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Der Beitrag führt in eine hermeneutischrekonstruktive Methode der Milieuanalyse, ein, die an die Habitus-Feld-Theorie Bourdieus anschließt. Sie folgt einer theoretischen Perspektive, für die die Analyse und Offenlegung gesellschaftlicher Herrschaftsstrukturen und sozialer Ungleichheiten zentral ist. "Habitus-Hermeneutik" bezeichnet dabei eine spezifische Deutungsarbeit, die es ermöglicht, sich dem Habitus empirisch anzunähern. Ziel ist es, das handlungsorganisierende Prinzip des Habitus (den modus operandi) aus der Praxis der sozialen Akteure zu erschließen und durch Rückbezug auf gesellschaftliche Teilungsprinzipien und den Bedingungen ihrer Genese verstehend zu erklären. Der Beitrag stellt die theoretisch-methodologischen Grundlagen der Methode vor, verdeutlicht die Arbeit anhand eines empirischen Beispiels und nimmt eine Verortung im Diskurs rekonstruktiv-hermeneutischer Forschungsansätze vor.

In Anlehnung an Pierre Bourdieu wird in dem Beitrag "Habitus" als einheits- und sinnstiftendes "Erzeugungsprinzip" von Praxis definiert. Mit dem Begriff "Habitus-Stammbaum" versucht die Autorin, die unterschiedlichen Ursprünge milieuspezifischer Habitusformen genetisch zurückzuverfolgen. Der Begriff "Habitus-Metamorphose" zielt auf eine genauere Eingrenzung der Veränderungsfähigkeit des Habitus. Der vorliegende Beitrag referiert über die Auswertungsergebnisse von Interviews, in denen diese Begriffe genutzt werden. Es geht bei den Interviews um die Frage, welche unterschiedlichen Motiv- und Interessenlagen sich hinter einer Milieuidentität verbergen können. Die vier Fallbeispiele - Mutter und Tochter, Vater und Sohn - seien zwar nicht repräsentativ, deckten jedoch eine Bandbreite von Typen ab. (pka)

The author suggests that if researchers in the field of new institutional analysis of organizations wish to address man in real life as an actor, then a focus on the methodology of the approach is necessary. Being historically bounded, the methodology faces two major obstacles when attempting to address man: how it operates within the concept of time and, closely related thereto, how it only addresses man's practice post hoc. This article suggests a methodology based on the poststructural conceptualization of practice.