Der Spruch "yes, we care" zeigt: Gesellschaftlich gibt es ein großes Interesse an Achtsamkeit, Sorge und Verantwortung. Dennoch lässt die philosophische Ethik diese scheinbar privaten Themen meist unberücksichtigt. Das Buch eröffnet neue Perspektiven, indem es die in verschiedenen europäischen Ländern entwickelte Ethik der Achtsamkeit und Sorge - "Ethics of Care" - transdisziplinär präsentiert. Im Zentrum stehen die Fragen, wie Versorgung gelingend zu gestalten ist und wie der Umgang mit menschlicher Verletzbarkeit und Abhängigkeit unser politisches Zusammenleben bestimmt. Mit Beiträgen unter anderem von Marian Barnes, Sophie Bourgault, Mieke Grypdonck, Helen Kohlen, Sandra Laugier, Christoph Rehmann- Sutter, Andrew Sayer, Christina Schües, Hilal Sezgin und Helena Sensöta.
"Im Rahmen des internationalen Handels stellen sich neben Verteilungsfragen auch ethische Anforderungen an ein verantwortliches Management transnationaler Unternehmen. Neu entstandene Normenkataloge bieten hierbei ethische Orientierung." (Autorenreferat)
Im Rahmen des internationalen Handels stellen sich neben Verteilungsfragen auch ethische Anforderungen an ein verantwortliches Management transnationaler Unternehmen. Neu entstandene Normenkataloge bieten hierbei ethische Orientierung. (APuZ)
"Am Beispiel der Stammzellenforschung wollen wir zeigen: dass erstens sich in der Verhandlung von biomedizinischen Streitfragen ein Ethik-Frame etabliert hat ('Ethisierung') und das zweitens Ethisierung ein globales, kein lokales Phänomen ist. Dies lässt sich gerade am Beispiel des koreanischen Klon-Forschers Hwang erkennen. Hier wird deutlich, dass 'freies Forschen' nicht gleichbedeutend mit der Abwesenheit des ethischen Diskurses ist. Abschließend diskutieren wir die Folgen der Ethisierung für die Technikfolgenabschätzung." (Autorenreferat)
In der gegenwärtigen Diskussion um Palliative Care und der weltweit angestrebten erweiterten Terminologie und des erweiterten Adressatenkreises soll in diesem Zusammenhang die Wirkungsweise und der Nutzen von Case Management belegt werden. Betroffenenorientierte Palliative Care in einem vielfragmentierten Sozial- und Gesundheitssystem zu ermöglichen, stellt eine der Kernherausforderungen in der Betreuung von Palliativpatienten dar. Ausgehend von der Ottawa Charta wird ein systemischer Blick in die ambulante Palliative Care geworfen, um die Schilderungen von unmittelbarer Fallebene auf organisationale und gesundheitspolitische Rahmenbedingungen rückzubinden. Mit einem besonders sorgenden, empathischen und ganzheitlichen Blick auf die betroffenen Menschen und ihre individuellen Hilfebedürfnisse besteht bei der Autorin der Anspruch eines salutogenesischen, das Kohärenzgefühl stärkende Versorgungsselbstverständnis. Das vorsorgende, präventive Potential von Palliative Care, welches sich in der expliziten Verknüpfung von Palliative Care mit New Public Health und Gesundheitsförderung entfalten wird, soll betont werden Bei der Umsetzung von Case Management bilden Ansätze der Care Ethik für die Autorin den ethischen Handlungsrahmen. Carolina Ohl, MAS, wurde 1964 in Geislingen an der Steige geboren. Ihre Ausbildung in der Gesundheit- und Krankenpflege schloss die Autorin erfolgreich im Jahr 1982 am Marienhospital in Stuttgart ab. Fasziniert und angezogen von der Kultur und Spiritualität indigener Völker verbrachte die Autorin auch Zeit als Krankenschwester im Ausland. Nach einer intensiven Elternzeit und der Gründung einer Schule setzte sie im Jahr 2002 ihren Weg in der Pflege und Medizin mit einer Fachweiterbildung Palliative Care fort. Mit einem Studium (2007-09) zur zertifizierten Case Managerin an der Hochschule Ravensburg/Weingarten stellte sie sich den Herausforderungen eines sich schnell wandelnden Gesundheitssystems und eines sich schnell wandelnden gesellschaftlichen Panoramas. Einer Selbständigkeit im Jahr 2007 folgte eine erfolgreiche Zertifizierung zur Pain Nurse und der Ernährungsmedizin Onkologie. Seit 2012 ist Frau Ohl durch ein Studium an der Alpen-Adria Universität Klagenfurt/Wien/Graz berechtigt den akademischen Grad MAS Palliative Care/Organisationsethik zu führen. Sie lebt und arbeitet heute als Dozentin und in ihrem eigenen Unternehmen am Bodensee.
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Die vorliegende Arbeit setzt sich vor dem Hintergrund der Tatsache, dass die finanziellen Ressourcen im deutschen Gesundheitswesen immer knapper werden, mit den anglo-amerikanischen Care-Konzepten auseinander, die Hinweise auf wichtige Elemente des Ethos fürsorglicher Praxis in der Pflegewissenschaft geben können. Die Autorinnen arbeiten diese Ansätze in einem Literaturüberblick heraus und überprüfen, ob und wie sie in der deutschen Pflegepraxis zur Kenntnis genommen werden. Sie zeigen, dass es vor allem in den USA in den 1980er und 1990er Jahren eine rege Care-Diskussion innerhalb der Pflegewissenschaft gab. Zunächst wurden entwicklungspsychologische (C. Gilligan) Studien und philosophisch-pädagogische Ansätze (N. Noddings) rezipiert und in pflegetheoretische Konzepte aufgenommen. Hierbei ging es jedoch mehr um Ethik als um Ethos in der Praxis. Ein weiterer Diskussionsstrang wurde von Pflegewissenschaftlerinnen initiiert und befasste sich unmittelbar mit den Elementen "guter Pflege". Der Blick wurde parallel dazu auf Care als Element idealer gesellschaftlicher Praxis durch Politikwissenschaftlerinnen und Philosophinnen erweitert. (ICI2)
Intro -- Title -- Inhalt -- Danksagung -- 1. Einleitung -- 1.1 Thematik -- 1.2 Stand der Forschung und Aktualität des Themas -- 1.3 Aufbau der Arbeit -- 2. Eine Rekonstruktion der Care-Ethik -- 2.1 Care in der Moralpsychologie: Gilligan und Noddings -- 2.2 Care in der Politischen Theorie: Tronto -- 2.3 Die Rezeption der Care-Ethik in der Medizinethik -- 2.4 Wesentliche Entwicklungslinien der Care-Ethik -- 3. Care als Sorge. Die philosophischen Bezüge der Care-Ethik -- 3.1 Die Sorge als Sein des Daseins -- 3.2 Die handlungsmotivierende Kraft der Sorge -- 3.3 Die Selbstsorge und die Beziehung zum Anderen -- 3.4 Die verkörperte Sorge -- 3.5 Charakteristika der Sorge -- 4. Lévinas und die Ethik des Anderen -- 4.1 Die ethische Beziehung als Trennung und Verantwortung -- 4.2 Leibsein in Genuss und Elternschaft -- 4.3 Der Dritte und die Frage nach Gerechtigkeit -- 4.4 Care-Ethik als Ethik des Anderen -- 5. Sorge in Beziehungen am Beispiel der Leihmutterschaft -- 5.1 Verortung der ethischen Aspekte der Leihmutterschaft -- 5.2 Leihmutterschaft als eine Frage von gültigen Verträgen -- 5.3 Leihmutterschaft als eine Frage von Werten -- 5.4 Leihmutterschaft als eine Frage von Beziehungen -- Schlussbemerkung -- Literaturverzeichnis -- Personenregister
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