Autozentrierte Entwicklung trotz internationalem Kompetenzgefälle: warum wurden die heutigen Metropolen Metropolen und nicht Peripherien?
In: Kapitalistische Weltökonomie: Kontroversen über ihren Ursprung und ihre Entwicklungsdynamik, S. 280-313
Der Beitrag beginnt mit der Feststellung, daß eine dritte Phase der Entwicklungsforschung begonnen hat: Nach der Etappe der Modernisierungstheorien und der Phase der Theorie des peripheren Kapitalismus ist nun die Phase der Theorie kapitalistischer Akkumulation im Weltmaßstab erreicht. Die im Beitrag entwickelten Fragestellungen für eine entwicklungstheoretisch relevante Forschung über die Entwicklungsdynamik der Metropolen werden als partieller Ausgangspunkt für diese dritte Phase der Entwicklungsforschung betrachtet. Zunächst werden die Analysen von Frühphasen kapitalistischer Metropolen im Lichte aktueller Theorien und Doktrinen über Entwicklungsländer diskutiert. Dazu wird zurückgegriffen auf die gängigen Entwicklungstheorien und die Theorie des peripheren Kapitalismus. In einem nächsten Teil werden Anknüpfungspunkte zur Kooperation vor allem mit Wirtschaftshistorikern entwickelt. Es wird darauf hingewiesen, daß für die konkrete Analyse kapitalistischer Akkumulation zunächst auf verfügbare gesellschaftsgeschichtliche Monographien über metropolitane Entwicklungswege zurückgegriffen werden muß. Dabei wird wirtschafts- und sozialgeschichtlichen Beiträgen ein besonderer Stellenwert zugemessen. Als Ausgangspunkt für die Analyse wird die europäische Wirtschaftsgeschichte empfohlen. Erste Versuche einer Typologisierung von Formen wirtschaftlichen Wachstums werden beschrieben. (KW)