Suchergebnisse

Kein Politiker prägt die politische Diskussion in Österreich zu Beginn der neunziger Jahre so stark wie der FPÖ-Vorsitzende Jörg Haider, der bereits mit 36 Jahren Parteivorsitzender wurde und hohe Wahlerfolge erzielte. Die Studie setzt sich mit diesem "Rechtspopulismus" auseinander, der auch in anderen europäischen Ländern erkennbar sei. Sie beschreibt die Positionen Haiders und analysiert seine populistische Agitationsmethode. Rechtspopulismus sei nicht als reines Manipulationsinstrument anzusehen, er knüpfe vielmehr an vorhandene Ressentiments, an antimodernistische Reflexe und reale gesellschaftliche Probleme an. Eine weitere Voraussetzung des Rechtspopulismus sei ein Vakuum in der politischen Auseinandersetzung, in dem dann populistische Akteure den diffusen Stimmungen und Emotionen Ausdruck verleihen können. Haider sei ein neuer Politikertyp, der seine guten Wahlergebnisse vor allem Proteststimmen verdanke. Es sei allerdings zu befürchten, daß sich der Protest in manifeste politische Ideologie verwandle und einen gefährlichen Rechtsruck in der politischen Kultur Österreichs bewirke. (pka)

Cover -- Half Title -- Title Page -- Copyright Page -- Contents -- Introduction -- Part 1 -- 1. FPÖ, ÖVP, and Austria's Nazi Past -- 2. The FPÖ, Foreigners, and Racism in the Haider Era -- 3. Discourse and Politics: The Rhetoric of Exclusion -- 4. Who the Hell is Jörg Haider? -- 5. A Man for All Seasons: An Anthropological Perspective on Public Representation and Cultural Politics of the Austrian Freedom Party -- Part 2 -- 6. Austrian Exceptionalism: Haider, the European Union, the Austrian Past and Present -- 7. Haider-The New Symbolic Element of the Ongoing Discourse of the Past -- 8. Anti-Foreigner Campaigns in the Austrian Freedom Party and Italian Northern League: The Discursive Construction of Identity -- Part 3 -- 9. Austria all Black and Blue: Jörg Haider, the European Sanctions, and the Political Crisis in Austria -- 10. The FPÖ in the European Context -- 11. Constructing the Boundaries of the Volk: Nation-Building and National Populism in Austrian Politics -- Contributors -- Index

Die politischen Erfolge Jörg Haiders bewegen nicht nur die EU-Mitgliedstaaten, sondern auch die Verlage. Innerhalb weniger Jahre wird hier das 4. Buch zum Thema vorgestellt (zuletzt: C. Zöchling: "Haider", BA 1/00). Der Sammelband, herausgegeben von Hans-Henning Scharsach (von ihm zuletzt: "Haiders Clan", BA 3/96), enthält 19 Beiträge, gegliedert nach sechs Themenschwerpunkten vom "Weg zur Macht" bis zur "Herausforderung der Kultur" und zur "Herausforderung Europas". Die Autoren sind Wissenschaftler, Journalisten und Künstler (unter ihnen Elfriede Jelinek). Entsprechend breit ist der Ansatz: historische Ursachenforschung, politische Analyse, persönliche Betroffenheit. Breite Kenntnisnahme dringend empfohlen! (1) (Peter Vodosek)