Internationale Politische Ökonomie
In: Handbuch der Internationalen Politik, S. 199-223
Als durchgängiges Thema und perspektivischer Fokus der Internationalen Politischen Ökonomie (IPÖ) als Theorieansatz der Internationalen Beziehungen lässt sich "interaction of the market and powerful actors" definieren. Die Besonderheit des Ansatzes der IPÖ ist dabei, dass, etwa im Unterschied zu einer Reihe mehr oder weniger politikabstinenter volkswirtschaftlicher oder staatszentrierter politikwissenschaftlicher Perspektiven, versucht wird, einerseits die Eigendynamik wirtschafts- und insbesondere finanzpolitischer Strukturen im internationalen System in ihrer Analyse anzuerkennen, andererseits jedoch die weiterhin besondere Rolle der Staaten und damit genuin politischer Faktoren in diesem System zu berücksichtigen. Im Rahmen des Handbuchs zur Internationalen Politik gibt der Beitrag einen Überblick über die Internationale Politische Ökonomie. Zunächst geht der Beitrag auf Begriff und Entwicklung der IPÖ ein und skizziert deren historische Entwicklung. Im Anschluss daran präsentiert der Beitrag die traditionellen Hauptrichtungen und Nachbargebiete der IPÖ (Liberalismus, Realismus, Marxismus, IPÖ und Internationale Wirtschaftsbeziehungen/ Außenwirtschaftstheorie sowie IPÖ und Ökonomische Theorie der Politik). Des Weiteren beschäftigt sich der Beitrag mit den Besonderheiten der IPÖ-Perspektive der Internationalen Beziehungen (hier geht es insbesondere um die Begriffe Hegemonie und Macht). Abschließend werden exemplarische Themen und aktuelle Fragestellungen der IPÖ vorgestellt: u. a. Globalisierung und Global Governance im internationalen Finanz- und Wirtschaftssystem, IPÖ-Aspekte regionaler Integration am Beispiel der EU, ökonomische Instrumente zur Friedenssicherung. (ICB2)