Concepts of Islam and state in Malaysia: Negara Islam versus Islam Hadhari
In: Islam und Staat in den Ländern Südostasiens, S. 103-126
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In: Islam und Staat in den Ländern Südostasiens, S. 103-126
In: Konflikt, Entwicklung, Frieden: emanzipatorische Perspektiven in einer zerrissenen Welt ; eine Festschrift für Werner Ruf, S. 125-137
Der Beitrag beleuchtet die Wahrnehmungen und Umsetzungen des Verhältnisses von Religion und Politik im Islam und in islamischen Gesellschaften. Dabei orientieren sich die Ausführungen an der These, dass dieses Verhältnis in den Ausgangsbedingungen zwar enger ist als im Christentum, daraus aber weder als religiös zwingend abgeleitet werden muss, dass ein islamischer Staat oder gar eine spezifische politische Kultur - wie etwa ein Khalifat als von Gott geforderte Herrschaftsinstitution - vorgeschrieben, noch dass eine klare Trennung von Religion und Politik in einem säkularen Staat unzulässig ist. Ausgehend vom Wahlsieg der islamisch geprägten, säkularen Partei AKP in der Türkei im November 2002 hinterfragt der Autor das Verhältnis von Religion und Politik in den religiösen Quellen des Islam (Koran) und in der frühen Geschichte der islamischen 'umma'. Ferner werden Ähnlichkeiten und Unterschiede des Islam zum Christentum in der weiteren Entwicklung herausgearbeitet. So wird hier die immer wieder behauptete Einheit von Religion und Staat im Islam als ein Ideologem entlarvt, dessen Zukunft ganz wesentlich von den globalen und regionalen Politikgestaltungen geprägt ist. (ICG2)
In: Woran glaubt Europa?: Religion und politische Kultur im neuen Europa, S. 209-228
Islamismus, Fundamentalismus, Integrismus: Alle diese Begriffe implizieren den Vorwurf der Intoleranz, die angeblich charakteristisch ist für den modernen Islam oder gar den Islam an sich. Der Beitrag geht dem Verhältnis von Islam und Toleranz nach. Zunächst betrachtet der Autor das Verhältnis von Toleranz und Religion zur Zeit des klassischen Islams und verweist auf die Grenzen des islamischen Systems. Anschließend erfolgt ein historischer Rückblick auf Toleranz als Imperativ der Moderne in Europa und es wird der Frage nachgegangen, welche Herausforderungen sich für den Islam aus der Moderne ergeben. Vor dem Fazit betrachtet der Autor die heutige Situation in den islamischen Gesellschaften. (ICB2)
In: Freiheit und Zuwanderung als Spannungsverhältnis: Beiträge zur Sarrazin-Diskussion, S. 47-55
Der Autor betrachtet in seinem Beitrag den Islam als eine Religion, die die politische Macht über die Welt besitzen will. Er bezieht sich auf die klassische Zeit zwischen dem neunten und elften Jahrhundert, in der islamische Juristen die Welt in zwei Teile geteilt haben: in das "Haus des Islam" und das "Haus des Krieges". Die Zweiteilung hängt davon ab, wo der Islam in der Gestalt der Scharia herrscht. Zwischen diesen beiden Teilen herrscht Krieg, bis das Haus des Krieges nicht mehr existiert und der Islam über die Welt herrscht. Der Autor weist daraufhin, dass deshalb nach klassischer Lehre für die muslimische Weltgemeinschaft die Pflicht besteht, gegen die Ungläubigen Krieg zu führen; dieser Krieg heißt Dschihad. Der Autor beschreibt die Folgen dieses Denkens und geht auf die Entwicklungen und Auswirkungen der christlichen Religion ein. Dabei werden die Kreuzzüge des Christentums und die Haltung der Päpste zum Islam sowie des Islams zum Judentum thematisiert. (ICB2)
In: Europa in der Welt die Welt in Europa., S. 139-145
Der Beitrag zur europäischen Integration beschäftigt sich mit dem Religionspluralismus am Beispiel des (europäischen) Islam in der Türkei. In diesem Zusammenhang werden folgende Aspekte erörtert: (1) die islamische Prägung der Regierungspartei AK unter dem Parteiführer und Ministerpräsidenten T. Erdogan, (2) die Verankerung des Islam im Alltag, (3) Anzeichen der Säkularisierung, beispielsweise im Schulwesen, (4) kulturelle Konfliktlinien zwischen dem Islam und dem Christentum, (5) die Positionierung des Islam im Zuge des angestrebten EU-Beitritts der Türkei und im Zuge von steigendem Wohlstand, Mobilität und Emanzipation, also im Zuge des sozialen Wandels, (6) die konservative Gesellschaft in den ländlichen Gebieten sowie (7) der gelockerte, europäische Islam in den Städten der Türkei. Somit präsentiert sich der Islam in der Türkei als ein vielgestaltiges Phänomen, das zumindest in den urbanen Ballungsgebieten an Einfluss verloren hat. (ICG). Die Untersuchung enthält quantitative Daten. Die Untersuchung bezieht sich auf den Zeitraum 1970 bis 2002.
In: Kulturelle Vielfalt - Diskurs um die Demokratie: politische Bildung in der multireligiösen und multiethnischen Gesellschaft, S. 115-128
Bei der Betrachtung des Zusammenhangs zwischen Islam und Gewalt untersucht der Autor, in welchem Maße diese Frage tatsächlich islamspezifisch beantwortet werden kann oder nur Teil einer allgemeineren Frage nach dem Verhältnis von Religion und Gewalt ist. Er geht von einer Vergleichbarkeit von Gewalt in verschiedenen Religionen und Kulturkreisen aus und beleuchtet auf diesem Hintergrund Maßstäbe und Vergleichbarkeit von Gewalt in muslimischen Gesellschaften. Die Betrachtung verdeutlicht, dass die regionalspezifische Gewalt zum einen in der Regel in der Region verbleibt und die Gewalt von Muslimen innerhalb der eigenen Gesellschaft meist gegen andere Muslime gerichtet ist. Dementsprechend muss auch bei der Suche nach den Ursachen und Quellen die Gewalt vornehmlich innerhalb der muslimischen Gesellschaften gesucht werden und nicht im Kontext eines "Clashs der Zivilisationen". Neben ökonomischen und sozialen Problemen in den meisten Ländern des Nahen und Mittleren Ostens sind auch externe Faktoren wie militärische Besetzungen etc. für die Gewalt verantwortlich. Der Palästinakonflikt produziert zugleich direktes Gewaltpotential. Ansätze zur Bekämpfung islamisch begründeter Gewalt sollten daher an den realen Konfliktursachen - etwa dem Palästinakonflikt - ansetzen und durch Angebote zum interkulturellen Dialog ergänzt werden. (ICH)
In: Europa in der Welt - die Welt in Europa, S. 139-145
In: Islam und Staat in den Ländern Südostasiens, S. 147-170
Der Verfasser skizziert das Verhältnis von Staat und Islam in der islamischen Monarchie Brunei Darussalam und macht Konsequenzen dieses Verhältnisses für politische Kommunikation und das öffentliche Leben im Land deutlich. Thematisiert werden damit die Erhaltung und Transformation traditioneller politischer Strukturen. Diese äußern sich in der Perpetuierung traditioneller Sultansherrschaft im Zwergstaat Brunei, in dem Islam und persönliche Herrschaft aufs Engste miteinander verbunden sind. Der Beitrag zeigt, mit welchen Strategien sich solche Herrschaftsstrukturen in einer sich modernisierenden und globalisierenden Welt aufrecht erhalten lassen. (ICE2)
In: Der Islam in der Politik: eine Einführung, S. 31-52
" Behandelt wird zunächst die Frage, wie der Islam als Faktor in der Weltpolitik konzeptionell zu fassen sei. Aus 'dem Islam' selbst das Verhalten von Muslimen erklären zu wollen, ihn quasi als Akteur zu verstehen, führt nicht weiter. Er wurde erst im Zuge der Auseinandersetzung mit dem kolonialistischen Europa zum Faktor der internationalen Politik. Als wichtigste Erscheinungsformen des 'politischen Islam' werden überblicksartig behandelt der Diskurs über den islamischen Staat, das vielfältige islamische Vereinswesens mit zivilgesellschaftlichem Charakter sowie der militante Islam und der islamistische Terrorismus. Im Interesse eines sinnvolleren Politik gegenüber Muslimen muss westliche Politik begreifen, dass sie schon seit langem wesentlicher Mitakteur in der islamischen Welt ist." (Autorenreferat)
In: Der Islam - Religion und Politik, S. 9-22
Der Autor beschäftigt sich mit der westlichen Auseinandersetzung mit dem Islam seit dem 11. September 2001. Der Islam ist nun nicht mehr ausschließlich Thema von Religion und Theologie, sondern ist zum Forschungsobjekt der Politologie, der Wirtschaft und der Kulturwissenschaften geworden - nicht mehr seine Entstehung, sondern die Vielgestaltigkeit des Islam heute müssen betrachtet werden. Der Autor geht auf die Unterscheidungen Islam/ Islamismus, Fundamentalismus/ Extremismus ein. In den Vordergrund rückt dann die Frage nach dem Verhältnis von Politik und Religion im Islam und den Fragen einer zukünftigen Konfliktbewältigung. Jedoch scheint es noch ein weiter Weg, zu einem Dialog zu sein, der rückhaltlos offen und ehrlich geführt werden kann. (FR)
In: Die Kirchen und die Politik: Beiträge zu einem ungeklärten Verhältnis, S. 109-122
Der Autor legt den grundlegenden Unterschied zwischen Christentum und Islam in der Auffassung des Verhältnisses von Religion und Staat dar, geht auf die traditionelle Rolle der Kalifen und der Religionsgelehrten ein und beschreibt die historische Auseinanderentwicklung von Staatsideal und realpolitischer Wirklichkeit. Die politische und theologische Reaktion des Islam auf die zivilisatorische Herausforderung durch den Westen, das Säkularisierungsexperiment des türkischen Nationalstaats, die Errichtung der 'islamischen Republik' unter Khomeini und die Verbindung von Islam und Politik in Libyen und Saudi-Arabien werden ebenfalls dargestellt. Abschließend analysiert der Autor die Tendenz zur Re-Islamisierung der islamischen Welt. Die Spannung zwischen dem Ideal des islamischen Staates bzw. der islamischen Gesellschaft und der Wirklichkeit bleibt ungelöst.
In: Diversity Studies und politische Bildung., S. 100-110
Um sich der Fragestellung zu nähern, ob eklatante Reibungspunkte zwischen Islam und Demokratie existieren, ist es nach Meinung der Autorin einerseits notwendig, sich mit der islamischen Lehre auseinander zu setzen, da alle Begründungen für mögliche Inkompatibilitäten mit der westlichen Demokratie auf die religiösen Quellen von Koran, Sunna und Scharia zurückgeführt werden. Andererseits müsste das tatsächliche Verständnis der Muslime von Demokratie, Rechtsstaat und Menschenrechten in Bezug zu ihren religiösen Praktiken und Interpretationen geprüft werden. Dies kann im vorliegenden Beitrag aufgrund der mangelnden empirischen Forschungslage nur überblicksartig dargestellt werden. Im Anschluss daran werden mögliche Spannungsverhältnisse zwischen Islam und Säkularisierung, Menschenrechten und einzelnen Demokratieprinzipien beleuchtet. Abschließend werden potenzielle Herausforderungen an die politische Bildung als Mitinitiator für die politische Mündigkeit, Urteils- und Handlungsfähigkeit aufgezeigt. (ICI2).
In: Die Zukunft der Muslime in Deutschland: Tagungen der Kommunalen Ausländer- und Ausländerinnenvertretung der Stadt Frankfurt am Main (KAV) und der Arbeitsgemeinschaft der Ausländerbeiräte Hessen (AGAH) ; eine Dokumentation ausgewählter akademischer und politischer Beiträge, S. 67-83
Ereignisse wie Zwangsheirat und Ehrenmorde oder Themen wie Gleichberechtigung von Männern und Frauen, die in letzter Zeit in Deutschland diskutiert werden, werden immer wieder mit dem Islam in Verbindung gebracht. Bei diesen Diskussionen wird der Eindruck erweckt, dass der Islam in Bezug auf die Grundwerte wie z. B. Menschenrechte, Rechtstaatlichkeit und der freiheitlich demokratischen Grundordnung Probleme bereite. Es gibt Kreise, die der Auffassung sind, dass der Islam gegenüber den Grundwerten der Demokratie und der Menschenrechte negativ eingestellt sei. Der Autor diskutiert in seinem Vortrag die Frage, ob die religiösen und soziokulturellen Besonderheiten der Muslime, die in Deutschland leben, den Prozess der Integration behindern oder nicht. Weitere Fragen lauten in diesem Zusammenhang: Sind die Muslime wirklich nicht bereit bzw. nicht geeignet, sich in die Mehrheitsgesellschaft zu integrieren, wie oftmals behauptet wird? Oder sind es gegenseitige Fehlinterpretationen, die von unzureichenden und falschen Kenntnissen herrühren und den Eindruck erwecken, dass es solche Probleme gebe? Wenn wirklich ein Integrationsproblem besteht, was sind die Gründe hierfür? Der Autor geht zur Beantwortung dieser Fragen auf die islamische Tradition, auf die Problematik von Zwangsheirat und Ehrenmord sowie auf das Verhältnis des Islam zur Demokratie und zu den Menschenrechten ein. (ICI2)
In: Weltordnung oder Chaos?: Beiträge zur internationalen Politik ; Festschrift zum 75. Geburtstag von Professor Dr. Klaus Ritter, S. 331-346
Im Einklang mit einem weltweiten Trend hat sich seit den 80er Jahren auch in der arabischen Welt die Debatte über die Chancen der Demokratisierung neu belebt. Während im Westen (plakativ) davon ausgegangen wird, Islam und (westliche) liberale Demokratie seien unvereinbar, betont die Autorin, daß eine wachsende Zahl von Muslimen - unter ihnen nicht wenige islamische Aktivisten - eine demokratische Ordnung fordern. Zumindest gilt dies für den Schutz der Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit und Beteiligung am politischen Prozeß, Kontrolle und Verantwortlichkeit der Regierenden. Dennoch besteht eine traditionelle ideologische und kulturelle Spannung, die der vorliegende Beitrag an folgenden Problemkomplexen herausarbeitet: (1) Der Islam als Staat und Religion; (2) die funktionale Bedeutung der Herrschaft für die Religion; (3) die Souveränität Gottes, die Stellvertreterschaft des Menschen und die Autorität der muslimischen Gemeinde; (4) Pluralismus, Freiheit und Menschenrechte. Es sind hauptsächlich die sunnitischen Strömungen, die Grundprinzipien einer demokratischen Ordnung bejahen. (ICE)
In: Woran glaubt Europa?: Religion und politische Kultur im neuen Europa, S. 183-192
Der Beitrag betrachtet die Rolle der Religion bei der Schaffung eines europäischen Bewusstseins nicht nur aus der vorherrschenden Perspektive der christlichen Tradition, sondern auch im Blick auf die Präsenz des Islam und fragt danach, wie diese neu überdacht werden kann. So macht die Beitrittsdiskussion um die Türkei die Problematik um die europäische Identität und die Rolle der Religion deutlich. Zuerst skizziert die Autorin, auf welche Weise der Islam zum identitätsstiftenden Bezugspunkt für die neuen Muslime wird, die mit einem doppelten kulturellen Kapital ausgestattet sind, in dem sich Säkulares und Religiöses miteinander verbinden. Anschließend verlagert die Autorin die Perspektive ihrer Analyse von persönlichen und gruppenspezifischen Überzeugungen und Wertvorstellungen hin zu der Vorstellung eines gemeinsamen Raums, einer öffentlichen Sphäre. Das politische Problem, mit dem wir heute konfrontiert sind, ist die Frage der öffentlichen Sichtbarkeit der Religion. Die Autorin skizziert die Probleme, die hieraus entstehen und fragt anhand der Kopftuchdebatte, wie eine europäische Antwort aussehen könnte. (ICB2)