Der Text behandelt die Frage, inwiefern Menschenrechtsbildung und Minderheitenrechte gelehrt werden können um Menschen in die Lage zu versetzen für Gleichheit und Gerechtigkeit zwischen Mehrheiten und Minderheitengruppen aktiv und gleichberechtigt einzutreten. Menschenrechtsbildung ist in erster Linie die Befähigung jedes Einzelnen seine Menschenrechte zu kennen und sich für diese sowie die Menschenrechte Anderer einzusetzen. Dazu gehören soziale, wirtschaftliche und kulturelle Menschenrechte ebenso wie politische und zivile, die jedem Menschen zustehen, gleich ob jemand zu einer Minderheitengruppe gehört oder nicht. Um jedoch Gleichheit zwischen den Gruppen zu erreichen müssen zunächst auch die Bedürfnisse der Minderheiten herausgearbeitet werden, um mittels des Bildungssystems diese offen anzugehen. Es gilt, deutlich zu machen, dass von der Einhaltung der Menschenrechte sowohl Minderheiten als auch Mehrheiten in einer Gesellschaft profitieren.The questions to be asked when referring to human rights and human rights education (HRE) for minorities are - how to use HRE to: 1)minorities to become active participants in societal decision making processes and 2) achieve equality and justice between majority and minority groups in any given society? In this paper I will discuss human rights education as an empowering tool - helping individuals to become aware of human rights and empowering them not only to claim their own basic human rights but also to advocate for the rights of others. It is this empowerment and action combined that helps to bring about equality and justice for all. For minorities and other groups and individuals in society, this means being knowledgeable about each others' political, civil, economic and cultural rights, customs and history so that there is respect for, and recognition of, difference. To achieve this, it is important to identify the problems faced by minorities and the needs of these groups and to endeavour to overcome short-comings in education systems so that diversity in society ...
The idea of a distinctly 'liberal' form of multiculturalism has emerged in the theory and practice of Western democracies and the international community has become actively engaged in its global dissemination via international norms and organizations. This thesis investigates the internationalization of minority rights, by exploring state-minority relations in Cambodia, in light of Will Kymlicka's theory of multicultural citizenship. Based on extensive empirical research, the analysis explores the situation and aspirations of Cambodia's ethnic Vietnamese, highland peoples, Muslim Cham, ethnic Chinese and Lao and the relationships between these groups and the state. All Cambodian regimes since independence have defined citizenship with reference to the ethnicity of the Khmer majority and have - often violently - enforced this conception through the assimilation of highland peoples and the Cham and the exclusion of ethnic Vietnamese and Chinese. Cambodia's current constitution, too, defines citizenship ethnically. State-sponsored Khmerization systematically privileges members of the majority culture and marginalizes minority members politically, economically and socially. The thesis investigates various international initiatives aimed at promoting application of minority rights norms in Cambodia. It demonstrates that these initiatives have largely failed to accomplish a greater degree of compliance with international norms in practice. This failure can be explained by a number of factors, among them Cambodia's neo-patrimonial political system, the geo-political fears of a 'minoritized' Khmer majority, the absence of effective regional security institutions, the lack of minority access to political decision-making, the significant differences between international and Cambodian conceptions of modern statehood and citizenship and the emergence of China as Cambodia's most important bilateral donor and investor. Based on this analysis, the dissertation develops recommendations for a sequenced approach to minority rights promotion, with pragmatic, less ambitious shorter-term measures that work progressively towards achievement of international norms in the longer-term. ; In der politischen Theorie und Praxis liberaler Demokratien hat sich die Idee eines explizit liberalen Multikulturalismus etabliert. Die internationale Gemeinschaft verbreitet diese Idee weltweit durch Völkerrechtsnormen und internationale Organisationen. Auf der Grundlage umfangreicher Feldforschung untersucht die vorliegende Dissertation die Internationalisierung von Minderheitenrechten am Beispiel Kambodschas. Dazu werden die Situation und Aspirationen von Kambodschas ethnischen Vietnamesen, Bergvölkern, islamischen Cham, ethnischen Chinesen und Laoten und das Verhältnis zwischen diesen Gruppen und dem Staat analysiert. Alle kambodschanischen Regimes seit der Unabhängigkeit haben Staatsbürgerschaft über die Ethnizität der Khmer Mehrheit definiert und diese Konzeption durch den Versuch der Assimilation der Bergvölker und Cham und den Ausschluss ethnischer Vietnamesen und Chinesen aktiv und oft gewaltsam zu verwirklichen versucht. Auch die aktuelle Verfassung definiert Mitgliedschaft im Gemeinwesen ethnisch. Das Streben des Staates nach der kulturellen 'Khmerisation' der Bevölkerung privilegiert Mehrheitsmitglieder und marginalisiert Mitglieder kultureller Minderheiten politisch, wirtschaftlich und sozial. Trotz vielfältiger Initiativen ist die internationale Gemeinschaft daran gescheitert, in Kambodscha die Anwendung internationaler Minderheitenrechte zu erreichen. Die Analyse erklärt dieses Scheitern mit einer Reihe von Faktoren, darunter Kambodschas neo-patrimonialem Regierungssystem, den geo-politischen Ängsten einer 'minoritisierten' Khmer Mehrheit, dem Fehlen effektiver regionaler Sicherheitsinstitutionen, dem fehlenden Zugang von Minderheiten zu politischen Entscheidungsprozessen, den erheblichen Unterschieden zwischen internationalen und kambodschanischen Konzeptionen von moderner Staatlichkeit und Staatsbürgerschaft sowie der zunehmenden Bedeutung Chinas als Kambodschas wichtigstem bilateraler Geber und Investor. Auf der Grundlage dieser Analyse entwickelt die Arbeit Empfehlungen, wie die internationale Gemeinschaft mit einem sequenzierten Ansatz die schrittweise Annäherung an internationale Normen und deren langfristige Einhaltung erreichen kann.
MeddaWindischerIn international law, minority rights instruments have been traditionally conceived for, and applied to, old minority groups with the exclusion of new minority groups originating from migration. This blog argues that the extension of the scope of application of legal instruments of minority protection, such as the Framework Convention for the Protection of National Minorities (FCNM), is conceptually meaningful and beneficial to the integration of new minorities stemming from migration.
Die vorliegende rechtswissenschaftliche Dissertation untersucht die deutsch-französische Initiative bei den Vereinten Nationen zur Verabschiedung einer internationalen Konvention gegen das reproduktive Klonen von Menschen. Zunächst werden der wissenschaftliche Hintergrund zum menschlichen Klonen dargestellt und ausgewählte nationale sowie internationale Rechtsinstrumente analysiert, die einen bereits bestehenden Konsens der Völkergemeinschaft über ein Verbot des reproduktiven Klonens widerspiegeln. Im Anschluss werden die jüngsten Verhandlungen in der Generalversammlung der Vereinten Nationen (2001-2005) eingehend untersucht, wobei der Schwerpunkt auf der bis zuletzt nicht gelösten Debatte über den Umfang eines Verbotstatbestands einer Konvention liegt. Schließlich werden das Ergebnis der Verhandlungen- die politische Erklärung zum Klonen von Menschen von 2005 - und mit ihr die Stärken und Schwächen der deutsch-französischen Initiative beleuchtet und mögliche nächste Schritte für ein rechtsverbindliches Verbot des reproduktiven Klonens von Menschen angedacht. ; This dissertation analyzes the German-French initiative at the United Nations aiming at an international convention against human reproductive cloning. It outlines the status quo of the international debate regarding a regulation of human cloning, including the scientific procedure of human reproductive and therapeutic cloning and its risks and promises from the perspective of science. It also analyzes the current legal framework at the international level, followed by a case study of the law in jurisdictions particularly involved in the UN initiative. Finally, a report of the negotiations (2001-2005) that Germany and France had sparked at the UN General Assembly is detailed. It focuses on the deep divisions over whether not only reproductive cloning - which the world community rejects unanimously - should be prohibited, but also therapeutic cloning, or whether the latter should merely be subject to controls. The General Assembly finally acknowledged that ...
Die heutige Welt der Menschen wird durch große Dynamik geprägt. Eine Vielzahl verschiedener Prozesse entfaltet sich parallel und teilweise auf unsichtbare Weise miteinander verbunden. Nimmt man z.B. den Prozess der Globalisierung: Hier erleben wir ein exponentielles Wachstum der internationalen Verknüpfungen von der Ebene einzelner Menschen und bis zur Ebene der Kulturen. Solche Verknüpfungen führen uns zum Begriff der Komplexität. Diese wird oft als Produkt der Anzahl der Elemente eines Systems mal Umfang der Verknüpfungen im System verstanden. In anderen Worten, die Welt wird zunehmend komplexer, denn die Verknüpfungen nehmen zu. Komplexität wiederum ist ein Begriff für etwas unverstandenes, unkontrollierbares, etwas unbestimmtes. Genau wie bei einem Menschen: Aus einer Zelle wächst ein Mensch, dessen Verhalten wir im Detail nur schwer vorhersagen können. Immerhin besitzt sein Gehirn 1011 Elemente (Zellen). Wenn also diese dynamischen sozialen Prozesse zu höherer Komplexität führen, müssen wir auch mehr Unbestimmtheit erwarten. Es bleibt zu Hoffen, dass die Unbestimmtheit nicht existenzielle Grundlagen betrifft. Was die Komplexität der Technik angeht, so versucht man hier im Gegensatz zu den gesellschaftlichen Unsicherheiten die Unsicherheiten zu erfassen und gezielt mit ihnen umzugehen. Das gilt für alle Bereiche, ob nun Naturgefahrenmanagement, beim Bau und Betrieb von Kernkraftwerken, im Bauwesen oder in der Schifffahrt. Und so verschieden diese Fachgebiete auch scheinen mögen, die an diesem Symposium teilnehmen: Sie haben erkannt, das verantwortungsvoller Umgang mit Technik einer Berücksichtigung der Unbestimmtheit bedarf. Soweit sind wir in gesellschaftlichen Prozessen noch nicht. Wünschenswert wäre, dass in einigen Jahren nicht nur Bauingenieure, Maschinenbauer, Mathematiker oder Schiffsbauer an einem solchen Probabilistik- Symposium teilnehmen, sondern auch Soziologen, Politiker oder Manager. (aus dem Vorwort) --- HINWEIS: Das Volltextdokument besteht aus einzelnen Beiträgen mit separater Seitenzählung. ...
The international standards for inclusive education policy and practice, such as the Salamanca Framework or the UN Convention on the Rights of People with Disabilities, emerge from a predominantly western-centric, resource-rich model of service provision that is often incompatible with the lived realities of people with disabilities in non-western contexts. Drawing on post-colonial and critical political theory scholarship, this paper explores the development of inclusive education in Cambodia within the context of international development and the aid agenda. It analyzes the "goodness of fit" of international standards espoused by international donors and consultants on the overall implementation of inclusive education policy and programs, as well as on specific practices, such as developing individualized education plans and classifying disabilities. (DIPF/Orig.) ; Die internationalen Standards für integrative Bildungspolitik und Praxis, wie beispielsweise das Salamanca-Framework oder die UN-Konvention über die Rechte der Menschen mit Behinderungen, gehen in erster Linie von westlich zentrierten, ressourcenreichen Leistungserbringungsmodellen aus, welche häufig mit den gewohnten Gegebenheiten von Menschen mit Behinderung in nicht westlichen Kontexten unvereinbar sind. Diese Arbeit untersucht die Entwicklung von integrativer Bildung in Kambodscha im Rahmen der internationalen Entwicklungszusammenarbeit und der Entwicklungshilfeagenda auf der Grundlage der postkolonialen und kritisch politischen Wissenschaftstheorie. Die Arbeit analysiert die "Anpassungsgüte" von internationalen Standards, welche von internationalen Geldgebern und Beratern bei der umfassenden Umsetzung integrativer Bildungspolitik und Programmen, sowie bei bestimmten Verfahren unterstützt werden, wie beispielsweise bei der Entwicklung von Bildungsplänen und Einstufungen von Behinderungen. (DIPF/Orig.)
Informationskampagnen ermöglichen es, eine große Anzahl an Menschen relativ schnell und kostengünstig zu informieren. In der Migrationspolitik werden Informationskampagnen verwendet, um mit potenziellen – oft irregulären – Migranten zu kommunizieren. Die Ziele solcher Kampagnen reichen von der einfachen Weitergabe von Informationen hin zu Veränderungen im Verhalten der Migranten. Der vorliegende Artikel gibt einen Einblick in die Gestaltung von Informationskampagnen in der Migrationspolitik und skizziert deren Wirksamkeit anhand von zwei internationalen Beispielen.
Cosmopolitan Citizenship is described as a concept of Global learning based on international agreements of UNESCO and the Council of Europe. To live in a global world people would need – besides basic education – different social skills as competencies of political literacy. (DIPF/Orig.) ; [In diesem Beitrag wird] Cosmopolitan Citizenship als eine Konzeption Globalen Lernens auf der Grundlage internationaler Vereinbarungen (UNESCO und Council of Europe) vorgestellt. Um in einer globalisierten Welt zu leben und zu handeln, bräuchten Menschen neben einer Grundbildung verschiedene social skills als Kompetenzen einer political literacy. (DIPF/Orig.)
Knapp die Hälfte der Weltbevölkerung ist jünger 30 Jahre alt und das Spannungsverhältnis zwischen neuen Formen gesellschaftlicher Teilnahme und "politischer Apathie" im Sinne sinkender Wahlbeteiligung bildet den Gegenstand reger Diskurse. Nichtsdestotrotz steht "Jugend" nicht im Zentrum politischer Entscheidungsfindung, junge Menschen sind institutionell unterrepräsentiert. In jüngster Zeit unternahm die internationale Gemeinschaft jedoch verstärkt Anstrengungen, um Jugendliche iwS in diejenigen Prozesse einzubinden, deren Ergebnisse sich auf die Lebenswelt junger Menschen auswirken. Diese Diplomarbeit untersucht zunächst verschiedene Konzepte und Zugänge zu Jugendpartizipation, darunter auch ihre menschenrechtliche Auslegung, sowie ihre Gebiete, Mechanismen und Ebenen. Dabei werden auch sogenannte Leiter-Modelle veranschaulicht, die in weiterer Folge an konkreten Teilnahmeprozessen ausgewählter regionaler und internationaler Organisationen angewandt werden. Ebenso werden die Entwicklung der jeweiligen Jugendpolitiken und die institutionellen Akteure der Vereinten Nationen (VN), des Europarats (CoE), der Europäischen Union (EU) und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) durchleuchtet um folgende Fragen zu beantworten:- Welchen Mehrwert bringt Partizipation?- Gibt es einen internationalen oder Europäischen Standard für Jugendpolitik?- Welche Instrumente setzen regionale und internationale Organisationen ein?- Wie effektiv und partizipativ sind diese? - Zu welchem Ausmaß sind die teilnehmenden jungen Individuen repräsentativ und legitimiert?- Welche Instrumente bzw. welche Organisationen eröffnen die besten Partizipationsmöglichkeiten?Nach einer Abwägung imminenter Möglichkeiten und Herausforderungen und einem Überblick über interinstitutionelle Partnerschaften, die Jugendpartizipation vorantreiben, gibt die Arbeit Empfehlungen zur systematischen, sektorenübergreifenden Berücksichtigung junger Menschen und deren Teilnahme ab. ; Almost half the global population is under the age of 30, and the relation between new forms of societal participation and "political apathy", in the sense of decreasing turnout in elections, is the subject of vivid debates. Nevertheless, "youth" is not at the centre of political decision-making and young people are underrepresented in formal institutions. Most recently, however, the international community stepped up their efforts in engaging with young people when it comes to those decision-making processes, which affect the living environment of youth.This thesis firstly examines the various concepts of and approaches to youth participation, including a human rights approach, its areas, mechanisms and levels. Thereby, so-called ladder models will be assessed and later on applied to the specific participation processes of selected international and regional organisations. Likewise, the United Nations, the Council of Europes, the European Unions and the Organisation for Security and Co-operation in Europes youth policy development and their respective actors will be scrutinised in order to answer the following questions:- What is the added value of youth participation? - Is there an international or European standard of youth policy?- What are the instruments of youth participation in regional and universal organisations?- How effective and genuinely participatory are these instruments?- To which extent are the engaged youth individuals representative and legitimated?- Which instruments and which organisations offer best opportunities for participation? After balancing immanent opportunities and challenges, and reviewing inter-institutional partnerships, the thesis gives recommendations for youth-mainstreaming and for furthering cross-sectoral youth participation. ; submitted by Anna-Katharina Deininger ; Karl-Franzens-Universität Graz, Diplomarbeit, 2016 ; (VLID)1378032
Die zweibändige Buchpublikation ist ein erster akademischer Versuch das internationale Klimaschutzrecht auch im Zusammenhang internationaler Klimapolitik systematisch darzustellen. Internationales Klimaschutzrecht ist nicht nur ein neues Rechtsgebiet. Das Phänomen Klimawandel durchdringt öffentliches und privates Recht sowie nationales und internationales Recht in unterschiedlichster Weise. Hierbei entstehen neue Bereiche der Rechtsanwendung - sowohl formeller als auch materieller Ausprägung. In diesem Zusammenhang befasst sich die zweibändige Buchpublikation mit dem regimefragmentierten internationalen Recht und dessen vielfach überlappenden Governance-Rahmen. Gekennzeichnet durch seine Komplexität wird das internationale Klimaschutzrecht und insbesondere die Rechte und Pflichten von Staaten und internationalen Akteuren untersucht und gegenübergestellt. In zahlreichen fachübergreifenden Beiträgen internationaler Experten erörtert das Werk die unterschiedlichen Rechts- und Governance-Regime sowie angrenzende völkerrechtliche und weltpolitische Fragestellungen den Klimawandel betreffend.Der erste Band befasst sich mit internationalen Rechtsfragen und den zugrunde liegenden Rechtsinstrumenten, welche den Klimawandel - eine der größten Herausforderungen unserer Zeit - betreffen. Dabei werden u.a. folgende Schwerpunkte gesetzt: Internationaler Klimaschutz und Völkerrecht; Klimawandel und Menschenrechte; verwandte welthandelsrechtliche Fragestellungen; Seerecht und der Anstieg der Meeresspiegel; gerichtliche Überprüfbarkeit und zahlreiche angrenzende Rechtsfragen wie zum Beispiel zu folgenden Themen: Klimaeindämmungsmaßnahmen, natürliches Ressourcen-Management und Klima-Engineering.Der zweite Band beleuchtet, ausgehend von dem Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen, rechtliche, politische und transdisziplinäre Fragestellungen des Klimaschutzes im Spannungsgefüge internationaler Diplomatie und globaler Governance. Die Begrenzung der fortschreitenden Erderwärmung und der Schutz von Mensch und Umwelt vor den Folgen des Klimawandels werden u.a. im Zusammenhang folgender rechtlicher und gesellschaftspolitischer Schwerpunkte untersucht: Internationale Sicherheit; nachhaltige Entwicklung; Klimamigration; und Anpassung an den Klimawandel.
Die zweibändige Buchpublikation ist ein erster akademischer Versuch das internationale Klimaschutzrecht auch im Zusammenhang internationaler Klimapolitik systematisch darzustellen. Internationales Klimaschutzrecht ist nicht nur ein neues Rechtsgebiet. Das Phänomen Klimawandel durchdringt öffentliches und privates Recht sowie nationales und internationales Recht in unterschiedlichster Weise. Hierbei entstehen neue Bereiche der Rechtsanwendung - sowohl formeller als auch materieller Ausprägung. In diesem Zusammenhang befasst sich die zweibändige Buchpublikation mit dem regimefragmentierten internationalen Recht und dessen vielfach überlappenden Governance-Rahmen. Gekennzeichnet durch seine Komplexität wird das internationale Klimaschutzrecht und insbesondere die Rechte und Pflichten von Staaten und internationalen Akteuren untersucht und gegenübergestellt. In zahlreichen fachübergreifenden Beiträgen internationaler Experten erörtert das Werk die unterschiedlichen Rechts- und Governance-Regime sowie angrenzende völkerrechtliche und weltpolitische Fragestellungen den Klimawandel betreffend.Der erste Band befasst sich mit internationalen Rechtsfragen und den zugrunde liegenden Rechtsinstrumenten, welche den Klimawandel - eine der größten Herausforderungen unserer Zeit - betreffen. Dabei werden u.a. folgende Schwerpunkte gesetzt: Internationaler Klimaschutz und Völkerrecht; Klimawandel und Menschenrechte; verwandte welthandelsrechtliche Fragestellungen; Seerecht und der Anstieg der Meeresspiegel; gerichtliche Überprüfbarkeit und zahlreiche angrenzende Rechtsfragen wie zum Beispiel zu folgenden Themen: Klimaeindämmungsmaßnahmen, natürliches Ressourcen-Management und Klima-Engineering.Der zweite Band beleuchtet, ausgehend von dem Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen, rechtliche, politische und transdisziplinäre Fragestellungen des Klimaschutzes im Spannungsgefüge internationaler Diplomatie und globaler Governance. Die Begrenzung der fortschreitenden Erderwärmung und der Schutz von Mensch und Umwelt vor den Folgen des Klimawandels werden u.a. im Zusammenhang folgender rechtlicher und gesellschaftspolitischer Schwerpunkte untersucht: Internationale Sicherheit; nachhaltige Entwicklung; Klimamigration; und Anpassung an den Klimawandel.
Im Zuge des Wandels von der industriellen zur wissensbasierten Ökonomie hat das Rechtskonstrukt des geistigen Eigentums erheblich an Bedeutung gewonnen. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts wurden auf Drängen der Staaten des Globalen Nordens auf internationaler Ebene zunehmend verbindliche Schutzstandards vereinbart. Im Zuge der fortschreitenden Regulierung haben Übereinkommen wie das über handelsbezogene Aspekte der Rechte des geistigen Eigentums (TRIPS) heftige Kontroversen ausgelöst, da diese Einschränkungen für die Zugänglichkeit essenzieller Wissensgüter mit sich bringen. Allerdings waren in der jüngeren Vergangenheit Koalitionen aus Staaten des Globalen Südens und zivilgesellschaftlicher Organisationen in einer Reihe von Fällen in der Lage, internationale Regeln in ihrem Sinne zu beeinflussen. Wie konnten sich diese materiell schwächeren Akteure durchsetzen? Meine Dissertation nutzt eine breite empirische Grundlage, um diese Frage aus verglei-chender Perspektive zu untersuchen. In zwei Themenfeldern betrachte ich jeweils die Reformbemühungen schwächerer Akteure über Zeit. Zunächst untersuche ich den Konflikt um Zugang zu urheberrechtlich geschützten Druckerzeugnissen für Menschen mit Sehbehinderungen und anderen Leseeinschränkungen. Während ein erster Reformversuch in den 1970er und 80er Jahren nur eine unverbindliche Empfehlung hervorbrachte, war ein zweiter Versuch weit erfolgreicher. Der 2013 von der Weltorganisation für geistiges Eigentum beschlossene Vertrag von Marrakesch etablierte gegen den anfänglichen Widerstand der Industriestaaten und Rechteinhabern eine verbindliche Schrankenregel. In einer zweiten Fallstudie untersuche ich den Konflikt um Zugang zu Saatgut insbesondere für Kleinbauern. Auch hier scheiterte ein erster Reformversuch in den 1980er Jahren weitgehend, während ein späterer im Jahr 2001 den weitreichenderen Internationalen Vertrag über pflanzengenetische Ressourcen für Ernährung Landwirtschaft hervorbrachte. Von der Literatur betonte Erklärungsfaktoren wie die Akteurskonstellation sind ...
Dieses Working Paper befasst sich mit den Asylverläufen von irakischen, iranischen, afghanischen und afrikanischen Asylantragstellenden im türkischen Asylsystem seit 2011. Trotz der Änderung der rechtlichen Rahmenbedingungen im Zuge des nationalen Gesetzes 'über die Ausländer und den internationalen Schutz' 2013, verdeutlichen die Erzählungen der nicht-europäischen Asylantragstellenden in diesem Paper, dass die Probleme der Vergangenheit fortbestehen. Ein Grund dafür ist die Beibehaltung der geographischen Beschränkung des Geltungsbereichs der Genfer Flüchtlingskonvention von 1951 auf Geflüchtete aus Europa. Als Nachbar- und Kandidatenstaat der EU bestimmt die Türkei also selbst, wer im Land Asyl beantragen darf. Viele dieser Menschen wollen dabei die Türkei als Zwischenstopp nutzen, um nach Westeuropa zu gelangen. Die 'Flüchtlingskrise' von 2015 und die Geschehnisse in Edirne Anfang 2020 zeigen, dass die Rolle der Türkei als Transitland sich auch nach dem Inkrafttreten des Gesetzes nicht verändert hat. Im Gegenteil: Die Türkei hat jetzt angesichts der EU-Türkei-Erklärung von 2016 eine neue von der EU zugewiesene Rolle. Die Eindämmungspolitik gegenüber syrischen Geflüchteten macht die Türkei zur Komplizin der EU in ihrem neu etablierten Abschieberegime.
Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren und niemand darf in Sklaverei gehalten werden. Niemand darf gezwungen werden, Zwangs- oder Pflichtarbeit zu verrichten. Trotz der weltweit anerkannten Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und internationaler Verträge, die Staaten zum Schutz der Menschenrechte verpflichten, werden Menschenrechte verletzt und Menschen in Sklaverei gefangen gehalten. Zwangsarbeit ist eine Form moderner Sklaverei. Darunter fällt jede Arbeit oder Dienstleistung, die eine Person unter Androhung von Strafe verrichtet und die nicht freiwillig angeboten wurde. Die Bekleidungsindustrie ist eine arbeitsintensive Industrie mit komplexen Lieferketten, deren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einem hohen Risiko von Zwangsarbeit ausgesetzt sind. Besonders in Ländern, in denen Kleidung produziert wird, werden Menschenrechte missachtet und Arbeitskräfte ausgebeutet. Unternehmen und Regierungen misslingt es, Menschenrechte zu schützen und Zwangsarbeit zu vermeiden. Die IAO hat die Notwendigkeit neuer Maßnahmen erkannt und das Protokoll von 2014 zum Übereinkommen über Zwangsarbeit, 1930 verabschiedet. Das Protokoll arbeitet auf drei Ebenen: Prävention, Schutz und Entschädigung. Die umfassende Literaturrecherche bestätigt, dass in der Bekleidungsindustrie Menschen unter Zwangsarbeit leiden. Die Maßnahmen, die das Zwangsarbeitsprotokoll vorschlägt, werden auf die Bekleidungsindustrie angewandt. Eine starke internationale Gemeinschaft sowie die wirksame Umsetzung und Überwachung der Maßnahmen ist von wesentlicher Bedeutung, um Zwangsarbeit zu eliminieren. Bis zum Jahresende 2019 haben 42 Länder das Protokoll ratifiziert und sich verpflichtet, Maßnahmen zur Abschaffung moderner Sklaverei zu ergreifen. Zukünftige Studien sind erforderlich, um die tatsächlichen Auswirkungen der Ratifizierung des Zwangsarbeitsprotokolls in der Bekleidungsindustrie bewerten zu können. ; All human beings are free and equal in dignity and rights and no one shall be held in slavery. No one shall be required to perform forced or compulsory labour. Despite the universal declaration of human rights and international treaties which oblige states to grant and protect human rights, human rights are violated, and people are trapped in slavery today. Forced labour is a common form of modern slavery and is understood as all work or service which is extracted from any person under the menace of any penalty and for which the said person has not offered himself voluntarily, is understood as forced labour. The clothing industry is a labour intense industry with complex supply chains and workers are at high risk of forced labour. Especially in countries where clothing is produced, human rights are poorly protected, and workers are exploited. Organisations and governments fail to protect human rights and to avoid forced labour. Recognizing the need for new measures, the ILO Protocol of 2014 to the Forced Labour Convention, 1930, aims to abolish forced labour and human trafficking. The Protocol works on three levels: prevention, protection and compensation. This comprehensive literature review confirms the risk of forced labour in the clothing industry and evaluates how the measures proposed by the Forced Labour Protocol can be applied to abolish forced labour in the clothing industry. A strong international community and effective implementation and monitoring of measurements is essential to eliminate forced labour from global supply chains and labour intense industries. By the end of 2019, 42 countries have ratified the protocol and committed themselves to take effective measures to abolish modern slavery. Future studies are of high relevance to evaluate the actual impact of ratification of the Forced Labour Protocol in the clothing industry. ; Isabel Schmid ; Zusammenfassungen in Deutsch und Englisch ; Karl-Franzens-Universität Graz, Masterarbeit, 2020 ; (VLID)4901694