Wie ist ein Leben nach Auschwitz möglich? Die Autorin erzählt in ihrem Familienroman über die Atempausen im Leben. Das Heranwachsen zwischen Deutschland und Israel. Die ideologischen Selbstbetrügereien als alltägliche Zwischenstationen, die aus Opfern Menschen machen. Über das Private und Intime nähert sie sich mit unverkennbar ironischem Blick der europäischen Geschichte. Gila Lustiger bringt virtuos jenen Erzählstrom in Fluss, der die jüdische Prosa auszeichnet.
Irmela von der Lühe, BUDDENBROOKS AM SCHWARZEN MEER. VLADIMIR JABOTINSKYS ODESSA-ROMAN DIE FÜNF. "PORÓWNANIA" 1 (24), 2019. T. XXIV, S. 123-133. ISSN 1733-165X. Vladimir Jabotinskys Roman Die Fünf ist bei seinem Erscheinen in Deutschland (2012) als eine literarische Entdeckung gefeiert worden. In der Familiengeschichte der Milgroms aus dem Odessa der Jahre vor der Revolution von 1905 spiegeln sich Hoffnungen und Enttäuschungen der Revolution und der jüdischen Assimiliation, des Aufbruchs in eine neue Welt der Moderne und des Absturzes in eine Welt der brutalen Antimoderne. Der Beitrag untersucht die besonderen literarischen Strategien einer Arbeit an der Erinnerung: des Erzählens von Straßen, Plätzen und Räumen, der Analogisierung des politischen Geschehens mit einem Bühnengeschehen, der symbolistischen Überhöhung der Realität durch Rückgriff auf literarische Texte. Nichtnur aus politischen, auch aus erzählerischen Gründen wird Odessa in Jabotinkskys Roman also zu einem umstrittenen Erinnerungsort. ; Irmela von der Lühe, BUDDENBROOKS AT THE BLACK SEA. VLADIMIR JABOTINSKYS ODESSA-NOVEL THE FIVE. "PORÓWNANIA" 1 (24), 2019. Vol. XXIV, P. 123-133. ISSN 1733-165X. When Jabotinksys novel first appeared in Germany (2012) it was celebrated as a spectacular literary event. Jobtinsky's Jewish family novel is situated in the decades before the revolution of 1905; it deals with revolutionary hope and disappointment, with Jewish assimiliation and the idea of a new liberal and tolerant world. It ends with a complete decline of these visions into brutal antimodernism. This article describes special narrative strategies in producing spaces of memory as streets, places and special public locations. Thereby political events appear as analogies to theater plays and also in a symbolistic framework. By this Jabotinskys novel has become a controversial space of memory not only for political but also literary reasons.
Frontmatter -- Table of Contents -- Acknowledgements -- Foreword -- Introduction – Wilhelm Herzberg's Jüdische Familienpapiere. Briefe eines Missionairs (1868): Interdisciplinary Readings of a Bestseller -- Ein Paradebeispiel der neo-orthodoxen Belletristik im 19. Jahrhundert? Ein Überblick zur Publikations- und Rezeptionsgeschichte der Jüdischen Familienpapiere von Wilhelm Herzberg -- The Hebrew Translations of Wilhelm Herzberg's Jewish Family Papers: Interpretation and Reception in Multiple Layers -- The Translatability of Jewish Cultures: Wilhelm Herzberg's Jewish Family Papers in the Transatlantic Context -- "We Jewish Women Are Free": Concepts of Womanhood in Wilhelm Herzberg's Novel Jewish Family Papers -- Wilhelm Herzbergs Binnenerzählung "Das Mädchen von Tanger" als Darstellung eines authentischen Judentums -- "Rückkehr heißt das Wort" – Die Rückkehr zum Judentum in den Familienromanen Jüdische Familienpapiere Wilhelm Herzbergs und Dray doyres Yoel Mastboyms -- Warum Judenmission misslingen muss: Mission und Konversion in Wilhelm Herzbergs Roman Jüdische Familienpapiere. Briefe eines Missionairs -- The Narrative of Philosophical Reasoning: Mendelssohn's Jerusalem in Wilhelm Herzberg's Jewish Family Papers -- Eine religionsphilosophische Emanzipationsdebatte: Der Roman Jüdische Familienpapiere von Wilhelm Herzberg -- Appendix -- Dr. Wilhelm Herzberg (1827–1897). Eine lückenhafte Biographie -- List of Contributors -- Index
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
Ob `68er-Generation, Generation Golf, Generation der Kriegskinder, Drei-Generationen-Familie - in den Debatten der Geistes- und Sozialwissenschaften hat sich die "Generation" inzwischen zu einer zentralen Kategorie entwickelt. Über Generation wird gesprochen und geschrieben, um sich selbst zu einer Gruppe zugehörig zu fühlen oder sich vom Anderen abzugrenzen. Literaturwissenschaftler und Theologen, Soziologen und Historiker untersuchen in verschiedenen Kontexten die Strategien, die bei der generationellen Strukturierung der Gesellschaft angewendet werden. Aus dem Inhalt: Malte Thießen: Generation "Feuersturm". Zur Konstruktion von Zeitzeugenschaft in Erzählungen des Luftkrieges Katrin Max: Erbangelegenheiten. Die Generationenfolge in Thomas Manns Roman "Buddenbrooks" aus medizinisch-biologischer Sicht Michael Wallner: "Geschichtsverlust - Gesichtsverlust". Generationenbeziehungen und Generationengrenzen im Familienroman deutsch-jüdischer Autoren der "zweiten Generation" Michael Ostheimer: Die Sprachlosigkeit der Kriegskinder