Glück bei Platon. Moralischer Intellektualismus und Ideentheorie
In: Glück, S. 117-121
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In: Glück, S. 117-121
In: 25. Deutscher Soziologentag "Die Modernisierung moderner Gesellschaften": Sektionen, Arbeits- und Ad hoc-Gruppen, Ausschuß für Lehre, S. 193-195
In: Handlung und Interpretation: Studien zur Philosophie der Sozialwissenschaften, S. 106-135
Probleme der Übersetzung bzw. Interpretation religiöser Weltanschauungen in Kulturen, die sich von der unseren stark unterscheiden, werden diskutiert. Es werden zwei unterschiedliche Interpretationsmethoden analysiert: Intellektualismus und Literalismus. Es werden Verfahren der Interpretation von Ritualen dargestellt, die sich radikal vom Literalismus unterscheiden. Daneben werden Fragen angesprochen, die den begrifflichen Relativismus betreffen, der das intellektualistische Modell der Begriffsentwicklung und -veränderung einzuschränken droht. Schließlich wird das Problem aufgegriffen, daß die Interpretation primitiver religiöser Gedankensysteme oft zur Entdeckung widersprüchlicher Details führt. Es stellt sich die Frage, ob eine Interpretation mit diesen Konsequenzen akzeptierbar und ob der Begriff eines widersprüchlichen Glaubens überhaupt verständlich ist. (GB)
In: Kultur und Gesellschaft: Verhandlungen des 24. Deutschen Soziologentags, des 11. Österreichischen Soziologentags und des 8. Kongresses der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie in Zürich 1988, S. 156-164
Am Beispiel der Arbeiten von Georg Simmel wird die systematische Verknüpfung von soziologischer Kulturtheorie und Geschlechtermetaphysik exemplarisch aufgezeigt. Ausgangspunkt von Simmels Theorie der soziokulturellen Evolution und der geschlechtlichen Differenzierung ist seine Auffassung, daß die ganze, moderne, auf dem okzidentalen Rationalismus und Intellektualismus beruhende Kulturentwicklung völlig einseitig durch ein "männliches Prinzip" geprägt sei. Darlegegt wird, daß Simmel selbst einen so einseitig auf das männlich-menschliche Geschlecht bezogenen Kulturbegriff vertritt, daß die Frage nach der Möglichkeit einer genuin weiblichen Kultur im objektiven Sinne im Grunde genommen bereits von den kategorialen Voraussetzungen her eindeutig nur negativ beantwortet werden kann. Abschließend wird angedeutet, welche eigentliche Funktion die metaphysische Überhöhung des Tatbestandes der geschlechtlichen Differenzierung innerhalb Simmels Kulturtheorie einnimmt. Das Interesse, welches Simmel dabei verfolgt, wird als post-moderner Impetus bezeichnet. (GF)
In: Exklusive Solidarität: linker Antisemitismus in Deutschland ; vom Idealismus zur Antiglobalisierungsbewegung, S. 263-284
Der Beitrag thematisiert die verhinderte Reintegration von jüdischen Emigranten in Westdeutschland nach 1945. Dabei geht es vor allem um prominente linke Intellektuelle aus den Reihen der SPD, die als Berater der Militärregierungen wohl Konzepte für eine Nachkriegsordnung Deutschlands vorlegen durften, aber vergeblich auf einen Rückruf aus den Reihen der westdeutschen Arbeiterbewegung warteten. Gründe der verweigerten Heimkehr lagen nicht nur in dem erheblichen Anti-Intellektualismus, Antikommunismus und latenten Antisemitismus in Teilen der Arbeiterbewegung. Was vor allem von den "Pensionären" zwischen Wartestand und Widerstand nach 1933 (Ulrich Borsdorf) und Repräsentanten des Wiederaufbaus nach 1945 um Hans Böckler beanstandet wurde, war ihre Kritik an dem Versagen der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung von 1933, ein Anpassungskurs, der angesichts des Kalten Kriegs nach Franz L. Neumann seine Fortsetzung im "sozialdemokratischen Traditionalismus" fand und die "semi-kooperatistische Vereinnahmung der Gewerkschaften" durch das Konzept der Mitbestimmung ermöglichte und auch die Perspektive einer sozialistischen Neuordnung verhinderte. (ICH2)
In: Sozialwissenschaftliche Konflikttheorien: eine Einführung, S. 447-459
Wenn man die Psychoanalyse Freuds nicht als Krankheitslehre und als therapeutische Anweisung im Hinblick auf seelische Störungen versteht, wie sie insbesondere von den Ärzten in der Nachfolge Freuds rezipiert worden ist, sondern als Anthropologie (im Sinne von Aussagen über die Conditio humana) bzw. als Kulturtheorie (im Sinne von Aussagen über das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft), so stößt man auf die Frage, die für ein Verständnis der Freudschen Theorie konstitutiv zu sein scheint: Wie vertragen sich die individuellen Ansprüche, Wünsche und Begierden, die sich für Freud aus der Leibhaftigkeit des Menschen ergeben, mit jenen Anforderungen, die das soziale Zusammenleben an den einzelnen stellt? Denn es handelt sich bei dem Verhältnis von Individuum und Gesellschaft - Freud spricht hier fast durchgängig von "Kultur" - um ein Konfliktverhältnis und nicht um ein fragloses Integrationsverhältnis. Die vorliegende Einführung in die Konflikttheorie der Psychoanalyse thematisiert den Konflikt zwischen Trieb und Kultur, den Aufstand des Sexus, das "Unbehagen in der Kultur", die Bedeutung von Aggressionen und die Überwindung des Konflikts durch Intellektualismus und Elite. Es werden ferner die Konflikte um Fremdenfeindlichkeit in Freudscher Perspektive dargestellt und die Kritik und Weiterentwicklung der psychoanalytischen Kulturtheorie nach Freud beschrieben. (ICI2)