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"Polizeigewalt gehört für viele schwarze Amerikaner zum Alltag - das zeigten in besonders dramatischer Weise die tödlichen Schüsse weißer Polizeibeamter auf schwarze Männer in Ferguson wie auch jüngst in North Charleston. Vor diesem Hintergrund wirft die US-Soziologin Alice Goffman ein Schlaglicht auf das Leben der ghettoisierten schwarzen Armutsbevölkerung: Die Politik der Null-Toleranz hat im Zusammenspiel mit dem Abbau sozialstaatlicher Regelungen dazu geführt, dass ein Großteil des alltäglichen Lebens vieler schwarzer US-Amerikaner kriminalisiert wird." (Autorenreferat)

Jan Ilhan Kizilhan: Wer sind die Yeziden?. - Zorab Aloian: Glaube, Kastensystem, religiöse Feste und Rituale der Yeziden. - Thomas Schmidinger: Das Ende einer jahrhundertelangen Geschichte?. - Markus Bickel: Vergewaltigt im Namen des Islams. - Melav Bari: Vergewaltigung als Kriegswaffe. . - Kamal Sido: Haben Yeziden noch eine Zukunft in Syrien?. - Khanna Omarkhali: Yeziden in den ehemaligen Sowjetrepubliken. - Holger Geisler: Die Yeziden in der heutigen Türkei. - Irina Wiessner: Der Weg der Yeziden aus dem Orient nach Europa. - Bernd Lehmann: Ein unbestechlicher Fürsprecher der Yeziden. - Yezidische Vereine in Deutschland stellen sich vor. - Tilman Zülch: Kurden im Irak und in Syrien. Der lange Weg in die Freiheit. - Jan Ilhan Kizilhan: Regionale Autonomie für den Sinjar. - Thomas Benedikter: Stellungnahme zum Strategiepapier über die regionale Autonomie

Kleists späte Novellen 'Der Findling' und 'Der Zweikampf' tragen die Verheerungen des Krieges in den Kreis der Familie. Damit prüfen sie nicht allein die Belastbarkeit von Familienstrukturen angesichts jener allumfassenden Erschütterung von Ordnungsvorstellungen, die Kleist im Gefolge der napoleonischen Kriege registriert und die er in seinem Schreiben in immer neuen Konstellationen sichtbar macht. Vielmehr reagieren sie ganz spezifisch auf die neuen Formen der Kriegsführung, die damit Einzug gehalten haben, und auf die neuartigen Szenarien der Bedrohung, die dadurch zu gegenwärtigen waren. Wie reflexionsbedürftig die geänderten Modalitäten von Krieg und Feindschaft waren, lässt sich schon dem Titel einer der zahlreichen Schriften entnehmen, die Kleist im Zusammenhang mit der österreichischen Erhebung im Jahre 1809 verfasst: Was gilt es in diesem Kriege? Im Aufsatz ist es weniger die abschlägige Antwort, die Kleist der aufgeworfenen Frage erteilt - was es in diesem Krieg, im Unterschied zu den vorausgegangenen, eben nicht mehr gelten kann - sondern es ist die Frageform selbst, die bezeichnend ist. Der Krieg, den Frankreich mit seinen patriotisch-enthusiasmierten Freiwilligen unter der Führung Napoleons - nach Carl von Clausewitz der "Kriegsgott selbst" - seinen Gegnern aufzwingt, stellt auch deshalb eine ungeheure Herausforderung dar, weil er von diesen erst einmal in seiner Neuartigkeit erfasst und bestimmt werden muss. Neben den geänderten Anforderungen an Auffassungsgabe und Reaktionsvermögen der Führung und den gesteigerten Manöverfähigkeiten einer selbstdisziplinierten, nicht mehr gedrillten Truppe, ist es nicht zuletzt die Unterscheidung von Kombattanten und Nichtkombattanten, die zunehmend verschwimmt.

"This article examines the Public Act of Acknowledgment of International Responsibility and Recovery of the Memory of María Claudia García de Gelman held in the Uruguayan parliament on 21 March 2012 through a theoretical framework of memory narratives. The Inter-American Court of Human Rights ordered Uruguay to hold the Public Act as part of its February 2011 ruling in the Gelman v. Uruguaycase, which condemned its failure to investigate and prosecute individuals responsible for disappearing María Claudia García de Gelman and illegally adopting her baby daughter Macarena, while denying her knowledge of her true identity for over two decades. The Public Act was a memorialising event intended as an act of reparation, which also triggered irruptions of memory in Uruguay, resurfacing memory debates and discussions about the recent past of dictatorship and violence. The Public Act exposed once again the continued antagonisms between memory narratives of violence and justice that have existed in the Uruguayan political and social landscape since 1985. While the Act was an expression of the 'state terrorism' narrative, its unfolding resulted in the resurfacing of narratives of 'war' and 'two demons' in the social and political arenas and of new interpretations of these narratives in light of events and politics in 2012." (author's abstract)

After the Lubang Buaya incident on 1 October 1965 in which six top Indonesian Army generals and a lieutenant were killed, the Army began to implement a nationwide purging campaign with the assistance of civilian anti-communist groups. Thousands of PKI members, supporters and pro-Sukarno groups/individuals immediately became the target of this purge. For organisational purposes, several purging policies were released and then strictly enforced. The official purging policies that are highlighted in this paper are a series of initial directives that were released within days of the generals' executions. They do not explicitly translate into orders to kill, but are more of a guideline to help anti-communist officials classify and contain communists and other PKI followers. This article attempts to show how these initial directives evolved and also discusses competing purge policies from non-military sources. The co-existence and overlapping nature of the various directives indicate that a power struggle existed between the anti-communist group led by General Soeharto and the presidium of the Dwikora Cabinet who were loyal to President Soekarno. (JCSA/GIGA)

In den letzten Jahren hat sich im Rechtsextremismus eine neue Aktionsform herauskristallisiert, die auf den ersten Blick mit dem "klassischen" Rechtsextremismus kaum mehr etwas gemein hat: der Autonome Nationalismus. Seine Exponenten, die Autonomen Nationalisten, agieren formell hierarchiefrei und orientieren sich augenscheinlich an ihrem Pendant im Linksextremismus, den Autonomen. Der Beitrag fragt, wer diese Links- und Rechtsautonomen sind, woher sie kommen, welche Ziele sie verfolgen und von welchem Selbstverständnis sie sich leiten lassen. Der Beitrag setzt sich des Weiteren mit ihrem Gewaltbegriff auseinander und wirft einen Blick auf die Militanz der beiden Gruppierungen. Außerdem untersucht der Beitrag die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Gruppierungen und geht der Frage nach, ob Kooperationen zwischen ihnen möglich sind. (ICA2)

"The present study explored the sexual, physical, psychological, and overall dating violence experiences, and related these experiences to Investment Model variables among Turkish college women. Three hundred and ninety dating women from four universities in Ankara, Turkey completed the Satisfaction, Investment, Alternatives, and Commitment subscales from the Investment Model Scale and the Sexual Coercion, Physical Assault, and Psychological Aggression subscales from the Revised Conflict Tactics Scale. 79.5 percent reported at least one incident of violence in a dating relationship within the previous year. Regression analyses indicated that satisfaction fully mediated the relations between physical, psychological, and overall dating violence victimization and commitment, but not for sexual victimization. The results suggest that future research should explore the possibility that the dissatisfaction women experience may be related to an increased likelihood of relation termination." (author's abstract).