Nation und internationales System
In: 25. Deutscher Soziologentag "Die Modernisierung moderner Gesellschaften": Sektionen, Arbeits- und Ad hoc-Gruppen, Ausschuß für Lehre, S. 673-676
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In: 25. Deutscher Soziologentag "Die Modernisierung moderner Gesellschaften": Sektionen, Arbeits- und Ad hoc-Gruppen, Ausschuß für Lehre, S. 673-676
In: Sozialkapital: eine Einführung, S. 73-156
Nach den vorliegenden Befunden des internationalen Vergleichs gibt es, so die Verfasser, erhebliche Unterschiede in der Ausstattung der Gesellschaften mit sozialem Kapital. Die verschiedenen Niveaus sozialer Beteiligung für die Untersuchungsländer variieren besonders deutlich zwischen West- und Osteuropa. Der Organisationsgrad und die innerorganisatorische Aktivität fallen in den meisten östlichen Demokratien erheblich niedriger aus als in den westlichen Staaten. Mit Blick auf die westlichen Demokratien ist festzustellen, dass im Zeitverlauf kein einheitlicher Trend zu erkennen ist. Die verfügbaren Daten zeigen vielmehr, dass die Entwicklung des zivilen Engagements sowohl zwischen den Organisationstypen als auch zwischen den Staaten variiert. Der Befund uneinheitlicher Entwicklungstrends bestätigt sich ebenfalls im Hinblick auf die intertemporale Entwicklung der kulturellen Aspekte des Sozialkapitals. Weder für die normativen Orientierungen noch für das soziale Vertrauen gibt es einen allgemeinen, über alle Länder gleichförmigen Trend. Darüber hinaus zeigen die Daten auf der Makroebene die bekannten systemischen Unterschiede. Besonders deutlich sind diese Differenzen für das zwischenmenschliche Vertrauen festzustellen. Vor allem die skandinavischen Länder sind durch ein im internationalen Vergleich großes interpersonales Vertrauen charakterisiert. Demgegenüber bringt in den postkommunistischen Ländern nur eine Minderheit ihrer sozialen Umwelt Vertrauen entgegen. Zwischen diesen beiden Extremgruppen liegen die übrigen westlichen Untersuchungsländer. In der Summe zeigen die Ergebnisse, dass zu den Ländern mit einer großen Sozialkapitalausstattung ausschließlich Länder mit starken demokratischen Traditionen und einem hohen sozio-ökonomischen Entwicklungsniveau gehören. Dieser Befund weist darauf hin, dass auf der Makroebene die einzelnen Komponenten des Sozialkapitals miteinander zusammenhängen. Einzige Ausnahme ist der geringe (negative) Zusammenhang zwischen den Erziehungszielen und den gemeinschaftsbezogenen Normen. Die für den Sozialkapitalansatz zentrale Annahme enger Verbindungen zwischen den Elementen des Sozialkapitals bestätigt sich nach den Ergebnissen der Analysen allerdings nicht auf der Mikroebene. Dort hängen die Komponenten kaum miteinander zusammen und die bestehenden Korrelationen variieren von Land zu Land. (ICF2)
In: Transkulturelle Kommunikation und Weltgesellschaft: zur Theorie und Pragmatik globaler Interaktion, S. 249-262
Der Autor entwickelt Überlegungen zu einer "Messung der Informationsgesellschaft". In diesem Zusammenhang wird zunächst das Konzept der Informationsarbeiter vorgestellt. Dabei wird davon ausgegangen, daß die empirische Evidenz der Informationsgesellschaft wesentlich auf volkswirtschaftlichen Statistiken der Entwicklung und Verteilung der Arbeitskräfte und des Bruttosozialprodukts basiert. Auf diese Weise ist beobachtbar, daß der Anteil der Arbeitskräfte, die mit Information und Kommunikation befaßt sind, seit den 60er Jahren zugenommen hat. Anhand von Graphiken wird die Entwicklung des Informationssektors bzw. der Informationsgesellschaft (im internationalen Vergleich) illustriert. Während mit dem Konzept des Informationsarbeiters Informationssektoren der Gesellschaft identifiziert und beschrieben werden, stellen im weiteren vorgestellte Ansätze vor allem auf die gesellschaftliche Informatisierung ab, indem in ihnen neben der Produktion insbesondere die Konsumtion von Information erfaßt wird. So wird mit Hilfe des Informationskoeffizienten (Ausgaben für Information zu Gesamtausgaben der Haushalte) ein internationaler Vergleich mit dem Pro-Kopf-Einkommen gezogen. Abschließend wird nach den Veränderungen der Kommunikationsprozesse in der Informationsgesellschaft im Vergleich zur Agrar- und Industriegesellschaft gefragt. Dabei läßt sich ein Strukturwandel innerhalb des Mediensystems aufgrund der Bedeutung der Individualmedien feststellen. (ICD)
In: Völkermord, Kriegsverbrechen und der Westen, S. 405-421
Der Verfasser skizziert zunächst die konzeptionellen Grundlagen internationaler Tribunale als inoffizieller, staatlich nicht geförderter Institutionen. Es schließt sich ein Überblick über historisch wichtige Tribunale an: das Tribunal zum Reichstagsbrandverfahren, das Tribunal zu den Moskauer Schauprozessen, das Vietnamkriegstribunal sowie die daran anknüpfenden Tribunale. Der Verfasser würdigt internationale Bürgertribunale insgesamt als effektives Element einer partizipatorischen Demokratie und universalen Gerechtigkeit. Sie sollten über eine permanente institutionelle Basis verfügen, in größeren Medienzentren in unmittelbarem zeitlichem Zusammenhang mit anstehenden gerichtlichen Beratungen oder politischen Entscheidungen tagen und nach dem Vorbild einer "Grand Jury" arbeiten. (ICE)
In: Forschung und Gesellschaft, S. 121-138
"In dem Kapitel wird ein Vergleich der Gerechtigkeitseinschätzungen von Entlassungs- und Lohnkürzungsszenarien in West- und Ostdeutschland mit den Ergebnissen vorliegender Studien von Charness und Levine (2000, 2002) für die USA und Kanada vorgestellt. Vor dem Hintergrund verschiedenartiger Arbeitsmarktregime wird erwartet, dass auch die Regulierung von Entlassungs- und Lohnkürzungsszenarien länderspezifische Differenzen aufweist. Zunächst werden Unterschiede zentraler Arbeitsmarktmerkmale der untersuchten Länder diskutiert. Im Anschluss daran wird kurz die Methodik beschrieben. Zentraler Bestandteil des Kapitels sind die empirischen Ergebnisse. Ein Fazit beschließt die Darstellung des internationalen Vergleiches." (Autorenreferat, IAB-Doku)
In: Europa und Deutschland: zusammenwachsende Arbeitsmärkte und Sozialräume ; Festschrift für Heinrich Franke zum 65. Geburtstag 26. Januar 1993, S. 513-521
Der Beitrag erörtert kurz und auf allgemeiner Ebene Probleme und Zukunftsperspektiven der Zusammenarbeit in den Bereichen Arbeitsvermittlung, berufliche Bildung, Berufsberatung und Wanderarbeitnehmer im Binnenmarkt. (IAB)
Der Beitrag erörtert kurz und auf allgemeiner Ebene Probleme und Zukunftsperspektiven der Zusammenarbeit in den Bereichen Arbeitsvermittlung, berufliche Bildung, Berufsberatung und Wanderarbeitnehmer im Binnenmarkt. (IAB)
In: Migration im neuen Europa, S. 23-50
Der Autor beschreibt die Institutionalisierungsprozesse der Migrations- und Ethnizitätsforschung an europäischen Hochschulen, indem er zum einen auf die historische Entwicklung der Migrationsforschung und -politik eingeht und zum anderen Wanderungsprozesse und ethnische Beziehungen als Forschungsbereiche der Sozialwissenschaften problematisiert. Als ein Ergebnis seines Überblicksberichts hält er fest, daß bestimmte Marginalisierungstendenzen in den Wissenschaftsdisziplinen eine weitgehend systematische Aufarbeitung der Migrationsproblematik verhindert haben und daß daher in Zukunft große interdisziplinäre Forschungsanstrengungen notwendig seien. Er weist insbesondere auf folgende relevante Untersuchungsbereiche hin: Erforschung von politischen Regimes im Zusammenhang von Migration, Analyse der weltweiten Migrationsbewegungen unter systematischer Berücksichtigung von zuverlässigem statistischen Datenmaterial, Untersuchung von spezifischen Migrationsgruppen und -systemen sowie Erforschung gesellschaftlicher Integrationsprozesse und der damit eng verbundenen ethnischen Beziehungen. (ICI)
In: Weiterbildung und lebenslanges Lernen in Hochschulen. Eine internationale Vergleichsstudie zu Strukturen, Organisation und Angebotsformen., S. 15-22
In: Die Luft hat keine Grenzen: internationale Umweltpolitik ; Fakten und Trends, S. 218-229
In diesem Beitrag werden die ökologischen Schäden des Tourismus dargestellt, die sozialen und ökonomischen Gründe für den Massentourismus untersucht und nach Lösungsansätzen gefragt. Es werden Zahlen und Beispiele für die Umweltbelastungen durch den Massentourismus dargelegt. Dabei wird auf den Energieverbrauch, den Landschaftsverbrauch, die touristische Übernutzung, den Verkehr und die Verdrängung der Landwirtschaft eingegangen. Ausführlicher werden die Folgen des Ski-Tourismus in den Alpen dargestellt. Zu den sozialen, wirtschaftlichen und politischen Dimensionen des "internationalen Reisekarussells" wird hervorgehoben, daß Reisen heute zu einer sozialen Norm geworden ist, und es nur konsequent ist, wenn unsere Gesellschaft ihre industriell bedingten Erholungsbedürfnisse nach außen projiziert. "Die Erholungskosten der Industrialisierung werden nicht bedacht und von den Metropolen auch nicht verantwortet und bezahlt. Sie werden vielfach ganz einfach ins Ausland exportiert". Da das eigene Land überindustrialisiert, übervölkert und übernutzt ist, wird vom touristischen Ausland eine Ausgleichsfunktion abverlangt. Festgestellt wird, daß die bisherigen Steuerungsversuche des Welttourismus die Umweltbelastung durch Tourismus praktisch nicht verringert haben. (GF)
In: Rechtsextremismus: Ergebnisse und Perspektiven der Forschung, S. 248-262
Xenophobie, so der Autor, ist gekennzeichnet durch Abwehrreaktionen auf von der eigenen Gruppe abweichendes Verhalten und abweichende Praktiken. Diese Abwehrreaktionen reichen von Ausschluß, Segregation, Kontaktvermeidung bis zu Herabsetzung, Einschüchterung und Verfolgung. Der Beitrag hat zum Ziel, das Potential xenophober Haltungen in der breiten Bevölkerung quantitativ zu bestimmen und besonders anfällige Segmente zu identifizieren. Untersuchungsgebiet sind die Staaten der EU, Datenbasis bilden die Eurobarometer-Umfragen in den Ländern der EU zwischen 1988 und 1994. Im einzelnen werden folgende Aspekte untersucht: (1) Ausländeranteil in den einzelnen Ländern und dessen Rezeption durch die Bevölkerung; (2) Wichtigkeit des Ausländerproblems und Politikpräferenzen; (3) Graduelle Einstufung etwaiger Xenophobie: Der Autor konstruiert aufgrund der Daten einen Xenophobie-Index für elf Staaten der EU, wobei er für jedes Land eine Abstufung in drei Typen von Xenophobie vornimmt: starke Xenophobie, moderate Xenophobie sowie frei von Xenophobie. In einer Regressionsanalyse kommt der Verfasser zum Resultat, daß höhere Bildung, Zugehörigkeit zu einer jüngeren Alterskohorte sowie eine politische Orientierung nach links zu einem niedrigeren Grad an Xenophobie führen. (ICC)
In: Die Luft hat keine Grenzen: internationale Umweltpolitik ; Fakten und Trends, S. 230-242
In diesem Aufsatz werden die Ausrottung und Gefährdung von Tierarten und Probleme des Artenschutzes thematisiert. Es wird der dramatische Artenschwund in den letzten Jahrzehnten dargestellt und die Bedeutung des Artenreichtums für den Menschen aufgezeigt. Deutlich wird, daß letztlich alle ökologischen Erklärungsversuche für den galoppierenden Artentod auf den Menschen zurückzuführen sind. An erster Stelle steht die Standortzerstörung, dann folgt die Übernutzung, sodann der Konkurrenzdruck durch andere eingeführte Arten. Die Politik des Artenschutzes bezieht sich vornehmlich auf den Handel mit lebenden Tieren oder Tierfellen. Dabei sind in den letzten Jahren zwar einige Erfolge zu verzeichnen gewesen, aber dadurch wird das Problem des Artenschutzes nicht gelöst. (GF)
In: Internationalisierung von Wirtschaft und Politik: Handlungsspielräume der nationalen Sozialpolitik, S. 103-138
In vorliegenden Aufsatz gibt der Autor am Beispiel der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und der Europäischen Union einen Überblick über den Einfluß ihrem Ursprung nach internationaler Regelungen auf die nationale Sozialpolitik sowie über Art und Quantität der internationalen sozialrechtlichen und sozialpolitischen Verflechtung. Im einzelnen werden folgende Themenkomplexe diskutiert: (1) ILO und EU: Regelungsebenen des internationalen Sozialrechts; (2) Der Einfluß internationaler Übereinkommen der ILO auf die nationale Sozialpolitik: die Übereinkommen nach Artikel 59 Absatz 2 Grundgesetz sowie Relevanz der Übereinkommen in der innerstaatlichen Rechtspraxis; (3) Der Einfluß des Europäischen Sozialrechts auf die nationale Sozialpolitik. In diesem Zusammenhang erörtert der Verfasser den supranationalen Charakter des Gemeinschaftsrechts und die parastaatliche Struktur der EU, Regelungskompetenzen der EU in Bezug auf Freizügigkeit und freizügigkeitsspezifisches Sozialrecht, Auswirkungen der europäischen Wettbewerbs- und Dienstleistungsfreiheit auf die internationale Sozialpolitik sowie Harmonisierung und Standardisierung als Aufgabe europäischer Sozialpolitik. (ICC2)
In: Handbuch Sozialpolitik, S. 366-375
In dieser Abhandlung werden Aufgaben, Akteure und Probleme der internationalen Sozialpolitik erörtert. Zur internationalen Sozialpolitik werden alle zwischenstaatlichen Beziehungen auf sozialpolitischem Gebiet gezählt. Hierzu gehören also nicht nur staatliche Aktivitäten. Auch andere Bemühungen wie Kontakte, Erfahrungsaustausch usw. zwischen den Staaten mit dem Ziel von den Erfahrungen der anderen zu lernen, soziale Probleme gemeinsam zu lösen, machen den Inhalt internationaler Sozialpolitik aus. Akteure internationaler Sozialpolitik sind nicht nur die Staaten und deren Regierungen. Es sind ebenso die Sozialpartner und ihre internationalen Zusammenschlüsse, andere Verbände und Organisationen, die sozialpolitisch tätig sind, aber auch Betriebe. Die für Sozialpolitik zuständige Sonderorganisation im Verband der Vereinten Nationen ist die IAO. An ihrem Beispiel werden Aktivitäten und Instrumente internationaler Sozialpolitik erläutert. (GF)
In: Politik: eine Einführung, S. 321-368
"Kann jeder Herrscher in 'seinem' Land tun und lassen was er will, da eine 'Einmischung in die inneren Angelegenheiten' für alle anderen Staaten tabu sein muß? Rangiert also die Souveränität des einzelnen Staates über allen anderen Werten in der internationalen Politik oder hat ein fest geknüpftes System internationaler Beziehungen die Staaten miteinander verbunden und voneinander abhängig gemacht?" Vor dem Hintergrund dieser Thesen vertieft der Autor die Analyse internationaler Beziehungen zum Thema Europa, mit dem Ziel, Politikwissenschaft Journalisten näher zu bringen. Fachsystematisch handelt es sich in erster Linie um Fragen der polity, d.h. der Formen und Normen, in denen sich Politik abspielt. Zunächst wird eine Einführung zum politikwissenschaftlichen Grundverständnis von Normen und Institutionen in den internationalen Beziehungen gegeben. In einem zweiten Teil wird die Entwicklungsgeschichte internationaler Organisationen dargelegt, in denen sich gemeinsames staatliches Handeln im Zuge der zunehmenden grenzüberschreitender Problemstellungen institutionalisiert hat. Daran anschließend wird zum einen die Herausbildung des allgemeinen völkerrechtlichen Gewaltverbots bis zum gegenwärtigen Stand der normativen Konzeptentwicklung nachgezeichnet. Zum anderen werden die institutionellen Fortschritte bei dem Versuch der Staatengemeinschaft erläutert, die militärische Droh- und Gewaltpolitik einzudämmen helfen sollen. Am Beispiel der nuklearen Nichtverbreitung und der KSZE werden Ansätze zur globalen bzw. regionalen Regimeentwicklung in den internationalen Sicherheitsbeziehungen dargestellt, um davon ausgehend die Wirksamkeit einer normativ-institutionellen Verregelung staatlicher Sicherheitspolitiken zu ermitteln. Desweiteren wird die Bedeutung der internationalen Wirtschafts- und Sozialbeziehungen herausgearbeitet. Abschließend wird ein Gesamtbild von den Leistungsmöglichkeiten aber auch den Grenzen der Einschränkung staatlichen Verhaltens durch internationale Normen und Institutionen nachgezeichnet. In dem Aufsatz sind sechs Übungsfragen integriert. (psz)