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Urbarauswertung mit Hilfe des Computers
In: Datenbanken und Datenverwaltungssysteme als Werkzeuge historischer Forschung, S. 43-73
Kulturelle Kodierung von Emotionen in der Postmoderne
In: Kultur und Gesellschaft: gemeinsamer Kongreß der Deutschen, der Österreichischen und der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie, Zürich 1988 ; Beiträge der Forschungskomitees, Sektionen und Ad-hoc-Gruppen, S. 179-181
Differenzierung und Nivellierung - Tönnies' Konzept der Moderne
In: 27. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie - Gesellschaften im Umbruch: Sektionen und Arbeitsgruppen, S. 709-712
Ausgehend von seiner Grundidee von 1887: 'Es gibt keinen Individualismus in Geschichte und Kultur, außer wie er ausfließt aus Gemeinschaft und dadurch bedingt bleibt, oder wie er Gesellschaft hervorbringt und trägt. Solches entgegengesetztes Verhältnis des einzelnen Menschen zur Menschheit ist das reine Problem, 'die Tönnies 26 Jahre später modifiziert: 'in und aus den gemeinschaftlichen Zusammenhängen und Verbänden, mehr aber noch neben ihnen her, entwickelt sich das Individuum und der Individualismus', analysiert er die zunehmende Differenzierung ursprünglich kollektiver Gebilde. Das Prinzip der Neuzeit entfaltet sich als Fortsetzung, Umkehr, Umwälzung und Erneuerung des Mittelalters und erzeugt für Tönnies eine Tendenz zur Bildung neuer kollektiver Gebilde. Bei diesen neuen Formen der Allgemeinheit handelt es sich um Gebilde der 'gesellschaftlichen' Sphäre, also um abstrakte, artifizierte, konstruierte Gebilde. Auf ökonomischer Ebene zeigen sie sich in den wirtschaftlichen Assoziationen sowie in den staatlichen Institutionen zur Beeinflussung des Wirtschaftsprozesses. Auf politischer Ebene finden sie in der Bildung der Nationalstaaten und in der Sphäre der Weltpolitik ihren Ausdruck. Auf geistiger Ebene ist die moderne Wissenschaft ein Produkt dieser Tendenz. Mit Bezug auf sein Gemeinschaft-Gesellschaft-Theorem versucht Tönnies die verschiedenen Bewegungsformen der historischen Entwicklung zu erfassen. Das Wesen der Moderne (im Mittelalter war es noch die natürliche Einheit des Volkes mit seiner Heimat) kristallisiert sich in den letzten fünf Jahrhunderten als Weltgesellschaft (ein künstliches, aus dem Bewußtsein vieler hervorgegangenes Gedankengebilde), welche der homo oeconomicus, der homo politicus und der homo scientificus als gedachte, isolierte Individuen zu erwerben, zu erobern und zu beherrschen trachten. Diese Welt ist die Fremde, sie 'absorbiert fortwährend fremde Elemente', sie 'ist in der Hauptsache gleichgültig gegen die Abstammung, weniger gleichgültig gegen Reichtum'; ihr Idol und das gemeinsame Lebenselement aller ist der Nutzen. (LO2)
Vermarktlichung und Individualisierung - Zur Produktion von Ungleichheit in der Zweiten Moderne
In: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, S. 540-552
"Im Vortrag werden zunächst Thesen zur Produktion sozialer Ungleichheit im gegenwärtigen Umbruch der Arbeitsgesellschaft dargestellt und empirisch untermauert. In einem zweiten Schritt werden zentralen Thesen der Theorie 'reflexiver Modernisierung' zur Entwicklung sozialer Ungleichheit vorgestellt und vor dem Hintergrund der empirischen Befunde und Thesen diskutiert. Die gegenwärtige Entwicklung von Arbeit ist durch zunehmende strukturelle Heterogenität und eine Zuspitzung sozialer Ungleichheiten gekennzeichnet. Zugleich ist eine eindeutige Tendenz der 'Vermarktlichung' zu beobachten. Die Tendenz der Vermarktlichung interpretieren wir als wesentliche Ursache für die empirisch beobachtbaren Tendenzen zunehmender Heterogenität und zugespitzter Ungleichheit. Das Prinzip der Vermarktlichung produziert und reproduziert in systematischer Weise soziale Ungleichheit. Die neue Unmittelbarkeit von Markt und Individuum durch die 'Erosion der institutionellen Mitte' (betrieblich und wohlfahrtsstaatlich) wirft neue Fragen auf: Was bedeutet Individualisierung in Zeiten radikaler Vermarktlichung? Und: Was bedeutet Individualisierung, wenn der Fahrstuhl nach unten fährt? " (Autorenreferat)
Ultra modern history: das Coolste der letzten Jahrzehnte
In: Donkey books for happy people
Die Herrschaft der Uneindeutigkeit: zur Produktion von der Ungleichheit in der Zweiten Moderne - Einleitung
In: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, S. 509-512
Der Beitrag beschreibt und illustriert einen spezifischen Entwicklungstrend, der als Übergang von der Logik des "Entweder-Oder" zur Logik des "Sowohl-als-auch" bezeichnet wird. In der Ersten Moderne ging es darum, binäre Schematisierungen und eindeutige Grenzen nach dem Modell der Differenzierung einzuüben und zu etablieren. Etwas ist entweder Natur oder Gesellschaft, entweder Arbeit oder Nicht-Arbeit, entweder rational oder emotional usw., wobei es darauf ankam, die Grenzen immer klarer und eindeutiger zu machen. Unter den Bedingungen reflexiver Modernisierung hingegen werden die "Entweder-Oder" Grenzziehungen unscharf. Die Dinge lassen sich nicht mehr einfach binär schematisieren, sondern sie können sowohl das eine als auch das andere sein. So leben wir sowohl in Deutschland als auch in Europa, wobei es zunehmend schwieriger wird, diese Sphären voneinander abzugrenzen. So ist der Nationalstaat nicht die einzige Möglichkeit der institutionellen Umsetzung des Prinzips der Staatlichkeit; es gibt nicht die Familie, sondern höchst unterschiedliche Möglichkeiten familialer Vergemeinschaftung, und die Realisierung der Arbeitsgesellschaft läuft nicht auf eine Homogenisierung, sondern auf eine Heterogenisierung der Arbeit hinaus. (ICA2)
Probleme der Konstitution personaler Identität in der "Postmoderne"
In: Kultur und Gesellschaft: gemeinsamer Kongreß der Deutschen, der Österreichischen und der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie, Zürich 1988 ; Beiträge der Forschungskomitees, Sektionen und Ad-hoc-Gruppen, S. 89-91
Wertwandel: ein Beitrag zur Diagnose der Moderne?
In: Wertwandel – Faktum oder Fiktion? Bestandsaufnahmen und Diagnosen aus kultursoziologischer Sicht, S. 257-294
In dem Beitrag wird die Dynamik kultureller Wirklichkeit im Rahmen des Programms einer Diagnose der Moderne analysiert. Ausgehend davon, daß verschiedene Deutungen von Wertwandel möglich sind, werden zunächst die Voraussetzungen für eine theoretische Begründung des Wertwandels begründet. Die soziale Funktion des Konstrukts Wertwandel wird untersucht. Der Wertwandel selbst wird als eine soziologisch zu erklärende soziale Konstruktion identifiziert. Um Wertwandel zu interpretieren und Einstellungsänderungen zu erklären, werden die sozialen Bedingungen der Produktion dieser Einstellungsänderung analysiert. Damit wird ein historisch, struktural und reflexiv bestimmter Ansatz zu einer soziologischen Analyse von Einstellungsänderungen skizziert. In der soziologischen Analyse des sozialen Feldes von Wertkämpfen werden drei Variablenkomplexe unterschieden, die die Reichweite einer theoretischen Erklärung des Wertwandels bestimmen: (1) die soziokulturellen Faktoren; (2) der institutionelle Kontext; (3) sozialstrukturelle Veränderungen. Vor diesem Hintergrund wird eine Demystifikation der Schlußfolgerung vom Einstellungswandel auf einen sozialen Wandel vorgenommen. Es wird deutlich, daß eine Theorie der Wertkonjunkturen eine Erklärung des Wertwandels ermöglicht. Weitergehende Theorien des Wertwandels werden kritisiert, weil sie die begrenzte Datenbasis überfordern, z.B. wenn es um die Zusammenhänge zwischen Wertwandel und gesellschaftlicher Rationalisierung oder kultureller Evolution der Moderne geht. Abschließend wird herausgearbeitet, welches Wissen nötig ist, um den Effekt der Eigenlogik institutioneller Prozesse und historischer Lernprozesse für eine umfassende Theorie des Wertwandels fassen zu können. (KW)
Culture and biology: perspectives on the European modern age
In: Eichstätter Europastudien
Public Viewing oder: kollektive Gefühle in der Flüchtigen Moderne
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 5944-5949
"Mit dem Konzept der posttraditionalen Gemeinschaft wird ein begrifflicher Selbstwiderspruch zur Kennzeichnung der Ratlosigkeit der Soziologie angesichts sich transformierender Vergesellschaftung und Vergemeinschaftung. Das Konzept ist selbstwidersprüchlich, weil eine sich ihrer Tradition bewusste Gemeinschaft die sie konstituierende Unverfügbarkeit und Nicht-Reflexivität negiert (Bauman). Deshalb wird das Impulsreferat nicht an die vielzähligen Versuche zur Bestimmung posttraditionaler Gemeinschaften anschließen. Vielmehr soll in experimenteller und präzisierender Absicht das Konzept der sociality (Maffesoli) am Beispiel des public viewing während der Fußballweltmeisterschaft 2006 herangezogen werden, um die Bedeutung und Funktion kollektiver Gefühle in der Postmoderne zu explizieren. Einigkeit besteht in der Diskussion um posttraditionale Gemeinschaften darin, dass es sich um situative, kontingente, fragmentierte, episodenhafte und kurzzeitige Ereignisse der Zugehörigkeit handelt. Zu wenig beachtet wird dabei die Explikation der genauen Bedeutung und Funktion der Zugehörigkeit. Während der Fußball-Weltmeisterschaft waren wir alle Zeugen (und häufig auch Teilnehmer) des public viewing. An ausgewählten Orten trafen sich bis zu eine Millionen Menschen, um gemeinsam Fußballspiele zu sehen. Durch diese Gelegenheiten hindurch drückten sich kollektive Gefühle (Durkheim; Mestrovics) aus, deren Besonderheiten in folgenden Argumenten angedeutet werden: 1. Im public viewing realisierte sich Zugehörigkeit als All-Inklusivität, jeder und jede gehörte dazu. 2. All-Inklusivität bedeutet vor allem, dass Differenzen und soziale Unterschiede für die Zugehörigkeit unberücksichtigt blieben und die typischen Mechanismen der Innen-Außen-Grenzsetzung (Elias) außer Kraft gesetzt wurden. 3. Unterschiedslosigkeit (nicht: Gleichheit) wurde zur Quelle eines kollektiven Gefühls. 4. Dieses kollektive Gefühl bezog sich jedoch nicht auf den Anlass, die Fußball-Weltmeisterschaft, sondern nutzte vielmehr diesen, um das kollektive Gefühl durch die überschießenden Emotionen hindurch als kollektives Gefühl zu zelebrieren. 5. Aus diesem Grund bilden sich auch im Gefolge dieses kollektiven Gefühls keine (posttraditionalen) Gemeinschaften, weil das kollektive Gefühl sich selbst, quasi reflexiv, feierte und zum Ausdruck brachte, dass auch noch die Postmoderne auf die integrativen und inkludierenden kollektive Gefühle angewiesen ist." (Autorenreferat)
Liebe und Partnerwahl in der Moderne: zwischen Natur und Sozialität
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 1706-1716
"In der wissenschaftlichen Diskussion zeigen sich zunehmend Tendenzen der Entkopplung des Prozesses der Partnerwahl von sozialen und kulturellen Bezügen. Das soziale Handeln der Akteure wird hierbei immer häufiger in zweiter Instanz naturalisiert und als evolutionäre Antwort auf die Notwendigkeit der genetischen Reproduktion interpretiert. Reproduktionserfolg wird damit zum alles bestimmenden Ausgangs- und Zielpunkt menschlichen Verhaltens. Gleichzeitig zeigt sich aber auch große (sozial)wissenschaftliche Skepsis und individuelles Unbehagen angesichts der Vorstellung, Menschen im Prozess der Partnerwahl in letzter Konsequenz auf die Exekution genetischer Verhaltensprogramme zu reduzieren. Partnerwahl weist aus einer soziologischen Perspektive immer auch Aspekte individueller Zuschreibung und Einflussnahme auf und ist prinzipiell Prozessen der sozialen und kulturellen Formung zugänglich. Der Vortrag bewegt sich im Spannungsfeld der gegenwärtig aktuellen Kontroverse um die soziale bzw. biologische Determinierung von Partnerwahl und Liebe. Er ist hierbei gleichermaßen empirischen Erkenntnissen aus Soziobiologie, evolutionärer Psychologie und Soziologie, wie theoretischen Überlegungen aus einer sozialkonstruktivistischen Perspektive verpflichtet. Ziel der Präsentation ist es, im Hinblick auf die Modi der Partnerwahl die oftmals antagonistisch verwendeten Argumente von Evolutionsbiologie und Sozialforschung kritisch aufzuarbeiten. Hierbei soll aufgezeigt werden, dass gegenwärtig nicht nur Tendenzen der Re-Naturalisierung von Partnerwahl zu verzeichnen sind, sondern mithin auch gegenläufige Prozesse, etwa die kulturelle Aufwertung von Partnerschaft qua medialer Inszenierung, vermehrte Steuerungsversuche im Hinblick auf die physische und soziale Attraktivität auf dem Partnermarkt (Mode, Fitnessbewegung Schönheitschirurgie, Partnerschaftsratgeber). Kritisch soll auch gefragt werden, ob gegenwärtige Charakteristika der Sozialstruktur tatsächlich in den Leitgedanken des 'survival of the fittest' passen und ob die ausdifferenzierte Symbolkommunikation im Prozess der Partnerschaftsanbahnung tatsächlich angemessen evolutionsbiologisch erklärbar ist." (Autorenreferat)
Islam in der Weltgesellschaft: Wege in eine eigene Moderne
In: SWP-Studie, Band S 19
'Die Diskussionen über die weltweite 'Wiederkehr der Religionen' in die Politik nehmen den Islam vorwiegend unter dem Aspekt seiner Differenz zur westlichen Moderne wahr. Doch der Islam ist auch in Beziehung zur Weltgesellschaft zu sehen, deren Moderne sich nicht mit derjenigen der westlichen Gesellschaften, dem 'Projekt Moderne', deckt. Die Sichtbarkeit des Islam hat sich seit gut einem Vierteljahrhundert ungemein gesteigert. Er erweist sich bei näherem Hinsehen als moderner, als die Fixierung auf die tatsächlich oft vormodernen Ordnungsvorstellungen heutiger Muslime zu erkennen erlaubt. Aus ihrer Einbettung in herkömmliche Lebensformen gelöst, wird die Religion zum Gegenstand der Reflexion und privater Entscheidungen. Gesellschafts- und politikrelevante muslimische Organisationen und Netzwerke dienen zur Bewältigung von Globalisierung und sind zugleich Teil von ihr. Diese Prozessen führten zu einer Überdehnung des Attributs 'islamisch', das ohne zusätzliche Erklärung nichts Eindeutiges mehr besagt. Gleichwohl dient es dazu, die fehlende Einheit muslimischer Gesellschaften im Interesse ihrer Selbstbehauptung zu suggerieren. Der politische Charakter des Islamismus erwächst aus seinem Protest gegen die als nicht mehr islamisch geltende eigene muslimische Gesellschaft. Doch erst seit jüngerem und abhängig von konkreten lokalen politischen Bedingungen werden unterschiedliche politische Programmatiken formuliert, die über Slogans wie 'Der Islam ist die Lösung' hinausgehen. Die wichtigsten Schlussfolgerungen der Studie sind: Der Westen kann kein Monopol auf Moderne beanspruchen, und die Begriffe 'Islam' und 'islamisch' geben keine Auskunft darüber, was Muslime wollen. Um dies im Interesse an einem friedlichen Zusammenleben herauszufinden, kann auch der ernsthafte Dialog nützen.' (Autorenreferat)
Friendship in the middle ages and early modern age: explorations of a fundamental ethical discourse
In: Fundamentals of medieval and early modern culture 6