Der Einfluß des Vaters auf die Tochter: zur Psychoanalyse weiblicher Identitätsbildung
Auf der Grundlage psychoanalytischer Theorien und Erkenntnisse über die Entwicklung des Mädchens von den frühen Phasen bis in das junge Erwachsenenalter wird der Einfluß des Vaters in seinen positiven wie negativen Aspekten auf die Entstehung von Ich-Stärke bzw. Ich-Schwäche sorgfältig herausgearbeitet. Dieser Einfluß hat wesentliche Auswirkungen auf die Fähigkeit oder Unfähigkeit des Mädchens zu einer differenzierten, realistischen Einstellung in der Beziehung zu sich selbst und zu anderen wie im beruflichen Engagement. Die Ausbildung eines stabilen, weiblichen Selbstwert- und Identitätsgefühls hängt daher entscheidend davon ab, ob es dem Mädchen gelingen kann, sich in einer überwiegend positiven triangulären Konstellation in der Beziehung zu beiden Eltern mit der Hilfe des Vaters, der in seiner Funktion der Trennung und Unterscheidung den Gegenpol zur Bindungshaltung der Mutter repräsentiert, aus der Mutter-Kind-Dyade zu lösen und Eigenständigkeit im Ich zu entwickeln.