Die Verfasserin stellt zentrale Positionen und Auseinandersetzungen in der globalisierungstheoretischen Literatur vor. Dabei geht es zunächst um die ökonomischen, politischen, sozialen und kulturellen Aspekte der Globalisierung. Dann werden Manuell Castells Studie "Das Informationszeitalter" und die postmarxistische Studie "Empire" von Antonio Negri und Michael Hardt behandelt. Für die Bewertung von Globalisierungstheorien empfiehlt die Verfasserin deren thematische Reichweite, deren geografische Reichweite sowie auf nationalstaatlicher Ebene bewährte Kategorien. (ICE2)
Durch Deregulierung haben sich die weltweiten Ströme von Gütern, Informationen sowie Personen verstärkt und deren Steuerung im Rahmen der überkommenen territorialen Organisation erschwert. Doch Globalisierung ist kein räumlich ungebundener Prozess, sondern mit einer Konzentration von Innovationsfunktionen verbunden, für die lokale Rückbettungskontexte von großer Bedeutung sind.
Der Beitrag untersucht, welcher ontologische Status der Globalisierung zukommt. Reflektiert wird einerseits die Behauptung, Globalisierung erschöpfe sich in einem bloß objektiven Sein, und andererseits die Behauptung, dass die Objektivität der Globalisierung von menschlichem Handeln abhängig sei. In der Debatte um Globalisierung wird vor allem um die Frage gestritten, ob die Globalisierung frei gestaltbar sei und wer hierfür die Verantwortung tragen müsse. So kann die Behauptung, Prozesse wie die Globalisierung seien beeinflussbar, nur dann richtig sein, wenn der Grund für diese Prozesse ein menschliches Handeln ist. Der Autor behauptet im Sinne eines Vernunftbegriffs, der sich nicht in Zweckrationalität erschöpft, dass beide Thesen aufgrund der beanspruchten Prämissen miteinander unverträglich aber dennoch vereinbar seien. Es gilt beides: Die Prozesse sind abhängig vom menschlichen Handeln, sie entfalten jedoch mit der Zeit eine kaum mehr zu kontrollierende Eigendynamik in Zeiten eines "globalisierten Kapitalismus". Ist der Prozess unabhängig vom bewussten menschlichen Handeln, erübrigt sich jede Diskussion um die Möglichkeit, die Globalisierung zu beeinflussen. Insgesamt bleibt jedoch ungeklärt, ob eine Ebene existiert, die das "Allgemeinwohl" der Gattung vertritt und die auf den globalen Prozess einzuwirken vermag. (ICA2)