Die jungen Maghrebiner in Frankreich: Neue soziale Akteure? - Tendenzen und Grenzen autonomen Handelns
In: Dokumente: Zeitschrift für den deutsch-französischen Dialog, Band 42, Heft 4, S. 330-337
ISSN: 0012-5172
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In: Dokumente: Zeitschrift für den deutsch-französischen Dialog, Band 42, Heft 4, S. 330-337
ISSN: 0012-5172
World Affairs Online
In: TUTS - Working Papers, Band 3-2007
Wird die technische Natur der Gesellschaft als ein postsoziales Phänomen behandelt, dann erzwingt ihre Analyse zugleich auch die Abdankung der Soziologie. Aus der Perspektive posthumaner Sozialität dagegen ist die technische Natur der Gesellschaft ein soziales Phänomen und damit mit soziologischen Mitteln bearbeitbar - jedoch mit den Mitteln einer Soziologie, die davon Abschied nimmt, das menschliche Individuum als das einziges Subjekt sozialer Prozesse anzusehen. Der Weg einer posthumanen Soziologie besteht in einer Erweiterung soziologischer Begriffe und Konzepte, um sie dann auch auf nichtmenschliche Subjekte sozialer Prozesse anwenden zu können. Posthumane Soziologie ist keineswegs ein ganz neuer Ansatz. Bereits vor über dreißig Jahren hatte Hans Linde die "Exkommunikation" der Sachen aus der Soziologie beklagt und anknüpfend an Emile Durkheim vorgeschlagen, einen erweiterten Begriff der sozialen Institution zu bilden, der normativ abgesicherte wie auch technisch vergegenständlichte Handlungsmuster gleichermaßen als "typisch verfestigte oder kristallisierte Arten gesellschaftlichen Handelns" (Linde) zu erfassen erlaube. Anstößiger erscheint eine zweite begriffliche Erweiterung, die sich der Perspektive posthumaner Sozialität zurechnen lässt, die Ausdehnung der Begriffe der Handlung und des Akteurs über menschliche Individuen und deren subjektiv sinnhaft gesteuertes Verhalten hinaus. Immerhin: Für viele Abläufe des an Handlungen anschließenden Handelns macht es heutzutage keinen substanziellen Unterschied, ob einzelne Teilstücke durch menschliches Handeln oder durch technische Abläufe vollzogen werden. Der Konsequenz, dass es sich in beiden Fällen um soziales Handeln und um soziale Interaktion handelt wird man dann sich kaum entziehen können - auch wenn das Verhalten, auf das das Handeln (als soziales Handeln im Sinne Webers) bezogen ist, ein technischer Ablauf ist und der Interaktionspartner eine Maschine. Insgesamt verbindet sich mit posthumaner Soziologie die Hoffnung, den aktiven Beitrag von Technik bei der Strukturierung der Gesellschaft in den Blick zu bekommen, ohne das für das soziologische Denken konstitutive Ziel, Soziales durch Soziales zu erklären, vorschnell aufgeben zu müssen. Der vorliegende Beitrag befasst sich mit Technik als sozialem Akteur und sozialer Institution. (ICD2)
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 64, Heft 4, S. 649-671
ISSN: 1861-891X
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 64, Heft 4, S. 649-671
ISSN: 0023-2653
Woher kommen neue Normen in der sozialen Welt? Das bestehende Theorieangebot liefert keine befriedigende Antwort auf diese Frage. Das ökonomische Forschungsprogramm erklärt die Entstehung der Normen mit der Lösung der Kooperationsprobleme kollektiven Handelns. Damit können jedoch nur Normen erfasst werden, die instrumentell für die Befriedigung vorgegebener Interessen eingesetzt werden, nicht aber Normen, für die es zum Zeitpunkt ihrer Entstehung noch keine Präferenzen gibt. In dem vorliegenden Aufsatz wird daher der Vorschlag unterbreitet, die Entstehung der Normen nicht durch die Kooperation, sondern durch die Distinktion und Distinktionsbedürfnisse kompetitiver Akteure zu erklären. Rationale Akteure werden normativ innovativ, wenn die bestehenden Wettbewerbskriterien kein Distinktions-Potenzial mehr haben.
Intro -- 0. Einleitung -- 1. Soziale Konsequenzen rationalen Handelns in sozialen Situationen: Die Theorie rationalen Handelns in der Soziologie -- 1.1 Grundzüge und Ziele des Programms -- 1.2 Probleme und ihre Konsequenzen für die Durchführung des Programms -- 1.2.1 Zur Interpretation der Nutzentheorie -- 1.2.2 Zum Problem exogener Präferenzen -- Anmerkungen -- 2. Das Markt-Modell der sozialen Ordnung und soziale Institutionen -- 2.1 Das Problem der sozialen Ordnung und die Markt-Lösung -- 2.2 Durkheims Herausforderung: Institutionelle Voraussetzungen des Markt-Modells
In: Nichtregierungsorganisationen in der Transformation des Staates, S. 43-63
Der Autor gibt einen kritischen Überblick über die gegenwärtige Forschungsliteratur zum Verhältnis von sozialen Bewegungen und Nichtregierungsorganisationen (NGO) im Hinblick auf die Frage, inwieweit diese tatsächlich als Akteure und Träger einer "internationalen Zivilgesellschaft" angesehen werden können. Obwohl sich viele, mit den Weltgipfelkonferenzen verbundenen Erwartungen - zumindest im ersten Anlauf - nicht erfüllt haben, verfolgt die seit der WTO-Konferenz von Seattle im November 1999 anhaltende Protestwelle die Vision einer kosmopolitischen, demokratischen und sozialen Alternative zur Globalisierung "von oben". Ziel des vorliegenden Beitrags ist eine Zwischenbilanz zur Frage, ob die NGO die ihnen zugedachten Aufgaben wirklich wahrnehmen bzw. wahrnehmen können. Der Autor beschreibt hierzu die historische Entwicklung von Solidaritätsbewegungen als Avantgarde internationaler NGO, er skizziert die Stärken und Schwächen heutiger sozialer Bewegungen und diskutiert die Bedeutung von NGOs als "epistemische Gemeinschaften" und "transnationale Netzwerke". Er problematisiert ferner die immer noch starke nationale Einbettung und Fragmentierung von NGO-Politik, die durch ihre Abhängigkeit von moralischen Diskursen und politischen Interessen insgesamt nicht die Vorstellung einer sich schnell entfaltenden "Weltzivilgesellschaft" stützt. (ICI)
In: Medien - Kultur - Kommunikation
"Medienkultur" ist ein vergleichsweise junges kulturwissenschaftliches Konzept. Der Band leistet einen Beitrag zu seiner Konturierung und verknüpft es mit "sozialem Handeln", das in der Soziologie fundiert ist. Um das komplexe Verhältnis von Kultur und sozialem Handeln in der Gegenwart theoretisch zu fassen, wird als einer der Ausgangspunkte vorgeschlagen, Medienkulturen als Realisierung mediatisierter kultureller Praktiken in ihren jeweiligen gesellschaftlichen Konstellationen zu spezifischen historischen Zeitpunkten zu verstehen. Die Beiträge des Bandes reflektieren die gesellschaftliche Bedeutung von Medien und medialen Deutungsangeboten im Gebrauch
In: rororo-Studium : Sozialwissenschaft
Das Einstellungskonzept zählt zu den am häufigsten verwendeten Konzepten in der sozialwissenschaftlichen Forschung. Bei der Einhaltung klar definierter methodischer Regeln verspricht es dem Forscher relativ leicht erhebbare, der statistischen Analyse zugängliche und in der Interpretation weitgehend unproblematische Daten. Diesem Vorteil stehen grundlegende Einwände gegenüber, die besonders in den letzten Jahren mit wachsendem Nachdruck erhoben worden sind. Besondere Aufmerksamkeit hat dabei die Beziehung zwischen sozialer Einstellung und sozialem Handeln auf sich gezogen, da in dem postulierten Handlungsbezug ein wesentlicher Grund für die Beliebtheit dieses Konzepts zu sehen ist, gerade hier aber auch eine Schwachstelle der Forschung liegt. Dieses Buch gibt einen Überblick über theoretische Ansätze in der Einstellungsforschung, zeigt die Grundlagen und Probleme der Einstellungsmessung auf, bespricht 25 zentrale empirische Studien über die Beziehung zwischen Einstellung und Handeln und analysiert die dort berichteten Ergebnisse hinsichtlich ihrer Verzerrung durch theoretische und methodische Faktoren. Auf dieser Analyse aufbauend versucht der Autor, eine empirisch begründete Aussage über den Handlungsbezug sozialer Einstellungen und damit über den Nutzen der Einstellungsforschung für die Handlungsanalyse zu machen. Abschließend wird die Möglichkeit einer Alternative zur Einstellungsforschung auf methodologischer Ebene diskutiert.
In: Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters 27