Über die Gewalt
In: Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft 360
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In: Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft 360
In: Sozialwissenschaftliche Informationen für Unterricht und Studium: sowi, Band 4, Heft 3, S. 85-92
ISSN: 0340-2304
Die Differenzierung von Gewalt ist notwendig, um zur Sozialerneuerung in den Ländern Lateinamerikas zu gelangen, ihre Dimension kann als retardierend, als progressiv oder als direkte personelle und indirekte, strukturelle Gewalt beschrieben werden. Zur Unterentwicklung Lateinamerikas führten die imperialistische Gewalt von außen und die feudalistische Gewalt von innen. Politische Veränderungen fanden oft durch gewaltsame Umstürze statt, jedoch meist um Reformversuche zu verhindern. Die Bedingungen für revolutionäre Gewalt zur Durchsetzung sozialen Wandels sind in Lateinamerika gegeben. Die bekannteste und wichtigste Form der Gegengewalt ist die Guerilla, die schon im 19. Jh. z.T. eine Rolle spielte. Nach dem Sieg der kubanischen Revolution arbeitete die Guerilla nach der Revolutionsstrategie zur Zerstörung der etablierten Ordnung, bis mit dem Tod Che Guevaras sich die Krise der Landguerilla offenbarte. Den gewandelten Realitäten versuchen die Stadtguerilla zu begegnen. Die Gewalt der Guerilla ist Gewalt um der Aufhebung der Gewalt willen, mit der die notwendigen wirtschaftlichen, politischen und sozialen Veränderungen in Lateinamerika verhindert werden. (IS)
In: Ästhetik & Kommunikation, Band 12, Heft 43, S. 5-12
ISSN: 0341-7212
In: Frankfurter Hefte: Zeitschrift für Kultur und Politik, Band 34, Heft 4, S. 16-21
ISSN: 0015-9999
Die Entwicklung der Gewaltakte zeigt, daß sich mit dem Wandel der technischen, ökonomischen und sozialen Umwelt auch auch die Erscheinungsformen der Gewalt geändert haben. Eine Erklärung kann also nicht allein auf die psychologischen Bedingungsfaktoren beschränkt werden. Gewalt hat sowohl einen interaktiven Aspekt, wie auch einen individuellen, da hinter der Gewalt die Lösung eines bewußten oder unbewußten individuellen Konfliktes steht. Beide Aspekte treten immer zusammen auf. Hier muß zwischen Gewalt und Aggression unterschieden werden, Zwar ist jeder Gewalt die Aggression vorausgesetzt, aber Aggression kann auch nichtgewalttätige Formen, auch konstruktive, finden. Liegt der Gewalt immer ein bewußter/unbewußter Konflikt zugrunde, kann man sagen, daß Gewalt das Resultat negativ verlaufender Interaktionen ist. Hier spielt vor allem eine Rolle, daß die heutige Gesellschaft die Möglichkeiten zu einer gefühlsbestimmten Kommunikation abschneidet, emotionale Grundbedürfnisse abgeschnitten werden. Besondere Beachtung verdient dabei die gestörte Kommunikation in der Familie, wo gleichgültiges oder feindliches Elternverhalten die Identitätsbildung der Kinder beeinträchtigt. Hinter dem Fehlverhalten der Eltern ist jedoch das bestimmende gesellschaftliche Wertesystem zu sehen. Ein zweiter wichtiger Punkt ist der Umgang öffentlicher Institutionen mit Gewalt. Hier kann von einen Zirkel der Gewalt gesprochen werden, von Role-Making und Role-taking. Die Eskalation beiderseitiger Gewalt zeigt sich am Beispiel der Terroristen. Erfolge können nur durch verstehende und offene Kommunikation erreicht werden. Das Gewaltproblem ist interdisziplinär, nicht allein psychologisch. (BG)
In: Lebenswelt und soziale Probleme: Verhandlungen des 20. Deutschen Soziologentages zu Bremen 1980, S. 98-122
Während auf zwischenstaatlicher Ebene kein Gewaltmonopol besteht, gibt es innerstaatlich ein staatliches Gewaltmonopol und damit 'legale gewalttätige Gruppen', die 'illegalen gewalttätigen Gruppen' gegenüberstehen. Unter diesem Aspekt werden, beginnend mit dem deutsch-französischen Krieg 1870/71, Aspekte einer 'Biographie der Staatsgesellschaft Deutschland' entworfen. Der Adaption des Bürgertums an die adlige Oberschicht und der 'Verbürgerlichung des militärischen Ethos' nach 1871 folgt nach 1918 ein 'Machtverlust des ehemaligen Establishments', der wesentlich zum Aufkommen des aus Offizierskorps und Studentenschaft sich rekrutierenden Rechts-Terrorismus der Weimarer Republik beiträgt. Die Identifikations- und Sinnkrise, die diesem Terrorismus zugrundeliegt, macht ihn vergleichbar mit dem Terrorismus in der BRD nach 1968. (WZ)
In: Schriften zur politischen Wissenschaft 10
World Affairs Online
In: Gegenwartskunde: Zeitschrift für Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Bildung, Band 31, Heft 1, S. 69-80
ISSN: 0016-5875