In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 4018-4027
"Bildung ist in der international vergleichenden Forschung zu Sozialstruktur und Ungleichheit eine der wichtigen sozio-demographischen Variablen. Wenn man die Effekte des Bildungssystems über mehrere Länder vergleichen will, sind Kenntnisse der strukturellen Ähnlichkeiten und/ oder der funktionalen Äquivalenzen von Bildung notwendig. Dieser Vortrag veranschaulicht den Weg von den Bildungskonzepten zu nationalen Strukturen und zu einem harmonisierten Kategoriensystem, das es erlaubt, Bildung international zu vergleichen. Hier diskutieren die Verfasser die häufig für den Vergleich herangezogenen Variablen 'years of schooling' und ISCED97 (International Standard Classification of Education). ISCED97 wird im European Social Survey angewandt, eine europäisch vergleichende Umfrage, die für die international vergleichende Forschung immer populärer wird. Die Verfasser schlagen jedoch eine neue Matrix vor, die Allgemeinbildungabschlüsse und Ebenen von Ausbildungsabschlüssen kreuzklassifiziert und diese am möglich zu erwerbenden mittleren Berufsprestige, das in einer Gesellschaft mit zu erwerben ist, ausrichtet. Sie argumentieren, dass diese eine Klassifikation von Bildung als Einstieg zum Arbeitsmarkt mit einer am beruflichen Prestige ausgerichteten Perspektive den besten Vergleich ermöglicht." (Autorenreferat)
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 4006-4017
"In den letzten Jahren haben international vergleichende empirische Studien an Bedeutung gewonnen. Hier diskutieren die Verfasser die Stärken und Schwächen der Einkommensabfrage in Umfragen mit Hilfe eines über die teilnehmenden Länder harmonisierten Fragebogens. Sie zeigen den Einfluss von nationalen Besonderheiten der Sozialordnung, der Wirtschaftsordnung und der nationalen Steuergesetzgebungen auf das Antwortverhalten des Befragten und die Einkommensmessung. Der European Social Survey misst das gesamte Nettohaushaltseinkommen mit einem einfachen Umfrageinstrument. Sie vergleichen die Resultate dieser Umfrage mit der Einkommensmessung des European Community Household Panels, das ein umfangreiches und detailliertes Feldinstrument benutzt. Zur Erhebung international vergleichender Umfragedaten über das Nettohaushaltseinkommen schlagen sie ein Instrument vor, das die nationalen Besonderheiten in den jeweiligen Einkommensstrukturen und den nationalen Gewohnheiten berücksichtigt und so vergleichende Daten der Sozialforschung bereitstellt." (Autorenreferat)
Der Einfluss Internationaler Organisationen reicht angesichts der Herausforderung, für globale Probleme Lösungen zu finden, mittlerweile so weit, dass sich die Frage nach den in ihnen vorhandenen Machtbegrenzungsmechanismen stellt. Doch wie kann die Macht Internationaler Organisationen kontrolliert werden, wenn das aus dem nationalen Verfassungsrecht bekannte Gewaltenteilungsprinzip nicht auf die internationale Ebene übertragen werden kann? Die Arbeit analysiert die dazu innerhalb der Vereinten Nationen (UNO) und der Welthandelsorganisation (WTO) existierenden formalisierten Mechanismen anhand ihrer Gründungsverträge. Dabei werden drei Kategorien von Machtbegrenzungsmechanismen identifiziert: Kompetenzzuweisungen und -abgrenzungen, organinterne Mechanismen und schließlich Interaktion zwischen den Organen. Die in der Praxis bedeutsamsten Mechanismen stellen zum einen das Vetorecht im UN-Sicherheitsrat sowie der negative Konsens im Streitbeilegungsgremium der WTO dar, die zur Gruppe der organinternen Mechanismen gehören. Zum anderen besteht in der Kontrolle der Streitbeilegungs-Panel der WTO durch den Appellate Body eine wichtige Machtbegrenzung durch Interaktion. Die Untersuchung dokumentiert das paradoxe Phänomen, dass die Mechanismen zur Begrenzung der Macht in vielen Fällen auch eine machtsteigernde Wirkung haben, indem sie die Effizienz, Akzeptanz und Legitimation der Organisation erhöhen. Die Verfasserin erklärt dies damit, dass das Augenmerk der Gründungsstaaten in der Entstehungsphase auf dem Funktionieren der Organisation als Gegengewicht zu ihren jeweiligen Mitgliedsstaaten lag. Dass Internationale Organisationen in der Zwischenzeit so stark an Einfluss gewonnen haben, dass ihre Macht nunmehr begrenzt werden sollte, ist eine neue Entwicklung, die jedoch in Zukunft deutlich an Bedeutung gewinnen wird. ; In light of the challenge to find answers to global problems, the influence of international organizations nowadays goes so far that the question of existing checks and balances within these organizations arises. But how can power be controlled when the principle of separation of powers originating from national constitutional law cannot be transferred to the international stage? The purpose of this thesis is to analyze existing formalized internal mechanisms within the United Nations and the World Trade Organization on the basis of their founding treaties. The author identifies three categories of checks and balances: allowing and limiting competencies, mechanisms within the organs and finally interactions between the organs. In practice, the most important mechanisms of these organizations are on the one hand the power of veto within the UN Security Council and the negative consensus within the WTO dispute settlement body, which belong to the category of mechanisms within the organs. In addition, the control of the WTO dispute settlement panels by the Appellate Body is an important form of checks and balances through interaction. The analysis shows the paradoxical phenomenon, that checks and balances in many cases have the effect of increasing power by augmenting the efficiency, acceptance and legitimacy of the organization. The author explains this by reference to the intentions of the founding states during the developing phase to strengthen these organizations as a counterbalance to their respective member states. It is a new development that international organizations have now increased their influence so much that their power should be limited, but this will become significantly more important in the future.
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 2448-2459
"Wohl alle europäischen Gesellschaften sind während der vergangenen Jahrzehnte fundamentalen Veränderungen ausgesetzt gewesen, die mutmaßlich in nahezu sämtlichen Sphären des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens zu Anpassungsprozessen geführt haben. Konzentriert man sich auf den Arbeitsmarkt als vielleicht die wichtigste Institution in modernen Gesellschaften, so hat dieser Wandel zu erhöhten Flexibilitätsanforderungen sowohl an Unternehmen als auch an Beschäftigte geführt. Wie einzelne Arbeitgeber und Arbeitnehmer auf Veränderungen auf der Makroebene reagieren, wird auch durch die institutionellen und kulturellen Rahmenbedingungen (Kontextfaktoren) beeinflusst, in die die individuellen Akteure eingebettet sind. Aufgrund unterschiedlicher, historisch gewachsener Typen von Kontextfaktoren ('Regime') ist zu erwarten, dass die Akteure in den verschiedenen europäischen Ländern unterschiedlich auf die neuen Flexibilitätsherausforderungen reagieren. In diesem Zusammenhang ist die Frage von besonderem Interesse, wie Arbeitnehmer in unterschiedlichen Ländern die Sicherheit ihres Beschäftigungsverhältnisses wahrnehmen. Unbestreitbar werden hierbei Kontextfaktoren (z.B. das Ausmaß des institutionalisierten Kündigungsschutzes, Wirtschaftswachstum) ebenso wie individuelle Determinanten (Qualifikation, Alter, Geschlecht, Erwerbsverlauf, etc.) die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes entscheidend beeinflussen. In diesem Zusammenhang gibt der Beitrag auf Basis einer quantitativen Analyse der Daten des 'European Social Survey' (ESS) 2004/2005 Antworten auf folgende Fragen: 1. Inwiefern gibt es überhaupt beobachtbare Länderunterschiede hinsichtlich des Ausmaßes der subjektiven Beschäftigungssicherheit in Europa? 2. Wie lassen sich mutmaßliche Unterschiede erklären? Sind sie auf die unterschiedlichen Sozialstrukturen innerhalb der Länder zurückzuführen? Welche Rolle spielen institutionelle und ökonomische Kontextfaktoren? Gibt es darüber hinaus Hinweise auf kulturelle Unterschiede?" (Autorenreferat)
Im Dezember 2008 stehen wichtige Schritte der internationalen Klimapolitik bevor, die einerseits die Gestaltung der Klimaschutzmaßnahmen in Europa und andererseits ein Folgeabkommen des Kyoto-Protokolls nach 2012 betreffen. Der Beitrag gibt einen Überblick über den gegenwärtigen Stand der internationalen Klimapolitik.
In den letzten Jahren wird verstärkt die Einbindung der Nachfrageseite in die Forschungspolitik gefordert. Danach soll der Staat stärker als Nachfrager neuer Technologien auftreten. Allerdings wirft eine simple Nachfrage schaffende Politik viele Fragen auf. Es droht zum einen die Gefahr, dass vor allem diejenigen Technologien nachfrageseitig gefördert werden, die schon Forschungsförderung erhalten haben, allein um die Erfolgsquote der Forschungsförderung zu erhöhen. Zum anderen ist zu fragen, ob dem Staat die Aufgabe zufallen soll, das für die gesamte Gesellschaft beste Technologiedesign auszuwählen anstatt das dem Wettbewerb im Markt zu überlassen. Es ist vor allem zu klären ob der Staat nicht nur den lokalen sondern auch den internationalen Erfolg lokaler Technologien fördern kann oder nicht etwa konterkariert. In diesem Beitrag wird argumentiert, dass eine simple Version einer nachfrageorientierten Forschungspolitik zu sehr an einer veralteten Vorstellung des technischen Fortschritts hängt. Eine moderne Technologiepolitik hat den Trend hin zur Öffnung der des Innovationsgeschehens in Großunternehmen und der zu beobachtenden "Demokratisierung" von Innovation ernst zu nehmen. Die zukünftige Rolle des Staates sollte nicht darin zu sehen sein, als früher Nachfrager neuer Technologien aufzutreten, sondern die Partizipation breiter Anwenderschichten an der Technologieentwicklung zu ermöglichen und zu unterstützen. Das Lead- Lag-Modell international erfolgreicher Innovationen zeigt zudem Ansatzpunkte auf, die Rolle der lokalen Marktnachfrage bei der internationalen Durchsetzung von heimischen Innovationen zu stärken ohne selbst als Nachfrager auftreten zu müssen. ; Research and Technology policy has been under scrutiny to produce commercially successful innovations. It has been suggested that governments should support this goal by inducing the adoption of new technologies with demand side policies such as public procurement. However, there are several problems associated with a simple demand sided policy. First of all it is prone to be used predominantly for the same technologies that have received considerable public research funds in order increase the success rate of supply side policies. Secondly, if the trend is set towards an opening- up of the innovation process in large corporations towards society, sometimes called innovation "democratization", the role of the government should be to facilitate the participation of broad strata of the society instead of selecting the dominant technology designs. Thirdly, the international success of a domestic technology might be inhibited by domestic demand-side policies. The lead-lag model offers an alternative perspective on demand-side policies that largely take the factors into consideration that render a domestically successful technological design an international commercial success. The role of the public institutions is to strengthen the nation-specific attributes of a country that increases the ability of a country market to lead, so that there are incentives at place for other countries to follow and adopt the same technological designs.
Die Regionen innerhalb eines Landes standen schon immer im Wettbewerb um Unternehmensansiedlungen. Im Zuge der Globalisierung hat die internationale Dimension der Standortentscheidungen in den letzten Jahren jedoch erheblich zugenommen. Im Rahmen der Untersuchung im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) wurde der Frage nachgegangen, ob und inwieweit der Standort Ostdeutschland für Investoren international attraktiv ist. Die Position Ostdeutschlands, d. h. der fünf neuen Länder inkl. Berlins, im internationalen Standortwettbewerb wurde durch einen länderübergreifenden Vergleich der für Unternehmensansiedlungen als signifikant ermittelten Standortfaktoren vorgenommen. - Eine abschließende Stärken-Schwächen-Analyse des Investitionsstandorts Ostdeutschland bildete die Grundlage für Handlungsempfehlungen an politische Entscheidungsträger zur Verbesserung der Investitionsbedingungen am Standort Ostdeutschland. Ansatzpunkte hierfür finden sich vor allem in den Bereichen Bildung und Forschung, damit sich die neuen Bundesländer im Standortwettbewerb um die Ansiedlung wissensintensiver und innovationsorientierter Unternehmen behaupten können.
This paper explores the institutional changes of international tax governance in response to growing politicization and contestation of international direct tax issues. I show that politicization – which is a very recent phenomenon in international taxation – results from a governance gap. The traditional setup of international tax cooperation has an unintended consequence in the form of harmful tax competition. In reaction to this problem, civil society groups have begun to question the effectiveness and fairness of the minimal international tax order, lobbying national governments and international organizations for more effective international regulation of tax issues. Thus, in contrast to existing hypotheses, societal politicization does not result from the increasing scope and authority of international institutions, but rather from the lack thereof. However, civil society demands have so far not led to institutional changes in international taxation. Instead, we can only observe indirect and incremental change, which falls short of what would ultimately be needed to address harmful tax competition effectively. ; Dieses Papier untersucht den institutionellen Wandel des internationalen Steuerregimes in Reaktion auf eine zunehmende Politisierung internationaler Steuerangelegenheiten. Gesellschaftliche Politisierung, die im Bereich der internationalen Besteuerung ein sehr junges Phänomen ist, hat ihre Ursache in einer Governancelücke. Das traditionelle institutionelle Arrangement zur Vermeidung von internationaler Doppelbesteuerung hat nicht-intendierte Nebenfolgen in der Form von schädlichem und unfairem Steuerwettbewerb. Als Reaktion auf dieses Problem haben zivilgesellschaftliche Akteure den Mangel an Effektivität und Fairness skandalisiert. Sie versuchen nationale Regierungen und internationale Organisationen zu mehr internationaler Regulierung des Steuerwettbewerbs anzutreiben. Anders als in Teilen der Literatur angenommen wird, ist die gesellschaftliche Politisierung nicht das Resultat eines Zuwachses an politischem Einfluss von nicht ausreichend legitimierten internationalen Institutionen, sondern sie thematisiert im Gegenteil den Mangel an effektiven internationalen Institutionen. Die zivilgesellschaftlichen Forderungen haben bisher nicht zu institutionellen Reformen geführt. Stattdessen lässt sich lediglich indirekter und inkrementeller Wandel beobachten, der nicht ausreichend ist, um das Problem schädlichen Steuerwettbewerbs zu lösen.
Seit Ende der 1990er Jahre steht die Weiterentwicklung von Fürsorgesystemsysteme als letztem Netz nationaler Sicherungssysteme zu einer 'aktivierenden' Grundsicherung auf der Reformagenda in vielen Ländern. Die gemeinsame Zielsetzung von Hilfereformen ist es, die soziale Treffsicherheit von Transfers durch die nachhaltige Verringerung der Armut mittels Reintegration ins Erwerbsleben zu erhöhen. Dies bedeutet, dass Grundsicherungssysteme sowohl armutsfest als auch beschäftigungsfreundlich ausgestaltet werden müssen. Mit Hartz IV wurde in Deutschland - im Vergleich zu andern Ländern - relativ spät aber umfassend reformiert. Im internationalen Vergleich ist die SGB II-Reform insofern singulär, als dass mit der Einführung der 'Grundsicherung für Arbeitssuchende' nicht nur der von bedürftigkeitsgeprüften Transferleistungen betroffene Personenkreis erheblich ausgeweitet wurde, sondern auch ein 'Systemwechsel' in Richtung angelsächsisches Sozialmodell verbunden ist. Stärker als in andern Ländern ist mit der Schaffung eines einheitlichen Systems bedürftigkeitsgeprüfter und steuerfinanzierter Grundsicherungsleistungen auch die Erwartung verbunden, einen nachhaltigen Abbau von (Langzeit-)Arbeitslosigkeit zu erreichen. Gemeinsamkeiten mit Reformen in anderen Ländern können aber sowohl hinsichtlich der Umsetzung von Aktivierungsstrategien (Fördern und Fordern) als auch in Bezug auf eine Neuordnung der Organisationsstrukturen in 'Last-resort'-Systemen beobachtet werden. In allen Vergleichsländern ist eine stärkere Verknüpfung von Fürsorgeleistungen mit dem Beschäftigungssystem auch mit einer Neuordnung von finanziellen und organisatorischen Zuständigkeiten und Veränderungen in den Betreuungsstrukturen verbunden. Wie im SGB II wurden auch in den USA, Großbritannien, den Niederlanden, Dänemark und Schweden die Gewährung von Hilfeleistungen stärker an die Aufnahme einer Erwerbsarbeit geknüpft. Zu diesem Zweck wurden finanzielle Arbeitsanreize und aktive Eingliederungshilfen ausgebaut, Zumutbarkeits- und Sanktionskriterien verschärft und verpflichtende Maßnahmen für Hilfebezieher eingeführt. Durch den Ländervergleich soll geklärt werden, - wie Hilfesysteme ausgestaltet werden müssen, damit sie gleichzeitig armutsfest und beschäftigungsfreundlich sind, - welche Aktivierungsstrategien ('Fördern und Fordern', Workfare, Work First) dazu beitragen, die Integration von erwerbsfähigen Hilfebedürftigen in den Arbeitsmarkt zu befördern?
Beitrag auf der Tagung der IGG in Tutzing vom 22. bis 26. September 1997 "Historisch-politisches Bewußtsein in einer globalisierten Gesellschaft. Von der Lokalgeschichte zur Weltgeschichte"
Am 1. Januar 2007 trat in Deutschland das Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz in Kraft. Eines der Ziele dieser Neuausrichtung der Familienpolitik ist die Erhöhung der Geburtenzahl. Um die potenzielle Wirkung des Gesetzes auf die Fertilität abzuschätzen, lohnt sich der Blick auf andere westeuropäische Länder mit ähnlichen familienpolitischen Modellen. Wie wirken familienpolitische Maßnahmen in diesen Ländern, und welche Schlüsse lassen sich daraus für die Wirkungen des deutschen Elterngeld- und Elternzeitmodells ziehen?
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 4446-4457
"Gesundheitssysteme stehen heute unter einem erheblichen Anpassungsdruck. Private Selbst- und Zuzahlungen der Patientinnen und Patienten erhalten einen immer höheren Stellenwert und die Abfolge von (Struktur-)Reformen beschleunigt sich. Für die Bürgerinnen und Bürger wird es dadurch zunehmend schwieriger, sich an den hoch komplexen Gesundheitssystemen zu orientieren. Langfristig kann ein solcher Prozess einen Vertrauensverlust in die Institution der Gesundheitsversorgung zur Folge haben. Anhand eines Vergleichs von 15 EU-Ländern wird diskutiert, welche institutionellen Kontexte einen besonders guten Schutz vor einem Abfall des Vertrauens bieten können und welche Bedingungen bei Gesundheitsreformen besonders zu beachten sind." (Autorenreferat)
In: Die Rückkehr der deutschen Geschichtswissenschaft in die "Ökumene der Historiker". Ein wissenschaftsgeschichtlicher Ansatz. [ ... die am 5./6.Juli 2007 veranstaltete Tagung und der daraus resultierende vorliegende Sammelband...]., S. 115-131
Einige wichtige Indikatoren deuten darauf hin, dass der Innovationsstandort Deutschland im Bereich der forschungs- und wissensintensiven Branchen seine derzeitige technologische Wettbewerbsposition im Vergleich zu wichtigen Konkurrenzländern nicht dauerhaft halten kann. Welche Schwächen sind entlang der gesamten Wertschöpfungskette erkennbar? Welche Maßnahmen zum Gegensteuern sollten ergriffen werden?
Am 14. Juli reichte Luis Moreno Ocampo, der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH), vor dem Gericht ein Ersuchen um Ausstellung eines Haftbefehls gegen den Präsidenten des Sudan, Umar Hassan al Bashir, ein. Ocampo wirft al Bashir Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen in der sudanesischen Konfliktregion Darfur vor. Zum ersten Mal in der Geschichte des IStGH gründet sich ein solches Ersuchen auf dem Tatbestand des Völkermords, und zum ersten Mal wird ein amtierender Staatschef ins Visier genommen. Während Menschenrechtsgruppen den Schritt als Meilenstein auf dem Weg der Durchsetzung der Menschenrechte feiern, sorgen sich andere, einschließlich des Generalsekretärs der Vereinten Nationen Ban Ki Moon, um die Auswirkungen des Verfahrens auf den Frieden im Sudan