Gewalt gegen Kinder
In: Internationales Handbuch der Gewaltforschung., S. 899-920
Die Ausführungen beginnen mit einer Darstellung des Ausmaßes der Gewaltakte gegen Kinder vornehmlich in den USA sowie in Hongkong und Deutschland unter Zuhilfenahme empirischen Datenmaterials. Im Anschluss werden theoretische Ansätze zur Bestimmung der Misshandlungsrisiken erläutert, die sich inhaltlich wie folgt gliedern: (1) Risikofaktoren aufseiten der Kinder und Jugendlichen sowie (2) in der Familie, (3) in der Community und (4) verschiedene Formen der Gewalt gegen Kinder und Jugendliche. Vor diesem Hintergrund beschreibt der Autor die psychischen, sozialen, kognitiven und intellektuellen Folgen, die bei den Betroffenen aufgrund sexueller und körperlicher Gewalt zu beobachten sind. Aufgrund des Umstandes, dass "bei der Bestimmung der Risiken und Häufigkeiten von an Kindern begangenen Gewalttaten zahlreiche Definitionsprobleme auftreten", werden in dem nachfolgenden Abschnitt aktuelle Kontroversen und Aspekte der Viktimisierung, die einer weiteren Untersuchung bedürfen, diskutiert. Zum Schluss präsentiert der Autor Ansätze zur Verhinderung von Viktimisierung, die drei Präventionsprogramme umfassen: (1) Hausbesuche durch Krankenschwestern bei jungen schwangeren Frauen mit niedrigem sozioökonomischen Status, (2) therapeutische Angebote für Kinder, die Zeugen von Gewalt geworden sind und (3) Interventionsprogramme für die individuellen Bedürfnisse eines Kindes innerhalb seines eigenen Kontextes. (ICG).