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Wegen des innerhalb der NATO geltenden Konsensprinzips gibt es für den Afghanistan-Einsatz keine multinationale Strategie, die sowohl den Zweck und das Ziel des militärischen Engagements als auch den Weg, über den dieses Ziel erreicht werden könnte, ausreichend definieren würde. Das gleiche Manko kennzeichnet die nationale Ebene. Hier ist es das Ressortprinzip, dem die Bundesregierung unterworfen ist, welches eine einheitliche Konzeption verhindert.

Diese Studie zeigt, dass von Seiten des Militärs das Fehlen einer klaren politischen Strategie für Afghanistan nicht kompensiert werden kann. Vielmehr führt dieses Defizit im Fall der ISAF dazu, dass strategische Entscheidungen innerhalb der NATO-Kommandostrukturen immer weiter nach unten delegiert werden. Somit sieht sich dann die niedrigste operative Ebene mit dem Problem konfrontiert, Operationen ohne ein konkretes übergeordnetes Ziel führen zu müssen. Es sind daher letztlich vor allem die Aktionen der gegnerischen Seite, die Rahmenbedingungen des Einsatzlands, tradierte Prämissen und die Interessen der beteiligten internationalen und afghanischen Akteure, die die – überwiegend reaktiven – militärischen Operationen der ISAF veranlassen und konditionieren. Am Beispiel der »lokalen Sicherheitskräfte« wird sichtbar, dass es die militärischen Führer vor Ort sind, die wegen der Abwesenheit einer übergreifenden Strategie notgedrungen eigene lokale Strategien entwerfen müssen. Diese Lösung mündet jedoch oft darin, dass widerstreitende Lager von Machthabern gestärkt werden, die ihre Milizen als »Sicherheitskräfte« legalisieren. Keine Abhilfe schaffen hier allgemeine Militärdoktrinen wie die der Counterinsurgency, da sie bloß eine enorme Bandbreite an Handlungsweisen aufzeigen, deren Auswahl ohne politische Weisung nicht möglich ist. (Autorenreferat)

Security force assistance (SFA) is a central pillar of the counterinsurgency campaign being waged by U.S. and coalition forces in Afghanistan. The outcome of the campaign hinges, in large measure, on the effectiveness of the assistance given to the Afghan National Army, Afghan National Police, and other security forces, assistance that the International Security Force must provide while fighting the insurgents. Yet senior U.S. military and civilian officials have posed many questions about the effectiveness of SFA in Afghanistan, and no empirically rigorous assessments exist to help answer these questions. This monograph analyzes SFA efforts in Afghanistan over time and documents U.S. and international approaches to building the Afghan National Security Forces from 2001 to 2009. Finally, it provides observations and recommendations that emerged from extensive fieldwork in Afghanistan in 2009 and their implications for the U.S Army

"Wegen des innerhalb der NATO geltenden Konsensprinzips gibt es für den Afghanistan-Einsatz keine multinationale Strategie, die sowohl den Zweck und das Ziel des militärischen Engagements als auch den Weg, über den dieses Ziel erreicht werden könnte, ausreichend definieren würde. Das gleiche Manko kennzeichnet die nationale Ebene. Hier ist es das Ressortprinzip, dem die Bundesregierung unterworfen ist, welches eine einheitliche Konzeption verhindert. Diese Studie zeigt, dass von Seiten des Militärs das Fehlen einer klaren politischen Strategie für Afghanistan nicht kompensiert werden kann. Vielmehr führt dieses Defizit im Fall der ISAF dazu, dass strategische Entscheidungen innerhalb der NATO-Kommandostrukturen immer weiter nach unten delegiert werden. Somit sieht sich dann die niedrigste operative Ebene mit dem Problem konfrontiert, Operationen ohne ein konkretes übergeordnetes Ziel führen zu müssen. Es sind daher letztlich vor allem die Aktionen der gegnerischen Seite, die Rahmenbedingungen des Einsatzlands, tradierte Prämissen und die Interessen der beteiligten internationalen und afghanischen Akteure, die die – überwiegend reaktiven – militärischen Operationen der ISAF veranlassen und konditionieren. Am Beispiel der 'lokalen Sicherheitskräfte' wird sichtbar, dass es die militärischen Führer vor Ort sind, die wegen der Abwesenheit einer übergreifenden Strategie notgedrungen eigene lokale Strategien entwerfen müssen. Diese Lösung mündet jedoch oft darin, dass widerstreitende Lager von Machthabern gestärkt werden, die ihre Milizen als 'Sicherheitskräfte' legalisieren. Keine Abhilfe schaffen hier allgemeine Militärdoktrinen wie die der Counterinsurgency, da sie bloß eine enorme Bandbreite an Handlungsweisen aufzeigen, deren Auswahl ohne politische Weisung nicht möglich ist." (Autorenreferat)

The August 2008 war between Russia and Georgia has shown that building a more productive relationship with Russia will be impossible without closer coordination between America and Europe. The war also demonstrated that the US commitment to Europe is still a critical component of European security and cohesion. As the Allies embark on the search for a reinvigorated Russia policy, they will have to rethink the premises of earlier policies. They will also have to confront head-on the differences between the way much of Europe views Russia and how it is perceived in Washington. If they cannot resolve these differences, or at least agree to disagree on some issues, it will be difficult to craft an effective and unified Western policy. Moreover, they will also have to respond with care to the mixed signals emanating from Moscow. (Survival / SWP)

Enthält auch: Antrag der Bundesregierung - 4 S

This article analyzes the Government of Canada's decision to lobby the North Atlantic Treaty Organization (NATO) to lead the International Security Assistance Force (ISAF) in Afghanistan in 2003. Although studies have been conducted on Canada's choice to deploy to Kandahar province, the decision to lobby NATO, and the diplomatic efforts that resulted, have been given little attention. In addition, Ottawa's decision to propose joint leadership of the mission with Germany in 2003 warrants further study. This article considers three key motivations evident in the Canadian government's thinking—first, its view of deployment to Afghanistan as an alternative to deployment to Iraq; second, its interest in developing relations with Germany; and finally, its more general motivation to return to the conflict.