Ein Anspruch von Lernwerkstätten ist es, an der Entwicklung der jeweiligen Institution mitzuwirken. Der Band zeigt die Bedeutung von Hochschullernwerkstätten für die Gestaltung von Hochschullandschaft(en) und fokussiert fünf Themenbereiche: Welche historischen Entwicklungen lassen sich feststellen? Wodurch werden die Selbstverständnisse in Hochschullernwerkstätten geprägt? Wie können Hochschulen und Universitäten von Prozessen der Inklusion / Exklusion in Hochschullernwerkstätten partizipieren? Welche spezifischen Perspektiven werden in Bezug auf Professionalisierung und Reflexion deutlich? Inwiefern können Kooperationen und kooperatives Lernen innerhalb von Hochschullernwerkstätten auf andere universitäre Bereiche übertragen werden? (DIPF/Orig.)
Frontmatter -- Inhaltsverzeichnis des sechsten Bandes -- Einführungsgesetz -- Vorbemerkungen -- Erster Abschnitt -- Vorbemerkung -- Art. 1 Zeitpunkt des Inkrafttretens des BGB. -- Art. 2 Bedeutung des Ausdrucks "Gesetz" -- Art. 3 Bedeutung der Vorbehalte zugunsten der Landesgesetzgebung -- Art. 4 Verweisung auf Vorschriften aufgehobener Gesetze -- Art. 5 Bedeutung des Ausdrucks "Bundesstaat" -- Art. 6 Zuständigkeit des Reichsgerichts -- Vorbemerkungen zum internationalen Privatrechte (Art. 7—31) -- Art. 7 Geschäftsfähigkeit -- Art. 8 Entmündigung -- Art. 9 Todeserklärung -- Art. 10 Ausländische rechtsfähige Vereine -- Art. 11 Form der Rechtsgeschäfte -- Art. 12 Unerlaubte Handlangen -- Art. 13 Eingehung der Ehe -- Art. 14 Persönliche Rechtsbeziehungen der Ehegatten -- Art. 15, 16 Eheliches Gitterrecht -- Art. 17 Scheidung der Ehe -- Art. 18 Eheliche Abstammung -- Art. 19 Rechtsverhältnis der ehelichen Kinder -- Art. 20, 21 Rechtsverhältnis der unehelichen Kinder -- Art. 22 Legitimation, Annahme an Kindes Statt -- Art. 23 Vormundschaft, Pflegschaft -- Art. 24—26 Erbrechtliche Verhältnisse -- Art. 27 Rückverweisung auf deutsches Recht -- Art. 28 Besondere Vorschriften für Gegenstände, die sich nickt in dem Gebiete des Staate befinden, dessen Gesetze auf sie Anwendung finden sollen -- Art. 29 Personen, die keinem Staate angehöre -- Art. 30 Ausländische Gesetze, die gegen die guten Sitten oder den Zweck eines deutschen Gesetzes verstoßen -- Art. 31 Retorsion -- Zweiter Abschnitt -- Vorbemerkungen -- Art. 32 Regel -- Art. 33 Verwandtschaft, Schwägerschaft -- Art. 34 Strafgesetzbuch -- Art. 35 Strafprozeßordnung -- Art. 36 Gewerbeordnung -- Art. 37 Gesetz betr. die Freizügigkeit -- Art. 38 Gesetz betr. die Bundeskonsulate -- Art. 39 Gesetz betr. die vertragsmäßigen Zinsen -- Art. 40 Gesetz betr. die Eheschließung und die Beurkundung des Personenstandes von Bundesangehörigen im Auslande -- Art. 41 Gesetz betr. die Erwerbung und den Verlust der Bundes- und Staatsangehörigkeit -- Art. 42 Gesetz betr. die Verbindlichkeit zum Schadenersatze für die bei dem Betriebe von Eisenbahnen, Bergwerken usw. herbeigeführten Tötungen und Körperverletzungen -- Art. 43 Gesetz betr. die Rechtsverhältnisse der Reichsbeamten -- Art. 44, 45 Reichsmilitärgesetz -- Art. 46 Gesetz betr. die Beurkundung des Personenstandes und die Eheschließung -- Art. 47 Gesetz betr. den Wucher -- Art. 48 Gesetz betr. die Fürsorge für die Witwen und Waisen der Reichsbeamten der Zivilverwaltung -- Art. 49 Gesetz betr. die Fürsorge für die Witwen und Waisen von Angehörigen des Reichsheeres und der Kaiserlichen Marine -- Art. 50 Gesetz betr. das Reichsschuldbuch -- Art. 51 Gesetz betr. die Fürsorge für die Witwen und Waisen der Personen des Soldatenstandes des Reichsheeres und der Kaiserlichen Marine vom Feldwebel abwärts -- Art. 52, 53 Enteignung -- Art. 54 Gesetz betr. die Beschränkungen des Grundeigentums in der Umgebung von Festungen -- Dritter Abschnitt -- Vorbemerkung -- Art. 55 Regel -- Art. 56 Staatsverträge -- Art. 57 Privatfürstenrecht -- Art. 58 Familienverhältnisse und Güter der Häuser, welche vormals reichsständisch gewesen -- Art. 59 Familienfideikommisse, Lehen, Stammgüter -- Art. 60 Revenüenhypothek in den Fällen der Art. 57—59 -- Art. 61 Anwendung der Vorschriften des BGB. zugunsten derjenigen, welche Rechte von einem Nichtberechtigten herleiten, in den Fällen der Art. 57—59 -- Art. 62 Rentengüter -- Art. 63 Erbpachtrecht -- Art. 64 Anerbenrecht -- Art. 65 Wasserrecht -- Art. 66 Deich- und Sielrecht -- Art. 67 Bergrecht -- Art. 68 Rechte zur Gewinnung eines den bergrechtlichen Vorschriften nicht unterliegenden Minerals -- Art. 69 Jagd- und Fischereirecht -- Art. 70-72 Wildschaden -- Art. 73 Regalien -- Art. 74 Zwang-rechte, Bannrechte, Realgewerbeberechtigungen -- Art. 75 Bereicherungsrecht -- Art. 76 Verlagsrecht -- Art. 77 Haftung des Staates, der Gemeinden rc. für den von ihren Beamten zugefügten Schaden -- Art. 78—81 Rechtsverhältnisse der Beamten, der zur Feststellung des Wertes von Grundstücken bestellten Sachverständigen, der Geistlichen und Lehrer an öffentlichen Unterrichtsanstalten -- Vorbemerkungen zu Art. 82- 86 -- Art. 82 Vereine, deren Rechtsfähigkeit auf staatlicher Verleihung beruht -- Art. 83 Waldgenossenschaften -- Art. 84 Religions- und geistliche Gesellschaften -- Art. 85 Anfall des Vermögens des aufgelösten Vereins im Falle des BGB. § 45 Abs. 3 -- Art. 86, 87 Beschränkung der Erwerbsfähigkeit von juristischen Personen und von Mitgliedern religiöser Orden oder ordensähnlicher Kongregationen -- Art. 88 Beschränkung des Erwerbs von Grundstücken durch Ausländer -- Art. 89 Privatpfändung -- Art. 90 Sicherheitsleistung aus Grund des öffentlichen Rechte -- Art. 91 Recht des Fiskus rc. auf Eintragung einer Hypothek an Grundstücken de- Schuldner -- Art. 92 Zahlung aus öffentlichen Kassen -- Art. 93 Ziehzeiten bei der Miete von Wohnungen -- Art. 94 Gewerbliche Pfandleiher und Pfandleihanstalten -- Art. 95 Gesinderecht -- Art. 96 Leibgedingsverträge -- Art. 97 Staatsschuldbuch -- Art. 98 Rückzahlung verzinslicher Staatsschulden, für die Inhaberpapiere ausgegeben sind -- Art. 99 Öffentliche Spartassen -- Art. 100 Schuldverschreibungen auf den Inhaber, die von einem Bundesstaat ausgestellt sind -- Art. 101 Umschreibung von Schuldverschreibungen auf den Inhaber auf den Ramen einer bestimmten Person -- Art. 102 Kraftloserklärung der in §§ 807, 808 des BGB. bezeichneten Urkunden -- Art. 103 Ansprüche auf Ersatz der von dem Staate rc. gemachten Aufwendungen behufs Erfüllung einer ihm auf Grund des öffentlichen Rechts obliegenden Unterhaltspflicht -- Art. 104 Ansprüche auf Rückerstattung mit Unrecht erhobener öffentlicher Abgaben -- Art. 105 Haftung des Unternehmers eines Eisenbahnbetriebs oder eines ähnlichen Betriebs -- Art. 106 Haftung des Unternehmers einer Anlage oder eines Betriebs auf einem dem öffentlichen Gebrauche dienenden Grundstücke -- Art. 107 Verpflichtung zum Schadensersätze wegen Zuwiderhandlung gegen ein zum Schutz von Grundstücken erlassenes Strafgesetz -- Art. 108 Ersatz des Schadens, der bei einer Zusammenrottung rc. entsteht -- Art. 109 Enteignung -- Art. 110 Regelung der Rechte an Grundstücken im Falle der Wiederherstellung zerstörter Gebäude in anderer Lage -- Art. 111 Beschränkungen des Eigentums in Ansehung tatsächlicher Verfügungen -- Art. 112 Bahneinheiten -- Art. 113 Agrarrecht -- Art. 114 Ablösungsrenten, welche dem Staate oder einer öffentlichen Anstalt zustehen -- Art. 115 Grunddienstbarkeiten, beschränkte persönliche Dienstbarkeiten und Reallasten -- Art. 116 Ausschluß der Anwendung der Art. 113—115 auf die nach den §§ 912, 916, 917 de- BGB. zu entrichtenden Geldrenten und aus die in den §§ 1021, 1022 de- BGB. bestimmten Unterhaltung-pflichten -- Art. 117 Beschränkungen der Belastung eines Grundstück -- Art. 118 Vorzug der dem Staate oder einer öffentlichen Anstalt zustehenden Meliorationsrenten -- Art. 119 Beschränkungen der Veräußerung, Teilung und Bereinigung von Grundstücken -- Art. 120 Unschädlichkeitszeugnisse -- Art. 121 Teilung eines für den Staat oder eine öffentliche Anstalt mit einer Reallast belasteten Grundstück -- Art. 122 Beschränkung der Rechte des Eigentümers eines Grundstücks in Ansehung der auf der Grenze oder auf dem Nachbargrundstücke stehenden Obstbäume -- Art. 123 Notweg -- Art. 124 Nachbarrecht -- Art. 125 Ausdehnung des § 26 der Gewerbeordnung -- Art. 126 Übertragung des dem Staate zustehenden Eigentums an einem Grundstück aus einen Kommunalverband und umgekehrt -- Art. 127 Übertragung des Eigentums an einem Grundstücke, das im Grundbuche nicht eingetragen ist und nicht eingetragen zu werden braucht -- Art. 128 Begründung und Aufhebung einer Dienstbarkeit an einem Grundstücke, das im Grundbuche nicht eingetragen ist und nicht eingetragen zu werden braucht -- Art. 129 Aneignung eines nach § 928 des BGB. aufgegebenen Grundstück -- Art. 130 Aneignung von Taube -- Art.
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Solange das Bild des Lehrkräfteberufs in der Gesellschaft vor allem eines von Zweifeln und Überlastung ist, muss die Lehrer*innenbildung selbst den Optimismus liefern. Was Hochschulen tun können und welche Maßnahmen sie bereits ergreifen. Ein Gastbeitrag von Antje Kampert und Jan Springob.
Jan Springob ist Gymnasial- und Gesamtschullehrer für Englisch und Geschichte und leitet das Team Schulnetzwerk und Internationales am Zentrum für Lehrer*innenbildung der Universität zu Köln. Antje Kampert hat Deutsch und Geschichte auf Lehramt studiert, ist Supervisorin und systemische Familientherapeutin und leitet am Zentrum das Team Beratung. Foto: Lili Beckers/Andrea Schönwandt.
MILA, 19 JAHRE ALT, treffen wir auf unserer Einführungsveranstaltung für neue Lehramtsstudierende, den sogenannten "Ersti-Tagen", und kommen ins Gespräch. Die Studentin ist hochmotiviert, offen und zugewandt; sie freut sich auf das Studium für ihren Traumberuf. Doch schon nach wenigen Minuten äußert Mila folgendes: "Obwohl ich schon immer Lehrerin werden wollte, junge Menschen gerne auf ihrem jeweiligen Weg unterstütze, und weiß, wie wichtig genau dieser Beruf ist, habe ich dennoch Angst, dass ich das nicht schaffe, psychisch und physisch. Man liest so viele Horrorgeschichten. Wieso sollte gerade ich gesund bleiben in diesem Beruf?"
Bülent, 24 Jahre alt, absolviert sein Praxissemester an einer Realschule. "Ich bin echt verzweifelt, aber so habe ich mir das nicht vorgestellt", sagt er. "Jeden Abend bin ich total fertig vom Tag und will nur noch schlafen, aber ich kann überhaupt nicht abschalten. Ich weiß nicht, wie ich mit all den Anforderungen umgehen soll. Ich bin mir gar nicht mehr sicher, ob ich noch Lehrer werden möchte."
Gibt es gar keine positiven Geschichten aus der Schule mehr?
Äußerungen und Geschichten wie die von Mila und Bülent sind bekannt und medial verbreitet (zum Beispiel im Spiegel). Eher selten werden Geschichten rund um Schule in einem optimistischen, positiven oder lösungsorientierten Tenor geäußert. Gibt es diese etwa gar nicht (mehr)?
Fest steht: Die Herausforderungen für Lehrkräfte in einer hoch komplexen, sich permanent im Wandel befindenden Welt sind immens, erst recht angesichts der Größe und Diversität vieler Schulklassen und der schlechten Ausstattung vieler Schulen. Der Lehrkräftemangel ist sicht- wie spürbarer Alltag in zahlreichen Schulen in ganz Deutschland, und die Zahlen rund um Lehrer*innengesundheit sind alarmierend. Ein veränderter Blick der Öffentlichkeit auf den Berufsalltag von Lehrer*innen, ein anderes, konstruktiv-positives Narrativ (wovon?) sind aus unserer Sicht zwei Bausteine, um die Attraktivität des Berufs (wieder) zu erhöhen. Allerdings sind es nur zwei Bausteinen von vielen.
Mindestens ebenso wichtig und zentrale gesellschaftliche Aufgabe der Lehrer*innenbildung selbst ist es, motivierte, fachlich sehr gut ausgebildete, emphatische und resiliente Lehrer*innenpersönlichkeiten für ein Lehramtsstudium zu begeistern, auszubilden und zu begleiten. Dafür müssen Bau- wie Schwachstellen des Systems ehrlich benannt und parallel dazu konkrete Lösungen und Strategien angeboten werden. Dazu gehört, den Fokus neben aller Fachlichkeit auf Gesundheit und Wertschätzung zu legen, in allen Phasen der Lehrkräftebildung. Es gibt einen dringenden Handlungsbedarf und zwar jetzt. Gesundheit, Wohlbefinden und Selbstwirksamkeits-Erleben sind Grundvoraussetzungen dafür, eine Lehrkraft zu werden und zu bleiben, die ihren Beruf mit Engagement ausübt, ohne dabei auf der Strecke zu bleiben.
Gesundheit als ein Querschnittsthema aller Phasen der Lehrer*innenbildung
Das Thema "Gesunderhaltung" gehört als Querschnittsthema in alle Phasen der Lehrer*innenbildung, muss von Beginn des Studiums an thematisiert und in verschiedenen Settings erlernt und reflektiert werden; es muss in greifbare Angebote übersetzt werden, um erlebbar, um im Alltag abruf- und nutzbar zu sein. Die wahrgenommene Wertschätzung des Lehrberufs als wichtige Ressource für das berufliche Wohlbefinden wurde bereits identifiziert. Evaluationen aus Coachings, Supervisionen und Peer-Mentoring Programmen am Zentrum für Lehrer*innenbildung der Universität zu Köln legen offen, dass Studierenden ein positives Narrativ häufig fehlt und sie diesem eine hohe Relevanz für ihr Wohlbefinden zuschreiben. "Wenn so motivierend und positiv vom Lehrerberuf gesprochen wird, dann weiß ich wieder, warum ich LehrerIn werden wollte und freue mich darauf", so stellvertretend die Teilnehmerin einer Supervisionsgruppe.
Solange in der Gesellschaft das positive Narrativ fehlt, muss die Lehrer*innenbildung es ums dringender selbst liefern. Ein erstes greifbares Angebot ist das konsequente Onboarding im Lehramtsstudium in Form von Ersti-Tagen oder einer Welcome Week, um Studierende an der Universität und vor allem auch im Lehramtsstudium, nicht nur in den Fächern, willkommen zu heißen, ihnen frühzeitig Unterstützungsangebote vorzustellen und von Beginn an Aufgaben, Chancen und Herausforderungen des Lehrberufs ehrlich und konstruktiv zu benennen.
Hierzu zählt dann , nicht nur, aber auch, die Sensibilisierung für die Themen Gesundheit und Wohlbefinden in der Ausbildung und im Schulalltag – als gemeinschaftliche Aufgabe aller am schulischen Leben Beteiligten, weg vom Einzelkämpfertum hin zu einem sozialen Miteinander. Es geht darum, Reflexionsräume zu schaffen, kollaboratives Arbeiten zu ermöglichen, eine gute Kollegialität und ein wertschätzendes Führungsverhalten. Diese Faktoren kennenzulernen, zu erproben und anzuwenden, die nachweislich zu einer gesünderen Arbeitshaltung führen können, erscheint uns eine Aufgabe in allen Phasen der Lehrer*innenbildung.
Damit Mila und Bülent handlungsfähig werden
Genau deshalb gibt es auch von Beginn des Studiums an in Köln konkrete Beratungs-, Coaching- oder Supervisionsangebote. Es gibt Themenworkshops zum Beispiel vor Prüfungsphasen zum Zeit- und Stressmanagement, und Lernmodule zu zentralen Querschnittsanliegen und -themen ermöglichen eine asynchrone Bearbeitung in eigenem Tempo. Die Aus- und Weiterbildung gilt es für das Thema Lehrer*innengesundheit ebenso in den Bick zu nehmen, die unübersehbaren Leerstellen gilt es anzupacken, seien es die Personal- und Organisationsentwicklung in Schule und eine gelingende Elternarbeit mittels lösungsorientierter Kommunikation oder phasenübergreifende Mentoring-Programme zur gegenseitigen Unterstützung.
Angebote wie diese sind es, die am Ende dafür sorgen werden, dass Mila, Bülent und ihren Kommiliton*innen, handlungsfähig werden und bleiben.
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An den Hochschulen ist das Führungspersonal aus Ostdeutschland immer noch unterrepräsentiert – wie kam es dazu? Und ändert sich das bald?
Die Bibliothek der BTU Cottbus-Senftenberg, der einzigen Hochschule in Brandenburg mit ostdeutscher Chefin. Foto: Michal Rudziak, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons.
DAS ERSTE MAL, dass Nadine Spörer sich als Wissenschaftlerin besonders ihrer ostdeutschen Herkunft bewusst wurde, war, als man sie zur Dekanin wählte. Spörer ist Professorin für Psychologische Grundschulpädagogik an der Universität Potsdam. Als sie vor zwei Jahren an die Spitze der Humanwissenschaftlichen Fakultät rückte, schaute sie sich an ihrer Hochschule und anderen um und fragte sich: Wo sind die anderen Dekan:innen und Unipräsident:innen mit Ost-Biographie? Warum sind wir so wenige? "Und da merkte ich: Die ‘Gläserne Decke’ kommt offenbar, sobald es um Führungspositionen geht."
34 Jahre sind vergangen seit der Wende, das entspricht anderthalb Professorengenerationen. Als die Mauer fiel, war Spörer 14 Jahre alt. Ihre gesamte wissenschaftliche Sozialisation fand also im wiedervereinten Deutschland statt.
Wer in irgendeiner Form in der DDR Führungsverantwortung trug, in Politik, Wissenschaft oder anderswo, ist längst in Rente oder kurz davor. Und doch ist die Macht an den Hochschulen in Deutschland immer noch so verteilt, als seien ostdeutsche Wissenschaftlerbiographien mit einem Makel behaftet.
Ostdeutsche sind statistisch unterrepräsentiert
Eine regelmäßige Auswertung des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) zeigte im Mai, dass von 163 betrachteten staatlichen Hochschulen bundesweit zuletzt nur 15 von gebürtigen Ostdeutschen, inklusive Berlinern, geleitet wurden. Vom Einwohneranteil her müssten es mehr als doppelt so viele sein.
Noch extremer ist das Bild in Brandenburg. Von den vier staatlichen Universitäten, inklusive der Filmuniversität Konrad Wolf, hat nur die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) mit Gesine Grande eine Ostdeutsche als Chefin. Von den vier staatlichen Fachhochschulen in der Mark keine einzige. Wie kann das sein?
Axel-Wolfgang Kahl ist Historiker und promoviert an der Universität Potsdam in einem Forschungsprojekt zur "Transformation ostdeutscher Hochschulen in den 1980/90er Jahren". Er sagt, dass nach der Wiedervereinigung tatsächlich zahlreiche Chefposten auch in der Wissenschaft neu besetzt worden seien, aber längst nicht in allen Fächern und Bundesländern gleichermaßen. "Hochschulen, die als DDR-Kaderschmieden galten, waren naturgemäß stärker betroffen, genauso wie Disziplinen mit starkem politischem Bezug wie die Juristerei, Ökonomie oder Politikwissenschaft, vormals Marxismus-Leninismus."
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Umgekehrt sei der personelle Wechsel in den ersten Jahren vielfach nicht so radikal gewesen wie vermutet. "Unser Forschungsteam stellt fest, dass bis Mitte der neunziger Jahre noch viele ostdeutsche Hochschulen und Universitäten von Ostdeutschen geleitet wurden." Das waren engagierte und politisch nicht oder kaum vorbelastete DDR-Wissenschaftler.
"Bis sie ins Pensionsalter kamen oder den Platz frei machten für die nächste Generation. Doch jüngere Ostdeutsche waren vielfach in den Westen abgewandert, verfügten nicht über die notwendigen akademischen Netzwerke und Positionen – oder hatten schlichtweg Positionen außerhalb der Wissenschaft übernommen."
Westlastig nach dem ersten Generationswechsel
Auch Gesine Grande, Jahrgang 1964 und seit 2020 Hochschulchefin an der BTU, ging nach der Wende zuerst in den Westen. Sie war 27 und in der DDR diplomierte Psychologin, als sie nach Bielefeld kam und dort, wie sie sagt, ihre wissenschaftliche Karriere ein zweites Mal startete. „Hätte ich damals den Osten nicht verlassen, wäre meine Karriere anders verlaufen“, vermutet sie. Erst nach 13 Jahren kehrte sie zurück und übernahm eine Professur an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) Leipzig, deren Präsidentin sie 2014 wurde.
Nadine Spörer fing Mitte der Neunziger Jahre ein Psychologie-Studium in Potsdam an. "Es hätte aber auch irgendwo in Westdeutschland sein können", sagt sie. "Fast alle meine Professoren, meine Mentoren, meine Vorbilder hatten einen westdeutschen oder internationalen Hintergrund."
Die Hochschulen, sagt Gesine Grande, hätten nach der Wende erstmal alle Stellen neu ausgeschrieben, die alten Professorinnen und Professoren konnten sich wieder bewerben – aber in Konkurrenz mit Forschenden aus den alten Bundesländern. "Das hatte erhebliche Auswirkungen auf die Personalstruktur, insbesondere in den gesellschaftswissenschaftlichen Fächern."
Doch auch an dieser Stelle, sagt Historiker Kahl, dürfe man es sich nicht zu leicht machen. Die meisten Westdeutschen seien nach der Wende aktiv von ihren ostdeutschen Kollegen hergebeten wurde, als Unterstützung bei der Entwicklung neuer Curricula oder weil sie die Erfahrung hatten mit der Beantragung von Forschungsprojekten. "Die halfen mit viel Idealismus, es gab nur wenige, die sich wie die vielzitierten Besserwisser und Kolonialherren aufgeführt haben."
Wie auch immer: Viele von denen, die bis 2000 aus dem Westen kamen, stehen nun wiederum kurz vor dem Ruhestand. Bedeutet das, dass jetzt doch bald die demografische Normalisierung auch in den Führungspositionen eintritt?
Nadine Spörer ist sich da nicht so sicher. Laut "Elitenmonitor" der Universität Leipzig seien zwischen 2018 und 2022 die Hälfte der Top-Führungspositionen neu besetzt worden, doch die Repräsentanz Ostdeutscher habe sich dadurch nur von 10,9 auf 12,3 Prozent verbessert. "Es gibt Netzwerke, die sich über lange Zeit gebildet haben, und vielen Ostdeutschen gelingt es offenbar bis heute nicht gut, Teil solcher Netzwerke zu werden. Vielleicht wollen sie es auch nicht.“
Es gibt Unterschiede im Kommunikationsstil
Menschen, die im Osten sozialisiert wurden, hätten bis heute einen anderen Kommunikationsstil, sagt Gesine Grande – "sachorientierter, eher aus der zweiten Reihe agierend, weniger auf Selbstvermarktung aus". In Bezug auf Führungspositionen komme es so zu einer Mischung aus Fremd- und Selbstselektion.
In letzter Zeit frage sie sich häufiger, sagt Nadine Spörer, wie lange es noch dauert, bis die Herkunft Ost oder West egal ist. Vielleicht, sagt die Bildungsforscherin, sei das wie beim Label "Migrationshintergrund": "Da betrachten wir auch, wo die Person selbst oder die Elterngeneration geboren wurde und aufgewachsen ist."
Doch dann müsse sie wiederum an ihre Tochter denken, die ist jetzt bald 14 – so alt, wie Spörer war, als die Mauer fiel. "Natürlich sprechen wir hin und wieder darüber, wie das in der DDR war. Aber über ein Leben ohne Digitalisierung wundert sie sich ehrlicherweise viel mehr."
Dieser Artikel erschien zuerst im Tagesspiegel.
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Der Referentenentwurf des WissZeitVG ist ein reiner Arbeitgeberentwurf. Das kann nicht so bleiben. Ein Gastbeitrag von Jennifer Henke, Lutz Böhm und Michael Gerloff.
Lutz Böhm ist PostDoc am Fachgebiet Verfahrenstechnik der TU Berlin und aktiv in der akademischen Selbstverwaltung, Jennifer Henke ist Vertretungsprofessorin für Anglophone Literatur- und Kulturwissenschaften an der Universität Greifswald und setzt sich in den sozialen Medien für bessere Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft ein, Michael Gerloff promoviert am Max-Planck-Institut für molekulare Genetik und engagiert sich bei SPDWissPol und NGAWiss (von links). Fotos: privat.
AM DIENSTAG hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in einer nichtöffentlichen Pressekonferenz seinen Referentenentwurf zur Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetz (WissZeitVG) präsentiert. Wir stellen fest: Bei der seit März strittigen Frage der Befristung in der Postdoc-Phase hat die Allianz der Wissenschaftsorganisationen (AdW) ihren Vorschlag durchgesetzt.
De facto verkürzt das AdW-Modell die Höchstbefristungsdauer von sechs auf vier Jahre, wobei nicht absehbar ist, dass die Möglichkeit zur nachfolgenden Anstellung mit Anschlusszusage in signifikantem Maße bereitgestellt wird. Klar ist, dass der erneute Versuch, das WissZeitVG zu reformieren, die Kritik von "#IchBinHanna" und "#IchBinReyhan" nicht aufnimmt. Letztendlich handelt es sich nur um einen reinen Arbeitgeberentwurf.
Dabei mangelt es nicht an konstruktiven, finanzierbaren und attraktiven Alternativen – wie etwa das durch Simon Pschorr entworfene Modell der Anschlusszusage nach einer maximal zweijährigen Postdoc-Phase. Weite Teile der "#IchBinHanna"/"#IchBinReyhan"-Community und die SPD-Bundestagsfraktion schlossen sich diesem Vorschlag an. Darüber hinaus sprach sich eine breite Koalition, bestehend aus Gewerkschaften, Vertretungen der Studierenden, Promovierenden, Promovierten und Juniorprofessor:innen sowie weitere Netzwerke für eine möglichst frühe verpflichtende Anschlusszusage nach der Promotion aus. Der Beschluss "Faire Arbeitsverträge in der Wissenschaft!" der Grünen forderte dies ebenfalls.
Stattdessen griff das BMBF auf das Modell der AdW zurück, das eine Anschlusszusage erst nach einer vierjährigen Postdoc-Phase vorsieht. Anschlussmodell gleich Anschlussmodell? Nein. Die Modelle nach Pschorr und AdW sind miteinander unvereinbar. Entgegen der mathematischen Logik sind "4+2" eben nicht gleich "2+4".
Während das von Pschorr entworfene Modell Anreize schafft, Stellen überhaupt mit einer Anschlusszusage zu versehen, fehlen diese beim AdW-Modell vollständig.
Den Beschäftigten bleibt eine entfristete Alternative im Mittelbau weiter versagt
Den Beschäftigten bleibt nach letzterem eine entfristete Alternative im Mittelbau also weiter versagt. Darüber hinaus wird ein signifikanter Anteil der Daueraufgaben der Akademie auch künftig vom überwiegend befristeten Mittelbau ohne verlässliche Karriereperspektive übernommen. Das promovierte Mittelbaupersonal wird einfach alle vier statt sechs Jahre ausgetauscht werden.
Im "4+2"-Modell der AdW ist ferner nicht davon auszugehen, dass bereits nach 4 Jahren die Berufbarkeit auf eine Professur erfolgt. Die Berufungsfähigkeit müssen die Betroffenen nach Ablauf der vierjährigen Höchstbefristungsphase somit entweder auf Arbeitslosengeld oder auf Drittmittelprojekten erreichen.Dies lädt zum Machtmissbrauch ein: Bereits heute werden zur Wahrung der Chancen auf einen positiven Bescheid Drittmittelanträge von Postdocs geschrieben, aber von Professor:innen eingereicht, die dann wiederum diese Postdocs einstellen.
Ferner stellt sich die Frage, was in der zweijährigen Phase mit Anschlusszusage nach AdW-Modell überhaupt evaluiert werden soll, was nicht vorher schon geleistet wurde. Dies wäre beim "2+4"-Modell nach Pschorr nicht der Fall.
Darüber hinaus böte die Ausgestaltung des WissZeitVG viele weitere offene Potentiale. Zuallererst könnte der eigentliche Grund für die Befristung, die Qualifizierung, endlich definiert werden. Derzeit legen die Arbeitsgerichte diesen Begriff äußerst vage aus.
Zurück zum wirkungslosen Regelungskonzept des Eckpunktepapier
Ein Problem ist auch, dass die befristungsrechtliche Mindestreform des WissZeitVG nicht von Maßnahmen flankiert wird, die Länder, Hochschulen und Institute dazu veranlassen, tatsächlich vorhandene Stellen unbefristet zu besetzen. Den faktischen Mindestbefristungsquoten der akademischen Institutionen könnten Höchstbefristungsquoten gegenübergestellt werden.
Der Entwurf wird nicht einmal den im Koalitionsvertrag formulierten Ansprüchen der Schaffung alternativer Karrierewege gerecht, obwohl eine – angemessen ausgestaltete – Anschlusszusage ermöglichen würde, auch außerakademische Mangelberufe zu entlasten. So könnte die Spezialisierung zum Lecturer mit einer generellen Befähigung zum Wechsel in den Schuldienst einhergehen.
Man ist entgegen aller Ankündigungen von der grundlegend "neuen geteilten Vision" zum wirkungslosen Regelungskonzept des Eckpunktepapiers zurückgekehrt. Das Ziel "Dauerstellen für Daueraufgaben" wurde komplett verfehlt. Hochschulen und Außeruniversitäre Forschungseinrichtungen (AuF) werden, wenn sie es nicht aus eigenem Antrieb heraus vorantreiben, ihre Personalstrukturen nicht umbauen!
Es ist klar geworden, was das BMBF unter "besserer Planbarkeit der wissenschaftlichen Karriere" versteht: Noch mehr als beim geltenden Status Quo werden künftig Menschen, die mit einem sozialen Startvorteil ihre Promotion und Habilitation begonnen haben, für eine Professur in Frage kommen. Marginalisierte Gruppen werden dagegen noch stärker benachteiligt.
Im anstehenden parlamentarischen Prozess muss nun der Referentenentwurf zur Reform des WissZeitVG geschärft werden. "#IchBinHanna" und "#IchBinReyhan" sehen dabei die Bundestagsfraktionen der SPD und Grünen an ihrer Seite. Beide tragen den Entwurf trotz langer und intensiver Verhandlungen mit dem BMBF nicht mit.
Wo "#IchBinHanna" und "#IchBinReyhan" sich mit den Wissenschaftsorganisationen einig sind
Die Bundesregierung und der Bundestag haben es in der Hand, die gravierende Verantwortungsdiffusion der vergangenen 20 Jahre zu durchbrechen und die Grundlage für eine Transformation der deutschen Akademie zu schaffen. Dafür benötigt es klare Vorgaben für gute und nachhaltige Arbeitsbedingungen im Mittelbau. Werden diese nicht jetzt definiert, wird sich der Fachkräftemangel in der Akademie weiter verschärfen.
Das evidenzfreie Mantra "Innovation durch Fluktuation" muss begraben werden. Der positive Nebeneffekt – die bessere Position der deutschen Akademie im internationalen Wettbewerb um die besten Köpfe – würde sich automatisch einstellen, wenn die Bundesländer, Hochschulen und AuFs ihre Personalstrukturen in die Gegenwart führten.
Zumindest in einer Sache sind sich allerdings "#IchBinHanna" und "#IchBinReyhan" mit dem kürzlich in der FAZ veröffentlichten Statement von Vertretern der AdW einig: "Wir empfehlen der Bundesregierung, den Dialog mit den Doktorand:innen und Postdocs [...] zu führen, denn nur wenn auch die künftigen, Wissenschaftler:innen [...] von der Novelle überzeugt sind, wird aus einem 'brain drain' ein 'brain gain'."
In der vorliegenden Master-Thesis beschäftigt sich der Autor mit dem Menschenrecht auf Bildung (MRaB). Mit dem Fokus auf Deutschland wird der Frage nach möglichen Hindernissen auf dem Weg zu einem MRaB für alle nachgegangen. Dabei handelt es sich explizit um keine ausschließlich juristische Arbeit. Vielmehr werden verschiedene – u.a. soziologische, politische, gesellschaftliche und rechtliche – Perspektiven eingenommen. Ausgehend von einer bereits sehr breiten und tiefen Forschungslandschaft zu der Bildungsthematik erfolgt eine starke Orientierung an der – noch etwas weniger stark beleuchteten – menschenrechtlichen Perspektive. Aus diesem Grund liegt der erste Schwerpunkt auf einer zweigleisigen Vorstellung des MRaB. Eingangs steht die Entstehung und Verankerung des MRaB im Vordergrund, bevor eine inhaltliche Auseinandersetzung mit den wesentlichen Erklärungen und anderen rechtlichen Festschreibungen erfolgt. Dem ersten Gleisstrang folgend, wird zunächst die Geschichte der Menschenrechtsentwicklung skizziert. Als Ergebnis steht dabei die hier verkürzte Definition für Menschenrechte als universelle Individualrechte, die bedingungslos jedem allein schon aufgrund seines Menschseins zustehen. Darauf aufbauend wird der Blick auf das MRaB und dessen völkerrechtliche Verankerung gelegt. Hier wird dem Pfad von der Ebene der Vereinten Nationen (VN) über das – im vorliegenden Fall einschlägige – regionale Menschenrechtsschutzsystem der Europäischen Union mit der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) hin zu dem Hineinwirken in nationales – in diesem Fall deutsches – Recht gefolgt. Anschließend werden die aktuellen Regelungen zur Umsetzung und Kontrolle der Menschen-rechte im Allgemeinen und des MRaB im Speziellen einer näheren Betrachtung unterzogen. Daran schließt sich die inhaltliche Vorstellung des MRaB mit einer konkreten Auseinander-setzung mit den wesentlichen Rechtsvorschriften an. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen und abschließend für den ersten Schwerpunkt werden mit dem "MRaB als Mittel zum Zweck" und dem "MRaB als Selbstzweck" zwei Wesenskerne des MRaB herausgearbeitet und beschrieben. Als zweiter Schwerpunkt folgt die Vorstellung der derzeitigen Lage bei der Umsetzung des MRaB in Deutschland. Dabei wird eine Konzentration auf die Bildungschancen und deren Verteilung vorgenommen. Mit einigen prägnanten Beispielen erfolgt dazu eine kurze Skizzierung des "problematischen" Status Quo. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen werden einige Erklärungsversuche zur Herausarbeitung möglicher Hindernisse auf dem Weg zu einem MRaB für alle in Deutschland unternommen. Diese Ansätze folgen jeweils einer spezifischen – u.a. politischen, soziologischen oder rechtlichen – Perspektive. Dabei wird zunächst jeweils ein problematischer Aspekt näher beleuchtet und dann schließlich in einer These zusammengefasst. Exemplarisch sei hier die Vermutung genannt, dass einige Gruppen – auch auf VN-Ebene – eine deutlich schlechtere politische Lobby haben als andere. Anschließend werden einige dieser Thesen diskutiert und Verbindungslinien zwischen diesen beschrieben. Um exemplarisch eine der dadurch gewonnen zentralen Erkenntnisse zu nennen, sei auf die Feststellung verwiesen, dass eine vollständige und gleiche Umsetzung des MRaB wohl schon aus Gründen der konkreten menschenrechtlichen Festschreibungen und darin enthaltenen Besonderheiten kaum möglich ist. Der Autor nimmt aber nichtsdestotrotz die deutsche Politik in die Pflicht und sieht auch in diesem Feld noch großen Nachholbedarf. Zudem werden Ideen für weitere Lösungsansätze – auch unter Berücksichtigung der derzeitigen besonderen Lage durch die Corona-Pandemie – zu den in den Thesen aufgegriffenen Problematiken andiskutiert und Ausblicke auf mögliche Forschungsperspektiven gegeben. ; In this master's thesis, the author deals with the Human Right to Education (HRtE). With the focus on Germany, the question of possible obstacles on the way to an HRtE for everyone is investigated. Explicitly, this thesis does not exclusively deal with legal aspects. Rather different – including sociological, political, social and legal – perspectives are taken. Starting from an already very broad and deep research landscape on the educational topic, there is a strong orientation towards the – still less strongly illuminated – human rights perspective. For this reason, the first focus is on a dualistic presentation of the HRtE. Initially, the focus is on the creation and anchoring of the HRtE, before the essential declarations and other legal assignments are examined. Following the first track, the history of human rights development is outlined. This results in the abbreviated definition of human rights as universal individual rights that are unconditionally available to everyone simply on the basis of being human. Based on this, the focus is on the HRtE and how it is anchored in international law. Here the path is followed from the level of the United Nations (UN) via the relevant regional human rights protection system of the European Union with the European Convention on Human Rights to the influence on national – in this case German – law. The current regulations for the implementation and control of human rights in general and the HRtE in particular are then examined more closely. This is followed by the presentation of the content of the HRtE with a concrete discussion of the essential legal provisions. Building on these findings and closing the first focus, two essentials of the HRtE are elaborated and described with the "HRtE as a means to an end" and the "HRtE as an end in itself". The second focus is the presentation of the current situation concerning the implementation of the HRtE in Germany. Thereby, the focus is on the educational opportunities and their distribution. A brief outline of the "problematic" status quo is provided with a few concise examples. Based on these findings, some attempts to explain possible obstacles on the way to an HRtE for everyone in Germany are made. These approaches each follow a specific – including political, sociological or legal – perspective. First of all, one problematic aspect is examined in more detail and then finally summarized in one statement. One example is the assumption that some groups – also at the UN level – have a much weaker political lobby than others. Then some of these statements are discussed and the connecting lines between them are described. As an example, one of the obtained findings refers to the statement that a complete and identical implementation of the HRtE is hardly possible for reasons of the specific human rights assignments and their corresponding particularities. Nonetheless, the author makes German politics responsible and sees a lot of catching up to do in this field as well. In addition to that, further solutions – also taking into account the current special situation caused by the corona pandemic – are discussed for the problems addressed in the statements and outlooks on possible research perspectives are given.
Die vorliegende Dissertation reiht sich ein in das international gestiegene Interesse an subnationaler Politik, welches dem vielfach zu beobachtenden Dezentralisierungstrend der letzten beiden Jahrzehnte folgte. Im Fokus der Arbeit steht die Gesetzgebung, bei der es im Kern immer um den Gegensatz "Einheitlichkeit vs. Vielfalt" geht, nachdem Föderalismus per definitionem darauf abzielt, innerhalb eines gewissen Rahmens die Einheit zu wahren, darin aber Raum für Eigenständigkeit der Gliedstaaten und folglich auch Vielfalt der Policies zu geben. Der deutsche Bundesstaat galt lange als unitarisch, mit einem geringen Ausmaß an Vielfalt auf Landesebene. Selbst als durch die Wiedervereinigung 1990 gestiegene Heterogenität zwischen den Ländern Anlass für divergierende Policies gab, blieb die Norm der 'Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse' prägend. Neuere Studien hingegen erbrachten verstärkt Policy-Vielfalt und stellten damit das tradierte Bild der Forschung infrage. Die Föderalismusreform I setzte in diesem Sinne einen Impuls und öffnete durch die Übertragung neuer Gesetzgebungskompetenzen an die Länder ein 'Fenster' für neue Vielfalt. Davon ausgehend lautet die übergreifende Fragestellung dieser Dissertation: Welche Faktoren erklären die Gesetzgebung der deutschen Bundesländer, insbesondere im für Bundesstaaten typischen Spannungsfeld zwischen Einheitlichkeit und Vielfalt? Diese Frage wird am Beispiel der neuen ausschließlichen Gesetzgebungskompetenzen untersucht, welche die Länder durch die Föderalismusreform I erhalten haben. Diese sind besonders geeignet, weil sozusagen eine 'Stunde Null' bestand, indem hier alle Länder 2006 vom gleichen Rechtsstand (dem Bundesrecht) ausgingen. Daher ergibt sich als zweite, spezifischere Fragestellung: Welche Wirkung bzw. Folgen hatte die Föderalismusreform I auf Landesebene? Die Frage richtet sich zum einen darauf, inwieweit das Ziel der Reform – durch Entflechtung der Kompetenzen mehr Gestaltungsspielraum für autonome Landespolitik zu schaffen – erfüllt wurde. Daran anschließend interessiert, inwiefern die Länder den Impuls der Reform aufgenommen, ihren neuen Handlungsspielraum tatsächlich genutzt und ggf. auch unterschiedliche Gesetze verabschiedet haben. Sowohl die Landespolitik allgemein als auch die Politik der Länder nach der Föderalismusreform I sind – trotz des steigenden Interesses – bislang vergleichsweise wenig erforscht. Große empirische Lücken führen dazu, dass über die Breite der Politikfelder, über alle 16 Länder sowie über einen längeren Untersuchungszeitraum hinweg keine soliden Aussagen möglich sind. Mit Blick auf die Föderalismusreform I finden sich v.a. juristische, aber keine detaillierten politikwissenschaftlichen Ausarbeitungen. Aus theoretischer Sicht ist die Fundierung häufig sehr schwach, generell wird die Perspektive der Föderalismusforschung zu wenig einbezogen. Die vorhandenen Policy-Analysen sind fast ausschließlich aus politikfeldspezifischer Perspektive geschrieben, d.h. sie tangieren Föderalismus-Fragen nur 'nebenbei', ohne konsequente Theoretisierung und Konzeptionalisierung. Nachdem eine umfassende und systematische Evaluation der bestehenden Literatur bis dato fehlt, wurden im ersten Aufsatz der Dissertation alle ländervergleichenden Policy-Analysen, die in den letzten vier Jahrzehnten publiziert wurden, gesammelt und ausgewertet. Um den heterogenen Pool an Policy-Analysen einheitlich evaluieren zu können, wurde ein dreigliedriges Bewertungssystem zur Erklärungskraft von Indikatoren entwickelt, welches die unterschiedlichen Methoden sowie Operationalisierungen der Indikatoren integriert. Auf diesen ersten folgen sechs weitere Aufsätze mit eigenen empirischen Analysen, durch die der Beitrag dieser Dissertation sich wie folgt darstellt: Zunächst wurde einem interdisziplinären Ansatz folgend die politikwissenschaftliche Perspektive mit der juristischen Perspektive zusammengebracht und für alle neuen Kompetenzbereiche der den Ländern durch die Föderalismusreform I erwachsene Gestaltungsspielraum examiniert. Eine genaue Kenntnis des Gestaltungsspielraums ist Voraussetzung für eine adäquate Bewertung der Landespolitik nach der Reform, da hierdurch deren Möglichkeiten und auch Grenzen abgesteckt werden. Daran anschließend wurden für die 15 Kompetenzbereiche mit Gesetzgebungsaktivität politikfeldspezifische Indizes entwickelt und alle 425 Gesetze im Untersuchungszeitraum codiert, so dass eine umfangreiche Datenbank zur Landesgesetzgebung in allen 16 Bundesländern entsteht. In empirischer Hinsicht ist also die Einbeziehung der Gesetze in allen – nicht lediglich einzelnen ausgewählten – neuen Gesetzgebungskompetenzen der Länder zu betonen. Die konzeptionelle Innovation ist die Konstruktion der Indizes, die einerseits qualitative Detailtiefe aufweisen, deren Gestaltung aber gleichzeitig eine aggregierte Betrachtung sowie statistische und politikfeldübergreifende Analysen aller Gesetze über Zeit ermöglicht. Die Indizes ordnen die Politikfelder zwei Gruppen (Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik) mit gemeinsamer Konfliktlinie zu und die Gesetzesinhalte auf der entsprechenden Ordinalskala ein. Auf dieser Basis lassen sich viele verschiedene Fragestellungen analysieren – hier einerseits die konkrete inhaltliche Ausgestaltung der Landesgesetze und andererseits die Abweichung einzelner Landesgesetze vom 'Policy-Mainstream'. Zusätzlich wurde ein Kategorienschema zur Einordnung des Grades der Fragmentierung der Landesgesetze entwickelt, welches ebenfalls politikfeldübergreifend anwendbar ist, und dabei quantitative und qualitative Darstellungen gleichermaßen aufnimmt. Für die durchgeführten Analysen kamen sowohl qualitative als auch quantitative Methoden zum Einsatz. Die statistischen Analysen beziehen auf höherem Aggregationsniveau alle Gesetze in allen 16 Ländern ein und untersuchen den Einfluss von Erklärungsfaktoren über Zeit und über alle Kompetenzbereiche hinweg. Durch Letzteres ergibt sich ein repräsentatives Sample, welches generalisierende Aussagen über die Breite der Landespolitik ermöglicht. Zusätzlich wurden qualitative Detailanalysen für drei ausgewählte Kompetenzbereiche und darin ebenfalls für die Gesetze aller 16 Länder durchgeführt, die tiefere Einblicke in kausale Muster ermöglichen, welche rein quantitativ nicht adäquat zu erfassen sind. Zur Weiterentwicklung der Theorie trägt die Arbeit in zweifacher Hinsicht bei. Zunächst wurden in einer Studie politikfeldübergreifend etablierte Theorien der Policy-Analyse getestet. Durch Auswahl der Theorien auf Grundlage einer systematischen Literature Review der bis dato im Forschungsbereich publizierten Policy-Analysen ist dabei ein Vergleich mit bisherigen Erkenntnissen möglich. In einem weiteren Schritt wird der Wechsel zur Perspektive der Föderalismusforschung vollzogen, d.h. neben konkreten Inhalten werden nun der Fragmentierungsgrad aller Länder sowie die Abweichung einzelner Länder betrachtet. Dazu wird der theoretische Rahmen um föderalismusbezogene Erklärungsfaktoren erweitert, die in der Literatur bislang lediglich allgemein diskutiert wurden. In einer Analyse wird die – bislang lediglich mit anekdotischer Evidenz vorgebrachte – These, dass "große" und "starke" Länder eher ihre eigenen Policies verfolgen, erstmalig systematisch getestet, indem diese Merkmale konzeptionell ausdifferenziert und für einen empirischen Test operationalisiert werden. In weiteren Analysen werden, ebenfalls erstmalig in der deutschen Föderalismusforschung, der Einfluss von Koordination der Länder untereinander, von Wettbewerb zwischen den Ländern sowie der unitarischen Orientierung der Bevölkerung (und hier insbesondere der Vermittlung über die Medien) auf den Policy-Output der Länder systematisch analysiert. Auch im "unitarischen Bundesstaat" Deutschland besteht beträchtliche Policy-Vielfalt – dies ist die erste Erkenntnis, aus den eigenen Analysen zur Landesgesetzgebung wie auch aus der Evaluation der im Forschungsbereich veröffentlichten Policy-Analysen. Das Ausmaß der Vielfalt ist unterschiedlich ausgeprägt zwischen den Politikfeldern, aber dennoch über Politikfelder und Länder hinweg substantiell vorhanden. Die Gründe für Vielfalt bzw. Einheitlichkeit betreffend hat sich aus der Gesamtschau aller Analysen dieser Dissertation zunächst ein starker Einfluss 'typischer' Faktoren der Policy-Analyse – insbesondere von Parteien und sozioökonomischen Bedingungen in verschiedenen Formen – gezeigt. Darüber hinaus erweisen sich weitere, speziell föderalismusbezogene Faktoren als wirkungsmächtig. Zu nennen sind hier insbesondere die (Flächen-) Größe eines Landes und das Vorhandensein einer eigenen Tradition von Staatlichkeit vor 1949, welche beide zu größeren Abweichungen vom 'Policy-Mainstream' der Länder führen. Koordination durch die 'Fachbruderschaften' sowie lautstarke öffentliche Forderungen nach 'gleichwertigen Lebensverhältnissen' hingegen bremsen das Ausmaß föderaler Vielfalt. Mit Blick auf die Föderalismusreform I ist schließlich festzustellen, dass diese durchaus einen Impuls dargestellt und zur Belebung der Landespolitik geführt hat. Plenardebatten zeigen in ihrer Rolle als Gesetzgeber gestärkte Abgeordnete sowie in einigen Policy-Bereichen intensive öffentliche Diskussionen, was im Sinne einer lebendigen Demokratie auf Landesebene zu begrüßen ist. Die neuen Gesetzgebungskompetenzen wurden großteils genutzt und sie wurden vom Großteil der Länder genutzt. Dabei kam es zu deutlichen Unterschieden, sowohl die Nutzung der neuen Kompetenzen als auch Inhalte der Landesgesetze betreffend. Wir sehen also "mehr Föderalismus" als zuvor im Sinne von neuen Unterschieden in den neuen Politikbereichen. Ausmaß der Kompetenznutzung sowie der Vielfalt sind dabei häufig auf den jeweiligen Gestaltungsspielraum zurückzuführen. Wo Einschränkungen und Unsicherheiten des Gestaltungsspielraums bestehen, sind sowohl Kompetenznutzung als auch Vielfalt geringer. Somit ist die Schlussfolgerung evident: Liegt das Ziel darin, mehr Vielfalt in der Landespolitik zu erreichen, benötigt es zunächst einmal weiteren Gestaltungsspielraum für die Länder und somit neuerliche Reformen.
In Deutschland und Europa ließ die Übernahme des Roboterherstellers KUKA AG durch die chinesische Midea Group Co., Ltd. im Jahr 2017 die Sorge vor einem Ausverkauf moderner Technologie an China aufkommen, das im Rahmen seiner industriepolitischen Aufholstrategie etwa im Rahmen von Joint-Venture-Anforderungen auf einen forcierten Technologietransfer setzt. Darüber hinaus werden in diesem Report deutliche Anhaltspunkte dafür aufgezeigt, dass Unternehmensübernahmen durch chinesische Investoren auch das Ziel eines Technologietransfers haben dürften. Zudem führen Wettbewerbsverzerrungen des chinesischen Staatskapitalismus auf dem Weltmarkt zu zunehmenden Problemen. Chinesische Industriesubventionen scheinen kaum durch eine Änderung der internationalen Handelsregeln einhegbar zu sein, da dies durch China anhaltend blockiert wird. Vor diesem Hintergrund sollte die Politik die mögliche Gefahr im Blick haben, dass ein schnelles Aufholen Chinas, das durch einen Technologietransfer begünstigt wird, in den Industrieländern zu Wohlstandsverlusten führen könnte. Diese Sorge lässt sich mit einschlägigen handelstheoretischen Modellen belegen, deren Realitätsgehalt hier evaluiert und für nicht unplausibel eingeschätzt wird. Wirtschaftspolitisch besteht das beste Rezept zur Begrenzung der Gefahr darin, die eigene Innovationsfähigkeit zu sichern. Unternehmerische und staatliche Investitionen in Bildung, Forschung, Digitalisierung und Infrastruktur, investitionsfreundliche Rahmenbedingungen und ein Abbau von überlangen Genehmigungsverfahren sind wichtige Teile der Hausaufgaben, die die Industrieländer selbst zu erledigen haben. Wenn die chinesischen Wettbewerbsverzerrungen jedoch anhalten, reicht das nicht aus. Daher geht die Verschärfung der Investitionspolitik gegenüber Unternehmensübernahmen aus Drittstaaten in der EU, in Deutschland und den USA in die richtige Richtung. Es lässt sich ebenfalls damit begründen, dass zahlreiche einschlägige Argumente für eine uneingeschränkte Kapitalverkehrsfreiheit mit Blick auf Unternehmensüber-nahmen aus China deutlich relativierbar sind. Vor allem zu begrüßen ist die Einführung des neuen Screening-Mechanismus auf EU-Ebene und die Erweiterung der Begriffsdefinition für nationale Sicherheit. So wird verhindert, dass die EU-Staaten durch die EU-Regeln zur Kapitalverkehrsfreiheit für Drittstaaten in ihrer Handlungsfähigkeit behindert werden. Auch die avisierte Umsetzung der neuen EU-Vorschriften in Deutschland erweitert die Handlungsspielräume, um mögliche gesamtwirtschaftliche Verluste durch forcierten Technologietransfer gegebenenfalls verhindern zu können. Allerdings sollten die Bundesregierung und die anderen EU-Mitgliedstaaten mit diesen Möglichkeiten sorgsam umgehen, um ausländische Investoren nicht zu verschrecken. Außerdem bedarf es hinreichend klarer Begriffsdefinitionen und Ausführungsbestimmungen, um Transparenz und Rechtssicherheit zu gewährleisten und die Schaffung übermäßiger Bürokratie zu verhindern. Im konkreten Handeln ist Deutschland noch zurückhaltend, wenngleich es erste Fälle gab, wo zwei chinesische Übernahmen bei kritischen Infrastrukturen und kritischen Technologien direkt oder indirekt unterbunden wurden. Die USA scheinen in dieser Hinsicht vor allem im Bereich der Halbleitertechnologie sehr genau hinzusehen und haben bereits verschiedene chinesische Übernahmeversuche untersagt. ; In Germany and Europe, the takeover of robot manufacturer KUKA AG by the Chinese Midea Group Co., Ltd. in 2017 raised fears of a sell-out of modern technology to China, which employs the strategy of forced technology transfer as part of its industrial policy catch-up strategy, for example in the form of joint ventures in China. This report provides clear indications that takeovers of European firms by Chinese investors may also have the key objective of technology transfer. Moreover, Chinese state capitalism generates increasingly problematic distortions of competition on the world market. However, Chinese industrial subsidies hardly seem to be containable by a change in multilateral trade rules, as this has been continuously blocked by China. Against this backdrop, policymakers should act with precaution in view of the possible danger that a rapid catch-up of China, facilitated by a forced technology transfer, could lead to a loss of prosperity in the industrialised countries. This concern can be substantiated by common theoretical trade models, the reality of which is evaluated here and found not to be implausible. From an economic policy point of view, the best recipe for limiting this danger is to safeguard and foster one's own innovative capacity. Private and public investment in education, research, digitisation and infrastructure, favourable investment conditions and a reduction in overly lengthy approval procedures are important parts of the homework that the industrialised countries have to do themselves. However, if China's distortions of competition continue, this will not be sufficient. The change in investment policy towards foreign takeovers in the EU, Germany and the USA is therefore a step in the right direction. This can also be explained by the fact that many of the relevant arguments in favour of unrestricted freedom of capital movements can be clearly put into perspective with regard to takeovers from China. In particular, the introduction of the new FDI screening mechanism at EU level, together with the expanded definition of national security, is to be welcomed. This will prevent the EU states from being hampered in their ability to act against potential economic dangers by their own rules on the free movement of capital also for third countries. The planned implementation of the new EU regulations in Germany also increases the scope for action in order to prevent possible welfare losses through forced technology transfer. However, the Federal Government and the other EU Member States should handle these new opportunities with care so as not to frighten off foreign investors. In addition, sufficiently clear definitions of terms and implementing provisions are needed to ensure transparency and legal certainty and to prevent the creation of excessive bureaucracy. Germany continues to be reluctant to take concrete action, although recently there have been two Chinese takeovers of German firms related to critical infrastructure and critical technologies that have been directly or indirectly prevented. The US is acting more restrictively in this respect and seems to be taking a particularly close look in the field of semiconductor technology, where several Chinese takeover attempts of US firms have been prevented in the recent years. In view of this, Chinese FDI in the US has declined considerably recently.
Das romantisierende Neapelbild, das vor allen Dingen durch die Rezeptionsgeschichte des 19.Jahrhunderts installiert worden ist, verstellt den Blick auf die vielschichtige und widersprüchliche Theatergeschichte Neapels: Mit dieser Aussage tritt Teresa Megale zur Revision verstetigter Allgemeinplätze über die neapolitanische Commedia dell'Arte des Cinque- und Seicento an, die sich pittoresk etwa in Maurice Sands Masques et bouffons (1860) verdichtet haben. Eine Genese der populären neapolitanischen Commedia-Masken wie Pulcinella, Coviello oder Capitano aus einer homogenen und genuin neapolitanischen Fest- und Regionalkultur ist jedoch ein vereinfachendes Narrativ, das den historischen Fakten nicht gerecht wird. Für den Zeitraum von 1575 bis 1656 – von dem Jahr, in dem der erste bislang bekannte Vertrag einer Commedia-Truppe in Neapel unterzeichnet wurde bis hin zur Pestepidemie, die eine Zäsur für das öffentliche (Theater-)Leben setzte – breitet Megale anhand einer Fülle an Archivmaterial ein Panorama an Akteur*innen und Orten aus, die die langsame und wechselvolle Entwicklung von Berufstheater im Neapel der Frühneuzeit vor dem Hintergrund sozialer, wirtschaftlicher und politischer Bedingungen greifbar machen. Weniger an einer Gesamtdarstellung interessiert, die erneut die Gefahr einer Glättung bärge, legt der Band vielmehr mit Sorgfalt einzelne Steine eines Theatermosaiks frei, das die Spannungen zwischen Großstadt und Umland, zwischen spanischer Herrschaft und heterogenen Bevölkerungsgruppen nicht verleugnet. Megale, außerordentliche Professorin für Theaterwissenschaft an der Universität Florenz, liefert einen Beitrag, der durch profunde, sprachübergreifende Sach- und Quellenkenntnis und eine breite Palette akribisch aufgearbeiteter Quellen überzeugt. Sie baut – teilweise auch in zitiertem Archivmaterial – auf den Studien zum neapolitanischen Theater des 16. und 17.Jahrhunderts von Benedetto Croce (I teatri di Napoli, zuerst 1891) und Ulisse Prota-Giurleo (I teatri di napoli nel '600, 1962) auf, schafft aber in bester Tradition der italienischen Commedia-Forschung, in methodischer Anbindung an die transkulturellen sowie wirtschafts- und sozialgeschichtlichen Ansätze von u. a. Ferdinando Taviani, Ferruccio Marotti und Siro Ferrone, einen quellenzentrierten Überblick, ohne dabei der Versuchung einer großen Erzählung zu erliegen. Erschienen in der Abteilung "Testi e documenti" der Biblioteca teatrale ist der Band dennoch weitaus mehr als eine Quellensammlung. In kleinteiliger historiographischer Arbeit befragt Megale ihr Material behutsam auf mögliche Kontexte und schält so in präziser Miniaturarbeit Theatergeschichte aus ihren sozioökonomischen und geografischen Bedingungen heraus. Sie wählt dazu drei sich in Teilen überlappende Perspektiven: "Physiognomien", "Orte" und "Dramaturgien" von Theater benennen dementsprechend den Fokus der drei Kapitel, die durch einen üppigen Anhang aus ikonografischen Quellen und transkribiertem Archivmaterial sowie einem Index ergänzt werden. Die Professionalisierung von Theaterstrukturen geschah in Neapel im Vergleich zu anderen italienischen Städten später, was sich auch auf die Quellenlage auswirkt. Megale begegnet diesem Manko – das sie in der spezifischen "Physiognomie" des Vizekönigreichs Neapel mit seinen wechselnden spanischen Statthaltern ohne nachhaltig dynastische Strukturen und ohne überregionale Netzwerke für die Schauspieltruppen festmacht –, indem sie die Lücke als Indiz nimmt: Ohne konstante Patronage sei die Theaterszene Neapels schnelllebig und fluid gewesen, ein Kaleidoskop in immer neuer Zusammensetzung, an der Schwelle zur Professionalisierung und damit schwer fassbar. Statt Truppen zu fördern und in die eigene Repräsentationspolitik einzubauen, bestellte sich der Vizekönig einzelne Akteure für Auftritte ("visite", S.71) an seinen Hof, die er dafür aus ihrem Verband herauslöste und separat bezahlte. Damit verschiebe sich in der Stadt auch die Bedeutung eines "semiprofessionalismo", der ein größeres Gewicht erhalte (S. 94) – eine unter mehreren Thesen, die einige Seiten mehr verdient hätten. Immer wieder folgt Megale der Spur des Geldes: Sie analysiert das Erwerbsmodell der Comici in Anteilen ("parti", S.26) als Lebensmodell, rekonstruiert anhand von Immobilienverträgen die Wohn- und Wirkungsorte von Schauspielern um die Via della commedia vecchia und Via della commedia nova und spürt früheren und späteren Karrieren von Schauspielern nach – als Verleger oder auch als Barbier, was eine Nähe zu den saltimbanchi, ciarlatani und istrioni herstellt, jenen Scharlatanen, die ebenfalls schauspielerisches Handeln zu Erwerbszwecken einsetzten, hier aber nur am Rande Erwähnung finden und vom Berufstheater abgetrennt wurden, als das ius representandi PhilippsII. auch in Neapel griff und das Hospitalwesen in Gestalt des Ospedale degli Incurabili nach spanischem Vorbild das Theatermonopol erhielt. Das von Megale wiederholt als Labyrinth bezeichnete Theatergeflecht Neapels wird im zweiten Kapitel gegliedert durch Routen (über das omnipräsente Meer und auf dem gefährlichen Landweg, wobei das mehrfach angesprochene "Hinterland" des Vizekönigreichs insgesamt weniger Beachtung erfährt) und Orte: Alle fünf offiziellen Spielstätten ("stanze"), die in den Untersuchungszeitraum fallen, werden dokumentiert und bieten über Praxen und Akteure vielfältige Anknüpfungsmöglichkeiten und Quelleneinblicke für weitere Forschungen. Von der frühen Stanza di Joanne Trappolino, die in einer christlichen Überblendung baulich in das Waisenhaus der Pietà dei Turchini überführt wurde, bis hin zur von der katholische Kirche selbst errichteten Stanza di San Bartolomeo blättert Megale über Testamentsstreitigkeiten (die Erbmasse Carlo Fredis erlaubt hier weite Einblicke in die Spielpraxis) und Baupläne (so die Konstruktion der Stanza di San Bartolomeo, die auf den Convitato di pietra Rücksicht nahm) ein weites Kapitel Stadt- und Theatergeschichte auf, in dem spanische, neapolitanische und lombardische Truppen in immer neuen Konstellationen abhängig voneinander agierten: "Il dinamismo e l'eclettismo caratterizzavano la nascente civiltà dello spettacolo professionistico napoletano, che sfruttava al meglio le energie interne, pur sapendo attingere ad altri modelli, quelli proposti dai comici 'lombardi' e quelli esibiti dai comici spagnoli, e proporne mirabili sintesi in un linguaggio recitativo contrassegnato dalla prevalenza mimetico-gestuale." ["Wandlungsfähigkeit und Eklektizismus prägten das sich formierende neapolitanische Berufstheater, das im besten Falle aus den eigenen Energien schöpfte, aber auch andere Modelle nutzte, etwa das von den 'lombardischen' Schauspielern vorgeschlagene oder das von den spanischen Schauspielern praktizierte. Daraus resultierte als bewundernswerte Synthese eine Bühnensprache, die vor allen Dingen gestisch-mimisch geprägt war."] (S.165). Im dritten und letzten Kapitel der "Dramaturgien" sucht Megale nach verschriftlichten Erzählstrukturen und Figuren und greift auch hier erneut auf weitgefächertes Quellenmaterial zurück, um u. a. den sprichwörtlichen zeitgenössischen Geschmack für "commedie spagnole e intermedi napoletani" zu erklären. Mnemotechnisch konstruierte canovacci und Giambattista Basiles Märchenreigen Lo Cunto de li cunti (1634/36) stehen neben möglichen Genealogien für Pulcinella, Capitano (der, so Megale, in der Interaktion mit seinem Diener auf denselben Gestus wie Don Quixote zurückgreife und den Cervantes aus seiner Militärzeit in Italien gekannt haben dürfte) und Don Juan Tenorio, dessen zeitgleiche italienisch-spanische Popularität Megale auf die Personalie des Vizekönigs Pedro Girón de Velasco, den dritten Herzog von Osuna, als mögliche Inspiration zurückführt. Die Stärken der Studie liegen auch hier in der hervorragenden Kenntnis des Archivmaterials; teilweise wäre eine stärkere Anbindung z. B. an Positionen der Festforschung und der Kulturanthropologie noch ein Zugewinn gewesen. Punktuelle Verweise gibt es auf etablierte Konzepte etwa von Habermas, Deleuze, Warburg und Lévi-Strauss; eine zusätzliche Verbindung etwa zur Commedia-Forschung Robert Henkes läge auf der Hand. Zum posttridentinischen Katholizismus als klassenübergreifendem Theater oder zum neapolitanischen Verhältnis von höfischer Repräsentation und Schaukultur erführe man gern noch mehr, zumal die präsentierten Quellenfunde Lust auf umfassendere theoretische Kontextualisierungen machen. An einigen Stellen wäre es, in Hinblick auf eine breitere Leserschaft, die dieser Band auch in Hinblick auf weiterführende Forschungen international verdient, hilfreich gewesen, neben den neapolitanischen und portugiesischen auch die lateinischen und spanischen Zitate des Fließtextes vollständig übersetzt vorzulegen. Dass Megale, in einer genussvoll geschliffenen Sprache, in dieser Arbeit nahezu beiläufig die Bühnengenese des Pulcinella von Silvio Fiorillo auf Andrea Calcese vordatieren kann (S. 29–32) und auch bereits bei Croce und Prota-Giurlei vorkommende Akteure wie Carlo Fredi, Ottavio Sgambato und Vincenzo Capece in neuen Facetten präsentiert, macht die Lektüre zu einem zusätzlichen Gewinn.
En una sociedad mayormente oral, quienes emplean formas alternativas de comunicación tienden a recibir tratos excluyentes y esto limita la igualdad de oportunidades. Por ello, el presente artículo se basa en una investigación documental cualitativa en la que el problema planteado determina cómo repercute el acceso a la comunicación alternativa y aumentativa en la inclusión social de las personas en condición de discapacidad. El objetivo que persigue versa en determinar la relación que se da entre los supuestos teóricos sobre procesos inclusivos y su vinculación con la comunicación alternativa. Para ello, se realiza una recopilación de fuentes actualizadas sobre la temática, desarrolladas por las principales investigaciones en la materia. Posteriormente, se relacionan los contenidos implicados por medio de un esquema conceptual. Finalmente, se realiza un análisis de datos en función de responder al objetivo de investigación planteado. Como resultado, se encontró que tanto la legislación nacional e internacional, como las investigaciones y corrientes pedagógicas promueven la igualdad de oportunidades y la inclusión de la población en condición de discapacidad. Pese a ello, aún las personas con barreras de la comunicación siguen sin contar con el acceso oportuno al diálogo. Se demuestra que la comunicación alternativa es un derecho indispensable para el aprendizaje, no obstante, el estudiantado con barreras de la comunicación aún accede a las aulas, sin un recurso que permita su participación. Se consuma, además, que no puede haber aprendizaje sin comunicación. Así las cosas, la población con barreras de comunicación que asiste a las aulas sin un recurso asistido está viendo violentado, no solo su derecho a la expresión, sino también, su derecho a la educación. ; In a mainly oral society, those who use alternative forms of communication tend to be marginalized, and this limits equal opportunities. Therefore, this article is based on qualitative documentary research in which the problem posed determines how access to alternative and augmentative communication affects the social inclusion of people with disabilities. The objective is to determine the relationship existing between the theoretical assumptions about inclusive processes and their connection with alternative communication. To achieve this objective, the paper offers a compilation of updated sources on the subject the main researchers in the field have proposed. Subsequently, the contents involved are related using a conceptual scheme. Finally, an analysis of the data is carried out to achieve the proposed research objective. As a result, it was found that both national and international legislation, as well as research and pedagogical currents, promote equal opportunities and the inclusion of the population with disabilities. In spite of this situation, even people with communication barriers still do not have adequate access to dialogue. Results show that alternative communication is an indispensable right for a process of learning; however, students with communication barriers still attend classes without resources allowing their participation. It is also shown that there can be no learning without communication. Thus, the population with communication barriers that attend the classes without an assisted resource sees not only its right to expression violated, but also their right to education. ; Em uma sociedade que utiliza quase sempre a linguagem oral, quando se depara com formas alternativas de comunicação, a tendência é receber um tratamento excludente, limitando a igualdade de oportunidades. Portanto, este artigo é baseado em uma pesquisa documental qualitativa na qual expõe esse problema e determina como ele afeta o acesso a comunicação alternativa e aumentativa na inclusão social das pessoas portadoras de deficiência. O objetivo deste trabalho é determinar a relação que existe entre hipóteses teóricas sobre processos inclusivos e a sua relação com a comunicação alternativa. Para isso, a pesquisa é feita a uma serie de artigos de fontes atualizadas sobre o assunto, desenvolvidas pelas principais investigações sobre este campo. A seguir, os conteúdos encontrados são relacionados por meio de um esquema conceptual. Finalmente, uma análise de dados é realizada, tendo em vista cumprir o objetivo proposto nesta investigação. Como resultado, verificou-se que tanto a legislação nacional e internacional, tais como pesquisa e tendências educacionais promovem a igualdade de oportunidades e inclusão de pessoas portadoras de deficiência. Porém, as pessoas com barreiras de comunicação continuam sem acesso oportuno ao diálogo. Demonstrou-se que a comunicação alternativa é um direito indispensável para a aprendizagem, no entanto, os alunos com barreiras de comunicação participam nas salas de aula mesmo sem ter nenhum recurso que permite sua participação. Outro ponto mencionado também é que não pode haver aprendizagem sem comunicação. Assim, as pessoas com barreiras de comunicação presentes na sala de aula sem um recurso que favoreça sua situação sofrem duas formas de violência: o direito a expressão e o direito a educação.
La salud de las personas con discapacidad fue prioridad en la agenda del gobierno brasileño resultando en la formulación de políticas específicas para estos usuarios del Sistema Único de Salud (SUS). La creación de una red de atención a personas con discapacidad y el uso de la Clasificación Internacional del Funcionamiento, de la Discapacidad y de la Salud (CIF) se encuentran entre las normativas recién publicadas. Este estudio cualitativo examinó una propuesta de formación coordinada entre la Universidade Federal de Minas Gerais y la Secretaria Municipal de Salud, diseñada para ayudar a la reorientación de la Red de Rehabilitación de Belo Horizonte, Brasil, partiendo del modelo CIF. El objetivo fue conocer la percepción de los profesionales de salud con respecto a sus experiencias en los escenarios del SUS, en vista de los conocimientos adquiridos acerca del CIF como un posible cambio de las prácticas de trabajo diarias y la construcción de la Red de Salud. Se utilizó el análisis de documentos, la observación no participante y grupos de enfoque. El análisis de contenido nos permitió identificar dos ejes temáticos: la armonía entre el trabajo y la formación profesional, y la potencia del modelo biopsicosocial para la organización de la rehabilitación. Los resultados revelaron una brecha entre la formación académica y la realidad del trabajo y un proceso de transformación en la manera de concebir constructos importantes para la reorientación de la rehabilitación, como la funcionalidad, el contexto y la relación entre los mismos. El modelo de atención actual sigue deficiente para la plena coordinación de la atención, sin embargo, la motivación, el conocimiento de las políticas públicas y los cambios en la formación de profesionales para el SUS pueden facilitar la comunicación entre los agentes y servicios, favoreciendo el trabajo en red. ; A saúde da pessoa com deficiência alcançou prioridade na agenda do governo brasileiro, resultando na formulação de políticas específicas para esses usuários no Sistema Único de Saúde (SUS). A criação de uma rede de cuidados à pessoa com deficiência e o uso da Classificação Internacional de Funcionalidade, Incapacidade e Saúde (CIF) estão entre as normativas recentemente publicadas. Esta pesquisa qualitativa examinou uma proposta de capacitação articulada entre Universidade Federal de Minas Gerais e Secretaria Municipal de Saúde, concebida para auxiliar a reorientação da Rede de Reabilitação de Belo Horizonte a partir do modelo da CIF. Teve como objetivo conhecer a percepção de profissionais sobre suas experiências nos cenários do SUS à luz dos conhecimentos adquiridos sobre o modelo da CIF, e este como potencial de mudança das práticas cotidianas de trabalho e construção da Rede de Saúde. Utilizou-se análise documental, observação não participante e grupos focais. A análise de conteúdo permitiu identificar dois eixos temáticos: consonância entre trabalho e formação profissional e potência do modelo biopsicossocial para a organização da reabilitação. Os resultados revelaram distanciamento entre formação acadêmica e realidade de trabalho e, ao mesmo tempo, um processo de transformação da forma de conceber constructos importantes para a reorientação da reabilitação, como funcionalidade, contexto e a relação entre eles. O modelo assistencial vigente ainda encontra inconformidades para a coordenação integral do cuidado, mas motivação, conhecimento das políticas públicas e mudanças na formação de profissionais para o SUS podem facilitar a comunicação entre atores e serviços, favorecendo o trabalho em rede. ; The health of disabled people reached a priority in the Brazilian government's agenda resulting in the formulation of specific policies for these users in the Brazilian Unified Health System (SUS). The creation of a care network for disabled people and the use of the International Classification of Functioning, Disability and Health (ICF) are among the regulations recently published. This qualitative study examined a proposal for coordinated training between the Federal University of Minas Gerais and the Municipal Secretariat of Health, designed to assist the reorientation of Belo Horizonte's Rehabilitation Network based on the ICF model. The study aimed at understanding the perception of health professionals regarding their experiences in SUS scenarios in the light of the knowledge acquired about ICF, as a change in potential of the daily working practices and the construction of the Health Network. For such results, we used document analysis, non-participant observation and focus groups. Content analysis allowed identifying two main themes: harmony between work and professional development and power of the bio psychosocial model for the organization of rehabilitation. The results revealed a gap between academic professional development and the reality of work and, at the same time, a process of transformation in the way important constructs for the reorientation of rehabilitation are conceived, such as functionality, context and the relation between them. The current health care model still meets with non-conformities to the full coordination of care, however, motivation, knowledge of public policies and changes in the professional development of SUS can favor communication between agents and services, thus fostering networking.
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Zusammenfassung: Der Begriff der Emanzipation spielt in der neueren Erziehungswissenschaft nur mehr eine geringe Rolle. Mit dem Bildungsbegriff steht jedoch eine Alternative zur Verfügung, die das kritische Potential des Emanzipationsbegriffs bewahren lässt. Wie sehr eine kritische pädagogische Haltung auch heute notwendig ist, wird anhand ausgewählter Beispiele aus dem schulischen und familiären Bereich aufgezeigt. Gegenüber der wachsenden Tendenz, Erziehung und Unterricht nach ihrem Output zu beurteilen und ihre Überwachung und Kontrolle zu intensivieren, wird daran erinnert, dass Bildung nicht machbar ist, sondern vom sich bildenden Subjekt selber geleistet werden muss.Schlüsselwörter: Bildung, Bildungspolitik, Emanzipation, Helikoptereltern, Kompetenz, PISA ; Summary: The concept of emancipation plays a limited role in the recent science of pedagogics. With the concept of education, all alternatives are available which preserve the critical potential of the emancipation concept. The extent to which a critical pedagogic attitude is also necessary today, will be illustrated by means of examples chosen from the schooling and familial domains. Countering the increasing tendency to judge education and teaching in terms of their output and so intensify surveillance and control, is a reminder that education is not doable but rather needs to be accomplished by the subject who is being educated.Key words: education, the politics of education, emancipation, helicopter parents, competence, PISA ; L'émancipation a largement perdu de sa signification en tant que notion normative dans le domaine des sciences de l'éducation. Ce terme continue toutefois d'être utilisé pour décrire la fonction critique des sciences de l'éducation. Comme en témoigne fortement la critique aujourd'hui, l'école et la famille sont en pleine évolution. Les réformes actuelles de l'enseignement en Suisse se distinguent de façon marquante par une tendance dominante à la standardisation et à la normalisation de l'école et des cours. La standardisation ne concerne pas seulement les conditions dans lesquelles ont lieu l'école et les cours, mais aussi les résultats, c'est-à-dire la performance attendue de la part des élèves. Au lieu de se former, les élèves doivent acquérir des compétences, précisées en détails et évaluées à l'aide de procédés psychométriques. Tandis que les processus de formation ciblent l'autonomisation de l'individu au sens de l'organisation de sa personnalité, les compétences se mesurent à l'aune de leur utilité dans les situations quotidiennes. La formation est redéfinie dans ses fonctions et évolue vers un capital humain, ce qui transparait dans les études PISA. Par ailleurs, les écoles et les cours sont désignés de plus en plus souvent par des métaphores technologiques qui laissent penser que l'apprentissage des élèves est la résultante directe de l'enseignement des professeurs. Les fantasmes de faisabilité, qui font la part plus belle à l'influence de la politique de l'enseignement qu'elle n'en a dans les faits, se propagent. Ainsi le monitorage suisse de la formation, projet porté conjointement par la Confédération et les cantons, exige que la recherche sur l'enseignement fournisse des savoirs permettant de mieux piloter le système de formation. Même si des voix critiques s'élèvent sur la scène internationale, l'assimilation entre formation et éducation ne cesse de progresser en suivant la logique des processus de fabrication industrielle en Suisse. L'introduction de normes de formation basées sur les résultats dans le cadre du concordat HarmoS et l'organisation du Lehrplan 21 (plan d'études) en fonction des compétences s'inscrivent dans le contexte d'un changement de cap politique, dont l'objectif est d'attirer l'attention sur les résultats des écoles et des cours. De façon comparable, il se développe dans les familles une mentalité de surveillance et de contrôle. Par souci justifié ou non, des parents dits hélicoptères s'occupent en permanence de leurs enfants, ne leur laissant quasiment aucun espace de liberté pour explorer leurs propres centres d'intérêt en autonomie, sans surveillance. Mus par une « panique de l'éducation » (Bude), les parents croient devoir toujours investir davantage dans leurs enfants pour que leur vie soit couronnée plus tard de succès. Mais cette mentalité du contrôle, dite hélicoptère, empêche les enfants de mener leurs propres expériences au sens strict du terme. Leur formation est également en jeu, car la formation ne peut pas être prise en charge par un tiers, c'est à la personne elle-même de s'y impliquer. « Émancipons-nous », d'un point de vue pédagogique, signifie que nous prenions nos distances avec les exigences de standardisation et de normalisation, telles que l'école et la famille en regorge dernièrement, et que nous renouions avec l'idée de formation qui recèle un potentiel d'émancipation indélébile.Mots clés: formation, politique de formation, émancipation, parents hélicoptères, compétence, PISA ; Riassunto: Il concetto dell'emancipazione ricopre un ruolo via e più minoritario nella nuova scienza dell'educazione. Il concetto di formazione offre tuttavia un'alternativa che consente di preservare il potenziale critico del concetto di emancipazione. Attraverso esempi selezionati del contesto scolastico e familiare, viene mostrato quanto anche oggi sia necessario un atteggiamento pedagogico critico. Di fronte alla crescente tendenza a valutare l'educazione e l'insegnamento in base al loro output e a intensificarne la sorveglianza e il controllo, si ricorda che la formazione non può essere creata, ma deve essere svolta dal soggetto in formazione.Parole chiave: formazione, politica della formazione, emancipazione, genitori elicottero, competenza, PISA
Zusammenfassung: Der Begriff der Emanzipation spielt in der neueren Erziehungswissenschaft nur mehr eine geringe Rolle. Mit dem Bildungsbegriff steht jedoch eine Alternative zur Verfügung, die das kritische Potential des Emanzipationsbegriffs bewahren lässt. Wie sehr eine kritische pädagogische Haltung auch heute notwendig ist, wird anhand ausgewählter Beispiele aus dem schulischen und familiären Bereich aufgezeigt. Gegenüber der wachsenden Tendenz, Erziehung und Unterricht nach ihrem Output zu beurteilen und ihre Überwachung und Kontrolle zu intensivieren, wird daran erinnert, dass Bildung nicht machbar ist, sondern vom sich bildenden Subjekt selber geleistet werden muss.Schlüsselwörter: Bildung, Bildungspolitik, Emanzipation, Helikoptereltern, Kompetenz, PISA ; Summary: The concept of emancipation plays a limited role in the recent science of pedagogics. With the concept of education, all alternatives are available which preserve the critical potential of the emancipation concept. The extent to which a critical pedagogic attitude is also necessary today, will be illustrated by means of examples chosen from the schooling and familial domains. Countering the increasing tendency to judge education and teaching in terms of their output and so intensify surveillance and control, is a reminder that education is not doable but rather needs to be accomplished by the subject who is being educated.Key words: education, the politics of education, emancipation, helicopter parents, competence, PISA ; L'émancipation a largement perdu de sa signification en tant que notion normative dans le domaine des sciences de l'éducation. Ce terme continue toutefois d'être utilisé pour décrire la fonction critique des sciences de l'éducation. Comme en témoigne fortement la critique aujourd'hui, l'école et la famille sont en pleine évolution. Les réformes actuelles de l'enseignement en Suisse se distinguent de façon marquante par une tendance dominante à la standardisation et à la normalisation de l'école et des cours. La standardisation ne concerne pas seulement les conditions dans lesquelles ont lieu l'école et les cours, mais aussi les résultats, c'est-à-dire la performance attendue de la part des élèves. Au lieu de se former, les élèves doivent acquérir des compétences, précisées en détails et évaluées à l'aide de procédés psychométriques. Tandis que les processus de formation ciblent l'autonomisation de l'individu au sens de l'organisation de sa personnalité, les compétences se mesurent à l'aune de leur utilité dans les situations quotidiennes. La formation est redéfinie dans ses fonctions et évolue vers un capital humain, ce qui transparait dans les études PISA. Par ailleurs, les écoles et les cours sont désignés de plus en plus souvent par des métaphores technologiques qui laissent penser que l'apprentissage des élèves est la résultante directe de l'enseignement des professeurs. Les fantasmes de faisabilité, qui font la part plus belle à l'influence de la politique de l'enseignement qu'elle n'en a dans les faits, se propagent. Ainsi le monitorage suisse de la formation, projet porté conjointement par la Confédération et les cantons, exige que la recherche sur l'enseignement fournisse des savoirs permettant de mieux piloter le système de formation. Même si des voix critiques s'élèvent sur la scène internationale, l'assimilation entre formation et éducation ne cesse de progresser en suivant la logique des processus de fabrication industrielle en Suisse. L'introduction de normes de formation basées sur les résultats dans le cadre du concordat HarmoS et l'organisation du Lehrplan 21 (plan d'études) en fonction des compétences s'inscrivent dans le contexte d'un changement de cap politique, dont l'objectif est d'attirer l'attention sur les résultats des écoles et des cours. De façon comparable, il se développe dans les familles une mentalité de surveillance et de contrôle. Par souci justifié ou non, des parents dits hélicoptères s'occupent en permanence de leurs enfants, ne leur laissant quasiment aucun espace de liberté pour explorer leurs propres centres d'intérêt en autonomie, sans surveillance. Mus par une « panique de l'éducation » (Bude), les parents croient devoir toujours investir davantage dans leurs enfants pour que leur vie soit couronnée plus tard de succès. Mais cette mentalité du contrôle, dite hélicoptère, empêche les enfants de mener leurs propres expériences au sens strict du terme. Leur formation est également en jeu, car la formation ne peut pas être prise en charge par un tiers, c'est à la personne elle-même de s'y impliquer. « Émancipons-nous », d'un point de vue pédagogique, signifie que nous prenions nos distances avec les exigences de standardisation et de normalisation, telles que l'école et la famille en regorge dernièrement, et que nous renouions avec l'idée de formation qui recèle un potentiel d'émancipation indélébile.Mots clés: formation, politique de formation, émancipation, parents hélicoptères, compétence, PISA ; Riassunto: Il concetto dell'emancipazione ricopre un ruolo via e più minoritario nella nuova scienza dell'educazione. Il concetto di formazione offre tuttavia un'alternativa che consente di preservare il potenziale critico del concetto di emancipazione. Attraverso esempi selezionati del contesto scolastico e familiare, viene mostrato quanto anche oggi sia necessario un atteggiamento pedagogico critico. Di fronte alla crescente tendenza a valutare l'educazione e l'insegnamento in base al loro output e a intensificarne la sorveglianza e il controllo, si ricorda che la formazione non può essere creata, ma deve essere svolta dal soggetto in formazione.Parole chiave: formazione, politica della formazione, emancipazione, genitori elicottero, competenza, PISA ; unknown ; publishedVersion
Einleitung: Weltweit wurde 2007 die gesamte Finanzdienstleistungsbranche durch die Nachricht der Insolvenz des US-Hypothekenfinanzierers New Century Financial Corporation geschockt. Ein Jahr später gelang es nur noch mit massiver finanzieller Hilfe der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika, die beiden größten Hypothekenbanken der USA, Fannie Mae und Freddie Mac, vor der Insolvenz zu bewahren. 'Unzureichende Transparenz und Kontrolle sowie mangelndes Verantwortungsbewusstsein' sind nur einige der Vorwürfe, mit denen sich global agierende Finanzdienstleister, die Regierungen der Industrieländer sowie hochrangige Manager konfrontiert sahen. Das Vertrauen in Finanzdienstleistungsbranche wurde nachhaltig erschüttert, eine globale Finanzmarktkrise war nicht mehr aufzuhalten. Durch die Finanzmarktkrise 2008 entstand schnell eine Interbankenvertrauenskrise, welche nicht nur Folgen für die Finanzdienstleistungsbranche hatte, sondern sich schnell zu einer globalen Krise für die Realwirtschaft ausbreitete. Vor allem der in Deutschland stark vertretene Mittelstand wurde von der Realwirtschaftskrise schwer getroffen. Doch getreu dem Motto 'wir wollen die Krise als Chance nutzen' versuchte sowohl die Finanzdienstleistungsbranche, als auch die Realwirtschaft in Verbindung mit dem deutschen Mittelstand die Krise nicht nur zu überwinden, sondern Strategien zu entwickeln und umzusetzen, sodass eine Krise gleichen Ausmaßes nicht wieder eintreten kann. Doch ist dies überhaupt möglich? Kann man eine Krise mit solch globalen Folgen tatsächlich als Chance nutzen? Ist der Satz, 'wir werden gestärkt aus der Finanzmarktkrise hervorgehen' , in Wahrheit nur ein nicht realisierbarer Wunsch oder besteht wirklich die Möglichkeit aus solch einer Krise einen Gewinn für Unternehmen und sogar für eine gesamte Bevölkerungsgruppe erzielen zu können?Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: Abkürzungsverzeichnis4 Abbildungsverzeichnis5 1.Einleitung6 2.Die Entstehung und der Verlauf der Finanzmarktkrise 20087 2.1Definition 'Finanzmarktkrise'7 2.2Die US-Immobilienkrise8 2.2.1Die Dot.Com-Blase8 2.2.2Die Entstehung der US-Immobilienblase10 2.3Der Ausbruch der Finanzmarktkrise13 2.4Die Finanzmarktkrise 2008 in Deutschland17 3.Der Mittelstand in Deutschland22 3.1Definition 'Mittelstand'22 3.1.1Qualitative Abgrenzung des Mittelstands in Deutschland22 3.1.2Quantitative Abgrenzung des Mittelstands in Deutschland24 3.2Die Bedeutung des Mittelstands für die deutsche Volkswirtschaft27 4.Auswirkungen der Finanzmarktkrise 2008 auf den deutschen Mittelstand31 4.1Auswirkungen der Krise auf die deutsche Konjunkturentwicklung31 4.2Die Entwicklung der Geschäfts-, Umsatz- und Personallage im deutschen Mittelstand seit der Finanzmarktkrise 200833 4.3Die Entwicklung der Finanzmarktkrise 2008 zu einer Krise für den deutschen Mittelstand37 4.3.1Sinkende Exporte37 4.3.2Kreditklemme im deutschen Mittelstand39 4.3.3Wechselkursschwankungen41 4.4Die Firma Märklin - ein mittelständisches Unternehmen in der Krise45 5.Erfolgreiche Strategien zur Bewältigung der Krise47 5.1Staatliche Strategien zur Bewältigung der Krise im Mittelstand47 5.1.1'Beschäftigungssicherung durch Wachstumsstärke (Konjunkturpaket I)'47 5.1.2'Entschlossen in der Krise, stark für den nächsten Aufschwung (Konjunkturpaket II)'49 5.1.3Das Finanzmarktstabilisierungsgesetz53 5.1.4Das Wachstumsbeschleunigungsgesetz (Konjunkturpaket III)54 5.1.5Staatliche Maßnahmen zur Bewältigung der Krise - eine kurze Bilanz56 6.Die Lehren aus der Finanzmarktkrise 2008 für die Zukunft59 6.1Änderungen der ordnungspolitischen Rahmenbedingungen59 6.1.1Revitalisierung der Finanzmärkte - ein 'come back' der Sozialen Marktwirtschaft59 6.1.2Basel III - erhöhte Liquidität als Lehre aus der Krise?62 6.2Neuausrichtung des menschlichen Handelns64 6.2.1Sozialethische Lehren aus der Finanzmarktkrise 200864 6.2.2Auswirkungen und Konsequenzen aus Sicht des Mittelstandes67 7.Fazit70 Literaturverzeichnis72 Internetquellenverzeichnis76 Glossar87Textprobe:Textprobe: Kapitel 4.3.2, Kreditklemme im deutschen Mittelstand: 'Eine Kreditklemme ist eine Geldmarktkrise. Sie tritt ein, wenn eine schlechte Finanzsituation Banken dazu zwingt, die Kreditvergabe zu drosseln oder ganz einzustellen und ist wesentlich schwerwiegender als eine Liquiditätskrise'. Die Kreditklemme im deutschen Mittelstand zur Zeit der Finanzmarktkrise 2008 hat zwei Ursachen. Banken agierten bei der Kreditvergabe aufgrund einer Vertrauenskrise, welche durch negative Erfahrungen mit leichtfertig vergebenen Krediten auf dem US-Hypothekenmarkt sowie der ungewissen Folgen der Krise für die Finanz- und Realwirtschaft verursacht wurde, restriktiv und gewährten sich untereinander keine Kredite mehr. Verstärkt wurde die Vertrauenskrise auf dem Interbankenmarkt durch die Eigenkapitalvorschriften des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht (kurz: Basel II). Diese beinhalten, dass das jeweils vorzuhaltende Eigenkapital der Banken der Bonität des Kreditnehmers angepasst sein muss. Das heißt, Banken müssen für Kreditnehmer mit geringer Bonität mehr Eigenkapital vorhalten, als für Kreditnehmer guter Bonität. Die dadurch entstehenden Kosten werden durch eine Anpassung der Kreditzinsen in Form von Risikoaufschlägen an die Kunden weitergegeben. Die teilweise hohen Verluste der Banken aufgrund getätigter Investitionen in 'faule' US-Immobilienpapiere kombiniert mit den strikten Regelungen von Basel II führten dazu, dass weniger Bankengelder für Kredite der Realwirtschaft zur Verfügung standen. Aufgrund der Krise verschlechterte sich bei vielen mittelständischen Unternehmen deren Rating. Durch die Regelungen von Basel II stiegen dadurch die Kreditnebenkosten für kreditnehmende mittelständische Betriebe stark an. Resultierend aus der schlechten Auftragslage sowie aus den für viele KMU nicht weiter tragbaren Kreditnebenkosten konnte der Mittelstand generell weniger Kredite in Anspruch nehmen. Die rückläufige Vergabe von Krediten hatte direkte Auswirkungen auf die Realwirtschaft, denn je weniger Kredite vergeben werden, desto weniger Investitionen werden getätigt, und desto eher werden Expansionspläne oder Mitarbeiteraufstockungen verworfen und desto negativer werden häufig auch die Gewinn- und Beschäftigungsquoten. Dadurch ergibt sich eine steigende Zahl von Insolvenzen im Mittelstand und die Bonitäten der KMU verschlechterten sich weiter. Ein Kreislauf war geschaffen, bei dem zunehmend Banken und mittelständische Betriebe massiv in Zahlungsschwierigkeiten gerieten, was so auch die Kreditklemme weiter verschärfte. Da der Mittelstand besonders abhängig von der klassischen Finanzierung durch Bankkredite ist, wurde er von diesem 'Teufelskreis' überwiegend getroffen. Kapital, welches in der Finanzmarktkrise 2008 notwendig gewesen wäre, konnte den kleinen und mittleren Unternehmen im Verlaufe der Krise nicht weiter zur Verfügung gestellt werden. Zwar haben viele mittelständische Unternehmen aus der Dot.Com-Krise gelernt und ihre Eigenkapitalrücklagen stetig gesteigert, doch durch die enormen Absatzrückgänge als Folge der Finanzmarktkrise 2008 waren auch diese Risikopuffer schnell aufgebraucht. So ergab eine im April 2009 durchgeführte Studie der WGZ-Bank, dass die Zahl der Unternehmen, die über eine Eigenkapitaldeckung von über 20 Prozent verfügen, stark rückläufig ist. Des Weiteren ging aus einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Grant Thorten hervor, dass bereits Anfang 2009 circa zwei Drittel aller deutschen mittelständischen Unternehmen darüber klagten, sie hätten selbst bei der Aufnahme gewöhnlicher Kredite nachhaltig Schwierigkeiten. 4.3.3, Wechselkursschwankungen: Bei dem Begriff 'Wechselkurs' ist zwischen nominalem und realem Wechselkurs zu unterscheiden. 'Während der nominale Wechselkurs das Austauschverhältnis von zwei Währungen beschreibt, definiert der reale Wechselkurs das Austauschverhältnis von Gütern'. Der nominale Wechselkurs ist somit der Preis einer Währung, der in einer anderen Währung bezahlt werden muss. Im folgenden Abschnitt ist der Begriff 'Wechselkurs' immer als nominaler Wechselkurs zu verstehen. Die Basis von flexiblen Wechselkursen ist das sogenannte 'Floating'. Dies bedeutet, dass 'der Wechselkurs einer Währung zu anderen Währungen nicht durch staatliche Preisfestsetzungen fixiert ist. Der Preis wird durch die Angebots- und Nachfragebedingungen am Devisenmarkt gebildet und unterliegt den entsprechenden Schwankungen (auch flexible Wechselkurse genannt)'. Hierbei muss zwischen dem sogenannten 'sauberen' und dem 'schmutzigen Floating' unterschieden werden. 'Sauberes Floating' bedeutet, dass die Nationalbanken nicht auf den Devisenmärkten eingreifen und somit den Mechanismus von Angebot und Nachfrage nicht beeinflussen. Beim 'schmutzigen Floating' hingegen wirken die Notenbanken aktiv auf die Devisenmärkte ein, indem fremde Währungen ge- oder verkauft werden. Die Europäische Zentralbank zeigte bereits mehrfach Anzeichen für 'schmutziges Floating'. So intervenierte sie in mehreren Fällen am Devisenmarkt, um den Euro vor dem US-Dollar zu schützen. Es wurde somit auf den Verlauf der Schwankungen zwischen zwei Währungen Einfluss genommen. Schwankungen innerhalb der Währungen können sowohl zu Wechselkursgewinnen als auch Wechselkursverlusten führen. Beträgt beispielsweise zu einem beliebigen Zeit¬punkt X1 der Wechselkurs zwischen Euro und US-Dollar 1,600 und die Kreditsumme 160 US-$, so hätte es positive Auswirkungen für den Kreditnehmer, wenn im Zeitpunkt X2 der Wechselkurs 1,700 beträgt. Die Rückführung des in Höhe von 160 US-$ aufgenommen Kredites würde nur noch 94,12 € kosten. Würde der Wechselkurs im Zeitpunkt X2 jedoch nur noch 1,500 betragen, so hätte dies negative Auswirkungen auf den aufgenommenen Kredit, da für die gesamte Rückführung des Kredites 106,67 € notwendig wären. Steigende Wechselkurse sind somit von Vorteil für Unternehmen. Entgegen der Wirkung der Kreditklemme, die hauptsächlich national agierende Unternehmen beeinflusste, betrifft der Effekt der Wechselkurse hauptsächlich international agierende mittelständische Unternehmen, die in den 'Nicht-Euro-Raum' exportieren. Insgesamt betrug die Zahl der Exporte zwischen deutschen Unternehmen mit Unternehmen, die nicht der europäischen Währungsunion angehören, im Jahr 2009 38 Prozent. Eine Tatsache, die verdeutlicht, dass Wechselkursverluste große Verluste für KMU nach sich ziehen können.