er beschäftigt sich in einem weiteren Abschnitt mit der Vielfalt und dem Wandel von Männlichkeit und maskulinen Mustern von Sexualität sowie mit dem Wandel "hegemonialer Männlichkeit", wobei er auf Ergebnisse der neueren Geschlechterforschung zurückgreift. (ICI)
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 1754-1764
"Wenn sich in der Adoleszenz die Geschlechtsreife allmählich vollendet, beginnen Jugendliche sich zu dem Ergebnis dieses Reifungsprozesses zu positionieren. Der Prozess der permanenten Selbstbeobachtung, Selbstpräsentation und Selbstbefragung trägt dazu bei, 'den Körper bewohnen' (Fend 2001) zu lernen. Etwa bis zum 17. Lebensjahr beschäftigen sich Jugendliche mit der physiobiologischen Reifung und den Konsequenzen für ihr Körperselbstkonzept. Mit dem Ergebnis des Reifungsprozesses erklären sich Jugendliche entweder einverstanden oder aber sie versuchen sich damit zu arrangieren. Die Einschätzung und Bewertung des eigenen Körpers ist im 21. Jahrhundert stark kultur- und gesellschaftsabhängig, denn physische Attraktivität wird in sozialen Kontexten vorgegeben und vor allem auch medial vermittelt. Die Auseinandersetzung mit dem körperlichen Selbstbild ist aber zudem auch von Idealen geprägt, die Jugendliche sich selbst aussuchen und auferlegen. Die (potentiellen) Vorstellungen und Überzeugungen der unmittelbaren Anderen bestimmen die eigenen Erwartungshaltungen und den Maßstab an sich selbst. Somit ist die Beziehung zum Körper heute immer eine soziosexuelle (Lautmann 2002). In der Alltagspraxis gleichen nun Mädchen und Jungen ihr Aussehen mit ihren eigenen und den Vorstellungen der Anderen sowie den allgemein vorgegebenen Schönheitsidealen ab. Fällt das so genannte body image nicht positiv aus, führt das mitunter zu Dissonanzen, zu Gefühlen von Minderwertigkeit und vielleicht zu harter Körperarbeit. Dies hat mitunter Folgen für den Umgang mit Anderen, denn die äußeren Zeichen verweisen nicht nur auf körperliche Reife und Vollkommenheit, sondern auch auf die Geschlechtsidentität und sexuelle Attraktivität. Physische Attraktivität gewährleistet mitunter auch erotische, die gewollt und angestrebt wird, denn das Leben sexualisiert sich zunehmend für die Heranwachsenden. Gefragt wird hier nun, inwieweit Jugendliche von medialen Bildern bei der Ausbildung eines Körperkonzepts und einer Geschlechtsidentität geprägt werden, wie sie diese Bilder nutzen und sich aneignen. Es stehen drei verschiedene Datensorten zur Verfügung, die im Zeitraum von 2004-2006 erhoben worden sind: 1.400 inhaltsanalytisch ausgewertete Emails von Jugendlichen an ein Online-Beratungsportal zur Sexuellen Aufklärung; 2. qualitative, themenfokussierte Einzelinterviews mit 30 Jugendlichen; 3. quantitative Daten von 300 Brandenburger Jugendlichen zu den Themen 'Nudität, Sexualität, Erotik in Film und Fernsehen'." (Autorenreferat)
In: Frauen und Frauenorganisationen im Widerstand in Kroatien, Bosnien und Serbien, S. 95-114
Auf dem Hintergrund der Debatte um Judith Butlers Theorie vom sozial konstruierten Geschlecht und um den selbst bestimmten Auf- und Abbau von Geschlechtsidentitäten geht es in dem Beitrag um die Probleme, mit denen feministische Frauenorganisationen im ehemaligen Jugoslawien im Rahmen ihrer Strategieplanung konfrontiert sind. Thematisiert wird der Konflikt zwischen der Strategie, die an Frauen begangenen Gewalttaten öffentlich zu machen und deren Ursache in der patriarchalen Gesellschaftsstruktur zu verorten, und ihren Hilfsangeboten, die die betroffenen Frauen zu Opfern machen und das Bild der "schwachen Frau" zu verstärken, von dem man sich eigentlich distanzieren wollte. Nach einer kurzen Beschreibung einiger Problemkonstellationen im Spannungsfeld zwischen Konstruktivismus und Feminismus vor dem Hintergrund der Folgen von Krieg und Nationalismus in den Ländern des ehemaligen Jugoslawiens wird am Beispiel des Zentrums für Frauen als Kriegsopfer in Zagreb das Verhältnis zwischen "feministischen" Aktivistinnen und weiblichen Kriegsopfern beleuchtet. Dabei werden die Rollenmuster nicht als Wesenseinheiten verstanden, sondern als idealtypische Beispiele möglicher weiblicher Subjektpositionen, die im Rahmen der Arbeit von Frauenorganisationen angeboten werden und die sich im Spannungsfeld zwischen Emanzipation und Viktimisierung konstituieren. Auf der Grundlage von Interviews, Essays und Berichten wird untersucht, wie das Aufeinanderprallen dieser beiden Identifikationsmodelle widersprüchliche Deutungen des "Frau-Seins" produziert und dabei feststehende Kategorien aufbricht. Dabei wird klar, wie wichtig das Denken jenseits von sex/gender Linien ist: Frauen wehren sich gegen Verletzung und Unterdrückung nicht nur als Frauen, sondern vor allem als Menschen. (ICH)
In: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, S. 3381-3388
"Die Zeit des Überganges zwischen Kindheit und Jugendphase geht mit habituellen Verunsicherungen und neuen Anforderungen einher, die heute insbesondere auch in und mit den Jugendmedien verhandelt werden. Im geplanten Beitrag wird am Beispiel des kulturellen Engagements weiblicher Pop-Fans diskutiert, inwiefern das Medien-Arrangement 'Teenie-Band' als Sozialisationsinstanz in Bezug auf Auseinandersetzungen vor allem mit Fragen des eigenen Begehrens und der Geschlechtsidentität gelten kann. Hierbei soll vor allem auf folgende methodische und theoretische Probleme eingegangen werden: Wie ist es in einer empirischen Medienforschung möglich, jene jugendkulturellen Praktiken angemessen zu erfassen, die zwar in der Medienrezeption ihren Ausgang nehmen, letztlich jedoch unabhängig von dieser verlaufen? Gerade das Engagement von Fans wird häufig als besonders unreflektierter und unkritischer Umgang mit medial vermittelten Bedeutungen verstanden. Insbesondere im Cultural Studies-Kontext ist jedoch auch auf die widerständigen Elemente der Fan-Kultur verwiesen worden. Im geplanten Beitrag soll eine Perspektive auf die Kultur der Pop-Fans vorgestellt werden, die eine derartige Dichotomie von angepasst versus widerständig überschreitet. Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Kritik an einer Konzeption von Sozialisation als teleologischer Abarbeitung von 'Entwicklungsaufgaben' wird diskutiert, ob und inwiefern auch nicht-rationale und hoch emotionale Elemente der Fan-Kultur (wie etwa das Schreien auf Konzerten) als sinnhafte 'Aktionismen' verstanden werden können, die der Verhandlung normativer Anforderungen im Zuge des Älterwerdens dienen." (Autorenreferat)
In: Riskante Leben? Geschlechterordnungen in der Reflexiven Moderne., S. 141-153
Die Kontexte und Praktiken des Rauschtrinkens bieten Jugendlichen Möglichkeiten, einige der Anforderungen in den Übergängen zum Erwachsensein zu bewältigen und geschlechterbezogene Identitäten zu entwickeln. Auf der Grundlage von eigenem empirischen Material diskutiert der Beitrag hieran anknüpfende Fragen einer gendertheoretisch sensiblen Jugendkulturforschung: (a) Rauschtrinken als Möglichkeit für Inszenierung von Geschlecht, (b) damit verbundene (Re-)Produktion von Heteronormativität im Rahmen des Rauschtrinkens und (c) die Verschränkung der beiden Aspekte in verschiedenen Funktionen des Alkoholkonsums. Die Beantwortung dieser Fragen mündet in einer Darstellung der methodologischen Herausforderungen einer an jugendkulturellen Gender-Praktiken interessierten Forschung. (DIPF/Orig.).;;;The contexts and practices of binge drinking can be regarded as a means to cope with some of the demands in young people's transition to adulthood, among them the development of gender identities. Drawing on own empirical material the article discusses the following questions that should be considered in a gender sensitive research on youth cultures: (a) binge drinking as a possibility for gender plays, (b) associated (re-)production of heteronormativity in the context of binge drinking and (c) the interconnection of both aspects in different functions alcohol consumption may have for young people. This discussion will be used to pose what the authors argue are fundamental methodological challenges of youth culture studies interested in gender practices. (DIPF/Orig.).