Institutionen und internationale Ordnung
In: Frieden und Konflikt in den internationalen Beziehungen: Festschrift für Ernst-Otto Czempiel, S. 223-253
Der Autor geht der Frage nach, ob und wie sich der Frieden durch internationale Institutionen fördern und befestigen läßt. Nach einer kurzen Begriffsklärung werden im ersten Teil des Beitrags die Beziehungen zwischen Institutionen, internationaler Ordnung und Frieden näher untersucht. Der zweite Teil stellt die Frage, wie Institutionen beschaffen sein müssen, um friedliche Verhältnisse zwischen den Akteuren internationaler Beziehungen zu etablieren und zu wahren. Im abschließenden dritten Teil sind die Bedingungen, unter denen solche Institutionen möglich sind, das zentrale Thema. Die Untersuchung macht deutlich, daß drei zentrale Einsichten aus dem Werk Czempiels für die systematische Analyse der Fragestellung "Institution und Frieden" von Bedeutung sind und durch die institutionelle Analyse der Autors bestätigt werden: (1) die Obsoleszenz klassischer Souveränität als herausragende Institution internationaler Beziehungen; (2) die Notwendigkeit, dem Akteur "Staat" den Interaktionszusammenhang zwischen politischem System und Gesellschaft gegenüberzustellen; (3) das Gebot, Politik auf die einzelnen Menschen als Bezugsgröße zu orientieren, um Institutionen eine gezielt friedensfördernde Ausrichtung zu geben. (ICD)