Der Beitrag stellt die Hauptergebnisse der englischsprachigen Originalveröffentlichung der Studie 'English-Language-Taught Degree Programmes in European Higher Education' dar ( Maiworm und Wächter 2002). Sie analysiert den Stand der Einführung englischsprachiger Studiengänge in Europa unter verschiedenen Gesichtspunkten. Dazu zählen die quantitative Verbreitung differenziert nach Ländern, Hochschultypen, Studienfächern und Abschlussarten und qualitative Aussagen zu Fragen, die bei der Ein- und Durchführung bedeutsam sind, wie Zieldefinition, Akkreditierung, Marketing, Finanzierung, stützende Maßnahmen (z.B. Fremdsprachenangebote). (HoF/Text teilweise übernommen)
'Im politischen Diskurs über die Chancen und Gefahren der Informationsgesellschaft fällt seit geraumer Zeit immer wieder das Schlagwort der digitalen Spaltung oder 'Digital Divide'. Die digitale Spaltung als Metapher fehlender sozialer Inklusion in der Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) beschreibt dabei 'the gap between individuals, households, businesses and geographic areas at different socioeconomic levels with regard both to their opportunities to access information and communication technologies (ICTs) and to their use of the internet for a wide variety of activities' (OECD 2001). Insbesondere auf der Ebene der EU wird 'e-inclusion' als Politikziel betont. Der Autor setzt sich in diesem Beitrag mit dem eEurope-Aktionsplan 'Eine Informationsgesellschaft für alle' (Europäische Kommission 2000) auseinander, der als Teil der so genannten Lissabon-Strategie das Ziel formuliert, Europa zur wettbewerbsstärksten und dynamischsten Wirtschaft der Welt werden zu lassen. Er soll die volle Nutzung der Informationswirtschaft, insbesondere des Internet, in Europa vorantreiben. Die folgende Untersuchung entstand im Rahmen des im IST-Forschungsprogramm der Europäischen Kommission geförderten Projekts SIBIS - Statistical Indicators Benchmarking the Information Society. Ziel dieses Projektes ist es, Daten zur Informationsgesellschaft für die Mitgliedsstaaten der EU und in einer zweiten Phase für die Beitrittskandidaten sowie für das eEurope Benchmarking zu erheben und gleichzeitig neue, teils experimentelle, Indikatoren zu entwickeln. Dabei sollte der hier vom Autor vorgestellte Index als ein Vorschlag verstanden werden, der als Prototyp für weitere Indices zur ungleichen Diffusion von Technologien dienen könnte.' (Textauszug)
In: Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Märkte und Politik, Forschungsgruppe Institutionen, Staaten, Märkte, Band 2003-17
"In diesem Beitrag wird die Entwicklung der Steuersysteme in OECD-Ländern über die letzten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts unter besonderer Berücksichtigung der Steuern auf Arbeitseinkommen untersucht. Folgende Resultate können festgehalten werden. Erstens besteht nicht nur der Großteil der Abgabenbelastung für private Haushalte aus Steuern auf Arbeitseinkommen, sie sind vor allem der Grundstock der öffentlichen Finanzen in den betrachteten Ländern. Zweitens scheinen diese Steuern auf Arbeitseinkommen und nicht etwa Kapitalertragssteuern das bevorzugte Finanzierungsinstrument gerade der politischen und ökonomischen Interessenvertreter zu sein, die sich für einen starken und somit teuren Wohlfahrtsstaat aussprechen. Dabei existiert in den Wohlfahrtsstaaten kein sog. 'free lunch', vielmehr scheint der 'Sozialismus in einer Gesellschaftsklasse' an der Tagesordnung zu sein. Drittens lässt sich feststellen, dass diese Art der Finanzierung des Wohlfahrtsstaates Kosten in Form von Arbeitslosigkeit mit sich bringt, deren Höhe sich allerdings invers zum Grad der Koordination auf dem Arbeitsmarkt verhält." (Autorenreferat)
'Zur Zeit gibt es in Deutschland rund 2 Millionen Pflegebedürftige, d.h. Leistungsempfänger der Pflegeversicherung. Vorausschätzungen gehen von einem Anstieg der Pflegebedürftigen um rund 1 Million bis zum Jahr 2020 aus, und bis zum Jahr 2050 wird mit insgesamt 4,7 Millionen Pflegebedürftigen gerechnet. Aufgrund der Alterung der Bevölkerung sind in fast allen europäischen Ländern ähnliche Entwicklungen zu erwarten, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß. Es stellt sich die Frage, wie der wachsende Bedarf an Pflege und Betreuung alter Menschen zukünftig gedeckt werden kann, insbesondere wie sich die Lastverteilung zwischen Familien, professionellen ambulanten Diensten und institutioneller Langzeitpflege in den einzelnen Ländern gestalten wird. Der vorliegende Beitrag untersucht anhand der Daten des Eurobarometers und des Europäischen Haushaltspanels einige für diese Frage relevante Einstellungs- und Verhaltensindikatoren und diskutiert die daraus zu ziehenden Schlussfolgerungen. Die Analysen konzentrieren sich auf Deutschland im Vergleich zu den skandinavischen EU-Ländern auf der einen und den südeuropäischen EU-Ländern auf der anderen Seite. Diese beiden Ländergruppen bilden die Extreme in einer Klassifikation der EU-Länder nach der Konfiguration der wohlfahrtsproduzierenden Institutionen - Arbeitsmarkt, Wohlfahrtsstaat und Familie (Vogel 1999). Die nordischen Länder sind durch eine hohe Arbeitsmarktbeteiligung der Frauen, umfangreiche wohlfahrtsstaatliche Leistungen, aber schwache familiale Bindungen charakterisiert, während die südeuropäischen Länder durch ein vergleichsweise geringes Beschäftigungsniveau der Frauen, begrenzte wohlfahrtsstaatliche Leistungen, aber starke traditionelle Familienstrukturen gekennzeichnet sind. Deutschland nimmt in dieser Klassifikation zusammen mit anderen mitteleuropäischen Ländern eine mittlere Position ein. Im Hinblick auf die Betreuung und Pflege alter Menschen ist zu erwarten, dass familiale Leistungen in den südeuropäischen Ländern eine höhere und in den nordeuropäischen Ländern eine geringere Bedeutung als in Deutschland haben.' (Autorenreferat)
In: Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Arbeitsmarkt und Beschäftigung, Abteilung Arbeitsmarktpolitik und Beschäftigung, Band 02-205
"In Dänemark wie in Deutschland geraten der Gesundheits- und Pflegebereich angesichts der Alterung der Gesellschaft und der sich wandelnden Erwerbsstrukturen zunehmend unter Druck: Schon in naher Zukunft wird mit einer drastischen Zunahme der Zahl der Pflegebedürftigen gerechnet, gleichzeitig zeigen sich in dem Bereich Arbeitskräfteengpässe, in einigen Regionen auch ein Fachkräftemangel. Der Qualifizierung der Beschäftigten wie auch der Rekrutierung von neuen Arbeitskräften für diesen Bereich kommt daher eine entscheidende Bedeutung bei der Bewältigung der zukünftigen Herausforderungen zu. Für beide Problemfelder, dem hohen Qualifizierungs- und Arbeitskräftebedarf im Gesundheits- und Pflegebereich, bietet Jobrotation eine Lösung, da mit diesem Instrument (teil-)geförderte Weiterbildungen für Beschäftigte realisiert werden können, während sie von zuvor Arbeitslosen vertreten werden. Im Anschluß an die Stellvertretungsphase verbleiben die Arbeitslosen in dem Betrieb oder haben zumindest ihre Arbeitsmarktchancen deutlich verbessert. Während in Deutschland der Pflegebereich bisher nur marginale Bedeutung bei der Durchführung von Jobrotationsprojekten hat, wird in Dänemark Jobrotation häufig in diesem Bereich genutzt. Die Studie vergleicht die Implementation von Jobrotation in dem genannten Bereich in Dänemark und Deutschland, auch weil in Dänemark generell langjährige Erfahrungen mit der Umsetzung des Instrumentes vorliegen, die wichtige Anregungen für Deutschland geben können. Mit Hilfe der Implementationsforschung läßt sich zeigen, ob Jobrotation in der Praxis umsetzbar ist. Es wird der Frage nachgegangen, welche Anreize oder negativen Anreize sich in der Implementation auf der betrieblichen Ebene ergeben, die in der Programmformulierung mit zu bedenken sind bzw. die möglicherweise eine Modifikation erfordern. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Makro-Implementationsbedingungen gelegt, also auf das Steuerungssystem der Arbeitsmarktpolitik bzw. der Arbeitsverwaltung sowie den rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen von Jobrotation. Aber auch die Mikro-Implementationsbedingungen der lokalen Akteursebene werden thematisiert. Schließlich werden der Gesundheits- und Pflegebereich der beiden Länder als Teilarbeitsmarkt und seine Bedeutung für die Umsetzung von Jobrotation analysiert." (Autorenreferat)
In: Orient: deutsche Zeitschrift für Politik, Wirtschaft und Kultur des Orients = German journal for politics, economics and culture of the Middle East, Band 42, Heft 3, S. 469-484