Zu einer Theorie der internationalen Lohnstruktur
In: Journal of institutional and theoretical economics, Band 133, Heft 1, S. 147-161
Der Beitrag behandelt die Faktoren, welche die internationale Lohnstruktur beeinflussen, und versucht herauszuarbeiten, inwieweit zwischen den Lohnniveaus in verschiedenen Ländern Wechselbeziehungen bestehen. Es wird herausgestellt, daß die internationale Lohnstruktur einerseits durch die Produktionsverhältnisse und andererseits durch Faktorenausstattungen bestimmt wird. Längerfristige Tendenzen der Nivellierung resultieren (1) aus dem internationalen Handel, (2) aus der internationalen Faktorwanderung und (3) aus den Bemühungen der Gewerkschaften in einer langfristigen Politik die internationale Angleichung der Löhne voranzutreiben. Diese Faktoren bestimmen die Grenze, innerhalb derer Veränderungen der internationalen Lohnstruktur sowie ihre tendenzielle Stabilität gleichermaßen wirksam werden können. Diese sind namentlich die Zahlungsbilanzeffekte, der internationale Preiszusammenhang und das steigende Bemühen der Gewerkschaften, Lohnpolitik international zu harmonisieren. Schließlich können die internationalen Nachfragebedingungen ebenso wie die Wechselkursschwankungen entweder zu einer Veränderung der internationalen Lohnstruktur (Real-und/oder Nominallohnstruktur) oder zu deren (langfristigen) Konstanz führen. Welche Kräfte als die wichtigsten betrachtet werden können, ist jedoch eine Frage, die nur durch detallierte empirische Analyse beantwortet werden kann. (JLÜbers)