Summary In the empirical research of economic growth, different kinds of measuring factors (quantitative and qualitative) are used for the measurement of human resources. In this essay, we deal with the question which influence on economic growth the quantitative and qualitative measuring factors of human resources have and whether possible correlations can be proved empirically. Furthermore, the political-economic question is analyzed whether the quantity of education should be increased or measures to improve the education quality should be used. We find out that also non-economic, qualitative factors make an important contribution to the improvement of school education and with that the country's economic development.
Abstract In recent years, the subject of the valuation and controlling of intellectual capital has increasingly found its way into business research and practice. The change in jobs goes hand in hand with digitization. In the following, the topic "Influence of digitization on human capital" will be considered in particular. Zusammenfassung In den letzten Jahren hat die Thematik der Bewertung und Steuerung des Intellektuellen Kapitals verstärkt Eingang in die betriebswirtschaftliche Forschung und Praxis gefunden. Aufgrund des Wandels von einer Industrie- hin zu einer Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft. Mit der Digitalisierung geht der Wandel von Arbeitsplätzen einher. Die Arbeitsaufgaben werden sich rapide ändern, daher ist es notwendig mit den Veränderungen Schritt zu halten. Im Folgenden soll im Speziellen die Thematik "Einfluss der Digitalisierung auf das Humankapital" betrachtet werden.
Der Einsatz unvollkommener Maße für Humankapital führt in der empirischen Wachstumsforschung zu schweren Messfehlern. Hier soll die vorliegende Untersuchung Abhilfe schaffen, indem für unterschiedliche Bildungsniveaus unterschiedliche Bildungserträge zugelassen und die standardmäßig verwendeten quantitativen Maße für Bildung (Schuljahre) mit einem Indikator der Bildungsqualität (kognitive Leistungstests) gewichtet werden. Mit Hilfe dieses verbesserten Maßes für Bildung können 45% der weltweiten Unterschiede in der Wirtschaftsentwicklung (gemessen in Pro-Kopf-Einkommen) auf Unterschiede in der Humankapitalausstattung zurückgeführt werden. Lässt man Länder mit ungewisser Humankapitalausstattung außer Betracht, erklären Unterschiede in der Humankapitalausstattung sogar 60% der weltweiten Einkommensverteilung. Für die OECD-Staaten kann die Einkommensverteilung fast vollständig auf die Humankapitalausstattung zurückgeführt werden. Für die Beurteilung von Entwicklungsprozessen scheint die Qualitätsverbesserung des Maßes für Humankapital wichtiger zu sein als Bemühungen um eine Verbesserung der Datenbasis hinsichtlich quantitativer Aspekte der Bildung. Die Ergebnisse lassen vermuten, dass ein um Humankapital erweitertes neoklassisches Wachstumsmodell ein nützlicher Rahmen für das Verständnis internationaler Entwicklungsunterschiede sein kann. Ein Effekt der Humankapitalausstattung auf technologische Differenzierung kann demgegenüber nicht nachgewiesen werden. (ICEÜbers)
Die Verfasserin fragt nach Humankapital als Schlüsselvariable für Erfolg und Wachstum eines neu gegründeten Unternehmens. Sie zeigt, dass Humankapitalinvestitionen einen bedeutenden Einfluss auf das Wachstum eines solchen Unternehmens haben. Die Ergebnisse der Untersuchung basieren auf Umfragedaten für fast 1000 Unternehmensneugründungen in Deutschland. Die Verfasserin fragt, ob eine bessere Humankapitalausstattung des Unternehmensgründers zu höheren Wachstumsraten führt. Die Untersuchung zeigt, dass dies für die Entwicklung der Umsätze, Arbeitsplätze und Einkommen tatsächlich der Fall ist. (ICEÜbers)
Summary The paper is based on an individual life-cycle model, which describes the purely economic components of human capital. The present value of human capital is determined by all future income flows, which at the same time constitute the individual as well as the total tax base of a nation. Therefore, the income of the productive population determines the total tax revenue, which is spent for public goods (including education) and transfers (for poverty reduction). The efficient design of the education system (by private and public education investments) determines the quality of the human capital stock as well as the future gross income flows. The costs of public goods and the transfer expenditures have to be financed from the total tax revenue, which also affects the individual tax burden via the specific tax bases and tax rates. Especially the redistribution of income is connected with serious disincentives, influencing the preferences for work and leisure as well as for consumption and saving. An efficient tax and transfer system being accompanied by an education system financed in public private partnership, which treats equally labor and capital income, sets positive incentives for the formation of human, financial, and real capital. An important prerequisite for a sustainable growth process is the efficient design of the social security system, being based on the family as well as a collective risk equalization scheme. If that system is diminishing absolute poverty in an appropriate time period by transfers and vocational education measures for the grown-up as well as high quality primary, secondary and tertiary education programs for the children, the transfer expenditure would decrease and the tax bases (income and consumption) increase, lowering the burden on the productive population. For the first time, this micro model presented in this paper pools all the relevant variables for development within a simple life-cycle model, which can also be used for a powerful analysis of the current failures in existing tax and transfer schemes and fruitful empirical investigations.
"Of the typically cited agglomeration advantages labor market pooling receives strong empirical support - yet remains under-explored theoretically. This paper presents a model of human capital formation in an imperfectly competitive, pooled local labor market with heterogeneous workers and firms. Firms produce for a competitive output market with differing technologies, thus requiring diverse skills. In anticipation of firm behavior, workers choose between specializing into specific skills and accumulating general human capital. While labor market pooling provides static efficiency gains, our approach also suggests that there are long-term effects: under a diversified industrial structure, industry-specific shocks lead to a labor market pooling advantage which raises the incentive for workers to acquire both general and specific human capital. This will not only strengthen a region's capability to adapt to change but will also contribute to higher growth." (author's abstract)
A new general-equilibrium model that links together rural-to-urban migration, the externality effect of the average level of human capital, and agglomeration economies shows that in developing countries, unrestricted rural-to-urban migration reduces the average income of both rural and urban dwellers in equilibrium. Various measures aimed at curtailing rural-to-urban migration by unskilled workers can lead to a Pareto improvement for both the urban and rural dwellers. In addition, the government can raise social welfare by reducing the migration of skilled workers to the city. Moreover, without a restriction on rural-to-urban migration, a government's efforts to increase educational expenditure and thereby the number of skilled workers may not increase wage rates in the rural or urban areas.
Die Integration von Humankapital in die traditionelle Wachstums-Regressionsanalyse hat zu widersprüchlichen Ergebnissen geführt. Als Reaktion hierauf wurden u.a. Bemühungen zur Verfeinerung der Messverfahren für Humankapital und zur besseren Berücksichtigung der Qualität von Schulbildung unternommen. Die Verfasser setzen sich hier mit der ökonometrischen Seite der Berechnung des Einflusses des Humankapitals auf das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf auseinander, wobei es vor allem um Zeitreihen für Humankapital geht. Üblicherweise werden eine lineare Beziehung zwischen der abhängigen Variable und den unabhängigen Variablen sowie eine unabhängige und identische Verteilung der Restwerte unterstellt. Beides stimmt für eine Zeitreihe, die den Anteil der Schüler an weiterführenden Schulen an der gleichaltrigen Bevölkerung in Italien zwischen 1881 und 1991 beschreibt, nicht. Der Beitrag des Humankapitals zum Bruttoinlandsprodukt kann daher nicht mit ökonometrischen Standardverfahren bestimmt werden. Eine Alternative stellt die Verwendung einer parametrischen Methode dar, bei der Beobachtungen entsprechend einer bestimmten Funktion gewichtet werden. Hiermit lassen sich gute Ergebnisse erzielen. Es ergibt sich eine nicht-lineare Beziehung zwischen Wirtschaftswachstum und Humankapital, die zeigt, dass Humankapital seit 1965 eine Bedeutung für das Bruttoinlandsprodukt Italiens hat, also seit dem Jahr, in dem die Reform des weiterführenden Schulwesens von 1962 Früchte zu tragen begann. Weitet man diese Untersuchung auch auf die traditionellen Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital aus, so zeigt sich für den Faktor Arbeit ein ähnlicher Effekt wie für Humankapital, während die Zeitreihen für den Faktor Kapital die in der Standardproduktionsfunktion üblicherweise angenommene lineare Beziehung aufweisen. (ICEÜbers)
Zusammenfassung Es gilt als nahezu eisernes Gesetz der Ökonomie, daß Humankapital einen positiven Einfluß auf das Wirtschaftswachstum ausübe. Volkswirtschaften mit viel Humankapital würden schneller wachsen und höhere Pro-Kopf-Einkommen erzielen können. Als ordnungspolitische Konsequenz zieht sich die Forderung nach staatlicher Unterstützung der Humankapitalakkumulation wie ein roter Faden durch die Literatur. Ein starker staatlicher Einfluss auf das (Aus- und Weiter-)Bildungssystem ist das realpolitische Ergebnis. Einen ersten Kratzer erleidet das theoretisch stimmige Bild durch die Praxis. Je härter die ökonometrisehen Tests werden, desto schwächer wird die empirische Relevanz dafür, daß "mehr" Humankapital auch "mehr" Wachstum bedeute. Ebenso entsteht die Vermutung, die positiven Effekte des Humankapitals würden sich weniger direkt als vielmehr indirekt auswirken - beispielsweise über eine längere Lebenserwartung (dank der besseren Kenntnisse über spezifische Sterberisiken), über eine bessere physische Leistungsfähigkeit (dank der Schulmilch) oder über eine rückläufige Geburtenhäufigkeit (dank einer gestärkten Stellung der Frauen). Vollends dünn wird das Eis, wenn die Mobilität der Humankapitalträger in die Wachstumsmodelle einbezogen wird. Die Mobilität der Humankapitalträger fuhrt zu einer räumlichen Trennung der Anbieter und Nachfrager von Humankapital, Produktion und Nutzung von Humankapital sowie Wohn- und Arbeitsort der Träger von Humankapital. Damit verlieren das Humankapital seine territoriale Bindung und der theoretische (direkte) Zusammenhang von Humankapital und Wirtschaftswachstum seine empirische Relevanz. Es kommt zu einem Wettbewerb der Standorte um die "hellsten Köpfe". Bildungspolitik wird zu einer Standortpolitik, bei der es darum geht, mobile Wissensträger anzuziehen, zu halten und zur lokalen Erwerbstätigkeit zu bewegen. Für diese Brain-Gain-Strategie sind attraktive lokale Lebens- und Arbeitsbedingungen für mobile Wissensträger die Schlüsselfaktoren, die in der Regel wichtiger sind als eine direkte, oft falsche Anreize setzende, staatliche Politik der Humankapitalproduktion.
Rußland scheint im Vergleich zu anderen Ländern mit ähnlichem Lebensstandard eine signifikant höhere Qualität an Humankapital zu besitzen. Sinkende Investitionen im Erziehungs- und Forschungsbereich deuten jedoch darauf hin, daß sich das Humankapital zukünftig dem Lebensstandard anpassen wird. Eine grundsätzliche Reform des Erziehungs- und Bildungsbereichs sowie ein Abbau der für Rußland typischen exzessiven Spezialisierung sind dringend notwendig, um die Voraussetzungen für eine effektive Marktwirtschaft zu schaffen. (BIOst-Mrk)
"Verständnis der Faktoren, welche die Gründung neuer Firmen fördern oder erleichtern, ist unerläßlich für die Bemühungen um regionale Wirtschaftentwicklung, da ein höherer Anteil neuer Firmengründungen wesentlich zur regionalen Wirtschaftsentwicklung beiträgt, und ein Hauptanzeichen einer dymanischen Wirtschaft darstellt. Die Literatur deutet darauf hin, daß verschiedene Faktoren, wie Erwerbslosigkeit, Bevölkerungsdichte/wachstum, Industriestruktur, Humankapital, Vorhandensein von Finanzierungsmöglichkeiten und unternehmerische Eigenschaften signifkante regionale Unterschiede bei der Rate neuer Firmengründungen nach sich ziehen. In der Studie wird untersucht, ob Verbindungen zwischen regionalen gesellschaftlichen Eigenschaften, Humankapital und der Gründung neuer Firmen bestehen. Es wird die These aufgestellt, daß gesellschaftliche Verschiedenartigkeit und Kreativität ein positives Verhältnis zur Gründung neuer Firmen aufweisen. Gestützt auf Beiträge der Urbanistin Jane Jacobs, zeigten Lee, Florida und Gates (2002), daß gemessen an Pro-Kopf-Patentanmeldung, gesellschaftliche Vielfalt und Humankapital positive und signifikante Beziehungen zu regionaler Innovationsproduktion aufweisen. Die Autoren stellen die These auf, daß geringe Schranken beim Eintritt in den regionalen Arbeitsmarkt (wie z.T. durch das Vorhandensein einer vielschichtigen Bevölkerung bewiesen wird) und unterschiedliche Kultur den Zustrom einer besonderen Art von Humankapital ermöglichen, das Innovation fördert und Informationsströme beschleunigt, und somit zu einer höheren Rate neuer Firmengründungen führt. Die empirischen Ergebnisse bestätigen die Haupthypothese. Mittels Anwendung der langfristigen Gründungs- und Unternehmensmikrodaten (Longitudinal Establishment and Enterprise Microdata - LEEM) wird die Hypothese auf der Ebene von Statistiken von Großstadtregionen (Metropolitan Statistical Areas - MSAs) und auch auf derjenigen der Arbeitsmarktregionen (Labor Market Areas - LMAs) geprüft. Es ergibt sich, daß die Gründung neuer Firmen sich als stark mit kultureller Kreativität verbunden erweist, wenn sie auf in der Literatur vorgeschlagene Variable hin untersucht werden. Firmengründung steht in positivem und signifkantem Verhältnis zum Diversity Index, bleibt jedoch unbedeutend in Bezug auf den Melting Pot Index. Die Ergebnisse legen nahe, daß dem gesellschaftlichen Lebensraum einer Region Aufmerksamkeit geschenkt werden muß, wenn regionale Unternehmertumsdynamik gefördert werden soll." (Autorenreferat, IAB-Doku)
"Die Arbeitsmärkte in den meisten hochentwickelten Staaten sind von einer zunehmenden qualifikatorischen Trennung im Produktionsprozess sowie von zunehmend disparaten Beschäftigungschancen für Arbeitskräfte mit unterschiedlichem Qualifikationsniveau gekennzeichnet. Dabei ist das lokale Humankapital ein wahrscheinlicher Einflussfaktor für das qualifikationsspezifische Lohnniveau sowie für das regionale Beschäftigungswachstum. Des Weiteren weisen theoretische Studien darauf hin, dass qualifikatorische Segregation eine zunehmende Polarisierung der qualifikationsspezifischen Lohnniveaus und Beschäftigung bewirken kann. Es gibt zahlreiche Studien, welche den Einfluss der lokalen Humankapitalausstattung auf qualifikati- onsspezifische Lohnniveaus untersuchen. Bisher gibt es allerdings kaum Analysen über die Effekte des lokalen Humankapitals auf die Beschäftigungsentwicklung in unterschiedlichen Qualifikationsgruppen. Auch eine empirische Evidenz für den möglichen Einfluss der qualifikatorischen Segregation auf die qualifikationsspezifische Beschäftigungsentwicklung ist bislang nicht vorhanden. In dieser Analyse werden die Effekte der lokalen Qualifikationsstruktur sowie der qualifikatorischen Trennung im Produktionsprozess auf das qualifikationsspezifische Beschäftigungswachstum in westdeutschen Regionen untersucht. Die Studie liefert eine erste empirische Evidenz für einen negativen Einfluss von qualifikatorischer Segregation auf das Beschäftigungswachstum von Geringqualifizierten. Zudem zeigen die Ergebnisse, dass sich ein hoher Humankapitalanteil in der regionalen Beschäftigung positiv auf die Beschäftigung von Geringqualifizierten auswirkt und keine weitere räumliche Konzentration des Humankapitals stattfindet." [Autorenreferat]