Statuspassage und Geschlechtsidentität
In: Die Gleichheit der Geschlechter und die Wirklichkeit des Rechts, S. 186-208
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In: Die Gleichheit der Geschlechter und die Wirklichkeit des Rechts, S. 186-208
In: Männer mit "Makel"
In: Menschenrechte und Geschlecht, S. 132-159
In: Differenz und Integration: die Zukunft moderner Gesellschaften ; Verhandlungen des 28. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie im Oktober 1996 in Dresden ; Band 2: Sektionen, Arbeitsgruppen, Foren, Fedor-Stepun-Tagung, S. 101-105
"Ausgeführt wird, welches die heutigen gesellschaftlichen Voraussetzungen sind, die bei der Übernahme der Elternrolle von den handelnden Männern und Frauen verarbeitet werden müssen. Zurückgewiesen wird die These von der 'Modernisierung des Patriarchats'; deutlich wird, daß diese These strukturelle Herrschaftsverhältnisse fälschlich dem Mann zuordnet, diese dadurch individualisiert und der Kritik entzieht. Die Analyse orientiert sich an zwei Hypothesen: 1. Die Übernahme der Elternrolle erscheint in einem neuen Licht, wenn wir uns diesem Vorgang mit einer kritischen Theorie der geschlechtsspezifischen Sozialisation nähern, wie sie der Autor in 'Das sozialisierte Geschlecht. Zur Theorie der Geschlechtersozialisation' (Leske & Budrich 1996) dargelegt hat. Die Elternrolle wird also als Geschlechtsrolle beziehungsweise als Geschlechtsidentität interpretiert. 2. Dem geschlechtsspezifischen sozialisationstheoretischen Zugang ist eine Lebenslauf- und entwicklungstheoretische Argumentation immanent, die kontrastreich expliziert werden kann, indem hypothetisch beschrieben und erklärt wird, wie sich die Geschlechtsidentität definiert, wenn aus Jugendlichen Mütter und Väter werden. Angesichts der Tatsache, daß durchaus umstritten ist, welcher Wirklichkeitsaspekt mit der Kategorie der geschlechtsspezifischen Sozialisation begrifflich vergleichbar gemacht wird, wird in einem ersten Schritt die Kategorie der Geschlechtersozialisation definiert, so daß deutlich wird, was gemeint ist, wenn im folgenden von geschlechtsspezifischer Perspektive auf den Übergang von der Jugend- in die Elternphase gesprochen wird. In einem zweiten Schritt wird gezeigt, welche Vorstellungen zur künftigen Elternrolle, die als Geschlechtsidentität interpretiert wird, heutige Jugendliche äußern. Deren Vorstellungen werden reflektiert und mit den gesellschaftlichen Voraussetzungen in Verbindung gebracht. Die These wird ausgeführt, daß von einer feministischen Generation als hegemonialem Jugendtypus ausgegangen werden muß, der von der Arbeitsmarktstruktur bei der Übenahme der Elternrolle reprimiert wird." (Autorenreferat)
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 1754-1764
"Wenn sich in der Adoleszenz die Geschlechtsreife allmählich vollendet, beginnen Jugendliche sich zu dem Ergebnis dieses Reifungsprozesses zu positionieren. Der Prozess der permanenten Selbstbeobachtung, Selbstpräsentation und Selbstbefragung trägt dazu bei, 'den Körper bewohnen' (Fend 2001) zu lernen. Etwa bis zum 17. Lebensjahr beschäftigen sich Jugendliche mit der physiobiologischen Reifung und den Konsequenzen für ihr Körperselbstkonzept. Mit dem Ergebnis des Reifungsprozesses erklären sich Jugendliche entweder einverstanden oder aber sie versuchen sich damit zu arrangieren. Die Einschätzung und Bewertung des eigenen Körpers ist im 21. Jahrhundert stark kultur- und gesellschaftsabhängig, denn physische Attraktivität wird in sozialen Kontexten vorgegeben und vor allem auch medial vermittelt. Die Auseinandersetzung mit dem körperlichen Selbstbild ist aber zudem auch von Idealen geprägt, die Jugendliche sich selbst aussuchen und auferlegen. Die (potentiellen) Vorstellungen und Überzeugungen der unmittelbaren Anderen bestimmen die eigenen Erwartungshaltungen und den Maßstab an sich selbst. Somit ist die Beziehung zum Körper heute immer eine soziosexuelle (Lautmann 2002). In der Alltagspraxis gleichen nun Mädchen und Jungen ihr Aussehen mit ihren eigenen und den Vorstellungen der Anderen sowie den allgemein vorgegebenen Schönheitsidealen ab. Fällt das so genannte body image nicht positiv aus, führt das mitunter zu Dissonanzen, zu Gefühlen von Minderwertigkeit und vielleicht zu harter Körperarbeit. Dies hat mitunter Folgen für den Umgang mit Anderen, denn die äußeren Zeichen verweisen nicht nur auf körperliche Reife und Vollkommenheit, sondern auch auf die Geschlechtsidentität und sexuelle Attraktivität. Physische Attraktivität gewährleistet mitunter auch erotische, die gewollt und angestrebt wird, denn das Leben sexualisiert sich zunehmend für die Heranwachsenden. Gefragt wird hier nun, inwieweit Jugendliche von medialen Bildern bei der Ausbildung eines Körperkonzepts und einer Geschlechtsidentität geprägt werden, wie sie diese Bilder nutzen und sich aneignen. Es stehen drei verschiedene Datensorten zur Verfügung, die im Zeitraum von 2004-2006 erhoben worden sind: 1.400 inhaltsanalytisch ausgewertete Emails von Jugendlichen an ein Online-Beratungsportal zur Sexuellen Aufklärung; 2. qualitative, themenfokussierte Einzelinterviews mit 30 Jugendlichen; 3. quantitative Daten von 300 Brandenburger Jugendlichen zu den Themen 'Nudität, Sexualität, Erotik in Film und Fernsehen'." (Autorenreferat)
In: Frauenerwerbsarbeit : Forschungen zu Geschichte und Gegenwart, S. 25-46
Die Autorin geht von drei Überlegungen aus: in allen Staaten Europas haben sich geschlechtsspezifische Arbeitsmärkte herausgebildet, die geschlechtsspezifisch vertikale (Hierarchie) und horizontale (nach Branchen und Tätigkeiten) Segregation besteht weiterhin auf dem Arbeitsmarkt, es gibt Veränderungen in den weiblichen Berufsverläufen, zudem haben ganze Berufe in den letzten Jahrzehnten einen "Geschlechtswechsel" durchgemacht. Daran anknüpfend skizziert sie die z.T. kontroversen theoretischen Erklärungsversuche und Ansätze zur "gendering"-Forschung, zur Geschlechterforschung. Sie geht ein auf die Diskussion um Geschlechtsrollenstereotype, Geschlechtsidentität und -normen und stellt verschiedene soziologische Positionen dar. Ein Überblick weiterführender Forschungsfragen zur "gendering"-Forschung schließt den Beitrag ab. (rk)
In: Kultur und Gesellschaft: Verhandlungen des 24. Deutschen Soziologentags, des 11. Österreichischen Soziologentags und des 8. Kongresses der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie in Zürich 1988, S. 129-141
Die feministische ideologiekritische Sichtung der Rousseauschen Schriften hat jene Einschränkungen offengelegt, die das Rousseausche Erziehungsmodell für Frauen verlangt. Die drei Kategorien: Scham statt Vernunft, Sanftmut statt Kampf, Verborgen statt Öffentlich wurden auf die Herausbildung bürgerlicher Subjektivität bezogen und als Zerstörung der weiblichen Individuierung interpretiert. Durch die Herausarbeitung bewußter und unbewußter Handlungsmuster in Textbeispielen von Rousseau wird die Stichhaltigkeit dieser Interpretation überprüft. Es werden vor allem Textstellen aus der Rousseauschen Selbstdarstellung im zweiten Buch der "Bekenntnisse" unter psychoanalytischen Gesichtspunkten betrachtet. Gezeigt wird, daß sich der Konflikt bei Rousseau um die männliche Geschlechtsidentität und Heterosexualität in Dichotomien ausdrückt. Mit der Imago der allmächtigen Frau wird die Ohnmacht, die Bewußtlosigkeit, das Schweigen, die Entmannung verbunden. Dem anderen Pol, dem Redner, dem Machthaber und dem Wissenden wird die Imago der entmachteten Frau zugeordnet. (GF)
In: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, S. 3381-3388
"Die Zeit des Überganges zwischen Kindheit und Jugendphase geht mit habituellen Verunsicherungen und neuen Anforderungen einher, die heute insbesondere auch in und mit den Jugendmedien verhandelt werden. Im geplanten Beitrag wird am Beispiel des kulturellen Engagements weiblicher Pop-Fans diskutiert, inwiefern das Medien-Arrangement 'Teenie-Band' als Sozialisationsinstanz in Bezug auf Auseinandersetzungen vor allem mit Fragen des eigenen Begehrens und der Geschlechtsidentität gelten kann. Hierbei soll vor allem auf folgende methodische und theoretische Probleme eingegangen werden: Wie ist es in einer empirischen Medienforschung möglich, jene jugendkulturellen Praktiken angemessen zu erfassen, die zwar in der Medienrezeption ihren Ausgang nehmen, letztlich jedoch unabhängig von dieser verlaufen? Gerade das Engagement von Fans wird häufig als besonders unreflektierter und unkritischer Umgang mit medial vermittelten Bedeutungen verstanden. Insbesondere im Cultural Studies-Kontext ist jedoch auch auf die widerständigen Elemente der Fan-Kultur verwiesen worden. Im geplanten Beitrag soll eine Perspektive auf die Kultur der Pop-Fans vorgestellt werden, die eine derartige Dichotomie von angepasst versus widerständig überschreitet. Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Kritik an einer Konzeption von Sozialisation als teleologischer Abarbeitung von 'Entwicklungsaufgaben' wird diskutiert, ob und inwiefern auch nicht-rationale und hoch emotionale Elemente der Fan-Kultur (wie etwa das Schreien auf Konzerten) als sinnhafte 'Aktionismen' verstanden werden können, die der Verhandlung normativer Anforderungen im Zuge des Älterwerdens dienen." (Autorenreferat)