Jugoslawiens Krise und die nationale Frage
In: Europäische Rundschau: Vierteljahreszeitschrift für Politik, Wirtschaft und Zeitgeschichte, Band 16, Heft 3, S. 43-58
ISSN: 0304-2782
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In: Europäische Rundschau: Vierteljahreszeitschrift für Politik, Wirtschaft und Zeitgeschichte, Band 16, Heft 3, S. 43-58
ISSN: 0304-2782
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In: Regionen und Regionalismus in Westeuropa, S. 96-118
Es werden die historischen Ursprünge des italienischen Regionalismus beschrieben, die Institutionalisierung der Regionen mit Sonder- und Normalstatut dargestellt, ihre Arbeiten und ihre politische Bedeutung im Zentralstaat analysiert sowie über die Situation der ethnischen Minderheiten berichtet. Um die Frage nach der konkreten Gestalt der Regionalismen Italiens, ihren Ursachen, Mitteln und Zielen zu beantworten, wird die Situation ethnisch-sprachlicher Minderheiten ebenso in die Analyse miteinbezogen wie die interregionalen sozio-ökonomischen Disparitäten (Mezzogiorno-Problem) und die zentralstaatlichen und regionalen Strategien zu ihrer Überwindung. Es werden Belege dafür gefunden, daß Regionalbewegungen relativ überentwickelter Regionen aufgrund ihres höheren wirtschaftlichen Gewichts eher in der Lage sind, ihren Forderungen auf gesamtstaatlicher Ebene Nachdruck zu verleihen.(GF)
In: Peripherie: Politik, Ökonomie, Kultur, Band 5, Heft 18/19, S. 85-115
ISSN: 0173-184X
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In: Soziologie in der Gesellschaft: Referate aus den Veranstaltungen der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, der Ad-hoc-Gruppen und des Berufsverbandes Deutscher Soziologen beim 20. Deutschen Soziologentag in Bremen 1980, S. 401-405
In: Survey: a journal of Soviet and East European studies, Band 19, Heft 4, S. 1-22
ISSN: 0039-6192
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In: https://freidok.uni-freiburg.de/data/5039
Henrik (Hendrik, Henrich) Steffens, Naturwissenschaftler, Philosoph, Verfasser politischer Schriften und umfangreicher Novellen, wurde 1773 in Stavanger geboren. Seine Mutter war Dänin, sein Vater Deutscher. Steffens lehrte an den Universitäten Kiel, Kopenhagen, Halle, Breslau und Berlin, war mehrmals Rektor und gehörte zu den Universitätsreformern um Wilhelm von Humboldt. Schelling, Tieck und Schleiermacher waren die bekanntesten unter seinen vielen Freunden. Die rund 3000 Seiten umfassende Autobiographie, die Steffens in seinen letzten Lebensjahren schrieb, ist eine wichtige, auch heute noch lesenswerte, wenn auch hier und da durch großen zeitlichen Abstand zwischen Ereignis und Niederschrift etwas getrübte Quelle für die Zeit zwischen Französischer Revolution und 1840. Steffens starb 1845 in Berlin. Eine der Gedenkreden hielt Schelling. Thema der vorliegenden, 1961 abgeschlossenen Dissertation ist Steffens als Diagnostiker seiner Zeit - Zeit verstanden als Epoche - und seiner unmittelbaren Gegenwart. Für ihn bedeutete dies, ausgehend von der Vorstellung, Geschichte sei ein in seinen Grundzügen festliegender, sich kontinuierlich offenbarender Prozess, den gegenwärtigen Stand und die Richtung dieses Prozesses sowie die Charakteristika des jeweils Erreichten zu bestimmen. Für Steffens war die Geschichte Deutschlands im Mittelalter und der Neuzeit vor allem durch drei große Gegensätze bestimmt: durch die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Ost und West, durch das Ringen von Kaiser und Papst um die Vorherrschaft und durch die Feindschaft von Deutschen und Franzosen, die weit mehr sei als nur die gegenseitige Abneigung zweier Völker, nämlich Konfrontation zweier grundverschiedener, unvereinbarer Geisteshaltungen - eine Konfrontation, die auch mit den militärischen Siegen über Frankreich keineswegs ausgestanden war. Im Zentrum der Dissertation steht das erste große zeitdiagnostische Werk Steffens': "Die gegenwärtige Zeit und wie sie geworden, mit besonderer Rücksicht auf Deutschland". Es erschien 1817. Der Zeitpunkt war günstig: Für wenige Jahre nach dem Wiener Kongress war der Griff der Zensoren gelockert, konnten auch Gedanken und Thesen publiziert werden, die nicht mit der Meinung der Herrschenden übereinstimmten. Bei den "Caricaturen des Heiligsten", die 1819 und 1821 in zwei Bänden erschienen, hatten sich die Voraussetzungen für eine derartige Publikation schon wieder geändert: die Karlsbader Beschlüsse griffen. Aber auch die politischen Ansichten des Autors waren nicht mehr die gleichen. Um 1815 war Steffens fest überzeugt, mit dem Sieg in den Befreiungskriegen habe ein neues Zeitalter begonnen. Deutschland sei "wiedergeboren" worden und gebe nun Anlass zu den schönsten Hoffnungen. Nach dem vorangegangenen geistigen Aufbruch - für Steffens vor allem repräsentiert durch die Romantik und die Schellingsche Naturphilosophie - stehe nun auch auf politischem Gebiet ein epochaler Einschnitt unmittelbar bevor. Nach 1817 begann er, Diagnose und Prognose in Frage zu stellen. Er zweifelte zunehmend daran, dass wirklich eine neue Epoche begonnen habe für das politische Deutschland und sah in der Gegenwart mehr und mehr nur ein Vorspiel zu einer bedeutenden, sich aber erst ankündigenden Zukunft. Und 1822, in seiner "Anthropologie", sprach Steffens überhaupt nicht mehr von einer politischen Wende. Hier äußerte er nur noch vage Hoffnungen auf eine bedeutende Zukunft in den Natur- und Geisteswissenschaften wie auf religiösem Gebiet. Parallel zu dieser Erosion der Gewissheiten, Überzeugungen und Hoffnungen in wenigen Jahren vollzog sich bei Steffens ein Wandel von überwiegend liberalen zu konservativen Ansichten. Am deutlichsten wird dies beim Vergleich der Spielräume, die er für individuelles Handeln sieht. 1817 noch gesteht er dem Einzelnen durchaus Möglichkeiten zu, innerhalb gewisser Grenzen und unter bestimmten Bedingungen Richtung und Tempo der geschichtlichen Entwicklung zu beeinflussen. Von 1819 an aber dominieren Prädetermination und Eigengesetzlichkeit der Zeit so sehr, dass individuelles Handeln kaum noch Chancen hat, auf den Lauf der Dinge einzuwirken. Auch an anderen Stellen sind erhebliche Akzentverschiebungen zu beobachten: Nicht mehr die Freiheit als Wert an sich ist anzustreben, sondern ein ausbalanciertes Verhältnis, ja die "Identität" von Freiheit und Notwendigkeit, und die Forderung nach allgemeiner Gleichheit ist ersetzt durch das Plädoyer für eine "organische" Gliederung des Volkes, in der die Einzelnen je nach ihren Gaben und den ihnen gestellten Aufgaben ihren Platz einzunehmen haben. ; Henrik (Hendrik, Henrich) Steffens, natural scientist, philosopher, author of political writings and short novels, was born in 1773 at Stavanger, Norway. His mother was Danish, his father German. Steffens lectured at the Universities of Kiel, Copenhagen, Halle, Breslau and Berlin. He was a rector several times and joined the circle of university reformers headed by Wilhelm von Humboldt. Schelling, Tieck and Schleiermacher are the best known among his many friends. His extensive 3000- page autobiography written near the end of his life is an important testimony of the time between the French Revolution and 1840 and is still worthwhile reading, despite some errors caused by time intervals between the events and writings on them. Steffens died 1845 in Berlin. One of the commemorative adresses was held by Schelling. The topic of this dissertation, which was completed in 1961, is Steffens as a diagnostician of his time - time understood as an epoch and its immediate presence. He was led by the idea that history was a process whose main structures are predetermined and continuously reveal themselves. For him the diagnosis of time therefore meant to discover the current stage of the historical process and the direction of its movement as well as the characteristics of what was already achieved. Steffens was convinced that Germany's past in medieval and modern times was primarily dominated by three fundamental contradictions: by the wars between East and West, by the struggle for hegemony between the Emperor and Pope, and by the antagonism between the Germans and French. According to Steffens, the latter was much more than a mutual antipathy between two peoples. In his view it was the confrontation between two fundamentally incompatible mentalities - a confrontation, which by no means was obsolete after the victories against France. The dissertation mainly focuses on the first work by Steffens dealing with the diagnosis of time: "Die gegenwärtige Zeit und wie sie geworden, mit besonderer Rücksicht auf Deutschland" (The present time and how it emerged, with particular regard to Germany). The book was published at a favorable time in 1817. For a short time after the Congress of Vienna the power of censorship was reduced and it was possible to publish thoughts and ideas, which were not congruent with the opinions of the rulers. In 1819 and 1821, when the two volumes of the "Caricaturen des Heiligsten" (Caricaturies of the Holiest) were published, the condotions for such a publication had once again changed. The Resolutions of Carlsbad were taking effect, but the polotical views of the author had changed, too. Around 1815 Steffens was deeply convinced that a new epoch had begun with the victories in the Wars of Liberation (Befreiungskriege). He believed that Germany was "born again" and that there were strong reasons for hope. Steffens expected a fundamental political shift in Germany to soon follow the spiritual awakening, which in his view was represented first of all by the (German) Romanticism and Schelling's philosophy of nature. After 1817 Steffens began to question the diagnosis and prognosis. He increasingly doubted whether a new epoch for political Germany had really begun and he increasingly recognized the present only as a prelude to a significant future, which had yet to come. In 1822, Steffens did not even mention a political shift in his "Anthropology". In that publication he only expressed vague hopes of an important future in natural sciences and arts as well as in religion. Corresponding with the erosion of certainties, convictions and hopes, Steffens' views changed from primarily liberal to conservative in just a few years. This is most evident when comparing the scopes for individual action which he identified. In 1817 he granted individuals the possibility to influence the direction and speed of historical developments within certain limits and under certain circumstances. After 1819 however, predetermination and the entelechy of time became dominant to such an extent that individual action has almost no chance anymore to affect thecourse of events. Sigificant shifts in focus can be observed in other places as well: freedom as a value in itself is no longer strived for, rather a balance or, more precisely, the "identity" of freedom and necessity. And the demand for the universal equality of men is replaced by the plea for an "organic" structure of the people, in which individuals must assume their roles corresponding to their abilities and the tasks given to them by the authorities.
BASE
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In: Krise der Arbeitsgesellschaft? Verhandlungen des 21. Deutschen Soziologentages in Bamberg 1982, S. 401-411
Die Frage, die ich mir gestellt habe, nämlich 'Was ist neu in den neuen sozialen Bewegungen?' möchte ich zunächst in zwei Teilfragen aufteilen: (a) was ist neu? und (b) was ist eine soziale Bewegung? Ich werde zunächst die zweite Teilfrage beiseite lassen und nur diskutieren, was wir meinen, wenn wir davon reden, daß etwas in einem soziologischen Sinn 'neu' ist. Eine Antwort auf die Frage nach dem Neuen in einer Gesellschaft ist in den Untersuchungen zum Wertwandel zu finden. Die Grundfrage lautet hier: haben Individuen auf Grund von sozialen Erfahrungen (zu denen in jüngerer Zeit insbesondere die Erfahrung der Unterbeschäftigung bzw. Arbeitslosigkeit getreten ist) ihre normativen Orientierungen, ihr Wertsystem geändert? Daß solche Erfahrungen auf der kognitiven Ebene verarbeitet werden müssen und zu Anpassungen der subjektiven Deutungsschemata zwingen, ist unbestritten. Da reicht schon eine Alltagspsychologie hin, zu vermuten, daß dann, wenn man sich nicht mehr in der erwarteten und gesellschaftlich als normal definierten Statushierarchie (insbesondere im Berufssystem) wiederfindet, diejenigen Vorstellungen eher als subjektive Identitätsstützen herangezogen werden, die sich kritisch auf das mit dem Berufssystem verbundene Wertsystem beziehen. Statt Geld würde dann verfügbare Zeit, statt Streß Selbstfindung hoch bewertet werden usw. Es hat sich sogar schon eine Idealisierung dieser Umkehrungen herausgebildet, eine Art Umkehrung der Story vom self-made-man: nämlich die Story vom Manager, der nach 10 oder mehr erfolgreichen Berufsjahren aussteigt, um ein neues, sinnvolleres und auch einfacheres Leben zu führen. Dies deutet schon auf eine gewisse gesellschaftliche Normalisierung des neuen Wertorientierungssyndroms. Es scheint sich unter dem Einfluß von zunehmender Arbeitslosigkeit zu verbreiten, und die Demoskopen unter uns versuchen nun - mit geschlossenen oder offenen Fragen bzw. Interviews-, dem Ausmaß der Verbreitung dieser neuen Story auf die Spur zu kommen. Doch was tut man hier als Soziologe? Man untersucht individuelle Wertorientierungen und deren Verteilung in der Gesellschaft. Die den Soziologen (im Gegensatz zum Psychologen) spezifischerweise interessierende Frage, inwiefern diese subjektiven Deutungsmuster ein neues Kollektivbewußtsein signalisieren, wie die subjektiven Deutungsschemata zu kollektiven Forschers überlassen. Es wird nicht als empirisch zu klärende Frage behandelt. Der individualistische Ansatz hat noch eine zweite Konsequenz, nämlich die, daß Wertwandel nur als inhaltlicher Wandel konzeptualisiert wird. Aus der Sicht der Individuen sind in der Tat nur Inhalte relevant; denn nur Inhalte kann man heranziehen, um eine soziale Erfahrung zu verarbeiten, um ein konsistentes Bild des Selbst zu stiften. Ein Individuum wird niemals Formen oder Strukturen von Wertmustern heranziehen, um sich als identisches darzustellen. Strukturen von Wertmustern verweisen auf eine intersubjektive Realität, auf die Beziehungen zwischen Individuen, nicht auf subjektive Deutungen. Wenn man aber kollektive Bewußtseinsformen erfassen will, dann muß man nicht nur die Inhalte, sondern die Form derjenigen Prozesse, die aus subjektiven Deutungen kollektive Deutungsmuster machen, der Analyse zugänglich machen.
In: Soziologie in der Gesellschaft: Referate aus den Veranstaltungen der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, der Ad-hoc-Gruppen und des Berufsverbandes Deutscher Soziologen beim 20. Deutschen Soziologentag in Bremen 1980, S. 1010-1014
In: Die Neue Gesellschaft, Band 24, Heft 5, S. 419-422
ISSN: 0028-3177
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In: Die Neue Gesellschaft, Band 29, Heft 8, S. 712-721
ISSN: 0028-3177
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In: Le monde sans frontieres
Bedeutung und Auswirkung des Nationalismus im Kontext der innen-, außen- und gesellschaftspolitischen Orientierungen und Veränderungen in den sozialistischen Balkan-Ländern in den 50er und 60er Jahren vor dem Hintergrund ihrer nationalen Geschichte, ihrer staatlichen Entwicklung und ihrer traditionellen Rolle und Position in den internationalen Beziehungen. (BIOst-Hat)
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In: Die Moderne - Kontinuitäten und Zäsuren, S. 335-357
Wenn man nach der sozialstrukturellen Bedeutung der neuen sozialen Bewegungen fragt, dann drängt sich zunächst der Eindruck eines nur marginalen Charakters dieser Bewegungen auf. Die neuen sozialen Bewegungen mobilisieren offensichtlich nur Minoritäten. Sie bewirken wenig, wenn man ihre Erfolge an der Durchsetzung politischer Forderungen mißt. Die Themen, die sie aufgreifen, werden, sobald sie sich als publikumswirksam erwiesen haben, von der offiziellen politischen Kultur aufgegriffen und vermarktet. Es gibt also gute Gründe dafür, die neuen sozialen Bewegungen für ein nur marginales Phänomen im Prozeß gesellschaftlicher Modernisierung zu halten. Die neuen sozialen Bewegungen scheinen darüberhinaus auch ein nur transitorisches Phänomen zu sein. Sie scheinen nichts anderes als der Ausdruck einer Übergangskrise, als die Begleiterscheinungen eines Wandels der Sozialstruktur im Prozeß der Modernisierung der Gesellschaft zu sein. Der Bedeutungsverlust des Nationalstaats, der Bedeutungsverlust von Konfession und sozialer Herkunft und die damit verbundene Lockerung sozialstruktureller Bindungen von Wählern an Parteien, die Bildungsexpansion und die damit verbundenen neuen sozialen Ungleichheiten, dies alles signalisiert Verschiebungen in der Sozialstruktur, die ein zunächst institutionell ungebundenes politisches Verhaltens- und Handlungspotential, das man dann "unkonventionelles" politisches Verhalten genannt hat, freigesetzt haben. Es dürfte aber wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis dieses ungebundene Protestpotential wieder integriert und die aktuellen Probleme institutioneller Desintegration durch strukturelle Variationen in der Parteienlandschaft gelöst werden.