For the first time in the German language, this edition of the writings of Jeremy Bentham compiles the essays in which he presents a sharply critical view of the French Revolution's Declaration of Human and Citizens Rights, discusses questions of political equality and constitutional organization, expresses his opposition to French colonialism, and shows himself as a constructive critic of natural law.
Abbé Emmanuel Joseph Sieyès ist - neben Rousseau - zweifelsohne der wichtigste Denker der Französischen Revolution. Er zählt zu den Gründungsfiguren des Menschenrechtsdenkens und des demokratischen Konstitutionalismus. Bisher wurde er jedoch vor allem auf seine Schriften aus der Frühphase der Französischen Revolution reduziert. Nicht selten wurde er auf dieser Grundlage als Vertreter eines einseitig-rationalistischen Politikverständnisses porträtiert, dessen Technizismus mitunter sogar für die terroristische Entgleisung der Französischen Revolution (mit-)verantwortlich gemacht wird. Eine solche verfehlte Sieyès-Rezeption lässt sich nur revidieren, wenn neben den bekannten frühen Schriften auch die des 'späten' Sieyès zur Verfügung stehen. Mit der Übersetzung und Herausgabe der wichtigsten Schriften von Sieyès aus dem Zeitraum 1775-1795 wird erstmalig eine umfassende deutschsprachige Studienausgabe vorgelegt, ergänzt durch eine Einleitung sowie kritische Kommentierung der Texte, die einen Interpretationsrahmen für sein Werk schafft, wie er bislang weder in Deutschland noch in Frankreich existiert.
Die Edition präsentiert den Elitetheoretiker Robert Michels von einer bislang völlig unbekannten Seite. Der Klassiker der Soziologie hat sich vor und nach seiner Entdeckung der elitären Struktur demokratischer Organisationen derart intensiv mit den neuen sozialen Bewegungen seiner Zeit beschäftigt, dass man ihn als einen ,Pionier der Bewegungsforschung' bezeichnen kann. Der Schwerpunkt der Edition liegt auf Michels' frühen Schriften zur Arbeiter- und Frauenbewegung sowie zu nationalen Bewegungen. Sein dreidimensionaler Begriff der "sozialen Frage" beinhaltet gleichermaßen das Streben nach ökonomischer, sexueller und nationaler Emanzipation als den drei wesentlichen und prinzipiell gleichrangigen Herausforderungen der Moderne. Michels' Studien analysieren aber nicht nur die dynamischen Entstehungsmuster sozialer Bewegungen, sondern auch die Mechanismen ihrer Erstarrung und ihres Wandels, bei dem sich das ursprüngliche Programm in sein Gegenteil verkehren kann. Werkgeschichtlich wie systematisch ist Michels' Einstieg in die Organisationssoziologie die Fortsetzung der Bewegungsstudien mit anderen Mitteln, da die Organisation mit ihren autoritären und strukturkonservativen Tendenzen das Schicksal jeder sozialen Bewegung ist. Diese Edition ist daher eine unverzichtbare Ergänzung zu Robert Michels' berühmter "Soziologie des Parteiwesens" (1911).
Bislang ist von Alexis de Tocqueville, dem sozialwissenschaftlichen Klassiker, nur ein Teil seiner großen und kleineren Schriften auf Deutsch zugänglich. Damit fehlen hierzulande wichtige Voraussetzungen für öffentlich-wissenschaftliche Debatten über die Aktualität seiner Gedankenwelt. Diese Situation wird durch die nunmehr vorliegende repräsentative Sammlung kleiner politischer Schriften, die die thematische Breite des republikanisch-liberalen Denkers und Analytikers der modernen Demokratie demonstrieren, grundlegend anders. Vollständig veröffentlicht werden der konzeptionell fundamentale Vortrag "Über die Politischen Wissenschaften" sowie die wegweisende frühe Schrift "Die gesellschaftlichen und politischen Zustände in Frankreich vor und nach 1789". Hinzu kommen bisher nur bruchstückhaft vorliegende Übertragungen von drei zentralen Reden aus der Zeit der 1848er Revolution, in denen sich Tocqueville mit der Verfassung, dem Sozialismus und mit der Frage des Rechts auf Arbeit auseinandersetzt. Darüber hinaus werden zwei international ausgiebig diskutierte Texte erstmals übersetzt - die Schrift über den Pauperismus und eine Studie über Algerien. Sie eröffnen Einblicke in Tocquevilles Verständnis der Problematik von demokratischer Sozial- und Kolonialpolitik. Die Übersetzung des eloquenten Berichts über die Demokratie in der Schweiz, er geht auf eine Akademie-Rede von 1848 zurück, enthält selten beachtete Analysen und resümiert zugleich Grundgedanken seines Hauptwerks zur Demokratie in Amerika.
Transnationale moralische Autorität stellt eine der bedeutendsten Faktoren für das Verhalten innerhalb der internationalen Beziehungen dar - ein Beispiel ist die historische Entwicklung in Europa. Moralische Autorität ist dabei mindestens ebenso bedeutsam wie militärische oder wirtschaftliche Stärke. Aus diesem Grunde wurden die moralische Vorbildfunktion und die damit verbundene Ideengeschichte zum Anstoß für deren Institutionalisierung und Festlegung in internationalen Konventionen. Der Artikel stellt die Bedeutung der Ideengeschichte und der moralischen Faktoren während der Zeit des Feudalismus und seine Entwicklung innerhalb sozialer und sakraler Kontexte dar (SWP-Fnk)
"During the era of revolutions, the notion of federalism was renegotiated based on the experience of revolutionary upheaval. In a comparative study of historical transfer, the author shows the ways that the semantics of federalism circulated in transatlantic intellectual networks to be invoked and transformed in relation to conflicts in North America, Germany, France, and Switzerland"--Provided by publisher.
The essays collected in this volume explore some of the themes that have been at the centre of recent debates within Wittgensteinian scholarship. In opposition to what we are tentatively inclined to think, the articles of this volume invite us to understand that our need to grasp the essence of ethical and religious thought and language will not be achieved by metaphysical theories expounded from such a point of view, but by focusing on our everyday forms of expression
Diese Einführung in das junge Feld der transkulturellen Politischen Theorie richtet sich an Studierende und Lehrende der Politikwissenschaft und insbesondere der Politischen Theorie. Dabei werden in prinzipiell voneinander unabhängigen, aber aufeinander verweisenden Kapiteln spezifische Fragestellungen des Feldes anhand von Ausgangsproblemen erarbeitet. Da transkulturell orientierte Politische Theorie oftmals mit naiven Annahmen konfrontiert ist, die es zu differenzieren und relativieren gilt, wird genau das zum didaktischen Prinzip erhoben: Am Anfang jedes Kapitels wird eine intuitiv scheinbar richtige Ausgangsbehauptung thematisiert, die im Verlauf des Kapitels hinterfragt wird. Dr. Sybille de la Rosa ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Heidelberg. Dr. Sophia Schubert ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der FU Berlin. Dr. Holger Zapf ist Akademischer Rat an der Universität Göttingen.
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