Unser "wir" - ein systemtheoretisches Modell von Gruppenidentitäten
In: Schriftenreihe des Instituts für Sozialwissenschaften der Universität Stuttgart 2001,1
355 Ergebnisse
Sortierung:
In: Schriftenreihe des Instituts für Sozialwissenschaften der Universität Stuttgart 2001,1
In: Objekt- und Selbsterkenntnis: zum Wandel im Verständnis moderner Wissenschaften, S. 156-174
Die Autorin unterbreitet mit ihrem Beitrag einen "tätigkeits- und kommunikationsorientierten Vorschlag dafür, wie die vielfältigen interaktionstheoretischen Erklärungen der Bildung, Stabilisierung und Öffnung von Wissenschaftlergruppen (durch Prozesse des Aushandelns, der Generierung von Fremd- und Selbstbildern u. a.) konzeptionell mit der soziologisch vernachlässigten Erklärung der Entwicklung einzelner Wissenschaftler als reflexiver und konfliktfähiger Subjekte, also als individueller Personen verbunden werden können. Persönlichkeitspsychologisch gesehen ist Handlung der grundlegende Prozeß, in dem sich Individual- und Gemeinschaftsentwicklung verbinden, in sozialpsychologischer Sicht hat Kommunikation die Funktion, Bedeutungsbildung von Handlungsresultaten mit der Formierung von Sozialsystemen zu verbinden." Der Aufsatz hat außer einem grundlegenden Einführungsteil vier Abschnitte: "1. Interpersonelle Motiv/Ziel/Bedingungs-Durchdringungen; 2. Kognitiv-emotionale Stabilisierung über Modellpersonen; 3. Selbstherstellung und -erhaltung einer Gruppenidentität; 4. Das reflexive Subjekt und Konfliktfähigkeit". (prn)
In: Schriftenreihe des Instituts für Sozialwissenschaften der Universität Stuttgart -SISS-, Band 1/2001
"Der Essay versucht, mit Rückgriff auf die Arbeiten von Luhmann und anderen Systemtheoretikern ein systemtheoretisches Modell von Gruppenidentitäten zu entfalten. Die zentrale These lautet, dass Gruppenidentität nicht aus einem wie immer gearteten Gleichklang psychischer Systeme besteht. Statt dessen muss Gruppenidentität als ein kommunikatives Konstrukt verstanden werden. 'Gruppe' wird als ein eigenständiger Typ sozialer Systeme definiert. Gruppen rangieren auf einer Ebene mit Organisationen zwischen den Systemebenen Interaktion und Gesellschaft. In 'Common-Identity'-Gruppen wird der Gruppenzusammenhang über eine generalisierte Gruppenidentität konstruiert. Das Medium Gruppenidentität umfasst (a) eine Grenzziehung zwischen Gruppe und Umwelt, oft besonders gegenüber einer negativen Referenzgruppe. Dabei kommen Konflikte mit anderen Gruppen (z.B. bei Gangs) zum tragen. Außerdem beinhaltet die Gruppenidentität (b) eine inhaltliche Spezifizierung von Gruppenkommunikation. Dazu gehört, dass Gruppenidentitäten kulturelle Schemata der Weltdeutung - etwa als 'Modelle des guten Lebens' - bereitstellt. Diese Gruppenkulturen entwickeln sich aufgrund der selbstreferentiellen Geschlossenheit der Gruppenkommunikation und laufen oft über eine normative Aufwertung der Gruppe gegenüber der Außenwelt." (Autorenreferat)
In: Konfession und Sozialisation, S. 107-116
In: Konfession und Sozialisation, S. 107-116
In: Schriftenreihe der Kommission für Deutsche und Osteuropäische Volkskunde in der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde e.V. 87
Am Beispiel der Stadt Itaji versucht der Autor zu zeigen, welche Bedeutung Geschichte und Geschichtsbewusstsein bei der Herausbildung von Gruppenidentität und der Bewahrung des Friedens hat. Er schreibt eine Sozial- und Kulturgeschichte des Ortes und der Region, berichtet über die Auseinandersetzungen um Land (auch mit den unmittelbaren Nachbarn), die traditionelle Führung, die verschiedenen sozialen Gruppen und die kulturellen Aktivitäten. (DÜI-Sbd)
World Affairs Online
In: African affairs: the journal of the Royal African Society, Band 91, Heft 364, S. 339-364
ISSN: 0001-9909
Der Aufsatz diskutiert zunächst den Zusammenhang von Modernisierung, Klassen und Ethnizität, um dann die Konflikte der weißen Afrikaner untereinander bei der Verfolgung ihrer Gruppeninteressen und der Bewahrung ihrer Gruppenidentität von 1969 bis 1991 in Südafrika nachzuzeichnen. Die Konflikte werden auf dem Hintergrund wachsenden Modernisierungsdruckes und der immer deutlicher werdenden Notwendigkeit, die Apartheid abzuschaffen, analysiert. (DÜI-Sbd)
World Affairs Online
In: Osteuropa, Band 53, Heft 12, S. 1772-1788
ISSN: 0030-6428
World Affairs Online
In: Diasporas, Band 5, Heft 1, S. 57-69
Ursprungsmythen und Abstammungsfabeln der äthiopischen Juden (Fellachen). Von der individuellen zur kollektiven Genealogie. Unter den äthiopischen Juden haben sich mehrere Abstammungsfabeln entwickelt, die deren Einzigartigkeit unterstreichen sollen : demnach seien sie seit Menschengedenken die einzigen «schwarzen» Juden und die einzigen «Schwarzen» jüdischen Glaubens. Diese imaginären Genealogien dienten dazu, die Gruppenidentität der Fellachen innerhalb ihrer äthiopischen Umgebung zu festigen und darüber hinaus ihre jüdische Identitat gegenüber der jüdischen Welt, mit deren westlichen Repräsentanten sie im 19. Jahrhundert in Verbindung traten, einzuklagen.
In: Globales Amerika?: die kulturellen Folgen der Globalisierung, S. 158-185
"Gerard Delanty zeigt die Grenzen der Amerikanisierung am Beispiel Japans auf. Innerhalb der Strukturen der japanischen Kultur verläuft die Amerikanisierung erfolgreich, doch trägt sie paradoxerweise gerade dazu bei, die japanische Kultur zu stärken. Die Einführung des 'demonstrativen Konsums' führte beispielsweise zur Stärkung von Gruppenidentitäten und zur Begründung einer eigenen Identität innerhalb der jeweiligen Gruppe. Laut Delanty trägt die Amerikanisierung zu einer Erweiterung der verfügbaren kulturellen Ressourcen (zum Beispiel im Bereich der Populärkultur) bei - als Mittel zur Schaffung von Bedeutung im Rahmen der vorhandenen kognitiven, symbolischen und normativen Strukturen." (Autorenreferat)
In: Studien zur Sozialwissenschaft 216
Diese Arbeit untersucht in Form einer detaillierten Einzelanalyse die Struktur der Kommunikations- und Arbeitsabläufe in einem vernetzten Unternehmen. Die Autorin stellt zum einen die charakteristischen Merkmale einer solchen Arbeitsorganisation vor, zum anderen beleuchtet sie das Zusammenspiel der verschiedenen Kommunikationsmedien und -formen im Arbeitsalltag der Beschäftigten. Dabei werden auch die Praktiken, mittels derer die "Vernetzung" erfolgt, sorgfältig beschrieben, und es wird verdeutlicht, welche große Bedeutung gerade informelle Kommunikationsweisen für die Gruppenidentität und -loyalität der entfernt voneinander Arbeitenden haben. Sowohl im schwer zugänglichen Untersuchungsgegenstand als auch im erhobenen Datenmaterial und den angewandten Forschungsmethoden (Ethnographie und ethnomethodologische Konversationsanalyse) liegt die besondere Qualität der empirischen Studie
In: Der neue Nationalstaat, S. 139-164
Die Alternative "nationale oder post-nationale politische Identität" wird nach Ansicht des Verfassers der Komplexität des Identifikations- und Identitätenproblems nicht gerecht. Als alternative Beschreibung der alltäglichen Situation der vielfältigen Bürgergesellschaft entwickelt der Verfasser das "Theorem der politischen Mehrfachidentität", die ein Konglomerat verschiedener Gruppenidentitäten ist. Ebenen, Dimensionen und Orientierungen einer solchen Mehrfachidentität werden am Beispiel Deutschlands aufgezeigt. Hier geht es um eine Europäisierung des Staatsvolkbegriffs, das Projekt einer "großen zivilen Solidarität" sowie Elemente einer transnationalen Demokratie in Gestalt einer europäischen Unionsbürgerschaft. Der Verfasser skizziert Orientierungspunkte nationaler Identität in Deutschland nach der Wende und weist abschließend auf Chancen und Grenzen der Mehrfachidentität hin. (ICE)
In: Comparativ: C ; Zeitschrift für Globalgeschichte und vergleichende Gesellschaftsforschung, Band 3, Heft 3, S. 43-56
ISSN: 0940-3566
Der Autor definiert Nation als eine Gemeinschaft, die sich als solche selbst erkennt und als solche von den anderen anerkannt wird oder werden will - in ihrer Dynamik, ihrem Verhalten, ihren Beziehungen unabhängig vom Grad des Bewußtseins und der theoretischen Durchdringung, die sie begleitet. In diesen Zusammenhang bettet der Verfasser die katalanische Revolution von 1640 ein. In seiner kritischen Durchsicht der diesbezüglichen Literatur konstatiert der Autor, daß eine Gruppenidentität der katalanischen Bevölkerung zweifellos vorhanden war, man aber nicht unbedingt von einem Nationalbewußtsein sprechen kann. Darüber hinaus zeigt der Verfasser auf, daß die Revolution nicht das Resultat einer konjunkturellen Krise war oder zufällig entstand, sondern eng mit der kastilischen und französischen Truppenstationierung in Katalanien zusammenhing. Sie sollte einen außergewöhnlichen Rahmen für ein Volk bilden, das seine kollektive Identität gegenüber einem fremden Staat behauptete und um die Anerkennung seiner Verfassung kämpfte. (ICC)