Ziel der Arbeit ist es, Vorstellungen zur Bewertung von Forschungsleistungen am Beispiel der Gesundheitswissenschaften/Public Health zu analysieren, um als weiterführendes Handlungswissen Zusammenhänge und Diskrepanzen aufzuzeigen. Es wird angenommen, daß die Personen, die sich mit der Thematik befassen, ihren Wert- und Wissenskontext voraussetzen, jedoch spätestens bei interdisziplinärer Kommunikation damit auf Irritation, Unverständnis und Widerspruch stoßen. Deshalb ist davon auszugehen, daß diesbezügliche Handlungsnormen und Wertmaßstäbe innerhalb der jeweiligen Bewertungskontexte den Beteiligten sinnvoll erscheinen müssen, Überschneidungen unterschiedlicher Bewertungskontexte jedoch Diskrepanzen aufwerfen können. Die Ausbildung internationaler Scientific Communities, deren Handlungsfelder jedoch gleichermaßen in nationalen Zusammenhängen verankert sind, wirft somit die Frage auf, in welchem Zusammenhang Wertvorstellungen in welcher Form gelten. Wertmaßstäbe können sowohl im politisch-ökonomischen Zusammenhang verankert sein, also im Rahmen nationaler Grenzen, z.B. in Deutschland, als auch im strukturellen Zusammenhang, also im gesellschaftlichen Teilbereich 'Wissenschaft' bzw. 'Scientific Community'. Von diesem Problem sind alle Forschungsleistungen betroffen. Das für die vorliegende Arbeit gewählte Beispiel der Gesundheitswissenschaften/Public Health ist aufgrund der multidisziplinären Konzeption zudem zur Analyse von Diskrepanzen der Wertvorstellungen über Forschungsleistungen innerhalb der Wissenschaft geeignet: Die von den Gesundheitswissenschaften/Public Health betroffenen Kontexte finden sich in Wissenschaft und Gesellschaft, integrieren mehrere Kultur- und Sprachräume, sind auch innerhalb der Wissenschaft nicht disziplinär abgrenzbar und stehen/standen in Deutschland unter relativ hohem Evaluationsdruck.
Das vorliegende Paper versucht zur Theoriebildung in Public Health beizutragen. Zu diesem Zweck wird der Capability-Approach (CA), wie er maßgeblich von Amartya Sen und Martha Nussbaum entwickelt wurde, im Lichte unterschiedlicher Public Health-Diskussionskontexte eingebettet. Das Paper beginnt mit dem Nachweis der unhintergehbaren Normativität der Disziplin Public Health. Auf dieser Folie wird dann der CA eingeführt und entlang konkurrierender Ansätze aus dem Bereich der politischen Theorie konturiert. Im Anschluss daran wird in einem eigenen Kapitel aus der Perspektive des CA die für anwendungsorientierte Wissenschaften wie Public Health zentrale Problematik des Paternalismus und möglicher Maßstäbe diskutiert, bevor dann der CA für das Themenfeld Gesundheit spezifisch aufbereitet wird. Im folgenden Kapitel wird dann eine Analyse von Gesundheitszielen aus der Perspektive des CA versucht. Das Paper endet mit offenen Forschungsfragen und einigen Schlussfolgerungen. ; Our paper aims in contributing to the theory of public health. Therefore we discuss intensively the Capability-Approach (CA) - based on the writings of Amartya Sen and Martha Nussbaum - on the background of different Public Health-topics. In the first chapter we argue that Public Health is inescapably grounded on a normative fundament. Based on that argument we introduce the CA, especially with regard to the serious problem of paternalism in Public Health. Furthermore, we analyze the discussion about health targets on the basis of the theory of CA. We end with a few open research questions and conclusions.
Die Wichtigkeit aktueller Trends in Technologie, Digitalisierung und Massenmedien für die globale Kultur führt zu Fragen nach der Verantwortlichkeit und Ethik forscherischer Entscheidungen in den Sozial- und Gesundheitswissenschaften. Eingebettet in die jeweils dominanten Paradigmen affizieren diese Trends subtil unsere Weltsicht, unsere Werte und den Charakter sozio-politischer Diskurse. In diesen kritischen post-normalen Zeiten (SARDAR 2009) werden radikale Imagination (HAIVEN & KHASNABISH 2014) und epistemischer Aktivismus, verbunden mit nicht-dominanten Weisen der Wissensproduktion, zu einer Notwendigkeit. Kunstbasierte Forschung (KBF) beinhaltet onto-epistemologische Perspektiven und Methodologien, die erforderlich sind, um die gegenwärtigen unilateralen und hegemonialen Paradigmen herauszufordern und zu stören, die den überkommenen gesellschaftlichen und geo-politischen Konstrukten unterliegen. In diesem Beitrag vertreten wir die Etablierung eines globalen Netzwerks von KBF-Wissenschaftler*innen und Stakeholdern und die Nutzung einer radikal-imaginativen Philosophie und von kunstbasierten Verfahren als Ausgangspunkte für sozialen Aktivismus und einen epistemologischen Wechsel. ; The impact of current trends in technology, digitalization and mass media on our global culture raises questions regarding the responsibility and ethics of research decisions in contemporary social and health sciences. Embedded in the dominant paradigms, these trends subtly affect our worldviews, our valuation of the human condition, and the nature of socio-political discourse. In such critical post normal times (SARDAR, 2009) radical imagination (HAIVEN & KHASNABISH, 2014) and epistemic activism, embracing non-dominant modes of knowledge production in the social and health sciences, becomes a necessity. Arts-based research (ABR) is resonant with the onto-epistemological perspectives and methodologies necessary to challenge and disrupt current unilateral and hegemonic paradigms underlying decaying societal and geo-political ...
EMOTIKON-Studie benannte als Kurzform des Forschungsvorhabens zur "Interdisziplinäre(n) Evaluierung der motorischen Leistungsfähigkeit und des Gesundheitszustandes im Kontext sportlicher Eignung und Effizienz des Sportunterrichtes von GrundschülerInnen im Land Brandenburg". Die Längsschnittstudie wurde durch den Arbeitsbereich Trainings- und Bewegungswissenschaft der Universität Potsdam, unter der Leitung von Prof. Dr. Ditmar Wick, an 29 Grundschulen der Schulämter Brandenburg/ Havel und Cottbus von 2006 bis 2010 realisiert. Mit der vorliegenden Publikation werden die Ergebnisse und deren Zusammenhänge zur Entwicklung der motorischen Leistungsfähigkeit, des Körperbaus, der Bewegungsaktivität und der Einschätzung des Sportunterrichts mit einführenden theoretischen Grundlagen und dem aktuellen nationalen Forschungsstand referiert. Die Autoren sind überzeugt, dass dieser Abschlussbericht nicht nur das Interesse der im aktuellen Forschungsprojekt "EMOTIKON-Grundschulsport 2010-2014" involvierten Brandenburger Grundschulsportlehrer wecken wird, sondern auch den politischen Entscheidungsträgern (Schulämter, Ministerien) eine Entscheidungshilfe bieten als auch den Diskussionsprozess der im Themengebiet forschenden Wissenschaftler anregen kann. Diese Überzeugung gründet sich insbesondere auf die Ergebnisse zur körperlich-sportlichen Bewegungsaktivität der Dritt- bis Sechstklässler sowie der Analyse motorischer Leistung in Abhängigkeit von Geschlecht und soziodemografischen Gegebenheiten.
Die intensive Auswertung unterschiedlicher schriftlicher und mündlicher Quellen sowie die Erschließung von damals "geheimer" Literatur für die Forschung heute ermöglicht eine differenzierte Rekonstruktion historischer Abläufe. Die vorliegende Arbeit nutzt diesen Zugang zur Darstellung von kleineren und größeren DDR-internen sportpolitischen Strukturwandlungen der 1960er und 1970er Jahre, die ihren Höhepunkt in einer dramatischen Umsteuerung des DDR-Hochleistungssports fanden. Es wird gezeigt, wie die Akteure unter Führung von Manfred EWALD, gewähltem Mitglied des SED-Zentralkomitees, einer Zentralfigur des DDR-Sports (vergleichbar mit der Bedeutung eines Willi DAUME im Westen) zwischen Systemzwängen und individueller Handlungsfreiheit innerhalb des Rahmens einer Diktatur in der Phase des Wechsels von Walter ULBRICHT zu Erich HONECKER eine Effektivierung des zentralistischen Modells durchsetzten (eine Parallele zum Ansatz von Monika KAISER). Im Gegensatz zu vielen kontroversen Erklärungsmodellen belegt der Verf., dass die Medaillenerfolge durch die zentrale Steuerung aller Abläufe gewährleistet wurden. Ohne SED-Auftrag wurde 1967 die "Leistungssportkommission der DDR" (LSK der DDR) gebildet. Im Unterschied zu den zahlreichen vom Verf. erstmals dargestellten Vorgängermodellen war diese SED-LSK "oberhalb des DTSB" angesiedelt und erteilte ihm Parteiaufträge - die Unterordnung des organisierten Sports unter die Autorität des Zentralkomitee machte angesichts der "Nationalen Fronten" von Armeesportvereinigung "Vorwärts" und Sportvereinigung "Dynamo" (SPITZER) jegliche zentrale Sportpolitik erst durchsetzbar. Zur "LSK der DDR" waren SED-Mitglieder abgeordnet, welche ihr Sachgebiet vertraten und nach gemeinsamer Beschlussfassung die Ergebnisse der LSK-Arbeit wiederum in ihrem jeweiligen Tätigkeitsfeld durchzusetzen hatten, was in der Diss. ausgeführt wird. Sportvertreter ebenso wie hochrangige Abgesandte der Ministerien, die mit der Produktion von Gütern für den Hochleistungssport befasst waren, gehörten den LSK-Gremien an, die auch die DDR-Sportwissenschaft steuerten; es lässt sich sogar nachweisen, dass die Herrschaft über diesen wichtigen Apparat sowie die Dopingforschung ein Hauptmotiv der LSK-Bildung gewesen ist. Durch seine Quellenorientierung und die Fülle an Belegen gibt die vorliegende Arbeit neue Anreize zur Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Steuerung des Hochleistungssports in der DDR - auch über den Untersuchungszeitraum hinaus. Die Untersuchung wurde von der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam als Dissertation angenommen. Sie geht auf ein Stipendium dieser Universität zurück; das Verfahren konnte mit einem Prädikat abgeschlossen werden. Gutachter waren Prof. Dr. Dr. Gertrud PFISTER, Kopenhagen, Prof. Dr. Christoph KLEßMANN, Potsdam, und der Betreuer, Steady Visiting Prof. Univ. Odense, Priv.-Doz. Dr. habil. Giselher SPITZER, Berlin / Potsdam / Odense (Dänemark). ; The guaranteed provision of material support for the athletes used to be a precondition for success in sports: 'Competitive sports under the conditions of the GDR' - thus the source material on this early model of professional sports. The author reveals both illegal (according to the IOC regulations) payments and a new drive towards success-oriented payments at least for the coaches. The latter trend was already the result of a dramatic change in competitive sports in the GDR. Today, a thorough analysis of contemporary documents, oral testimony, and formerly classified literature allows a more nuanced reconstruction of the historical events and processes. This work shows how the organisers of GDR sports, led by Manfred EWALD (EWALD was an elected member of the SED Central Committee and a central figure in the GDR sports scene. He might be characterised as the opposite number of Willi DAUME in the FRG.) succeeded with establishing a more efficient centralistic model (here, there is a parallel with Monika KAISER's approach). Despite the constraints of the system, they brought about his change at a time of political transition from Walter ULBRICHT to Erich HONECKER. In contrast to many other, controversial interpretations, the author argues that the athletic successes originated in the central organisation of GDR sports. In 1967, the 'Competitive Sports Commission of the GDR' (LSK) was established without explicit orders from the SED. In contrast to numerous older models, which the author has discovered, this new model was positioned 'above the DTSB' and gave party orders to the DTSB - the subordination of organised sports to the authority of the Central Committee allowed the implementation of a central sports policy. Given the 'National Fronts' of the Army Sports Club Vorwärts and the Sports Club Dynamo (SPITZER), this was an especially difficult task. The LSK was composed of members of the SED. After reaching an agreement on certain issues, every member had to implement the agreed policy in his or her specific field of activity, as this dissertation shows. The LSK subcommittees consisted of representatives of the sports as well as high-ranking representatives of those ministries which supervised the production of goods needed in competitive sports. It can be demonstrated, that control over this important body as well as the doping research was an important factor in the establishment of the LSK. The work on 'Changes in the control of competitive sports in the GDR in the 1960s and 1970s', brought the awarded degree of Doctor of Philosophy with distinction by the faculty of arts of the University of Potsdam to the author. The research was sponsored by the University of Potsdam. The degree committee consisted of Professor Gertrud PFISTER (Kopenhagen), Professor Christoph KLEßMANN (Potsdam), and the dissertation supervisor, Privatdozent Dr Giselher SPITZER (Berlin, Potsdam, Odense (Denmark)).
In diesem Beitrag wird über einen Workshop berichtet, der sich mit dem Charakter und den besonderen Herausforderungen qualitativer Forschung in gesundheitswissenschaftlichen Settings beschäftigte. Hintergrund für die Durchführung des Workshops war das wachsende Interesse an qualitativen Methoden in den Gesundheitswissenschaften bei zugleich ungenügendem pädagogischen Wissen und unzureichender institutioneller Unterstützung für qualitative Forschungsvorhaben. In unserer Perspektive sind mit der Lehre qualitativer Methoden in einer Umgebung, die quantitativ-basierte Wissensformen präferiert und in der unkonventionelle Forschungsansätze eher marginalisiert werden, einige besondere Herausforderungen verbunden. So sind aktuelle Veränderungen im Forschungskontext (Förderpolitik für angewandte Forschung) und im universitären Kontext (Tendenz zu schnellerer und kürzerer Ausbildung) nur schwer mit einigen zentralen Prämissen qualitativer Forschung vereinbar und können vereinheitlichende Konsequenzen für die studentische Ausbildung zur Folge haben. Hier kann die Lehre qualitativer Methoden über disziplinäre und professionelle Gräben hinweg und insbesondere für Studierende mit geringen oder fehlenden sozialwissenschaftlichen Kenntnissen einen kleinsten gemeinsamen Nenner eröffnen. Lehrende müssen hierbei jedoch mit störenden Effekten der kritischen Dimensionen von qualitativer Forschung auf Studierende und Universitätsangehörige umgehen, ebenso mit den strukturellen Zwängen und politischen Anforderungen, die aus der Betreuung von Qualifikationsarbeiten erwachsen. Doch trotz dieser Herausforderungen einer "Lehre gegen den Strich" lohnt es, qualitative Methoden in gesundheitswissenschaftlichen Kontexten zu lehren, und wir halten deshalb weitere Diskussionen für sinnvoll und potenziell auch eine Führungsrolle für aussichtsreich. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0502427 ; This essay reflects on the proceedings of an invitational workshop on the nature and challenges of teaching qualitative research (QR) in health science settings. The ...
Prävention hat Konjunktur in Sozialpolitik und Sozial- und Gesundheitswissenschaften und ist dabei, traditionelle Interventionskonzepte des Sozialstaates abzulösen. Eine Analyse der gängigen Präventionskonzepte, ihrer Praxis und ihrer Resultate verweist auf zwei zentrale Defizite: einen Mangel an gesellschaftstheoretischer Fundierung und ein Fehlen demokratischer Legitimation. (DIPF/Orig.)
Die Verfügbarkeit von Daten aus der Verwaltung sowie der Bundesstatistik für die (Grundlagen-)Forschung wird zunehmend ein Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit eines Forschungsstandortes – insbesondere in den Sozialwissenschaften aber auch der Gesundheitswissenschaft – und könnte einen wichtigen Beitrag für eine Evidenzorientierung in der Politik und Verwaltung liefern. In Österreich bildet vor allem die vergleichsweise unklare und zerklüftete Rechtslage in diesem Bereich sowie politische Widerstände gegen einen Zugang zu diesen Daten für die Wissenschaft eine wesentliche Herausforderung. Aus internationaler Perspektive ist aber die Öffnung dieser Daten geradezu notwendig und ein Gebot der Stunde.
Schirl, C. I. et al.Klientenzufriedenheit in Existenzanalyse und Logotherapie (Forum Gesundheit "Gesundheitswissenschaften") 316 S. Institut für Gesellschafts- und Sozialpolitik, Johannes Kepler Universität, Linz, 2001. öS 291,-.Elisabeth Jandl-Jager, WienFengler, J.Helfen macht müde. Zur Analyse und Bewältigung von Burnout und beruflicher Deformation. 5., überarb. u. erw. Aufl. (Leben lernen, Bd. 77)283 S. Pfeiffer, Stuttgart, 1998. Brosch. DM 42,-, sFr 40,-, öS 307,-.Ingeborg Pucher, Wien
MigrantInnen, die im Rahmen der Anwerbeabkommen u.a. aus der Türkei nach Deutschland migriert sind, kommen in ein Alter, in dem chronische Erkrankungen und Pflegebedürftigkeit wahrscheinlicher werden. Pflegebedürftige türkeistämmige Menschen werden in der Regel ausschließlich durch Familienangehörige in der Häuslichkeit gepflegt; unterstützende Leistungen zur Pflege werden selten in Anspruch genommen. Der Vortrag von Dr. Hürrem Tezcan-Güntekin, Fakultät für Gesundheitswissenschaften, Universität Bielefeld, gibt einen Überblick über Pflegesituation und -erwartungen türkeistämmiger Menschen, fokussiert hierbei insbesondere an Demenz Erkrankte und ihre Angehörigen und schließt mit einer Darstellung notwendiger Maßnahmen auf gesellschaftlicher, wissenschaftlicher und politischer Ebene um die Situation türkeistämmiger Demenzerkrankter und ihrer pflegenden Angehörigen zu verbessern.
Schirl, C. I. et al.Klientenzufriedenheit in Existenzanalyse und Logotherapie (Forum Gesundheit "Gesundheitswissenschaften") 316 S. Institut für Gesellschafts- und Sozialpolitik, Johannes Kepler Universität, Linz, 2001. öS 291,-.Elisabeth Jandl-Jager, WienFengler, J.Helfen macht müde. Zur Analyse und Bewältigung von Burnout und beruflicher Deformation. 5., überarb. u. erw. Aufl. (Leben lernen, Bd. 77)283 S. Pfeiffer, Stuttgart, 1998. Brosch. DM 42,-, sFr 40,-, öS 307,-.Ingeborg Pucher, Wien ; unknown ; publishedVersion
Introduction: "Sparkling Science" is a programme of the Austrian ministry of science and research, which aims to establish networks between secondary schools and research institutions in order to increase the interest of adolescents in science. Objectives: The aim of the Sparkling science project "My heart and I – together healthy" –a two-year project of the FH Burgenland in cooperation with the Ecole HBLW Güssing – was to raise health consciousness of pupils in a secondary school and to offer them an opportunity to gain an insight into health promotion and social sciences. Methods: The didactic concept on which the project was based on is the constructivist didactics. In particular innovative learning methods like peer group teaching were used. Results: During the project researchers and pupils together set different scientific and health promoting activities: In order to develop research competencies of adults pupils conducted a quantitative online survey concerning smoking. In addition they carried out telephone interviews within the evaluation of an actual project concerning heart health in Austria and prepared scientific works. In a next step pupils, teachers and researchers planned, organized and implemented health promotion projects at school like creating the school cafeteria healthier. Another project was "3.000 steps more" which aimed at improving physical activity behaviour of teachers and pupils. Conclusions: Besides the cooperation between the secondary school and the university also other organizations were part of the project. This broad cooperation lead to many synergies but also challenges, which have to be met at organizational and political level. ; Gesundheit
Der Begriff Public Health bezeichnet die Wissenschaft und die Praxis der Primärpräven-tion, also einen spezifischen Bereich der Gesundheitswissenschaften, sowie ein neu entstehendes Versorgungssystem neben der Kuration, der Rehabilitation und der Pflege. Diese neuen Strukturen konsolidieren sich schrittweise. Der vorliegende Aufsatz plä-diert dafür, Public Health als ein werdendes Politikfeld wahrzunehmen, dessen Aufbau systematisch voranzutreiben ist. ; As the theory and practice of primary prevention, public health is a defined field of health science and an emerging health care delivery system alongside curative medi-cine, rehabilitation and long-term care. As these new structures gradually take shape public health needs to be recognized as an up-and-coming policy field and developed systematically.
Introduction: In the leisure sector our society is confronted with permanent changes. Actual challenges are forcing voluntary activities, handling with new types of media and using free time wisely. According to the Social Model of Health by Dahlgren & Whitehead (1991) leisure-time activities have an important influence on adolescent health. Objectives: The aims of the empirical study were to quantitatively analyse leisuretime activites of youngsters comprehensively (e.g. influencing factors, motives, health consequences, satisfaction, identity formation) and to identify need for action. Methods: In 2012 the FH Burgenland carried out a standardized online survey concerning leisure behaviour of young Austrians between the age of 11 and 17 (n = 461). The questionnaire was distributed among adolescents by virtual social networks. Results: Favourite activites of Austrian adolescents are listening to music, surfing the internet and meeting friends. Sex, age and relationship with parents strongly correlate with choice of hobbies. Some activites like doing sports have a positive influence while others like playing computer games have a negative influence on selfreported health. 32% of adolescents are dissatisfied with their leisure time. Reasons are little free time because of school as well as missing sense of purpose and little social contacts. Conclusions: Austrian adolescents wish to have more leisure opportunities, meetingpoints and less school stress. In future based on these results concrete political suggestions should be developed in order to enable adolescents a healthy and meaningful leisure behaviour. The education sector plays a vital role in that context. Nevertheless it is necessary that all relevant sectors and organizations (schools, communities, (sport) clubs, health promotion organizations, youth work) work together. Possible actions – in which adolescents have to be integrated – are establishing leisure-time facilities and youth clubs. ; Gesundheit
Nach landläufiger Vorstellung bezeichnet Gesundheitspolitik in erster Linie staatliche Aktivitäten zur Dämpfung des Anstiegs der Kosten der Krankenversorgung. Im Gegensatz dazu wird in diesem Papier ein Verständnis von Gesundheitspolitik als gesellschaftliches Management von Gesundheitsrisiken vor und nach ihrem Eintritt entwickelt und auf die verschiedenen damit - implizit und explizit - befaßten Politikfelder angewendet. Ausgehend von den Ursprüngen staatlicher Sozialpolitik in der Phase der Industrialisierung werden Modellalternativen (Staat, Markt, Sozialversicherung) sowie Entwicklungslinien und Leitbilder vorgestellt. Zwischen dem Panorama gesundheitlicher Problemlagen und den darauf bezogenen Politiken werden beträchtliche Spannungen diagnostiziert, die zu Defiziten der Bearbeitung dieser Problemlagen führen. Aus dem Blickwinkel einer bevölkerungsbezogenen Gesundheitssicherung (Public Health) werden diese Defizite an den systematisch aufeinander bezogenen Feldern Gesundheitsberichterstattung, Primärprävention Sekundärprävention sowie Krankenversorgung (Tertiärprävention) neokorporatistische Steuerung dargestellt sowie im Hinblick auf fördernde und hemmende Bedingungen ihrer Überwindung diskutiert. Überlegungen zur Reformierbarkeit der Krankenversorgung sowie zum Verhältnis zwischen Politik und Gesundheit schließen den Text ab. Das vorliegende Papier ist eine vollständige Neubearbeitung und erhebliche Erweiterung des Aufsatzes Gesundheitspolitik (P92-207) vom gleichen Autor. Eine kürzere Fassung erscheint in: K. Hurrelmann/U. Laaser (Hg.): Handbuch der Gesundheitswissenschaften, zweite völlig überarbeitete Auflage, Weinheim und München: Juventa Verlag 1998.