Die Politbarometer werden seit 1977 etwa monatlich von der Forschungsgruppe Wahlen für das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) durchgeführt. Seit 1990 steht diese Datenbasis auch für die neuen Bundesländer zur Verfügung. Im Zentrum der Untersuchung stehen die Meinungen und Einstellungen der wahlberechtigten Bevölkerung in der Bundesrepublik zu aktuellen politischen Themen, Parteien und Politikern sowie dem Wahlverhalten. 1990 bis 1995 und ab 1999 wurden die Politbarometer-Umfragen in den neuen und alten Bundesländern getrennt durchgeführt (Politbarometer Ost bzw. Politbarometer West). Die monatlichen Einzelumfragen eines Jahres werden in einen kumulierten Datensatz integriert, der alle Erhebungen eines Jahres und alle Variablen des jeweiligen Jahrganges umfasst. Ab 2003 sind die Politbarometer-Kurzbefragungen, die unterschiedlich häufig im Jahr erhoben werden, in die Jahreskumulation integriert.
"Rentensysteme und Rentenreformen in der EU bewegen sich im Spannungs-verhältnis von Solidarität und Eigenverantwortung. Diese beiden Prinzipien werden länder- und zeitabhängig definiert. Dennoch lassen sich gemeinsame Entwicklungstendenzen erkennen. Wir analysieren vier Entwicklungstendenzen bezogen auf Reformcharakteristika: institutionelle Verschiebungen, institutio-nelle Erneuerungen und Veränderungen in der Interessenvertretung, von denen wir eine allgemeine Entwicklung ableiten. Die Analyse dieser Länderüber-greifenden Tendenzen zeigt, dass Eigenverantwortung und Solidarität in Rentensystemen redefiniert und neu verlinkt werden, sodass sie einander letzt-lich bedingen." [Textauszug]
Der Beitrag erörtert die Frage, ob Transformationen - genauer: Gesellschaftstransformationen - einen eigenen Typ sozialen Wandels darstellen. In diesem Zusammenhang lautet die zu untersuchende Ausgangsthese, dass Gesellschaftstransformation einen eigenen sozialen Wandlungstypus mit spezifischen Merkmalen repräsentiert, der aber nicht auf die postsozialistischen Umwälzungen eingeschränkt werden kann. Vielmehr stellen letztere einen freilich herausragenden historischen Subtyp dar. Nach einigen theoretisch-methodologischen Überlegungen zur komparativen Analyse werden im ersten Schritt zunächst die postsozialistischen Umbrüche in Mittelost- und Osteuropa seit 1989 betrachtet. Unabhängig davon, ob es sich - gemessen am großen Projekt der Jahre 1989/90 - um eher fortgeschrittene 'erfolgreiche' oder weniger 'erfolgreiche' Transformationen' handelt: Nirgendwo entstehen Duplikate des Westens; Wirtschaftsordnungen, politische Systeme und Sozio-Kulturen erhalten im doppelten Sinne ihre Eigenheiten. Im zweiten Schritt wird dann in komparativer Perspektive nach historisch vergleichbaren, dabei vor allem ähnlichen Transformationen gefragt. Auf diese Weise wird geklärt, ob es sich bei Gesellschaftstransformationen um einen eigenen Typus handelt - und zwar über die postsozialistischen Fälle hinausgehend. Es werden drei Gruppen divergenter und similärer Wandlungsprozesse unterschieden: (1) archetypische Modernisierungen und neueste Globalisierung, (2) Demokratisierung und 'Entwicklung' sowie (3) 'nachholende Modernisierungen' im Osten Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Vor dem Hintergrund der vorgestellten Vergleichsfälle erscheinen die postsozialistischen Transformationen mit ihren Phänomenen und ihren Ursachenkomplexen keineswegs als einmalig und unvergleichbar. Darauf aufbauend wird im dritten Schritt Gesellschaftstransformation als Typ sozialen Wandels hinsichtlich des Begriffes, der Struktur und Grundtypen umrissen. Im vierten Schritt werden abschließend einige Folgerungen für die (Re-)Orientierung der Transformationsforschung gezogen. (ICG2)
Diese Kurzbibliographie gliedert sich in folgende Hauptrubriken. Allgemeine Entwicklungen des südostasiatischen Islamismus, Der Islam im Staat, Muslime als gesellschaftliche Minderheit am Beispiel der Philippinen, Militanter Islam, Sozio-kulturelle Ausprägungen des Islam, Wirtschaft und Islam. Die Online-Version ergänzt die Printversion um ausführlichere Titelangaben. (DÜI-Jos)
Der vorliegende Beitrag untersucht die Auswirkungen des Ohrid-Rahmenabkommens und der daraus resultieren konstitutionellen Veränderungen in Mazedonien auf die Entwicklung der politischen Identität. Der Autor bietet eine detaillierte Analyse der Verfassungsänderungen unter besonderer Berücksichtigung der Stellen, in denen es um Sprache und Identität geht. Es wird argumentiert, dass die Verfassungsänderungen eine politische Identität des Landes hervorbringen, die am besten als ethnisches Mazedonien beschrieben werden kann. Im Gegensatz zu einem liberalen theoretischen Rahmen stützen die Verfassungsänderungen, die bei der Ohrid-Vereinbarung vorgesehen sind, kein völlig liberales Verständnis der politischen Nation und der Gleichheit aller Bürger in Mazedonien. Die neuen Veränderungen setzten das Hauptgewicht eher auf den kollektiven Wert der einzelnen Bürger. Infolgedessen werden ihre Rechte und Pflichten nicht nur innerhalb eines liberalen Rahmens konstitutioneller Demokratie betrachtet. Der Autor argumentiert im Gegensatz dazu, dass die Identität und Sprache der mazedonischen Albaner und anderer Minderheiten am besten durch eine Beachtung liberaler Prinzipien der Staatenbildung erhalten bleiben. (ICD)