Das lange 15. Jahrhundert war für das Gebiet des heutigen Kantons Graubünden eine Zeit des Fortschritts und des Aufbruchs: Neue Transitwege wurden erschlossen, die regionale Wirtschaft wurde von einem Aufwind erfasst und die Bevölkerungszahlen stiegen in der Folge sprunghaft an. Das 15. Jahrhundert etablierte aber auch ein Autonomiebewusstsein in der Bevölkerung, was auf einer politischen Ebene zum Zusammenschluss der Gerichtsgemeinden im Freistaat der Drei Bünde führte. Auch auf einer kirchlichen Ebene machte sich eine Unzufriedenheit breit, was sich zuerst in der Gründung neuer Kirchgemeinden manifestierte und schlussendlich damit endete, dass sich etwa zwei Drittel der Gemeinden der Reformation anschlossen. Nicht nur die politischen, kirchlichen und gesellschaftlichen Strukturen änderten sich, sondern auch die Baulandschaft, die zuvor zwei Jahrhunderte in einem tiefen Schlaf schlummerte. Die jungen Kirchgemeinden benötigten nun eigene Kirchen, in denen sich der Stolz und die Ansprüche der jeweiligen Gemeinde widerspiegelten, wobei das eigentliche Bedürfnis oftmals weit überschritten wurde. Als um die Mitte des 15. Jahrhunderts der spätgotische Architekturstil und damit das bautechnische Wissen von geübten Baumeistern und Steinmetzen nach Graubünden getragen wurde, fanden diese einen fruchtbaren Boden und ideale Bedingungen vor. Die Begeisterung für die spätgotischen Bauformen und der Bedarf an neuen Kirchen liessen in wenigen Jahrzehnten eine Hochkonjunktur im Bauwesen entstehen, in deren Folge bis zur Reformation über 130 Bauprojekte in 118 Objekten ausgeführt wurden. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit diesem Zeitraum des intensiven Bautriebs in Hinsicht auf die Entwicklung der Gewölbekonstruktionen von der Planung bis zur Ausführung im Bauwerk. Anhand von ausgewählten Fallstudien an repräsentativen Kirchen soll ein Abbild des spätgotischen Bauwesens von den involvierten Steinmetzen und verantwortlichen Meistern bis hin zu den verwendeten Baumaterialien und den konstruktiven Aspekten gegeben werden. Im Fokus steht dabei auch das Bauen im Bestand, denn das spätgotische Kirchenschema wurde nicht nur auf Neubauten, sondern auch auf bereits bestehende Kirchen angewendet, die durch die Hände geschickter Meister und Steinmetze nachträglich eingewölbt wurden. Im Zentrum der Ausführungen steht dabei immer das Bauwerk selbst, das mit Methoden aus der Bauforschung und Konstruktionsgeschichte untersucht wurde. Neben den traditionellen Methoden des Studiums durch Beobachtung mit oder ohne Hilfe von Streiflicht wurden auch die Vorteile von technischen Hilfsmitteln ausgenutzt, von einem reflektorlosen Tachymeter bis hin zu modernen Laserscannern. Die Aufarbeitung und Diskussion dieser intensiven Zeit des Baubetriebs erlaubt schlussendlich einen entscheidenden Einblick in die Planungs- und Bauprozesse des Gewölbebaus der Spätgotik in Graubünden.
Intro -- Titel -- Inhalt -- Einführung -- Der Kriegsverlauf aus Bündner Perspektive -- «Die Tragödie hat also begonnen» - Überfall auf Polen und drôle de guerre (September 1939-April 1940) -- «Man kann nicht mehr froh werden» - Vom deutschen Angriff auf Nordeuropa bis zur Kapitulation Frankreichs (April-Juni 1940) -- «Rundherum eingeschlossen» - NS-Deutschland als Herrscher über Europa (Juni 1940-Juli 1943) -- «Ein unbeschreibliches Glücksgefühl» - Der Vormarsch der Alliierten (Juli 1943-Dezember 1944) -- «Man konnte es fast nicht glauben» - Der Zusammenbruch des NS-Systems und das Kriegsende (Januar-Mai 1945) -- Graubünden und der Luftkrieg -- «Unerfahrenheit und Ungeschicklichkeit junger Flieger» - Luftraumverletzungen und Verdunkelung -- «Dann krachte es, als ginge die Welt aus den Fugen» - Abstürze amerikanischer Bomber -- «Bei seiner Landung glaubte er vorerst in Italien zu sein» - Landungen deutscher Flugzeuge -- «Ein herzbetrübendes Bild sinnloser Verwüstung» - Bombenabwürfe -- Das Wissen um den Holocaust -- «Endlösung» - Die nationalsozialistische Vernichtungspolitik -- «Insel der Wissenden» - Die Schweiz und der Holocaust -- «Da verschlug es unseren Leuten den Atem» - Und Graubünden? -- Die Bündner Sicht auf Flüchtlinge -- «Asylgewährung im Rahmen der Möglichkeiten unseres Landes» - Die rechtlichen Grundlagen und die Praxis der Schweizer Flüchtlingspolitik -- «Nicht nur aus humanitären Gründen» - Die Flüchtlingslage und -politik in Graubünden -- «Eine neue und wahrlich unerwartete Aufgabe» - Die Internierung von geflüchteten Soldaten und zivilen Zwangsarbeitern (1940-1945) -- «Das liegt nicht im Willen der großen Mehrheit des Schweizervolkes» - Die Flüchtlingsdebatte ab Spätsommer 1942 -- «Echte Kinder ihres Sonnenlandes» - Die Flüchtlinge aus Italien (1943/44).
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In: Schweizerische Ärztezeitung: SÄZ ; offizielles Organ der FMH und der FMH Services = Bulletin des médecins suisses : BMS = Bollettino dei medici svizzeri, Band 82, Heft 41, S. 2192-2193
In: Schweizerische Ärztezeitung: SÄZ ; offizielles Organ der FMH und der FMH Services = Bulletin des médecins suisses : BMS = Bollettino dei medici svizzeri, Band 93, Heft 25, S. 945-945
In der Schweiz haben sich in den letzten Jahren die gesetzlichen Grundlagen für die räumliche Planung erheblich geändert. Sie betreffen den räumlichen Fokus (Agglomerationen), die Strategien, Verfahren und Instrumente sowie die förderpolitische Ausrichtung (Agglomerationsprogramme). Die strategischen Entwicklungen und innovativen Ansätze wurden anhand der metropolitanen Region Zürich, der mittelgroßen Hauptstadtregion Bern und der ländlichen Region Graubünden auch hinsichtlich ihrer Übertragbarkeit auf die deutsche Regionalplanung untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass in den drei Räumen Ansätze einer strategischen Planung erheblich an Bedeutung gewonnen haben. Das Spektrum reicht von breit angelegten, szenariogestützten und moderierten Beteiligungsprozessen zur Erarbeitung von Leitbild- und Zielvorstellungen zur Regionalentwicklung (Einbeziehung von Stakeholdern) über schlanke Konzepte mit projektorientierter Planung, kontinuierlich durchgeführtem Monitoring und Controlling sowie gezielten Marketingmaßnahmen bis hin zu Umsetzungsmaßnahmen von Konzepten und Plänen. Hierzu gehören vor allem Umsetzungsprogramme der Kantone im Rahmen der neuen Agglomerationspolitik des Bundes. Diese Programme setzen verstärkt auf die motivationsfördernde Wirkung finanzieller Anreize. Die wirtschaftlich ausgerichteten Entwicklungskonzepte und -maßnahmen (Entwicklungsplanung) erleichtern den Zugang zu den "Fördertöpfen". Zwischen politischer Planung, Aufgaben- und Finanzplanung einerseits sowie der Richtplanung andererseits wird so eine bessere Abstimmung erzielt. Ein Großteil der untersuchten Ansätze besitzt ein hohes Transferpotenzial für die Fortentwicklung der Regionalplanung in Deutschland hin zu einer stärker strategisch ausgerichteten Regionalentwicklungspolitik.
Der Verein Graubünden 2022 beabsichtigte, sich als offizielle Kandidatur der Schweiz für die Olympischen Winterspiele 2022 zu bewerben. Im Hinblick auf die politische Diskussion und das Kandidaturdossier zur Bewerbung wurde das Forschungsnetzwerk Rütter Soceco, Eidgenössische Hochschule für Sport Magglingen EHSM und Institut für Tourismuswirtschaft ITW Hochschule Luzern beauftragt, die potenziellen wirtschaftlichen Wirkungen der Olympischen Winterspiele auf die Austragungsregion und die gesamte Schweiz zu analysieren. Die Studie gliedert sich in zwei Hauptteile und eine Zusammenfassung der Erkenntnisse. Der erste Teil des Berichts, der am 30. Oktober 2012 publiziert wurde, fokussiert auf den wirtschaftlichen Primärimpuls (Budgets und touristische Ausgaben) und die damit verbundenen volkswirtschaftlichen Wirkungen von Graubünden 2022. Er weist die direkten und indirekten Wertschöpfungs- und Beschäftigungswirkungen sowie die Steuerwirkungen im Kanton Graubünden und in der übrigen Schweiz aus, unter besonderer Berücksichtigung der Wirkungen auf den Tourismus. Für den Gesamtbericht wurden die Wirkungen für die drei Regionen Davos/Kloster, Oberengadin und ""übrige Region"" regionalisiert. Der zweite Teil der Studie zeigt die potenziellen langfristigen Wirkungen (Legacy) von Graubünden 2022 qualitativ auf. Dabei werden acht Themen unterschieden und die wichtigsten mit der Durchführung verbundenen Risiken dargestellt. Wie die Potenziale ausgeschöpft werden, wird wesentlich davon abhängen, dass die Legacyaspekte frühzeitig in die Planung der OWS Graubünden 22 einbezogen werden.
Die Beiträge dieses Tagungsbandes zeigen, mit welch potentiell offenem Raum die Forschenden heute in den alpinen Gebieten konfrontiert sind. Die Sachkulturforschung, die archivalische Quellenforschung oder die qualitative Sozialforschung bieten gute Möglichkeiten, die Ethnologie in den Alpen auf der Basis des vorhandenen Materials weiterzuschreiben und auf gegenwärtige gesellschaftliche Phänomene hin zu befragen. Die Autorinnen und Autoren aus drei verschiedenen (Alpen-)Ländern befassen sich unter anderem mit dem Tourismus und den daraus erwachsenden Auswirkungen auf das alltägliche Leben in den Bergtälern, mit dem Spannungsfeld zwischen Tradition und Innovation oder dem soziokulturellen Wandel in der Berglandwirtschaft.
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Trotz bestehender sozialer, politischer und kultureller Differenzen und trotz der schwierigen Bedingungen im Gebirge unterhalten im frühneuzeitlichen Graubünden über 50 alpine Talgemeinden zuverlässig ein Miteinander ohne Zentralinstanz und ohne Staat. Ihnen gelingt es, auch angesichts widriger Umstände – steil aufragender Berge, entlegener Täler, weiträumig gestreuter Siedlungsverbände, zerstückelter kommunaler Organisationsweisen, sprachlich-kultureller Heterogenität und komplexer konfessioneller Gemengelage – ein gemeinsames Soziales und Politisches erfolgreich zu organisieren. Sie bilden sogar eine dynamische Einheit und Ordnung aus, und dies ganz ohne übergeordnete Zentralmacht. Diesen auf den ersten Blick paradoxal anmutenden Befund nimmt Sandro Liniger zum Anlass, um nach der Funktionsweise einer Gesellschaft in der Zerstreuung zu fragen: Welche spezifische Logik zeichnet eine solche alternative Form der Organisation des sozialen und politischen Zusammenlebens aus? Und welche Instabilitäten und Resistenzen sind ihr zu eigen? Welche Konflikte charakterisieren sie?