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Mit der Wahl Präsident Lulas eröffnete sich für die brasilianischen Gewerkschaften ein erweiterter Handlungsspielraum. Die neue Gewerkschaftspolitik zeichnet sich durch ihre betriebliche Militanz, ihren Bewegungscharakter und ihre Bündnispolitik aus. In der jüngeren Vergangenheit hat die brasilianische Gewerkschaftsbewegung eine hohe strategische Flexibilität bewiesen und ihre Strategien in relativ kurzen Abständen aufgrund von veränderten politischen und sozialen Rahmenbedingungen neu ausgerichtet. Unter Lula konnten die Gewerkschaften Machtressourcen neu kombinieren und teilweise ausbauen. Die ökonomische Dynamik, der Binnenmarkt als Wachstumsmotor, die günstige Beschäftigungsentwicklung und die wachsende Bedeutung der Großunternehmen haben die strukturelle Macht der Arbeiterbewegung gestärkt. Dennoch färben die wachsenden Differenzen zwischen einem Teil der sozialen Bewegungen und der Regierung auch auf die Beziehungen mit den Gewerkschaften ab. (ICE2)

"Auf Grundlage des Jenaer Machtressourcenansatzes (Brinkmann u.a. 2008) wird ein theoretisches Modell zum Verständnis gewerkschaftlicher Handlungsmuster vorgestellt, das dann auf das europäische Mehrebenensystem angewandt wird. In einem zweiten Schritt wird untersucht, mit welchen Strategien die Gewerkschaften in Europa auf die Krise reagieren. Dabei wird nicht nur gefragt, ob es im Zuge der Krisenentwicklung zu einer Intensivierung der europaweiten Zusammenarbeit der Gewerkschaften kommt. Es soll auch untersucht werden, welche Strategien verfolgt werden und zu welchen Ergebnissen sie führen." (Verlagsangabe)