Die Hausbesetzungen - ein vielschichtiges Problem
In: Politik, aktuell für den Unterricht: Arbeitsmaterialien aus Politik, Wirtschaft u. Gesellschaft, Heft 6, S. 4-6
ISSN: 0342-5746
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In: Politik, aktuell für den Unterricht: Arbeitsmaterialien aus Politik, Wirtschaft u. Gesellschaft, Heft 6, S. 4-6
ISSN: 0342-5746
Klappentext: Als die Revolution nicht stattfand, als aus dem fröhlichen Widerstand der Studenten gegen die Pantoffelrepublik ihrer Eltern nichts wurde, schickte sich eine neue Generation an, die Städte mit viel Phantasie "zu erobern". Das ist ihre Geschichte, in der unter anderen Daniel Cohn-Bendit und Klaus der Geiger zu Wort kommen und viele Beteiligte. Nicht nur in Berlin, Hamburg, Frankfurt, Köln, Freiburg und Zürich tobte seit den 1970er Jahren der Häuserkampf. Kai Sichtermann, Gründungsmitglied der legendären Band Ton Steine Scherben, war mittendrin. Gemeinsam mit seiner Schwester, der Publizistin Barbara Sichtermann, befragte er nun die wichtigsten Protagonisten von damals. Sie erzählen, wie alles anfing, was die Bewegung bewirkte und welche Kämpfe die Hausbesetzer im Laufe der Jahrzehnte ausgefochten haben. "Das ist unser Haus" ist "oral history", Lese-, Bilder- und Geschichtsbuch über eine Zeit, die angesichts stetig steigender Mieten und Wohnungspreise hochaktuell ist. Wem gehört die Stadt und wie stellen wir uns die Städte der Zukunft vor?
Hausbesetzungen. Zur Ethnographie urbaner LebensformenSteiner WolfgangHausbesetzungen mit politischem Anspruch gibt es seit Beginn der 70er in vielen Staaten Europas. Die Motive beinhalten die Kritik an spekulativem Leerstand von Wohnraum und die Ökonomisierung immer mehr Lebensbereiche des Menschen. Ich konzentriere mich auf eine bestimmte Form der Besetzung, auf die innerstädtische Besetzung von leerstehenden Gebäuden zur Nutzung für kulturelle und soziale Projekte, verbunden mit der Schaffung von Wohnraum. Graz, Wien und Barcelona stellen dafür spannende urbane Forschungsfelder in Transformation dar.Hausbesetzungen sind ein größtenteils urbanes Phänomen. Immobilienspekulationen lassen benötigten Wohnraum lange Zeit leer stehen, obwohl viele Menschen obdachlos sind und es kulturellen und sozialen Einrichtungen an Raum und Geld fehlt. Die meisten HausbesetzerInnen haben aufgrund ihrer Erfahrungen eine grundlegende Kritik an Kapitalismus, Konsum, Parlamentarismus und Herrschaft entwickelt und suchen nach Wegen sich dem kapitalistischen System zu entziehen und Einfluss auf die Gesellschaft zu nehmen. Dahinter steht das Wissen um den sozialen Wert des Raumes. Die Lebenswelten der HausbesetzerInnen zeichnen sich durch eine Vielzahl an Freiheiten, Regeln, Verhaltensweisen und Kriterien aus, die von denen der normativen, öffentlichen Durchschnitts-Gesellschaft abweichen. Die Arbeit beinhaltet Überlegungen zum Immobilienmarkt, Subkulturtheorien und wissenschaftliche Theorien über Raum, Macht und Kapital, sowie ?Integration?, ?neue soziale Bewegungen? und ?Gegenkulturen?. Die Eigentumsgesetze von Österreich und Spanien und eine kurze Geschichte der HausbesetzerInnenbewegung in Europa liefern den Hintergrund für den empirischen Teil der Arbeit. Gespräche mit ehemaligen und jetzigen HausbesetzerInnen und eine Schilderung einer konkreten Hausbesetzung sollen den Lesern eine Möglichkeit geben, Einblick zu nehmen in den Alltag von AktivistInnen und besetzten Häusern. ; House occupations. To the ethnography of urbane life formsSteiner WolfgangHouse occupations (squats) with political claim exists since beginning of the 1970s in many states of Europe. The motives are a criticism of the speculative business with houses and flats and the capitalization of more and more areas of human life. I concentrate upon the urban occupation of empty buildings to the use for cultural and social projects, linked with the creation of living space. Graz, Vienna and Barcelona are exciting urbane research fields in transformation for my focus.House occupations are a mainly urbane phenomenon. Real estate speculations leave required living space long time blank, although many people are homeless and cultural and social facilities lack space and money. Most squatters have developed on account of her experiences a basic criticism of capitalism, consumption and the parliamentary system. They try to avoid the capitalistic system and seek to have influence on the society. Behind it there stands the knowledge about the social value of space. The social environments of the squatters distinguish themselves by a huge number of freedoms, rules, behaviour patterns and criterias which are different from those of the normative, public average society. The work contain considerations to the property market, subculture theories and scientific theories on space, power and capital, as well as ?integration?, ?new social movements? and "counter-cultures". The proprietary laws of Austria and Spain and a short history of the squatter's movement in Europe deliver the background for the empiric part of the work. Talks with former and current squatters and a portrayal of a concrete house occupation in Austria should give a possibility to the readers to examine the everyday life of activists and occupied houses. ; vorgelegt von Wolfgang Steiner ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Graz, Univ., Dipl.-Arb., 2009 ; (VLID)208110
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In: Bibliothek des Widerstands 22
Wenn Besetzungen wie jüngst die des Koch-Areals in Zürich skandalisiert werden, entzündet sich die Debatte nur noch an Lärm und Abfall. Da drängt sich die Frage auf: Sind Hausbesetzungen als politische Projekte eigentlich passé?
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In: Politik, aktuell für den Unterricht: Arbeitsmaterialien aus Politik, Wirtschaft u. Gesellschaft, Heft 2, S. 7-8
ISSN: 0342-5746
In: Hervorragende Abschlussarbeiten im Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften 66
Es war abzusehen, dass es geschehen würde: 6.000 leerstehende Wohneinheiten wurden von Armen und Wohnungslosen seit dem 8. März 2017 in einer Aktion mit dem Namen #OccupyBulacan besetzt. Nie zuvor hat es eine solche Konfrontation zwischen der Regierung und ihren Behörden für Wohnungsverwaltung einerseits und den ärmsten BürgerInnen andererseits gegeben. Eine bisher einzigartige Unternehmung Tausender Familien städtischer Armer hat die dramatische Wohnungsnot ans Licht gebracht. Schätzungsweise 18.000 Personen haben sich daran beteiligt und die Reaktionen der Behörden waren – gelinde gesagt – bösartig.
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In: Mitteilungsblatt des Instituts für Soziale Bewegungen, Heft 34, S. 155-171
Untersuchungen zur westdeutschen Hausbesetzerszene der frühen 1980er Jahre sind noch rar und methodisch zumeist auf die Medienberichterstattung beschränkt. Der Beitrag zeigt, wie die Spannbreite der Forschung zu Protest und neuen sozialen Bewegungen mit Hilfe mikrohistorischer Methoden erweitert werden kann. Das hier vorgestellte Fallbeispiel, die Hausbesetzerbewegung in der Stadt Hilden, erlaubt zwei Schlussfolgerungen. Zunächst einmal lassen sich drei Aspekte unterscheiden: Proteste gegen Stadtplanung und die Erneuerung der Innenstädte, Hausbesetzungen als Reaktion auf Wohnungsnot sowie der Wunsch, autonome Gemeinschaften aufzubauen. Die Reihenfolge der drei Aspekte entspricht dem persönlichen Engagement der Hausbesetzer und der Eskalation des Konflikts. Die zweite Schlussfolgerung betrifft die Inkonsistenzen im Handeln der Behörden. Die Schwierigkeiten in der Beurteilung der Strafwürdigkeit der legitimen, aber illegalen Aktionen der Hausbesetzer machten die Politik widersprüchlich und willkürlich, was wiederum Rückwirkungen auf den Verlauf des Konflikts hatte. (ICEÜbers)
In: Forschungsjournal Soziale Bewegungen: Analysen zu Demokratie und Zivilgesellschaft, Band 29, Heft 3, S. 235-237
ISSN: 2365-9890
In: Forschungsjournal Soziale Bewegungen: Analysen zu Demokratie und Zivilgesellschaft, Band 29, Heft 3, S. 235-236
ISSN: 2192-4848
"Hausbesetzung ist illegal – aber Leerstand auch". In jüngster Zeit sind Hausbesetzungen als Mittel politischen Protests wieder vermehrt in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Ein aktueller Beschluss des BGH illustriert die rechtlichen Probleme, vor die Hauseigentümer gestellt werden, wenn sie gegen die Besetzer vorgehen möchten. Eine gänzlich überzeugende Lösung hat er allerdings nicht gefunden. Ein genauerer Blick zurück in die 1980er wäre hilfreich gewesen.
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In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Band 23, Heft 3, S. 257-277
ISSN: 0032-3470
In dem Beitrag über die Auseinandersetzung um Eigentum und Hausbesetzung werden die Argumente diskutiert, die diese Auseinandersetzung zwischen privaten Verwertungs-Interessen, bürgerlichem Aufbegehren und staatlichem Bedriedigungs- bzw. Ordnungsstreben begleiten. Da sie so vielfältig, gegensätzlich und interessengefärbt sind, werden zunächst die unterschiedlichen Positionen der Hausbesetzer und der Herausgeforderten einander gegenübergestellt, um dann festzustellen, auf welche verfassungsrechtlichen Grundsätze sich die Beteiligten berufen können und welche Wirkungen diese entfalten, da in der Diskrepanz von (Rechts-) Anspruch (der Hausbesetzer) und der Rechts-Wirklichkeit der politische Schlüssel zur Lösung des Konfliktes auf rechtlicher Ebene liegt. Entsprechend dieser Gliederung werden zunächst der sozio-politische Rahmen und die sozio-politischen Argumente dargestellt, indem die großstädtische Wohnungssituation, das Problem der Sozialisation im Wohnbereich und der politische Signalwert der Hausbesetzungen diskutiert werden. Im zweiten Teil geht es um die im Recht des Eigentums verhaftete Sozialpflichtigkeit. Besprochen werden die Drittwirkung des Art. 14 GG, der Verlust des Eigentums durch Mißbrauch, die Eigentums-Verpflichtung in der Verfassungsrechtslehre und im Urteil des BVerfG. Abschließend wird die Politik des Eigentums untersucht. Die Instrumente der Wohnungspolitik werden aufgezeigt, um dann die Notwehr der Wohnungslosen dagegenzustellen. Die durch die Hausbesetzungen entstandene politische Herausforderung wird formuliert, um Möglichkeiten zur Erhaltung des Rechtsfriedens entwickeln zu können. (KW)