Im September tagt die WTO-Ministerkonferenz in Cancún, viele Probleme der internationalen Handelsordnung sind allerdings noch ungelöst. Wie sieht es mit der weiteren Liberalisierung aus? Wie hat sich der Gebrauch von Schutzinstrumenten entwickelt? Gibt es Anzeichen für eine Regionalisierung des internationalen Handels? Welche Rolle sollte die WTO zukünftig einnehmen?
Der Einfluss Internationaler Organisationen reicht angesichts der Herausforderung, für globale Probleme Lösungen zu finden, mittlerweile so weit, dass sich die Frage nach den in ihnen vorhandenen Machtbegrenzungsmechanismen stellt. Doch wie kann die Macht Internationaler Organisationen kontrolliert werden, wenn das aus dem nationalen Verfassungsrecht bekannte Gewaltenteilungsprinzip nicht auf die internationale Ebene übertragen werden kann? Die Arbeit analysiert die dazu innerhalb der Vereinten Nationen (UNO) und der Welthandelsorganisation (WTO) existierenden formalisierten Mechanismen anhand ihrer Gründungsverträge. Dabei werden drei Kategorien von Machtbegrenzungsmechanismen identifiziert: Kompetenzzuweisungen und -abgrenzungen, organinterne Mechanismen und schließlich Interaktion zwischen den Organen. Die in der Praxis bedeutsamsten Mechanismen stellen zum einen das Vetorecht im UN-Sicherheitsrat sowie der negative Konsens im Streitbeilegungsgremium der WTO dar, die zur Gruppe der organinternen Mechanismen gehören. Zum anderen besteht in der Kontrolle der Streitbeilegungs-Panel der WTO durch den Appellate Body eine wichtige Machtbegrenzung durch Interaktion. Die Untersuchung dokumentiert das paradoxe Phänomen, dass die Mechanismen zur Begrenzung der Macht in vielen Fällen auch eine machtsteigernde Wirkung haben, indem sie die Effizienz, Akzeptanz und Legitimation der Organisation erhöhen. Die Verfasserin erklärt dies damit, dass das Augenmerk der Gründungsstaaten in der Entstehungsphase auf dem Funktionieren der Organisation als Gegengewicht zu ihren jeweiligen Mitgliedsstaaten lag. Dass Internationale Organisationen in der Zwischenzeit so stark an Einfluss gewonnen haben, dass ihre Macht nunmehr begrenzt werden sollte, ist eine neue Entwicklung, die jedoch in Zukunft deutlich an Bedeutung gewinnen wird. ; In light of the challenge to find answers to global problems, the influence of international organizations nowadays goes so far that the question of existing checks and balances within these organizations arises. But how can power be controlled when the principle of separation of powers originating from national constitutional law cannot be transferred to the international stage? The purpose of this thesis is to analyze existing formalized internal mechanisms within the United Nations and the World Trade Organization on the basis of their founding treaties. The author identifies three categories of checks and balances: allowing and limiting competencies, mechanisms within the organs and finally interactions between the organs. In practice, the most important mechanisms of these organizations are on the one hand the power of veto within the UN Security Council and the negative consensus within the WTO dispute settlement body, which belong to the category of mechanisms within the organs. In addition, the control of the WTO dispute settlement panels by the Appellate Body is an important form of checks and balances through interaction. The analysis shows the paradoxical phenomenon, that checks and balances in many cases have the effect of increasing power by augmenting the efficiency, acceptance and legitimacy of the organization. The author explains this by reference to the intentions of the founding states during the developing phase to strengthen these organizations as a counterbalance to their respective member states. It is a new development that international organizations have now increased their influence so much that their power should be limited, but this will become significantly more important in the future.
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 2448-2459
"Wohl alle europäischen Gesellschaften sind während der vergangenen Jahrzehnte fundamentalen Veränderungen ausgesetzt gewesen, die mutmaßlich in nahezu sämtlichen Sphären des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens zu Anpassungsprozessen geführt haben. Konzentriert man sich auf den Arbeitsmarkt als vielleicht die wichtigste Institution in modernen Gesellschaften, so hat dieser Wandel zu erhöhten Flexibilitätsanforderungen sowohl an Unternehmen als auch an Beschäftigte geführt. Wie einzelne Arbeitgeber und Arbeitnehmer auf Veränderungen auf der Makroebene reagieren, wird auch durch die institutionellen und kulturellen Rahmenbedingungen (Kontextfaktoren) beeinflusst, in die die individuellen Akteure eingebettet sind. Aufgrund unterschiedlicher, historisch gewachsener Typen von Kontextfaktoren ('Regime') ist zu erwarten, dass die Akteure in den verschiedenen europäischen Ländern unterschiedlich auf die neuen Flexibilitätsherausforderungen reagieren. In diesem Zusammenhang ist die Frage von besonderem Interesse, wie Arbeitnehmer in unterschiedlichen Ländern die Sicherheit ihres Beschäftigungsverhältnisses wahrnehmen. Unbestreitbar werden hierbei Kontextfaktoren (z.B. das Ausmaß des institutionalisierten Kündigungsschutzes, Wirtschaftswachstum) ebenso wie individuelle Determinanten (Qualifikation, Alter, Geschlecht, Erwerbsverlauf, etc.) die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes entscheidend beeinflussen. In diesem Zusammenhang gibt der Beitrag auf Basis einer quantitativen Analyse der Daten des 'European Social Survey' (ESS) 2004/2005 Antworten auf folgende Fragen: 1. Inwiefern gibt es überhaupt beobachtbare Länderunterschiede hinsichtlich des Ausmaßes der subjektiven Beschäftigungssicherheit in Europa? 2. Wie lassen sich mutmaßliche Unterschiede erklären? Sind sie auf die unterschiedlichen Sozialstrukturen innerhalb der Länder zurückzuführen? Welche Rolle spielen institutionelle und ökonomische Kontextfaktoren? Gibt es darüber hinaus Hinweise auf kulturelle Unterschiede?" (Autorenreferat)
Die größten Umweltprobleme der Gegenwart besitzen ausnahmslos eine internationale Dimension. Die Ausdünnung der Ozonschicht, die globale Erwärmung, die Zerstörung der Tropenwälder oder die Meeresverschmutzung machen nicht vor nationalen Grenzen halt. Da auf internationaler Ebene keine zentrale Instanz existiert, die die Nutzung grenzüberschreitender Umweltgüter wirkungsvoll regulieren könnte, ist zum Schutz freiwillige zwischenstaatliche Zusammenarbeit erforderlich. Zentrale Aufgabe der Arbeit ist es daher, die ökonomischen Bedingungen für internationale Kooperation in Umweltschutzfragen herauszuarbeiten und auf konkrete Fragestellungen anzuwenden. Die Untersuchung beschränkt sich dabei nicht auf die wohlfahrtsökonomische Perspektive, sondern schließt auch die Sichtweise der Neuen Politischen Ökonomie ein.
Mit der kräftigen Abwertung der D-Mark in den letzten zwei Jahren und dem Kurswechsel in der Lohnpolitik hat sich die in der ersten Hälfte der neunziger Jahre im Rahmen der Standortdiskussion erneut entflammte Debatte über die hohen Arbeitskosten in Deutschland zwar wieder etwas beruhigt. Gleichwohl finden internationale Arbeitskostenvergleiche weiterhin große Beachtung, zumal sie oft recht unterschiedliche Ergebnisse hervorbringen. Wie erklären sich solche Unterschiede? Welche Probleme ergeben sich bei internationalen Arbeitskostenvergleichen?
Issues missing or imperfect at time of reprinting are in Anhang vol. ; Issues for 27. Sept. 1921- have ed. statement: Deutsche Ausg. ; Title from caption. ; Some issues also carry "Sondernummer" designation. ; Mode of access: Internet. ; Issued also in a weekly ed.: Internationale Presse-Korrespondenz für Politik, Wirtschaft und Arbeiterbewegung, -März 1926. ; Reprint. Originally published several times a week: Berlin : Inprekorr, 24. Sept. 1921-20. Dez. 1923, Apr. 1926-; Wien : Inprekorr, 22. Dez. 1923-März 1926.
The paper discusses the impact of environmental policies on international competitiveness of industries. Two positions are taken in the current debate on this issue. One the one hand, strict environmental policies are blamed for imposing substantiell costs which worsen international competitiveness. One the other hand, the competitiveness of firms may be improved in the long run because firms are encouraged to develop green technologies and may take a leading position on these world markets in the future (Porter-Hypothesis). The paper demonstrates that neither theoretical nor empirical evidence is able to support one of these conßicting positions in general. It shows the effects of environmental policies in different theoretical settings and discusses the problem in a model of perfect competition, in strategic environmental policy models of an international oligopoly, and in a model of firms' locational decisions. Many of the results are very sensitive to changes in parameters and assumptions and cannot be generalized. A survey of empirical studies concludes that there is no general clear evidence for neither a positive nor a negative impact of environmental policy on international competitiveness.
Mit dem Abschluss der Uruguay-Runde und der Gründung der Welthandelsorganisation (WTO) ist das Welthandelssystem in eine qualitativ neue Phase eingetreten. Manche sprechen von einem "Quantensprung" auf dem Weg zu einer Welthandelsordnung für das 21. Jahrhundert, andere von einem "historischen Marktstein". In der Tat hat die Uruguay-Runde mit der abschließenden "Erklärung von Marrakesch" am 14. April 1994 erhebliche Fortschritte in die internationalen Handelsbeziehungen gebracht. Zumindest hat die bisherige Ordnung des Welthandels seit Marrakesch deutlich an Umriss und Gestalt gewonnen.
Uns interessiert die Art und Weise, wie sich die IAO neuer Herausforderungen durch eine sich stetig verändernde Umwelt, insbesondere aufgrund neuer globaler Strukturen annimmt. Wir beziehen uns dabei auf die IAO als eine internationale Organisation mit spezifischem Auftrag, die sich gleichwohl mit grundlegenden Problemen jedweder Organisation auseinandersetzen muss und nutzen eine Heuristik organisatorischen Lernens, in deren Perspektive wir Veränderungen in ihren drei Tätigkeitssäulen Normensetzung und –implementation, Forschung und Aufklärung sowie technische Zusammenarbeit untersuchen. Veränderungen können sich auf die IAO als ganze Organisation beziehen, aber auch auf spezifische Problem- und Politikfelder. Unsere Untersuchung konzentriert sich auf Veränderungen in der Gesamtstrategie der IAO und auf zwei spezifische IAO-Politikfelder Kinderarbeit und Handelsschifffahrt, die von den globalen neuen Strukturen und Tendenzen besonders betroffen werden. ; 91