Institutionalisierung und Deinstutionalisierung von Rationalitätskriterien
In: Institutionenwandel, S. 57-69
Unter "Institutionen" werden mit Rehberg (1994) Vermittlungsinstanzen kultureller Sinnproduktion verstanden, durch die Wertungs- und Normierungsstilisierungen verbindlich gemacht werden. Dies schließt die Frage an, welche sozialen Prozesse Inhalt und Wirkung von Institutionen bestimmen. Der Autor unterscheidet fünf Dimensionen, die den Prozeß der Vermittlung zwischen Ideen und Verhaltensstrukturierung bestimmen: die Ausbildung von Rationalitätskriterien, die Ausdifferenzierung von Geltungskontexten, die Sanktionsmacht der Institutionen, die Externalisierung von Kontingenzen, die Strukturierung des Konfliktpotentials zwischen Institutionen. Mit Hilfe dieser Dimensionen wird sodann der "Eigenschaftsraum" von Institutionen näher beschrieben und die Prozesse geschildert, die Inhalt und Wirkungen von Institutionen beeinflussen. Abschließend wird der Frage nachgegangen, inwieweit der Wandel von Institutionen als Prozeß der Institutionalisierung bzw. der Deinstitutionalisierung erfaßt werden kann. Hierzu wird beispielhaft auf den Institutionenwandel bzw. den Institutionenzerfall in Osteuropa eingegangen. (ICD)