The word "intelligence" has always carred with it an aura of mystery and its own mythology. The history of the Intelligence Corps leaves not doubt that despite the inescapable need for the tightest security over most intelligence activities, these have grown in the late-19th and 20th centuries to assume an importance which must rank alongside any other military reources in a nation's armoury. This study traces the development of the Intelligence Corps, from the birth pangs during World War I, through the struggle for survival between the wars, to the triumphs of World War II and beyond. Two major points emerge in this story - the sheer scale of intelligence operations between 1939 and 1945, and the intellectual quality of the officers and men who were reponsible for them. The move to more open government has made possible the release of a welter of information for public consumption, which until recent years has been jealously guarded, making possible the writing of this work.
Coco Chanel, die Verkörperung des guten Geschmacks, eine Nazi-Agentin? Spannend und investigativ erzählt Hal Vaughan von der dunklen Seite der einflussreichsten Modeschöpferin des 20. Jahrhunderts, die auch eine Meisterin der Legendenbildung war. Das Psychogramm einer leidenschaftlichen Frau, die sich mit dem Bösen einließ. Wie geschah es, dass aus dem Waisenkind Gabrielle Chasnel die mondäne Coco Chanel wurde? Und was brachte sie dazu, sich als Agentin für die deutsche Abwehr anwerben zu lassen? Eine Spur führt zu dem deutschen Baron Hans Günther von Dincklage, mit dem sie während der Besetzung Frankreichs eine Affäre hatte - ein Sonderbeauftragter des Reichspropagandaministeriums. Aber war es verblendende Liebe allein, die sie danach trachten ließ, jüdische Geschäftspartner zu enteignen und mit dem deutschen Geheimdienst zu kooperieren? Anhand zahlreicher Dokumente und bisher nicht veröffentlichten Archivmaterials präsentiert Hal Vaughan erstmals das ganze Aus maß der Verstrickung Coco Chanels mit der Nazi-Besatzungsmacht. Hal W. Vaughan, ehemaliger Journalist, arbeitete für den Auswärtigen Dienst der USA. Viele Jahre lebte er in Europa, dem Mittleren Osten und Südostasien. Von seiner Pariser Heimat aus publizierte er zwei erzählende Bücher über die Okkupation von Paris. Er ist Mitglied des National Press Club, Washington, D.C., The Anglo American Press Club of Paris und der Association of Former Intelligence Officers. Weitere Informationen unter www.halvaughan.com
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August 28, 1893: Two French tourists travelling on an English yacht in the harbour at Kiel, Germany are subjected to intensive police scrutiny and then arrested on suspicion of espionage. After a detailed investigation that involves General Staff military intelligence as well as the German embassy in Paris, the two apparent tourists Raoul Dubois and Jean Maurice Daguet turn out to be the French naval officers Robert Degouy and Jacques Marie Joseph Delguey-Malavas. Both had been active as spies in Germany earlier on, and this time were under orders from the French admiralty to investigate and sketch plans of the Dutch and German fortifications along the North Sea and Baltic coasts. In view of the strained political situation between the French Republic and the German Reich, the German chancellor Von Caprivi and Kaiser Wilhelm II were kept constantly informed of the progress of the legal investigation into the case. In December 1893, on the basis of the new German anti-espionage law of July 3, 1893, the two French naval officers were sentenced by the Leipzig imperial court to six and fours years' imprisonment respectively. On July 1, 1894, however, the murder of French president Sadi Carnot prompted Kaiser Wilhelm II to grant the two officers sudden amnesty. Generous as it was, this gesture improved Franco-German relations only briefly. Feeling cheated, the French secret service wanted revenge, and a few months later it tried to compromise the German military attaché in France, an act which eventually developed into the famous Dreyfus case.
The conquest of Eastern Germany by the Soviet Union in 1945 presented Britain with a threat to its security but also with excellent opportunities for gathering intelligence. Soviet exploitation of weapons factories and scientific and technical personnel in the Eastern Zone meant that Germans had knowledge of the USSR's armaments build-up; they could be recruited as spies. Soviet army officers and scientists could be exploited for intelligence if they defected to the West, which was much easier after 1945 than before. German prisoners-of-war used as forced labourers in the USSR's post-war reconstruction could be interrogated to find out what they knew about it. German scientists, engineers and technicians deported to the USSR in the years 1945-48 could, on their return to Germany, be interrogated for their knowledge of Soviet weapons development. So the main intelligence assets of Britain and the USA in the period 1945-61 were the division and exploitation of Germany; the two countries further increased the benefit they derived from these by sharing much of the intelligence which they gathered in Germany. Exploitation of these sources allowed the first intelligence penetration of the USSR to be made and also contributed to the later intelligence successes achieved by the U-2 spyplane and Corona satellite reconnaissance programmes. (Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte / FUB)
Erst nachdem die KPD-Führung Anfang der 30er Jahre akzeptiert hatte, dass es der NSDAP gelungen war "ja sogar z.T. Arbeiter um sich zu scharen" (Rote Fahne, 29.06.1930) und einen Wahlerfolg nach dem anderen zu feiern, begann sie sich widerwillig der neuen innenpolitischen Herausforderung zu stellen. Bis zuletzt wurde die Notwendigkeit, sich mit der NSDAP zu befassen, grundsätzlich in Frage gestellt. Galt die Ausrichtung des antifaschistischen Kampfes auf die Nationalsozialisten, da sie die Kräfte in Nebenkriegsschauplätzen vergeuden würden, doch als kontraproduktiv. Einzige Aufgabe des Faschismus sei es schließlich, dem bedrohten Kapitalismus eine populäre Massenbasis und schlagkräftige Söldnertruppe zu verschaffen. Während die Funktionäre der NSDAP zu Marionetten in den Händen des Großkapitals degradiert wurden, erklärte sich die KPD-Führung den Anschluss von sozial deklassierten Kleinbürgern und Arbeitern, von denen in wirtschaftlichen Krisenzeiten ganz selbstverständlich ihre Linksradikalisierung erwartet worden war, mit deren gezielter Verwirrung durch eine pseudosozialistische Propaganda. Obwohl die KPD-Führung davon überzeugt war, dass mit der Liquidierung der Puppenspieler zugleich auch das Problem des Nationalsozialismus gelöst werde, meinte sie nicht auf Teile der vermeintlich revolutionären Anhängerschaft der NSDAP verzichten zu können. Diese Gruppen, von deren sozialistischen Sehnsüchten sie fest überzeugt war, sollten durch sozialpolitische Aufklärung in die Reihen der einzigen Arbeiterpartei geführt werden, die die soziale Befreiung erkämpft. Um die Fehlgeleiteten erreichen zu können, wurde als propagandistisches Einfallstor die "nationale Frage" und insbesondere die lautstarke Verurteilung nationaler Abhängigkeiten gewählt, was zu einer opportunistischen Anknüpfung an den vermuteten Zeitgeist führte. Neben gewalttätigen Auseinandersetzungen ist die Umwerbung des Wähler- und Mitgliederpotentials der NSDAP, wie die zwei Seiten einer Medaille, ein unabdingbarer Bestandteil ein und desselben Konkurrenzkampfes, im Zuge dessen der politischer Gegner zersetzt und zugleich die eigene Partei gestärkt werden sollte. Ideales Zugpferd für dieses Unterfangen war der durch den Ulmer Reichswehrprozess bekannt gewordene ehemalige Offizier Richard Scheringer. Der nationalsozialistische Hochverräter wechselte während seiner Haftzeit spektakulär die Fronten und setzt sich nun offensiv für die KPD und die bolschewistische Revolution ein. Die KPD reizte, nicht zuletzt aus Mangel an vergleichbaren Fällen, den Frontwechsel Scheringers propagandistisch aus. Sie stilisierte ihn zum Symbol und beispielhaften Vorbild eines geläuterten nationalsozialistischen Dissidenten, der durch Aufklärung (und logisch folgender Einsicht) überzeugt worden war. Unter der Ägide des parteieigenen Nachrichtendienstes wurde in Scheringers Namen die Zeitschrift "Aufbruch" herausgegeben, in deren Redaktion alle bürgerlich-nationalistischen Dissidenten, über die die KPD verfügte, zusammengefasst wurden. Der "Aufbruch" unterhielt als einzige KPD-Organisation Diskussionszirkel in verschiedenen Städten ("Aufbruch-Arbeitskreise"), die die Kontaktaufnahme zu wechselwilligen Nationalisten und Nationalsozialisten erleichtern sollten. Ihre Hauptaufgabe aber war die nachrichtendienstliche Auswertung der spärlichen Kontakte ins entgegengesetzte politische Lager. Eingangs der Arbeit wird, aus dem Blickwinkel des Konkurrenzkampfes um das selbe Wähler- und Mitgliederpotential, die Wahrnehmung und Beurteilung des erneuten Aufstiegs der NSDAP durch die KPD-Führung sowie ihre Reaktionen und die daraus folgende Generallinie untersucht. Im Anschluss wird der "Fall Scheringer" als exemplarischer Modellfall für die praktische Umsetzung untersucht. Der dritte Abschnitt der Arbeit widmet sich dem "Aufbruch" und den dazugehörigen Arbeitskreisen. Als Initiator und Träger wird kurz der Nachrichtendienst der KPD beschrieben. Neben der Schilderung der Entwicklung konzentriert sich die Darstellung auf die Strukturen des "Aufbruch"-Projekts und die Arbeitsweisen der unmittelbar beteiligten Protagonisten. Eine Inhaltsanalyse des "Aufbruchs" schließt diese Arbeit ab. ; Only after the KPD leadership had accepted in the early 30s that the NSDAP had succeeded in winning even Workers and celebrated one election victory after another, the officials reluctantly approached the new domestic political challenge. But the need to deal with the Nazi Party was constantly called into question. Focusing the anti-fascist struggle on the NSDAP was considered as a side issue and therefor counterproductive. The KPD leadership was convinced that the sole task of fascism is to gain the threatened capitalism a popular mass base and powerful mercenaries. While officials of the NSDAP were downgraded to puppets in the hands of high finance, the KPD leadership had expected that the socially declassed petty bourgeois and workers would turn during an economic crisis to the radical left. Their annexation to the Nazi Party was explained with their confusion by pseudo-socialist propaganda. Although the KPD leadership was convinced that with the liquidation of the puppeteers the problem of Nazism would be generally resolved at the same time, the officials were still willing to win parts of the supposedly revolutionary supporters of the Nazi Party. These groups, by their socialist aspirations, the officials were still convinced, had to be guided by socio-political education in the ranks of the KPD, the single workers' party that fights for true social liberation. To reach the misguided the "national question" was chosen as propaganda gateway. In the course of this strategy the repeated vociferous condemnation of national dependencies was an opportunistic attempt to connect with the suspected zeitgeist. As regarded the two sides of the same coin, the courtship of the voters and members of the NSDAP is in addition to violent confrontation an indispensable part of the same competitive struggle. The KPD tried to decompose the political opponent and strengthen the own party at once. Ideal leading force for this endeavor was the former Reichswehr officer and NSDAP fellow-traveller Richard Scheringer, who became generally known through the Ulm Reichswehr process. Scheringer, who had tried to win other officers for Nazism and to manipulate the Reichswehr, was convicted for treason. During his detention he spectacularly changed his allegiance and supported abruptly the Communist Party and the Bolshevik Revolution. Not least due to lack of comparable cases, the communists' propaganda exhausted Scheringers change of front. He became a symbol and exemplary model of a purified Nazi dissident, who had been convinced through enlightenment (and logically following insight). Under the aegis of the party's own intelligence service the KPD published in Scheringers name the magazine "Aufbruch" [i.e. decampment or departure]. For the editorial department the KPD concentrated all bourgeois nationalist dissidents who followed the Communist Party. The "Aufbruch" also maintained discussion circles in different cities. Their official task was to facilitate contact to change-willing nationalists and National Socialists. Their main task, however, was the intelligence analysis of the scanty contacts to the opposite political camp. The dissertation is examining the perception and evaluation of the rise of the Nazi party by the KPD leadership from the perspective of competition for the same potential of voters and members. It also describes reactions of the communist officials and the consequent general line. In the following the "case Scheringer" is examined as an exemplary model for the practical implementation. The third section of the work is devoted to the "Aufbruch" and the related working groups. As the initiator and provider the intelligence service of the KPD is also described. Besides the description of the development this part is focused on the structures of the "Aufbruch" project and the working methods of the involved protagonists. A content analysis of the "Aufbruch" concludes this work.
Das Buch ist der Biographie und dem wissenschaftlichen Nachlass von John Michael Steiner gewidmet – einem tschechisch-amerikanischen Soziologen, geboren 1925 in Prag, verstorben 2014 im kalifornischen Novato. Er hat Auschwitz und andere Konzentrationslager überlebt und ist einer der wenigen Verfolgten, die sich später in der wissenschaftlichen Täterforschung engagierten. Nach dem Krieg musste er wegen der Machtübernahme der KP aus Prag fliehen, zunächst nach Australien, dann in die USA. Er kam 1962 nach Deutschland und konnte seine Forschung auch nach seiner Promotion an der Universität Freiburg i.Br. fortsetzen, unterstützt durch Stipendien der Alexander von Humboldt Foundation und der Fulbright Commission. – Einzigartig ist seine vergleichende Untersuchung (1962 bis 1966) zwischen ehemaligen Angehörigen der Waffen-SS und SS und ehemaligen Angehörigen der Wehrmacht mit dem 1970 publizierten Ergebnis einer weiterbestehenden, relativ stärkeren autoritären Einstellung der ehemaligen Angehörigen der Waffen-SS und SS. Weitaus wichtiger waren ihm Lebensläufe und Sozialverhalten typischer SS-Männer. Aus verschiedenen Gründen kam es nicht zu einer Publikation der für ihn verfassten Lebensläufe. Hier ragen 10 Lebensläufe hervor: Vier Verfasser waren zu lebenslänglicher Haft verurteilt wegen ihrer vielfachen Morde in den Lagern Auschwitz, Buchenwald oder Sobibor, sechs waren Offiziere der Waffen-SS, darunter ein Adjutant Himmlers und ein Adjutant Hitlers. Diese Lebensläufe werden hier erstmals publiziert (dazu zwei transkribierte Interviews). Im Kapitel 1 wird Steiners Biographie geschildert, seine wissenschaftlichen Arbeiten und sein öffentliches Engagement. Dieses Kapitel enthält auch seine Aufsätze über das Fragmentierte Gewissen und über Role margin, d.h. den individuellen, von sozialer und von moralischer Intelligenz abhängigen Ermessenspielraum eines SS-Mannes im Lagerkommando, außerdem seinen Briefwechsel mit Erich Fromm über die Interpretation der Lebensläufen von SS-Angehörigen. Übersetzt wurden Steiners drei eindringliche Erfahrungsberichte: KZ-Arbeitseinsatz Blechhammer, Todesmarsch nach Reichenbach, Im Viehwagen nach Dachau. Im Kapitel 2 Grundlegende Studien zur Autoritären Persönlichkeit: Konzeptionen und Forschungsergebnisse wird ein Bezugsrahmen für die folgenden Interpretationen entwickelt. Dazu gehört eine Übersicht über zwei Meilenstein-Studien zur Autoritäten Persönlichkeit: (1) Erich Fromm und Mitarbeiter (1936, 1980), deren Publikation von Max Horkheimer untersagt wurde, und (2) Adorno, Frenkel-Brunswik, Levinson und Sanford (1950). Der ausführliche Kommentar zur neueren Forschung auf diesem Gebiet bezieht sich einerseits auf die "Autoritäre Persönlichkeit" als multimethodisch und prozessanalytisch zu erfassender Persönlichkeitstypus versus "Autoritarismus" als Einstellung, gewöhnlich nur als Selbstbeurteilung ohne Verhaltensdaten erfasst. – Wichtige Arbeiten der Täterforschung werden dargestellt, u.a. die herausragende Forschung von Henry Dicks (1950, 1972). Weitere Themen sind: das geringe Interesse deutscher Psychologen an der Täterforschung, die sog. neue Täterforschung deutscher Historiker und der gravierende Mangel an Interdisziplinarität. Im Kapitel 3 Täterforschung: Steiners Konzepte und Methoden wird die Fragebogenstudie dargestellt und ausführlich über die zehn Lebensläufe berichtet. Sie werden psychologisch interpretiert, u.a. hinsichtlich Fromms Konzeption der Autoritären Persönlichkeit und Steiners Fragen nach Fragmentierung des Gewissens und Entscheidungsspielraum. Diese Leitkonzepte sind zweifellos als Heuristiken geeignet, doch mangelt es oft an hinreichend detaillierter Lebenslauf-Information, um die situative Auslösung von latenter Gewalttätigkeit und von sadistischen Handlungen adäquat erfassen zu können. Die mit Absicht erst nachträglich recherchierten, sekundären Informationen sind als Korrektiv des Gesamtbildes wichtig, können jedoch eine systematische Exploration der psychosozialen Prozesse nicht ersetzen. Im Kapitel 4 Täterforschung und Erziehungsreform wird Steiners Forderung nach einer fundamentalen Erziehungsreform im Kontext anderer Reformideen geschildert: u.a. Neills' Summerhill, Entnazifizierungsprogramme (Re-education); Aussteiger-Programme für Angehörige extremistischer Gruppen. – "Erziehung nach Ausschwitz" fand jedoch kaum statt. Es mangelt weithin an einem Ethik-Unterricht für Alle und auf allen Schulstufen. Erst während der letzten Jahre gibt es in Deutschland mehr Initiativen zur Reform des Ethik-Unterrichts, beispielsweise durch Projekte der Bertelsmann-Stiftung, durch neue pädagogische Initiativen und Schulbücher mit vielen Anregungen, nicht nur das Wissen über Ethik zu lehren, sondern Kompetenzen wie Perspektivenwechsel und Einfühlung auch praktisch zu üben. Das Kapitel 5 fasst die wichtigsten Perspektiven zusammen und zitiert Steiners Fragen und Thesen (wie sie als Untertitel dieses Buches gewählt wurden: " …wie können Menschen so werden, dass sie so etwas tun können?" – "Je mehr ich verstehe, desto weniger muss ich hassen." – "Nur Erinnerung und Erziehung können neuen Furchtbarkeiten und Genoziden vorbeugen." Der Anhang enthält außer den Kopien der Lebensläufe u.a. Steiner Publikationsliste, seine an der Sonoma State University inzwischen gelöschte Homepage und sein Engagement in den Medien. So war er an der vierteiligen Reportage (SPIEGEL-TV, 2009, und ZDF) Gesichter des Bösen als direkter Zeitzeuge und als wissenschaftlicher Kommentator beteiligt. ; The book is dedicated to the biography and academic bequest of John Michael Steiner – a Czech American sociologist born in Prague in 1925, died in Novato, California, in 2014. He survived Auschwitz and other concentration camps and is one of the few persecuted people who later became involved in scientific research into perpetrators. After the war he had to flee Prague because of the seizure of power by the Communist Party, first to Australia, then to the USA. He came to Germany in 1962 and was able to continue his research after his doctorate at the University of Freiburg i. Br, supported by fellowships from the Alexander von Humboldt-Foundation and as a Senior Fulbright-Professor. His comparative study (1962 to 1966) of former members of the Waffen-SS and SS and former members of the Wehrmacht is unique. The results, indicating a persisting authoritarian attitude, remarkably higher in former members of Waffen-SS and SS, were published in 1970. Far more important to him were the CVs and social behavior of typical SS-men. For various reasons, the CVs were not published. Ten of these CV written for him stand out here: four authors were sentenced to life imprisonment for their multiple murders in the Auschwitz, Buchenwald or Sobibor camps; six were officers of the Waffen-SS, including an adjutant of Himmler and an adjutant of Hitler. These CVs are published here for the first time (plus two transcribed interviews). Chapter 1 describes Steiner's biography, his scientific work, and his public commitment. This chapter also contains his essays on the Fragmentation of Conscience and on Role Margin, i.e., the individual discretion of an SS man's action, dependent on social and moral intelligence, and, Steiner's correspondence with Erich Fromm on the interpretation of the biographies of SS-men. Three reports of Steiner's extreme experience were translated: Slave Laborer at the Blechhammer (Ehrenforst) Synfuel Plant; On a Death March from Blechhammer to Reichenbach; In a Cattle Wagon to Dachau. Chapter 2 Basic Studies on Authoritarian Personality: Concepts and Research Results develop a frame of reference for the following interpretations. This includes an overview of two mile-stone studies on the Authoritarian personality:(1) Erich Fromm and co-workers (1936, 1980, initial publication prohibited by Max Horkheimer), and (2) Adorno, Frenkel-Brunswik, Levenson and Sanford (1950). The detailed commentary on recent research in this field refers on the one hand to the "authoritarian personality" as a personality type suggesting a multimethod assessment of motivation and action, versus "authoritarianism" as a social attitude, usually a self-assessment, i.e., a questionnaire without behavioral data. Important work of perpetrator research is presented, e.g., the outstanding research by Henry Dicks (1950, 1972). Other topics are: the low interest of German psychologists in perpetrator research, the so-called new perpetrator research by German historians, and the serious lack of interdisciplinarity. In Chapter 3 Perpetrator Research: Steiner's Concepts and Methods, the questionnaire study is presented, and the ten CVs are reported in detail. The psychological interpretation is primarily based on Fromm's conception of the authoritarian personality and Steiner's questions about fragmentation of conscience and role margin. These guiding concepts are undoubtedly suitable as heuristics, but there is often a lack of sufficiently detailed CV information to adequately capture the situational triggering of latent violence and sadistic actions. Secondary information, obtained after interpretation, is essential as a corrective to the overall picture, but cannot replace a systematic exploration of psychosocial processes. In Chapter 4 Perpetrator Research and Educational Reform, Steiner's demand for a fundamental education reform is discussed in the context of, among others, Neill's Summerhill, De-nazification programs (re-education); Drop-out programs for members of extremist groups. However, "Education after Auschwitz" hardly ever took place. There is a widespread lack of ethics teaching for all, and at all school levels in Germany. Only in recent years have there been more initiatives in Germany to renewing ethics teaching, for example, projects by the Bertelsmann Foundation, new pedagogical initiatives, and textbooks with many suggestions not only to teach knowledge about ethics, but also to practice skills, such as a change of perspective, and empathy. Chapter 5 summarizes the essential perspectives, and quotes Steiner's questions and principles (chosen as subtitles of the present book): "How can people become such that they can do something like this?"; "The more I understand, the less I have to hate"; "Only memory and education can prevent new dreadfulness and genocide". Appendix: In addition to copies of the original CVs, it contains Steiner's list of publications; his homepage, which has since been deleted at Sonoma State University; and his media appearances., e.g., in the four-part Reportage Faces of Evil (SPIEGEL-TV 2009, and ZDF) as a direct contemporary witness, and as an expert in perpetrator research.
Das Buch ist der Biographie und dem wissenschaftlichen Nachlass von John Michael Steiner gewidmet – einem tschechisch-amerikanischen Soziologen, geboren 1925 in Prag, verstorben 2014 im kalifornischen Novato. Er hat Auschwitz und andere Konzentrationslager überlebt und ist einer der wenigen Verfolgten, die sich später in der wissenschaftlichen Täterforschung engagierten. Nach dem Krieg musste er wegen der Machtübernahme der KP aus Prag fliehen, zunächst nach Australien, dann in die USA. Er kam 1962 nach Deutschland und konnte seine Forschung auch nach seiner Promotion an der Universität Freiburg i.Br. fortsetzen, unterstützt durch Stipendien der Alexander von Humboldt Foundation und der Fulbright Commission. – Einzigartig ist seine vergleichende Untersuchung (1962 bis 1966) zwischen ehemaligen Angehörigen der Waffen-SS und SS und ehemaligen Angehörigen der Wehrmacht mit dem 1970 publizierten Ergebnis einer weiterbestehenden, relativ stärkeren autoritären Einstellung der ehemaligen Angehörigen der Waffen-SS und SS. Weitaus wichtiger waren ihm Lebensläufe und Sozialverhalten typischer SS-Männer. Aus verschiedenen Gründen kam es nicht zu einer Publikation der für ihn verfassten Lebensläufe. Hier ragen 10 Lebensläufe hervor: Vier Verfasser waren zu lebenslänglicher Haft verurteilt wegen ihrer vielfachen Morde in den Lagern Auschwitz, Buchenwald oder Sobibor, sechs waren Offiziere der Waffen-SS, darunter ein Adjutant Himmlers und ein Adjutant Hitlers. Diese Lebensläufe werden hier erstmals publiziert (dazu zwei transkribierte Interviews). Im Kapitel 1 wird Steiners Biographie geschildert, seine wissenschaftlichen Arbeiten und sein öffentliches Engagement. Dieses Kapitel enthält auch seine Aufsätze über das Fragmentierte Gewissen und über Role margin, d.h. den individuellen, von sozialer und von moralischer Intelligenz abhängigen Ermessenspielraum eines SS-Mannes im Lagerkommando, außerdem seinen Briefwechsel mit Erich Fromm über die Interpretation der Lebensläufen von SS-Angehörigen. Übersetzt wurden Steiners drei eindringliche Erfahrungsberichte: KZ-Arbeitseinsatz Blechhammer, Todesmarsch nach Reichenbach, Im Viehwagen nach Dachau. Im Kapitel 2 Grundlegende Studien zur Autoritären Persönlichkeit: Konzeptionen und Forschungsergebnisse wird ein Bezugsrahmen für die folgenden Interpretationen entwickelt. Dazu gehört eine Übersicht über zwei Meilenstein-Studien zur Autoritäten Persönlichkeit: (1) Erich Fromm und Mitarbeiter (1936, 1980), deren Publikation von Max Horkheimer untersagt wurde, und (2) Adorno, Frenkel-Brunswik, Levinson und Sanford (1950). Der ausführliche Kommentar zur neueren Forschung auf diesem Gebiet bezieht sich einerseits auf die "Autoritäre Persönlichkeit" als multimethodisch und prozessanalytisch zu erfassender Persönlichkeitstypus versus "Autoritarismus" als Einstellung, gewöhnlich nur als Selbstbeurteilung ohne Verhaltensdaten erfasst. – Wichtige Arbeiten der Täterforschung werden dargestellt, u.a. die herausragende Forschung von Henry Dicks (1950, 1972). Weitere Themen sind: das geringe Interesse deutscher Psychologen an der Täterforschung, die sog. neue Täterforschung deutscher Historiker und der gravierende Mangel an Interdisziplinarität. Im Kapitel 3 Täterforschung: Steiners Konzepte und Methoden wird die Fragebogenstudie dargestellt und ausführlich über die zehn Lebensläufe berichtet. Sie werden psychologisch interpretiert, u.a. hinsichtlich Fromms Konzeption der Autoritären Persönlichkeit und Steiners Fragen nach Fragmentierung des Gewissens und Entscheidungsspielraum. Diese Leitkonzepte sind zweifellos als Heuristiken geeignet, doch mangelt es oft an hinreichend detaillierter Lebenslauf-Information, um die situative Auslösung von latenter Gewalttätigkeit und von sadistischen Handlungen adäquat erfassen zu können. Die mit Absicht erst nachträglich recherchierten, sekundären Informationen sind als Korrektiv des Gesamtbildes wichtig, können jedoch eine systematische Exploration der psychosozialen Prozesse nicht ersetzen. Im Kapitel 4 Täterforschung und Erziehungsreform wird Steiners Forderung nach einer fundamentalen Erziehungsreform im Kontext anderer Reformideen geschildert: u.a. Neills' Summerhill, Entnazifizierungsprogramme (Re-education); Aussteiger-Programme für Angehörige extremistischer Gruppen. – "Erziehung nach Ausschwitz" fand jedoch kaum statt. Es mangelt weithin an einem Ethik-Unterricht für Alle und auf allen Schulstufen. Erst während der letzten Jahre gibt es in Deutschland mehr Initiativen zur Reform des Ethik-Unterrichts, beispielsweise durch Projekte der Bertelsmann-Stiftung, durch neue pädagogische Initiativen und Schulbücher mit vielen Anregungen, nicht nur das Wissen über Ethik zu lehren, sondern Kompetenzen wie Perspektivenwechsel und Einfühlung auch praktisch zu üben. Das Kapitel 5 fasst die wichtigsten Perspektiven zusammen und zitiert Steiners Fragen und Thesen (wie sie als Untertitel dieses Buches gewählt wurden: " …wie können Menschen so werden, dass sie so etwas tun können?" – "Je mehr ich verstehe, desto weniger muss ich hassen." – "Nur Erinnerung und Erziehung können neuen Furchtbarkeiten und Genoziden vorbeugen." Der Anhang enthält außer den Kopien der Lebensläufe u.a. Steiner Publikationsliste, seine an der Sonoma State University inzwischen gelöschte Homepage und sein Engagement in den Medien. So war er an der vierteiligen Reportage (SPIEGEL-TV, 2009, und ZDF) Gesichter des Bösen als direkter Zeitzeuge und als wissenschaftlicher Kommentator beteiligt. ; The book is dedicated to the biography and academic bequest of John Michael Steiner – a Czech American sociologist born in Prague in 1925, died in Novato, California, in 2014. He survived Auschwitz and other concentration camps and is one of the few persecuted people who later became involved in scientific research into perpetrators. After the war he had to flee Prague because of the seizure of power by the Communist Party, first to Australia, then to the USA. He came to Germany in 1962 and was able to continue his research after his doctorate at the University of Freiburg i. Br, supported by fellowships from the Alexander von Humboldt-Foundation and as a Senior Fulbright-Professor. His comparative study (1962 to 1966) of former members of the Waffen-SS and SS and former members of the Wehrmacht is unique. The results, indicating a persisting authoritarian attitude, remarkably higher in former members of Waffen-SS and SS, were published in 1970. Far more important to him were the CVs and social behavior of typical SS-men. For various reasons, the CVs were not published. Ten of these CV written for him stand out here: four authors were sentenced to life imprisonment for their multiple murders in the Auschwitz, Buchenwald or Sobibor camps; six were officers of the Waffen-SS, including an adjutant of Himmler and an adjutant of Hitler. These CVs are published here for the first time (plus two transcribed interviews). Chapter 1 describes Steiner's biography, his scientific work, and his public commitment. This chapter also contains his essays on the Fragmentation of Conscience and on Role Margin, i.e., the individual discretion of an SS man's action, dependent on social and moral intelligence, and, Steiner's correspondence with Erich Fromm on the interpretation of the biographies of SS-men. Three reports of Steiner's extreme experience were translated: Slave Laborer at the Blechhammer (Ehrenforst) Synfuel Plant; On a Death March from Blechhammer to Reichenbach; In a Cattle Wagon to Dachau. Chapter 2 Basic Studies on Authoritarian Personality: Concepts and Research Results develop a frame of reference for the following interpretations. This includes an overview of two mile-stone studies on the Authoritarian personality:(1) Erich Fromm and co-workers (1936, 1980, initial publication prohibited by Max Horkheimer), and (2) Adorno, Frenkel-Brunswik, Levenson and Sanford (1950). The detailed commentary on recent research in this field refers on the one hand to the "authoritarian personality" as a personality type suggesting a multimethod assessment of motivation and action, versus "authoritarianism" as a social attitude, usually a self-assessment, i.e., a questionnaire without behavioral data. Important work of perpetrator research is presented, e.g., the outstanding research by Henry Dicks (1950, 1972). Other topics are: the low interest of German psychologists in perpetrator research, the so-called new perpetrator research by German historians, and the serious lack of interdisciplinarity. In Chapter 3 Perpetrator Research: Steiner's Concepts and Methods, the questionnaire study is presented, and the ten CVs are reported in detail. The psychological interpretation is primarily based on Fromm's conception of the authoritarian personality and Steiner's questions about fragmentation of conscience and role margin. These guiding concepts are undoubtedly suitable as heuristics, but there is often a lack of sufficiently detailed CV information to adequately capture the situational triggering of latent violence and sadistic actions. Secondary information, obtained after interpretation, is essential as a corrective to the overall picture, but cannot replace a systematic exploration of psychosocial processes. In Chapter 4 Perpetrator Research and Educational Reform, Steiner's demand for a fundamental education reform is discussed in the context of, among others, Neill's Summerhill, De-nazification programs (re-education); Drop-out programs for members of extremist groups. However, "Education after Auschwitz" hardly ever took place. There is a widespread lack of ethics teaching for all, and at all school levels in Germany. Only in recent years have there been more initiatives in Germany to renewing ethics teaching, for example, projects by the Bertelsmann Foundation, new pedagogical initiatives, and textbooks with many suggestions not only to teach knowledge about ethics, but also to practice skills, such as a change of perspective, and empathy. Chapter 5 summarizes the essential perspectives, and quotes Steiner's questions and principles (chosen as subtitles of the present book): "How can people become such that they can do something like this?"; "The more I understand, the less I have to hate"; "Only memory and education can prevent new dreadfulness and genocide". Appendix: In addition to copies of the original CVs, it contains Steiner's list of publications; his homepage, which has since been deleted at Sonoma State University; and his media appearances., e.g., in the four-part Reportage Faces of Evil (SPIEGEL-TV 2009, and ZDF) as a direct contemporary witness, and as an expert in perpetrator research. ; unknown ; unknown