Europe and the Great Crisis
In: The Great Depression Revisited, S. 59-68
41 Ergebnisse
Sortierung:
In: The Great Depression Revisited, S. 59-68
In: The First European Elections, S. 147-169
In: The Politics of Inflation, S. 77-103
In: The Great Depression Revisited, S. 236-245
In: Productivity in the economies of Europe, S. 11-29
"Das Forschungsinteresse westeuropäischer Wirtschaftshistoriker hat sich den jeweiligen ökonomischen Problemen der Zeit flexibel angepaßt. Nachdem es sich zunächst auf die Wirtschaftskonjunkturen gerichtet hatte, verlagerte es sich auf das Wirtschaftswachstum. Gegen Ende der euphorischen 1960er Jahre widmete man sich allerdings erneut der Untersuchung langer Wellen. Zu einem großen Teil befaßte sich die quantitative Wirtschaftsgeschichte mit der Erstellung einer Datenbasis. Daneben gab es bedeutende empirische Untersuchungen, die Auswirkungen auf die Wirtschaftstheorie ausübten. Die aus Amerika stammende New Economic History School zeigte keine allzu lang anhaltende Wirkung in Westeuropa. Gründe dafür wurden ausführlich an anderer Stelle dargelegt. Wichtiger ist allerdings wohl, daß westeuropäische Wirtschaftshistoriker neben dem Aufbau stärker abgesicherter Datensammlungen bedeutsame Änderungen in der Wirtschaftstheorie herbeiführten. Mit diesen wichtigen Änderungen der Theorie ist der Historiker aus der Zwangslage befreit, nun jedes wirtschaftshistorische Phänomen dem neoklassischen Rahmen einfügen zu müssen. Bei stärkerem Einsatz statistisch-ökonomischer Methoden werden die Wirtschaftshistoriker noch weiteren Einfluß auf die Wirtschaftstheorie nehmen können. So müßten die volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen, die bisher aufgestellt wurden, gründlich überprüft werden, selbst wenn sie einst in der Nachkriegszeit einen Meilenstein der Forschung darstellten. Die konstanten durchschnittlichen Wachstumsraten, die in diese volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen eingingen, müssen abgeändert werden. Man kann erwarten, daß das Forschungsprojekt zur Produktivitätsentwicklung, an dem jetzt gearbeitet wird, einen wichtigen Beitrag sowohl zu empirischen als auch zu theoretischen Aspekten zu leisten vermag. Bei der Forschung über die langen Wellen muß sicher mehr Gewicht auf die entscheidenden Komponenten des wirtschaftlichen Fortschritts gelegt werden, nämlich auf Vorgänge der Faktorsubstitution und der Faktorverwendung. Größere Aufmerksamkeit sollte auch den Länder- und Sektorenvergleichen zukommen, mit denen man jeweils ein Führen oder Nachhinken ('leads' und 'lags') aufspüren könnte." (Autorenreferat)
In: Historische Konjunkturforschung, S. 141-159
In: Historical social research : the use of historical and process-produced data, S. 267-283
Die Autoren entwickeln anhand konkreter Untersuchungen Vorschläge zum Problem der Periodisierung historischer Zeitabschnitte. Die theoretischen und methodischen Implikationen dieses Problems werden im Rahmen der Untersuchung des Wachstums der staatlichen Ausgaben für Erziehung, Gesundheit, Wohlfahrt und soziale Sicherung in den Ländern Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Italien von 1870 bis 1965 dargestellt. Dieser Gegenstandsbereich wurde ausgewählt, weil sich an den Wandlungen in diesem Sektor auch die gesellschaftlichen Wandlungen ablesen lassen. Die Darstellung der Untersuchung umfaßt neben konkreten Ergebnissen die Analyse der methodischen und theoretischen Probleme, insbesondere die Behandlung der Daten und die alternativen Möglichkeiten der Periodisierung anhand einer Variable und mittels multipler Zeitläufe. Die Untersuchung ergibt, daß die traditionelle Chronologie nur in Einzelfällen zur Periodisierung ausreicht. (BG)
In: Machteliten und Wirtschaftskonjunkturen, S. 161-172
In: Organisation und Recht, S. 378-386
In: Europäische Arbeiterbewegungen im 19. Jahrhundert: Deutschland, Österreich, England und Frankreich im Vergleich, S. 5-20
Kocka stellt in einem einleitenden Beitrag der von ihm herausgegebenen Studien über einen Vergleich der Entwicklung der Arbeiterbewegung in Deutschland, Österreich, England und Frankreich im 19. Jahrhundert Fragestellungen und Ergebnisse dar. Die Frage der Trennung von bürgerlicher und proletarischer Demokratie wird als "Teil eines mehrdimensionalen, umfassenden Klassenbildungsprozesses" verstanden und thematisch untersucht anhand der Herausbildung der Lohnarbeit im Zusammenhang der Durchsetzung von Kapitalismus und Industrialisierung, sozialer Proteste und Konflikte, der Entwicklung des Vereins- und Gewerkschaftswesens und der Entstehung selbständiger Arbeiterparteien. Als Ergebnis der international und inter-regional vergleichenden Studien werden als gemeinsame Grundlinien der Entwicklung u.a. die Herausbildung der Lohnarbeit als Folge der Durchsetzung des Kapitalismus und der Industrialisierung und des Gegensatzes zwischen Lohnarbeitern und Unternehmern sowie die Entstehung von Organisationen auf Klassenbasis genannt. Obwohl andererseits zwischen den Ländern und Regionen ausgeprägte Unterschiede festgestellt werden, ist der Begriff der Klassenbildung nach Ansicht des Autors universell verwendbar, da er in allen kapitalistisch industrialisierten Systemen nachgewiesen werden kann. (WJ)
In: Productivity in the economies of Europe, S. 175-219
"Angesichts der gegenwärtigen weltweiten Rezession ist das Interesse am Phänomen der Kondratieff-Zyklen wieder stark belebt worden. Trotz einer intensiven wissenschaftlichen Diskussion und zahlreicher empirischer Analysen besteht bis heute kein Konsens in der Frage der Realität solcher Zyklen. Zwar zeigen sich in vielen ökonomischen Indikatorenreihen Trendschwankungen, doch es ist sowohl in der theoretischen wie der statistischen Forschung ungeklärt, ob sich diese Schwankungen mit einer angebbaren Regelmäßigkeit wiederholen. Die Nichtlösbarkeit des Problems in der bisherigen Forschung ist einmal auf das Fehlen geeigneter Datenreihen zurückzuführen, zum anderen auf den Umstand, daß kein brauchbares statistisches Verfahren für eine gegenstandsneutrale Untersuchung zur Verfügung stand. Die zunächst mit hohen Erwartungen eingesetzte Spektralanalyse wird neuerdings mit Recht starker methodischer Kritik unterzogen; denn der in allen ökonomischen Zeitreihen vorhandene Trend macht eine informative Spektralanalyse unmöglich, da diese immer ein Ergebnis liefert, dessen Form bereits Granger als 'typical spectral shape of an economic variable' bezeichnet hat. Ein spektralanalytischer Nachweis langer Wellen erfordert daher immer die vorherige Trendbereinigung der Zeitreihe. Diese exakte Trendbereinigung gelang bislang nicht. Entweder wurden die langen Wellen mit dem Trend ausgefiltert oder es waren die Auswirkungen der Trendbereinigung im Frequenzbereich nicht überprüfbar, so daß immer offen blieb, ob eventuell ausgewiesene lange Schwingungen erst durch das Verfahren erzeugt wurden (Slutzky-Effekt). Die Nichtüberprüfbarkeit der Hypothese von der Existenz langer Wellen war insgesamt ein sehr unbefriedigender Zustand. Ein völlig neuer Weg zur Lösung dieser Frage besteht darin, Zeitreihenanalyse als Filter-Design-Problem zu begreifen und sich methodisch ganz vom klassischen Komponentenmodell zu lösen. Einer Arbeitsgruppe um Prof. Stier in Bochum ist es gelungen, Filter zu konstruieren, die jene scharfen Trenneigenschaften aufweisen, mit denen das Problem der langen Wellen optimal angegangen werden kann. Der Schlüssel liegt in der Kombination dieser neuen rekursiven Filter mit der Spektralanalyse. Damit lassen sich, über die Intention bisheriger Arbeiten hinausgehend, Form und Lage von Langfristzyklen in der historischen Zeitdimension erstmals darstellen. Das Verfahren wurde auf verschiedene Zeitreihen (Preisserien, Produktions- und Lohndaten) angewandt. Von den z. T. überraschenden Ergebnissen seien nur einige kurz skizziert: Langfristzyklen sind in allen untersuchten Reihen nachweisbar. Allerdings zeigt sich der typische Kondratieff-Zyklus nur in Preisreihen. Produktionsreihen weisen eindeutig kürzerfristige Zyklen auf, die vielleicht dem Typ der Kuznets-Zyklen zuzuordnen sind, wahrscheinlich aber einen neuen Typus langer Wellen darstellen. Die mit Hilfe der Spektralanalyse diagnostizierten Zyklen-Typen erfahren allerdings bei der Darstellung in der historischen Zeit wesentliche Modifikationen. Von Zyklus zu Zyklus ändert sich nicht nur die jeweilige Zyklenlänge, sondern auch die Dauer der Auf- und Abschwungsphasen. Hinzu kommt, daß die Amplitudenausschläge deutliche Unterschiede zwischen vorindustrieller und industrieller Zeit aufzeigen. Vergleichsuntersuchungen mit deflationierten Preisreihen haben gezeigt, daß eine schwankende Geldwertstabilität nicht Ursache dieser Zyklen sein kann, sondern nur den Trend beeinflußte. Die als Trend ausgefilterten nicht-periodischen Schwingungen zeigen keinen gleichmäßig linearen, sondern einen wellenförmigen Verlauf. Ob es sich bei diesem Phänomen um ein methodenbedingtes Ergebnis handelt, muß vorerst offen bleiben." (Autorenreferat)
In: Historischer Konjunkturanalyse, S. 359-371
In: Soziologische Analysen: Referate aus den Veranstaltungen der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie und der ad-hoc-Gruppen beim 19. Deutschen Soziologentag (Berlin, 17.-20. April 1979), S. 116-129
Gegenstand dieses Überblicks ist die Forschungssituation in dem interdisziplinären Arbeitsfeld von Familiensoziologie und Familienrecht: Im Mittelpunkt steht dabei die empirische Projektforschung, soweit sie einen ausdrücklich familienrechtlichen Forschungsgegenstand oder -bezug aufweist. Der Zweck ist, ein paar systematische Informationen über die Inhalte, Bedingungen, Methoden sowie über den Stand der empirischen Familienrechtsforschung zu geben. Ausgangspunkt der Überlegungen ist, daß die Sozialwissenschaften im Problemfeld des Familienrechts ein umfangreiches Defizit aufzuweisen haben. Die Analyse steht daher unter der Perspektive der folgenden Fragen: Wie sind jeweils die Gewichte der beteiligten Disziplinen verteilt? Wo läßt sich die stärkste Nachfrage lokalisieren? In welchem Umfang bestimmt diese Nachfrage die Art und Beschaffenheit dieser Forschung? Nach einigen kurzen Hinweisen auf die Bedeutung und die Attraktivität dieses Forschungsfeldes erfolgt eine Auflistung familienrechts-relevanter Forschungen in folgenden Ländern: Italien, Frankreich, Schweiz, Belgien, Großbritannien, Dänemark und Schweden. Abschließend wird festgehalten, daß es sich aufgrund der Ausrichtung an primär rechtspolitischen und rechtspraktischen Bedürfnissen um primär deskriptive Forschung handelt. Als Aufgabe für die Familiensoziologie wird formuliert, das Familienrecht in seiner Bedeutung für die Gesellschaft, in seiner Bedeutung für ein in dynamischer Entwicklung begriffenes Verwandtschafts- und Familiensystem und in seiner Bedeutung für sich wandelnde Rollenbeziehungen ihrer Mitglieder zu analysieren. (RW)
In: Productivity in the economies of Europe, S. 90-99
"Dieser Beitrag stellt neuere Entwicklungen in der Theorie der Produktions- und Kostenfunktionen sowie der Theorie der Indexziffern zusammenfassend dar. Die Indexzifferntheorie bietet das nötige Instrumentarium, um Probleme zu lösen, denen sich Wirtschaftshistoriker schon lange gegenübersahen. Hier wurden diese Methoden angewendet, um die Kostenunterschiede bei der Stahlherstellung in Deutschland, Großbritannien und in den Vereinigten Staaten in den Jahren 1907 und 1909 zu analysieren. Dabei ergab sich, daß sowohl die amerikanische als auch die deutsche Stahlindustrie um 15 Prozent effizienter produzierten als die britische. Darüber hinaus vermochte Deutschland seine Position auf dem Weltmarkt noch durch besonders niedrige Inputpreise zu verbessern, während Amerika seinen Produktivitätsvorteil durch das dort vorherrschende hohe Lohnniveau ziemlich wieder einbüßte." (Autorenreferat)
In: The transformation of higher learning 1860-1930 : expansion, diversification, social opening and professionalization in England, Germany, Russia and the United States, S. 293-305