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8820 Ergebnisse
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Nahrungsmittelhilfe
In: Entwicklung und Zusammenarbeit: E + Z, Band 45, Heft 6, S. 230-247
ISSN: 0721-2178
World Affairs Online
China in Fernost: selektive Multilateralität
In: China aktuell: journal of current Chinese affairs, Band 33, Heft 4, S. 390-397
ISSN: 0341-6631
World Affairs Online
Zum praktischen Mehrwert aktueller Theoriebeiträge: die Zukunft der innerwestlichen Beziehungen im Lichte konkurrierender Ansätze
In: Zeitschrift für internationale Beziehungen: ZIB, Band 10, Heft 1, S. 111-141
ISSN: 0946-7165
World Affairs Online
Grundzüge der politischen Entwicklung in Indonesien von 1997-2000 (Teil 4): Von "Buloggate" bis zu den Bombenanschlägen Ende des Jahres 2000
In: Südostasien aktuell: journal of current Southeast Asian affairs, Band 20, Heft 1, S. 81-95
ISSN: 0722-8821
World Affairs Online
Neue Große Mächte
In: Die politische Meinung, Band 42, Heft 328, S. 47-55
ISSN: 0032-3446
World Affairs Online
Dokumente zur Außenpolitik Rußlands und der Mitgliedstaaten der GUS
In: Internationale Politik: das Magazin für globales Denken, Band 50, Heft 11, S. 73-120
ISSN: 1430-175X
World Affairs Online
Raubbau am Regenwald
In: Der Überblick: Zeitschrift für ökumenische Begegnung und internationale Zusammenarbeit ; Quartalsschrift des Kirchlichen Entwicklungsdienstes, Band 25, Heft 3, S. 5-34
ISSN: 0343-0553
World Affairs Online
Der asiatisch-pazifische Mythos: Atlantische Gegenwart - Pazifische Zukunft?
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 36, Heft 45, S. 18-31
ISSN: 0479-611X
World Affairs Online
Weniger Hilfe an die Entwicklungsländer: Jahresversammlung des IWF und der Weltbank
In: Internationale Politik: Politik, Wirtschaft, Recht, Wissenschaft, Kultur, Band 37, Heft 878, S. 19-22
ISSN: 0535-4129
World Affairs Online
Zukünftige Stellung Chinas in Asien
In: Beijing-Rundschau: Wochenschrift für Politik und Zeitgeschehen = Beijing-zhoubao, Band 20, Heft 17, S. 15-20
ISSN: 1000-9167
Aus chinesischer Sicht
World Affairs Online
Auswirkungen der Einkaufswege und der Zeit auf das Kaufverhalten der Kunden im Laden
In: Diplomarbeit
Aus der Einleitung: Problemstellung: Das Kaufverhalten der Kunden im Laden ist heutzutage mehr denn je eine relevante Thematik. Mit steigender Anzahl von Produkten, die zunehmend austauschbar sind und immer stärker werdendem Wettbewerb unter den Handelsunternehmen müssen diese unter erschwerten Bedingungen versuchen, konkurrenzfähig zu bleiben. Grundvoraussetzung hierfür ist, das Kaufverhalten der Konsumenten zu verstehen, um darauf aufbauend Handelsaktivitäten wie Ladengestaltung, Sortiments- oder Kommunikationspolitik gezielt anpassen und folglich die Leistungsfähigkeit steigern zu können (Scheuch 2001, S. 12). In diesem Rahmen ist für den Händler von besonderem Interesse, die Einkaufswege seiner Kunden zu kennen, da die hieraus gewonnenen Erkenntnisse beachtlich zum Verständnis des Kaufverhaltens beitragen. Bereits seit langer Zeit werden aufgrund dessen Einkaufswegdaten gesammelt und analysiert. Die Qualität dieser Datensammelmethoden verbessert sich stetig. Im Jahr 2005 führten Hui et al. erstmalig Untersuchungen unter Anwendung der RFID ('radio-frequency identification')-Technologie durch. Sorensen (2003) entwickelte zudem das PathTracker®-Kundenwegeverfolgungssystem (Hui, Fader und Bradlow 2009a, S. 320, S. 327, S. 332). Mit Hilfe dieser Daten können Einblicke darüber gewonnen werden, wie sich der Kunde durch den Laden bewegt, in welchen Ladenbereichen er sich aufhält und wie lange er dort verweilt. Informationen über die Verweildauer - in dieser Arbeit auch als Einkaufszeit bezeichnet -, sind ebenfalls von großem Interesse für den Händler, da grundsätzlich von einer positiven Beeinflussung der Aufenthaltsdauer im Laden auf Kaufmenge und -betrag ausgegangen wird (Underhill 1999, S. 33, S. 37). Aufgrund dessen stellt sich die Frage, welche Faktoren die Einkaufszeit der Kunden beeinflussen bzw. insbesondere, mit welchen Maßnahmen der Händler die Einkaufszeit selbst beeinflussen kann. In diesem Zusammenhang ist der Einflussfaktor 'Zeitdruck' von großer Bedeutung, da dieser eine immer größere Rolle im Leben der Konsumenten bzw. bei deren Kaufentscheidungen spielt (Müller 1995, S. 50). In dieser Arbeit wird ausschließlich der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) betrachtet. Hierzu zählen 'Unternehmen des Einzelhandels, deren Märkte oder Geschäfte ein Sortiment führen, das überwiegend aus Lebensmitteln besteht', z. B. Supermärkte, Verbrauchermärkte, Discounter oder Selbstbedienungswarenhäuser (Metro Group 2010/2011, S. 153). Zudem werden die beiden Begriffe 'Konsument' und 'Kunde' synonym verwendet. Es ist davon auszugehen, dass ein Besucher im LEH i. d. R. dort Käufe tätigt und die erworbenen Produkte ebenfalls konsumiert. Darüber hinaus beschränkt sich diese Arbeit auf die Untersuchung des Kaufverhaltens im Laden, weshalb das Verhalten der Konsumenten außerhalb des Ladens, sei es vor oder nach dem Kauf, sowie alle Faktoren, die die Wahl der Einkaufsstätte beeinflussen, einschließlich Werbemaßnahmen außerhalb des Geschäfts und der Außengestaltung des Geschäfts, außen vor gelassen werden. Untersuchungsziel dieser Arbeit ist, die Einkaufswege der Kunden im Laden mit der Zeit im Rahmen des Konsumentenverhaltens in Verbindung zu bringen und nach einer Untersuchung von Einflussfaktoren auf die Einkaufszeit zum einen die Interaktion der Zeit mit den Einkaufswegen zu veranschaulichen sowie anschließend die Auswirkungen auf das Kaufverhalten zu analysieren. Bis heute gibt es wenige Studien, die diese Determinanten zusammenführen und zudem deren gemeinsame Auswirkung auf das Kaufverhalten betrachten. Aufbau der Arbeit: Nach einer kurzen Einleitung, die die Problemstellung sowie den Aufbau der Arbeit umfasst, beginnt der begriffliche und konzeptionelle Grundlagenteil. Hier wird zunächst die Theorie des Kaufverhaltens der Konsumenten im Laden beschrieben, was von Relevanz für die späteren Analysen bezüglich der Auswirkungen von Einkaufswegen und -zeit auf das Kaufverhalten ist. Das grundlegende neobehavioristische S-O-R-Modell wird vorgestellt und darauf aufbauend Kaufentscheidungsprozess und -arten der Konsumenten erläutert. Des Weiteren spielt die Zeitdeterminante eine wichtige Rolle. Hierzu wird zunächst die Zeit als knappe Ressource vorgestellt, in dessen Rahmen näher auf den aktuellen Zeitdruck der Konsumenten eingegangen wird. Zudem ist die Einkaufszeit im Laden einschließlich ihrer Einflussfaktoren von besonderem Interesse. Anschließend werden psychologische Entscheidungsheuristiken zur Erklärung des Konsumentenverhaltens unter Zeitdruck erläutert. Zuletzt befasst sich der Grundlagenteil mit den Einkaufswegen der Kunden im Laden. In diesem Zusammenhang werden die Grundlagen der Ladengestaltung und darauf aufbauend die natürlichen Einkaufswege der Kunden im Laden als Basis für die Analyse im Hauptteil veranschaulicht. Im Anschluss folgt der Hauptteil mit einer detaillierten Analyse der Einkaufszeit und der Einkaufswege im Laden. Zunächst werden externe Einflussfaktoren im Laden auf die Einkaufszeit untersucht, darunter die Ladenatmosphäre mit ausführlicher Betrachtung der atmosphärischen Elemente 'Beleuchtung', 'Farbe', 'Musik' und 'Duft', die Orientierung, Verkaufsförderungsmaßnahmen und die Anwesenheit anderer Personen im Laden. Der nächste Gliederungspunkt befasst sich mit der Fragestellung, wie die Zeit, zum einen die Zeit als knappe Ressource und zum anderen die Einkaufszeit, mit den Einkaufswegen der Kunden interagiert. Im Anschluss daran erfolgt eine Analyse der Auswirkung der Einkaufswege in Verbindung mit der Einkaufszeit auf das Kaufverhalten der Kunden im Laden, einerseits auf die Kaufmenge bzw. den Kaufbetrag und andererseits auf die Produkt- und Markenwahl. Die Arbeit endet mit einer Zusammenfassung sowie einem anschließenden Fazit mit Implikationen für den Handel und Empfehlungen möglicher zukünftiger Forschung.Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: AbstractII InhaltsverzeichnisIII AbkürzungsverzeichnisIV AbbildungsverzeichnisV TabellenverzeichnisVI 1Einleitung1 1.1Problemstellung1 1.2Aufbau der Arbeit2 2Begriffliche und konzeptionelle Grundlagen3 2.1Kaufverhalten der Kunden im Laden3 2.1.1S-O-R-Modell3 2.1.2Kaufentscheidungsprozess5 2.1.3Kaufentscheidungsarten6 2.2Die Zeit im Rahmen des Konsumentenverhaltens9 2.2.1Die Zeit als knappe Ressource10 2.2.2Die Einkaufszeit13 2.2.3Entscheidungsheuristiken16 2.3Einkaufswege im Laden18 2.3.1Ladengestaltung18 2.3.2Einkaufswege der Kunden24 3Analyse der Einkaufszeit und der Einkaufswege im Laden26 3.1Externe Einflussfaktoren auf die Einkaufszeit26 3.1.1Ladenatmosphäre27 3.1.2Orientierung33 3.1.3Verkaufsförderung36 3.1.4Anwesenheit anderer Personen41 3.2Interaktion der Zeit mit den Einkaufswegen der Kunden im Laden46 3.3Auswirkung der Wahl der Einkaufswege in Verbindung mit der Einkaufszeit auf das Kaufverhalten der Kunden im Laden52 3.3.1Kaufmenge und -betrag52 3.3.2Produkt- und Markenwahl56 3.4Zusammenfassung59 4Fazit und Ausblick59 Anhang64 Literaturverzeichnis66Textprobe:Textprobe: Kapitel 2.3.1.c), Interior Design: Zu guter Letzt ist das 'Interior Design' des Ladens, d.h. die Raumeinrichtung, ein zentraler Faktor im Rahmen der Ladengestaltung. Die Innenraumgestaltung umfasst zum einen Elemente der generellen Ladenumgebung, wie z.B. die Dekoration, die Gestaltung von Böden, Wänden und Decken mit verschiedenen Materialien sowie grafische Elemente und Beschilderungen. Darüber hinaus umfasst sie Elemente, die die Ladenatmosphäre besonders stark beeinflussen, die sog. 'Atmospherics'. Hierzu zählen insbesondere visuelle Elemente, wie z.B. die Farbgebung oder die Beleuchtung, sowie nichtoptische Elemente wie Musik, Düfte oder Raumtemperatur. Bei richtiger Anwendung wirken sich diese positiv auf die Ladenatmosphäre aus, die wiederum das Kaufverhalten der Konsumenten stark beeinflusst. Eine ansprechende Atmosphäre, die zu einer erlebnisbetonten Ladengestaltung beiträgt, weckt im Konsumenten positive Emotionen, trägt somit zu einem positiven Einkaufserlebnis bei und verstärkt hierdurch eine positive Einstellung sowie Treue dem Händler gegenüber (Berekoven 1995, S.278; Gilbert 2003, S.129; Varley 2001, S.155-59, S.168). Zusammenfassend beabsichtigt das Laden-Design folglich eine Aktivierung des vorhandenen Kaufpotentials beim Kunden sowie eine längere Aufenthaltsdauer im Geschäft (Berekoven 1995, S.278; Haller 1997, S.329). Eine detailliertere Darstellung der 'Atmospherics' sowie eine Analyse derer Auswirkung auf die Einkaufszeit erfolgen im Hauptteil dieser Arbeit. Zuvor werden im Folgenden die grundlegenden Einkaufswege der Kunden im Laden veranschaulicht. 2.3.2, Einkaufswege der Kunden: Zu Beginn eines Einkaufs betritt der Kunde den Laden und befindet sich zunächst im Eingangsbereich. Lewis und Bridger (2000, S.142) bezeichnen diesen Bereich als Dekompressionszone; hier wird der Kunde langsamer, holt ggf. einen Einkaufswagen und orientiert sich. Er benötigt folglich einen Moment zum Aufatmen. In dieser 'Landezone' ist er noch nicht aufnahmefähig, weshalb hier Produkte häufig nicht wahrgenommen werden. Es ist hier jedoch von großem Vorteil, durch eine angenehme Atmosphäre einen positiven ersten Eindruck beim Kunden zu hinterlassen, was beispielsweise durch die Platzierung von frischem Obst und Gemüse erreicht wird (Hens 2007, S.36; Sorensen 2009, S.75; Underhill 1999, S. 46-47). Wenn sich der Kunde im Laden befindet, hält er sich i.d.R. rechts und läuft infolgedessen entgegen dem Uhrzeigersinn durch den Laden, vorzugsweise durch die Außengänge (Berekoven 1995, S.289), die Larson, Bradley und Fader (2005, S.399) als 'racetrack' bezeichnen. Die Orientierung entgegen dem Uhrzeigersinn erklärt Sorensen (2009, S.76) damit, dass viele Kunden Rechtshänder sind, folglich den Einkaufswagen mit ihrer rechten Hand schieben und diesen somit eher nach links drehen. Allerdings hat er bei einer Untersuchung der Einkaufswege der Kunden festgestellt, dass sich Konsumenten in England, Australien und Japan tendenziell viel häufiger im Uhrzeigersinn durch den Laden bewegen, was mit der Straßenverkehrsführung zusammenhängen kann (S.78). Die Kunden gehen ungern einen bereits zurückgelegten Weg zurück und passieren selten die Ecken eines Ladens. Sie blicken und greifen häufiger nach rechts, da sie z.B. als Rechtshänder Produkte auf der rechten Seite besser greifen können und besuchen andere Stockwerke im Laden umso seltener, je weiter die Treppen und Aufzüge vom Eingang entfernt sind. Darüber hinaus erledigen die Kunden ihren Einkauf in einem gewissen Geschwindigkeitsrhythmus. Zunächst laufen sie i.d.R. schnell durch den Laden, werden mit der Zeit immer langsamer und zum Ende des Einkaufs hin wieder schneller (Berekoven 1995, S.289; Underhill 1999, S.77). Sorensen (2009, S.79) bezeichnet das zum Schluss wieder schneller werdende Fortbewegen als 'exit behavior', denn die von Zeitknappheit geprägten Kunden gehen zielstrebig zur Kasse und werden von ihr wie von einem Magneten regelrecht angezogen. Aus dem dargestellten Verhalten der Kunden können im Folgenden die bereits erwähnten Verkaufszonenwertigkeiten abgeleitet werden. Zu den stark frequentierten und somit für den Händler attraktiven Zonen gehören insbesondere die Hauptwege im Laden, alle auf der rechten Seite befindlichen Verkaufsflächen, Gangkreuzungen, der Kassenbereich bei einer langen Wartezeit und der Bereich rund um die Beförderungseinrichtungen in Geschäften mit mehr als einer Etage. Demgegenüber stehen die unbeliebteren Ladenbereiche, wie z.B. die Mittelgänge, alle links vom Kunden liegende Verkaufsflächen, Sackgassen im Laden, der Bereich nach der Kasse sowie höhere und tiefere Etagen (Berekoven 1995, S.289-90). Für den Handel ist es von essentieller Bedeutung, das Laufverhalten der Kunden im Laden zu kennen, um hierdurch Platzierungspotentiale ausschöpfen zu können und folglich den Umsatz zu optimieren. Mit Kundenlaufstudien, bei denen der Kunde während seines Aufenthalts im Laden beobachtet wird, kann über eine Untersuchung der Einkaufswege hinaus seine durchschnittliche Aufenthaltsdauer im Laden, die aufgesuchten Warengruppen, die jeweilige Aufenthaltszeit dort sowie die Reaktion auf Sonderangebote festgestellt werden (Berekoven 1995, S.371; Haller 1997, S.81; Hens 2007, S.35). Dabei gibt es verschiedene Methoden, um die Einkaufswege zu analysieren. Farley und Ring haben 1966 die erste Einkaufsweg-Studie durchgeführt, indem sie den Konsumenten im Geschäft gefolgt sind und deren Bewegungsströme schriftlich festgehalten haben. Die Qualität der Datensammelmethoden hat sich seitdem stetig verbessert. Eine weitere Möglichkeit stellt die Videobeobachtung der Kunden im Laden dar, mittlerweile werden darüber hinaus vermehrt computerbasierte Untersuchungen vorgenommen, beispielsweise mit RFID- (radio-frequency identification), Infrarot- oder GPS-Technologien, wobei ein kleiner Sensor am Einkaufswagen befestigt wird und Antennen im Laden angebracht werden, die regelmäßig Signale von allen Einkaufswagen wahrnehmen. Untersuchungen mit der RFID-Technologie wurden z.B. von Larson, Bradlow und Fader (2005) durchgeführt. Sorensen (2003) entwickelte zudem das darauf basierende PathTracker®-Kundenwegeverfolgungssystem (Burke 2005, S.105-06; Hui, Fader und Bradlow 2009a, S.327; Sorensen 2003, S.32). Zusammenfassend lässt sich die Wichtigkeit für den Händler unterstreichen, die Einkaufswege seiner Kunden zu kennen, um ihnen die Ware, die sie benötigen, dort anzubieten, wo sie sie intuitiv erwarten, um sie daraufhin schnell zur Kasse zu führen. Die richtige Ware muss also zur richtigen Zeit an den richtigen Kunden gebracht werden (Sorensen 2009, S.16, S.40). Auf den in dieser Arbeit vorgestellten Grundlagen aufbauend werden im folgenden Hauptteil die Einkaufszeit und die Einkaufswege analysiert.
Chancen und Risiken der Erschließung des chinesischen Automobilmarktes für deutsche Automobilzulieferer
In: MA-thesis/Master
Aus der Einleitung: Globalisierung, Konsolidierung, Marktsättigung, sinkende Nachfrage sowie ein zunehmender Preisverfall sind nur einige Schlagworte, mit denen die Automobilindustrie in diesen Tagen konfrontiert wird. Während sich die Absatzzahlen für Automobile auf den etablierten Märkten der Triade Nordamerikas, Europas und Japans im Jahr 2007 insgesamt negativ entwickelten, konnte in den Emerging Markets ein deutliches Umsatzplus erzielt werden. Der chinesische Markt zählt neben Indien, Russland und Brasilien zu einem der zukunftsträchtigsten Automobilmärkte mit hoher Absatzdynamik. Aufgrund Chinas hoher Bevölkerungszahl von 1,32 Mrd. Einwohnern im Jahr 2007 und der vergleichsweise geringen Fahrzeugdichte mit weniger als zwanzig Fahrzeugen pro 1000 Einwohnern, deutet Vieles darauf hin, dass hier der Markt der Zukunft zu finden ist. Will man als Automobilzulieferer nicht den Anschluss im Kampf um globale Marktanteile verlieren, ist eine Betrachtung des chinesischen Marktes unentbehrlich. Es ist erforderlich strategische Unternehmenskonzepte aufzustellen und somit die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens zu sichern. Dabei müssen weitreichende Entscheidungen bezüglich der Absatzmärkte und Produktionsstandorte getroffen werden. Eine Vielzahl von europäischen Automobilzulieferern ist bereits in den 1990er-Jahren den Weg der Erschließung des chinesischen Marktes gegangen, sei es durch Exporte, Repräsentanzen, Lizenzvergabe, Franchising oder durch ein Joint Venture. Mittlerweile betreiben einzelne ausländische Zulieferer bereits komplette Entwicklungszentren in der Volksrepublik China. Da zum einen immer mehr ausländische Zulieferer am Aufschwung in China teilhaben wollen, auf der anderen Seite die chinesischen Automobilzulieferer aber auch in Sachen Technik und Qualität immer konkurrenzfähiger werden, wächst der Kampf um Marktanteile zusehends. Nur durch eine genau durchdachte und ausgewogene Strategie kann man sich die entscheidenden Vorteile sichern und sich somit von der Konkurrenz absetzen. Gang der Untersuchung: Die vorliegende Arbeit hat die künftigen Handlungsoptionen für deutsche Automobilzulieferer auf dem chinesischen Markt zum Thema. Dabei wird auf der einen Seite die Situation bereits ansässiger Unternehmen beleuchtet, die zum Teil schon seit vielen Jahren auf dem chinesischen Markt aktiv sind. Auf der anderen Seite fällt die Betrachtung aber auch auf Unternehmen, die den Markteintritt in China noch vor sich haben. Dabei soll aufgezeigt werden, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um als Unternehmen im immer härter umkämpften Zuliefermarkt nachhaltig zu bestehen. Den Anfang der Arbeit bildet eine Übersicht der Automobilzulieferindustrie. Hier sollen zunächst die Hersteller-Zulieferbeziehungen betrachtet werden. Im nächsten Schritt wird ein Überblick über die Entwicklung der deutschen Zulieferindustrie anhand unterschiedlicher Kennzahlen gegeben. Den Abschluss des Kapitels bildet die Thematik der Globalisierung der Zulieferindustrie. Das dritte Kapitel behandelt den chinesischen Automobilmarkt, wobei zunächst ein allgemeiner historischer Überblick erfolgt. Im folgenden Schritt wird der chinesische Zuliefermarkt, als Untermenge des Automobilmarktes beleuchtet. Im Anschluss daran erfolgt eine Übersicht über lokale und ausländische Zulieferbetriebe, die anhand von Kennzahlen und Beispielen dargelegt wird. Im vierten Kapitel wird das Wettbewerbsumfeld deutscher Automobilzulieferer auf dem chinesischen Markt dargestellt. Zunächst werden theoretische Grundlagen der SWOT-Analyse sowie der Wettbewerbsmatrix von Porter vorgestellt. Im Anschluss daran folgt eine Übersicht über die ökonomischen, politisch-rechtlichen, sozio-kulturellen und technologischen Bedingungen in der Volksrepublik China. Danach erfolgt eine Situationsanalyse der deutschen Automobilzulieferer anhand der SWOT-Analyse. Den Abschluss des Kapitels bildet eine Erarbeitung möglicher Marketingstrategien auf Grundlage der Wettbewerbsmatrix von Porter. Kapitel fünf stellt mögliche Handlungsoptionen deutscher Automobilzulieferer auf dem chinesischen Automobilmarkt dar. Dabei werden Strategien der Markterschließung und des Markteintrittes erarbeitet. Es sollen sowohl Möglichkeiten für den Neueintritt eines Unternehmens, welches bislang noch nicht auf dem chinesischen Markt vertreten ist, vorgestellt werden als auch die Chancen der Geschäftsfelderweiterung bereits ansässiger Unternehmen betrachtet werden. Maßnahmen zur Anpassung an ein geändertes Marktumfeld runden das fünfte Kapitel ab. Das abschließende Kapitel sechs fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen des außerordentlich dynamischen Wirtschaftsfeldes der Automobilindustrie.Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: Verzeichnis verwendeter AbkürzungenIV AbbildungsverzeichnisV TabellenverzeichnisVI 1.Einleitung1 1.1Einführung und Problemstellung1 1.2Ziel und Aufbau der Arbeit2 2.Die Automobilzulieferindustrie3 2.1Hersteller Zulieferbeziehungen3 2.2Die deutschen Automobilzulieferer7 2.3Internationalisierung der Zulieferindustrie9 3.Der Automobilund Zuliefermarkt in China11 3.1Der chinesische Automobilmarkt11 3.1.1Historischer Überblick11 3.1.2Marktentwicklung15 3.2Der Zuliefermarkt in China16 3.2.1Lokale Zulieferer16 3.2.2Ausländische Produzenten18 4.Das Wettbewerbsumfeld deutscher OESs in China22 4.1Theoretische Ansätze22 4.1.1Wettbewerbsmatrix von Porter22 4.1.2SWOT-Analyse26 4.2Bedingungen in der Volksrepublik China30 4.2.1Ökonomische Rahmenbedingungen30 4.2.2Politisch-rechtliches Umfeld im Überblick32 4.2.3Technologische Umwelt34 4.2.4Sozio-kulturelle Umwelt35 4.3Situationsanalyse der deutschen Automobilzulieferer37 4.3.1Potentialanalyse37 4.3.2Konkurrentenanalyse39 4.3.3Marktanalyse41 4.3.4Umfeldanalyse46 4.3.5Stärken-Schwächen-Analyse47 4.3.6Chancen-Risiken-Analyse50 4.3.7Die SWOT Matrix52 4.4Wettbewerbsstrategien54 4.4.1Marketingstrategien nach Porter54 4.4.2Hybride Wettbewerbsstrategien57 5.Handlungsoptionen60 5.1Markterschließung und Markteintrittsstrategien60 5.1.1Wandel der Bedingungen für ausländische Unternehmen am chinesischen Markt60 5.1.2Export61 5.1.3Repräsentanzen61 5.1.4Joint Ventures62 5.1.5Wholly Foreign Owned Enterprises (WFOE)63 5.1.6Mergers Acquisitions (MA)64 5.2Anpassungen an das geänderte Marktumfeld66 6.Schlussbetrachtung69 Literaturverzeichnis71Textprobe:Textprobe: Kapitel 4.2.1, Ökonomische Rahmenbedingungen: China ist mit einer Einwohnerzahl von 1,32 Mrd. Einwohnern (Stand 2007) das bevölkerungsreichste Land der Erde und stellt damit etwa ein Fünftel der Weltbevölkerung dar. Die Bevölkerung Chinas hat sich seit dem Jahre 1950 mehr als verdoppelt und überstieg dabei bereits Anfang der 1980er Jahre die Milliardengrenze. Maßnahmen wie die "Ein-Kind-Familie" sowie eine Anhebung des Heiratsalters führten zwar zu einem Rückgang des jährlichen Bevölkerungswachstums von 2,6% im Jahr 1970 auf heute 0,6%, lassen die Einwohnerzahl jedoch weiterhin nach oben steigen. Laut aktuellen Schätzungen sollte jedoch in zwei bis drei Jahrzehnten der Wendepunkt des Wachstums erreicht werden und sich die Bevölkerungszahl bis zum Jahre 2050 bei ca. 1,3 Mrd. einpendeln. Eine wichtige demographische Herausforderung bildet die zunehmende Überalterung der chinesischen Gesellschaft, was neben der Ein-Kind-Politik auch durch eine starke Zunahme der Lebenserwartung, von durchschnittlich 35 Jahren (1949) auf heutzutage 72 Jahre zu begründen ist. Es wird prognostiziert, dass bereits Mitte dieses Jahrhunderts rund ein Viertel aller Chinesen über 60 Jahre alt sein wird. China wird durch die in den letzten Jahren stark zunehmende Binnenmigration vor ein weiteres Problem gestellt. Während sich die Arbeitslosigkeit in den Städten unter 10% bewegt, liegt sie in ländlichen Gebieten bei rund 30%. Aufgrund der überdurchschnittlich hohen Arbeitslosigkeit in den ländlichen Gebieten ist bereits seit vielen Jahren eine Urbanisierung der Bevölkerung zu beobachten. Schätzungen zufolge stammt bis zu einem Fünftel der städtischen Bewohner aus ärmeren, ländlichen Regionen und geht somit weitab der Familie und unter härtesten Bedingungen, schlecht bezahlten Beschäftigungen nach. In den küstennahen Regionen leben schon heute über 400 Menschen pro Quadratkilometer, während es in Zentralchina bei abnehmender Tendenz nur 200 und in den westlichen Teilen sogar nur 10 Menschen pro Quadratkilometer sind. Ein weiterer Grund für die starken regionalen Disparitäten ist in der Errichtung von Sonderwirtschaftszonen, die durch die chinesische Regierung insbesondere in den 1990er-Jahren geschaffen wurden, begründet. Da in den Sonderwirtschaftszonen eine vorteilhafte Besteuerung ausländischer Unternehmen sowie weitere Privilegien vorliegen, siedelten sich diese Unternehmen verstärkt dort an und lockten weitere Arbeitskräfte aus anderen Landesteilen in die Gebiete. Durch Verbesserung der Infrastruktur ist in den letzten Jahren bereits ein voranschreitender Industrialisierungsprozess in den westlichen Teilen Chinas zu erkennen. An verkehrstechnisch gut angebundenen Orten im Landesinneren entstehen Ballungszentren, für die auch in den nächsten Jahren weiteres Wachstum prognostiziert wird. Ende der 1970er-Jahre wurden in China unter Deng Xiaoping weitreichende wirtschaftliche Reformen sowie Liberalisierungsmaßnahmen durchgesetzt. Die abgeschottete Stellung Chinas, die es unter der kommunistischen Planwirtschaft innehatte, wich nach und nach einer dem Ausland zugewandten Öffnungspolitik. Grundlage für den Wandel des chinesischen Wirtschaftssystems bildeten die "Vier Modernisierungen". Dabei handelt es sich um ein Konzept wirtschaftspolitischer Reformen, welches auf die Verbesserung der Sektoren Industrie, Technologie, Landwirtschaft und Verteidigung abzielt. Die volkswirtschaftliche Entwicklung Chinas weist seit den Wirtschaftsreformen und Handelsliberalisierungen ein starkes Wachstum auf. Dieses Wachstum spiegelt sich im prozentualen Anstieg des Bruttoinlandsproduktes wider, welcher 2007 bei 11,4% lag und somit zum fünften Mal in Folge einen Anstieg im zweistelligen Bereich aufwies. Es ist dabei jedoch zu beachten, dass das BIP Chinas 2007 mit einer Höhe von 3,5 Billionen US $ zwar gut 200 Mrd. US $ über dem der Bundesrepublik Deutschland lag, in China aber mehr als fünfzehn Mal so viele Menschen davon partizipieren. China zählt jedoch, trotz seines bemerkenswerten Wirtschaftswachstums, nach Klassifikation der Weltbank auch heute noch zu den Schwellenländern und wird in die zweitniedrigste Kategorie (low middle income) eingeordnet. Begünstigt durch das dynamische Wirtschaftswachstum ist auch beim Pro-Kopf-Jahreseinkommen ein deutlicher Zuwachs zu verzeichnen (vgl. Abbildung 11). Allerdings sind hier ebenfalls stark ausgeprägte Disparitäten zwischen der Landbevölkerung und der in den Städten lebenden Chinesen zu erkennen. Im Zeitraum von 1990 bis 2008 versechsfachte sich das Jahreseinkommen der Bewohner auf dem Land, während sich das Jahressalär der städtischen Arbeitskräfte nahezu verzehnfachte. Verdiente im Jahr 1990 ein Stadtbewohner im Vergleich zu einem Landbewohner doppelt soviel, so brachte der Städter im Jahr 2008 dreimal soviel Geld nach Hause wie die Arbeitskraft auf dem Land. Die Einwohner der Stadt Peking erzielten im Jahr 2008 sogar ein durchschnittliches Jahreseinkommen von 40.000 Yuan (3660 Euro) und lagen damit noch weit über dem Durchschnitt der chinesischen Stadtbewohner. Bedingt durch das Wirtschaftswachstum der letzten Jahrzehnte kam es zu einer deutlichen Veränderung der sektoralen Beschäftigungsstruktur. Arbeiteten im Jahre 1995 noch gut die Hälfte der Beschäftigten in der Landwirtschaft, 23% im verarbeitenden- sowie 24,8% im Dienstleistungssektor, so reduzierte sich bis zum Jahre 2003 der Anteil des landwirtschaftlichen Sektors auf 49,1%, der der verarbeitenden Industrie auf 21,6%, während der Dienstleistungssektor um knapp 5% auf 29,3% zulegen konnte. Dabei entfielen in 2003 mehr als 50% des Bruttosozialproduktes auf die Industrie und nur noch 14% auf die Landwirtschaft. Politisch-rechtliches Umfeld im Überblick: Seit der Gründung der heutigen Volksrepublik China im Jahre 1949 sind das politische und das wirtschaftliche System eng miteinander verbunden. Beide Bereiche werden durch die Kommunistische Partei Chinas gesteuert, wenn auch durch die Wirtschaftsreformen unter dem 1978 amtierenden Präsidenten Deng Xiaoping eine gewisse Lockerung der Restriktionen erreicht wurde. Die heutige Wirtschaftsform kann durchaus als Marktwirtschaft bezeichnet werden, der Staat hat dabei jedoch einen überdurchschnittlich hohen Einfluss auf wirtschaftliche Entscheidungen. Die Grundlage des politischen Systems bildet weiterhin der Staatskommunismus mit dem Ein-Parteien-System. Das höchste Staatsorgan wird durch den nationalen Volkskongress gebildet. Dieser wählt den Staatspräsidenten, den Staatsrat, die zentrale Militärkommission, den obersten Volksgerichtshof sowie die oberste Staatsanwaltschaft. Der Staatsrat bildet, unter der Leitung des Ministerpräsidenten, die Exekutive sowie das zentrale Verwaltungsorgan. Neben dem Ministerpräsidenten sind seine vier Stellvertreter, der Generalsekretär sowie die fünf Staatskommissare ständige Mitglieder des Staatsrates. Die Volksrepublik China wird in 22 Provinzen und fünf autonome Gebiete gegliedert, die jeweils aus Präfekturen, Kreisen und Bezirken bestehen. Dazu kommen drei regierungsunmittelbare Stadtgebiete, die wiederum in Stadtbezirke unterteilt sind. Auf allen Verwaltungsebenen werden lokale Volkskongresse gewählt, deren Entscheidungen auf lokaler Ebene oft über denen der Zentralregierung stehen. Die volkswirtschaftlichen Aktivitäten sowie politischen Rahmenbedingungen werden in der VR China seit 1953 in so genannten Fünfjahresplänen definiert. Der zehnte Fünfjahresplan, der im Zeitraum von 2001-2005 Bestand hatte, enthielt unter anderem die folgenden bedeutsamen Vorgaben: Schaffung eines modernen Transportsystems durch Ausbau der Infrastruktur; Förderung der Forschung, Wissenschaft und Bildung zum Abbau des Technologiedefizits zu anderen Wirtschaftsnationen; Wirtschaftswachstum von 7% pro Jahr; Steigerung des pro Kopf BIP auf 9400 Yuan; Senkung der Arbeitslosenzahlen; Förderung der Industrialisierung und Ausbau der Industriestruktur; Verringerung der Entwicklungsunterschiede zwischen den Küstenregionen und Zentral- und Westchina. Mit dem elften Fünfjahresplan unterstreicht die chinesische Regierung die marktwirtschaftliche Ausrichtung der VR China. Es sind unter anderem die folgenden Ziele enthalten: Ausbau der Systemreform und der Öffnung des Landes; Weitere Optimierung der Infrastruktur; Weitere Investitionen in Forschung, Bildung und Wissenschaft; Begrenzung der Preisfestlegungen durch den Staat auf 5% der Güter; Aufbau einer Ressourcen schonenden und umweltfreundlichen Gesellschaft.
Die Entwicklung des politischen Systems Nordkoreas
Inhaltsangabe: Das Regime in Nordkorea fällt in der heutigen Zeit besonders durch ein Merkmal auf: Es ist neben Kuba das letzte totalitäre System sozialistischer Prägung. Unwillkürlich fragt man sich, warum sich das Regime in Pjöngjang bis zum heutigen Tag an der Macht halten konnte, zumal große Teile der unterdrückten Bevölkerung unter extrem schlechten Lebensbedingungen ums Überleben kämpfen. Es verwundert, dass die Armut und die anwachsende Unzufriedenheit in der nordkoreanischen Bevölkerung bisher zu keinem politischen Umsturz geführt haben. Diese Tatsache weckt das Interesse dafür, sich eingehender mit dem politischen System Nordkoreas auseinander zu setzen. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem politischen System Nordkoreas als einem besonderen politischen Herrschaftssystem. Hans-Joachim Lauth betont, dass der Beschäftigung mit politischen Herrschaftsformen in der Politikwissenschaft ein hoher Stellenwert zukomme. Es liege ihr doch mit dem Topos der Herrschaft eine zentrale Kategorie des Politischen zugrunde. Die Darstellung eines politischen Systems hat nach Wolfgang Rudzio mehr zu umfassen als nur die staatlichen Institutionen, aber weniger als die Gesamtheit der Gesellschaft. Entscheidend ist, dass die Akteure und Rollenzusammenhänge offen gelegt werden, die den politischen Prozess zur Findung der gesamtgesellschaftlich verbindlichen Entscheidung maßgeblich beeinflussen oder gar legitim herbeiführen. Bezüglich einer präsidentiellen Demokratie würde man fragen, welche politischen Kräfte Einfluss auf wichtige Entscheidungen, wie z.B. die Einführung einer neuen Steuer nehmen. Neben den verfassungsmäßig fest verankerten Instanzen wie Präsident und Parlament haben oftmals auch bestimmte Interessenverbände wie Gewerkschaften und/oder Arbeitnehmerverbände einen Einfluss auf wirtschaftspolitische Entscheidungen. Die Besonderheit des politischen Systems Nordkoreas liegt nun in dem Umstand begründet, dass es als ein totalitäres System betrachtet wird. In der Vergleichenden Regierungslehre gilt das System als ein "kommunistisches Einparteiensystem". Da der erste Diktator der Demokratischen Volksrepublik Korea (DVRK), Kim Il-sung, ab 1945 ein totalitäres Regime errichtete, das stalinistisch geprägt ist, bezeichnet Hans Maretzki das politische System der DVRK demonstrativ auch als "kimistisches System". Das Herrschaftssystem von Kim Il-sung wird im Folgenden als das politische System der DVRK betrachtet. Der Hauptteil der Arbeit besteht darin klar aufzuzeigen, wie sich dieses System von seinen Anfängen bis zu seiner heutigen Form entwickelte. Welche prägenden Ereignisse sind im Rückblick bedeutsam für die Entwicklung Nordkoreas hin zu dem totalitären System, als das es heute erscheint? Ist dieses System nach den beiden Totalitarismusforschern Carl Joachim Friedrich und Zbigniew Brzezinski ein wahres totalitäres System? Problemstellung: Das Kapitel 2 dient dazu, in die Thematik des Totalitarismus einzuführen. In den verschiedenen Abschnitten des Kapitels wird ein Totalitarismusbegriff systematisch entwickelt. Als Grundlage wurde dazu das Modell der beiden einschlägig bekannten Totalitarismusforscher Carl Joachim Friedrich und Zbigniew Brzezinski gewählt. Beide gehören zu den meist rezipierten Theoretikern des Totalitarismus. Zu Beginn des 2. Kapitels werden die wichtigsten Fakten hinsichtlich der Geschichte des Begriffs "Totalitarismus" ausgebreitet (s. Abschnitt 2.1). Hiernach werden die elementarsten Thesen der beiden erwähnten Totalitarismustheoretiker über die Thematik "Totalitarismus" systematisch erläutert (s. Abschnitt 2.2). In jeweils eigenen Unterabschnitten werden zentrale Behauptungen über die folgenden Schlüsselaspekte "Ideologie", "Rolle der Partei", "Staatsterror und Monopol der Massenkommunikationsmittel", "Totale Kontrolle über das Militär" und "Zentrale Lenkung der Wirtschaft" dargelegt. Die Thesen zu diesen insgesamt sechs Gesichtspunkten bilden nämlich das Totalitarismuskonzept Friedrichs und Brzezinskis. In Kapitel 3 soll dem Leser besonderes Hintergrundwissen bezüglich der Geschichte und der Kultur (Nord)Koreas vermittelt werden. Zuerst werden besondere geschichtliche Aspekte des Landes aufgegriffen und thematisiert (s. Abschnitt 3.1). Neben wichtigen Passagen der Entstehungsgeschichte Koreas wird ganz besonders auch die Zeit, in der Korea durch Japan besetzt war (Kolonialzeit 1910-1945), angesprochen. Die kollektive Verarbeitung der Erfahrungen der Besatzungszeit prägte die nationale Identität der (Nord)Koreaner nachhaltig und belebte den Patriotismus. Durch ein auf diese Weise gestärktes Nationalgefühl konnte in der DVRK später die stark nationalistische Chuch'e-Philosophie problemloser als Staatsideologie etabliert werden. Die Etablierung dieser Ideologie spielte bei der Entwicklung des politischen Systems eine besondere Rolle. Sie gilt heute als eine wichtige Stütze der Stabilität des gesamten Systems. Nach dem kurzen Blick auf die Geschichte folgt im direkten Anschluss ein Blick auf die Kultur (Nord)Koreas (s. Abschnitt 3.2). Die Ausführungen in diesem Abschnitt sollen auf die traditionellen Werthaltungen der Nordkoreaner beschränkt bleiben. Es wird in diesem Zusammenhang besonders der aus China stammende Neokonfuzianismus zur Erwähnung kommen. Der Einfluss neokonfuzianischer Werte in der (nord)koreanischen Gesellschaft führte u.a. zu einem ausgeprägten Hierarchiedenken in den Köpfen der Menschen. Davon blieb auch die politische Kultur des Landes nicht unberührt. Bei Rüdiger Frank heißt es, dass das politische Bewusstsein der Nordkoreaner "Untertanen-Elemente" aufweise. Darunter versteht man eine bedingungslose Ergebenheit gegenüber den staatlichen Institutionen. Das in der DVRK vorherrschende neokonfuzianische Denken förderte die öffentliche Akzeptanz für den kimistischen Führerstaat und für sein System. Für die Darstellung der Entwicklung des politischen Systems soll später auf einige Erkenntnisse dieses Abschnitts zurückgegriffen werden. Im Kapitel 4 folgt der Hauptteil der Arbeit. Es geht darum, die Entwicklung des politischen Systems der DVRK zu erläutern. Um eine Entwicklung darstellen zu können, muss das System zuvor mit seinen heutigen typischen Erscheinungsmerkmalen inklusive seiner Verfassung und seinem Staatsaufbau vorgestellt werden (s. Abschnitte 4.1.1 und 4.1.2). Nachdem die typischen Erscheinungsmerkmale aufgezeigt wurden, erfolgt die Rekonstruktion der Entwicklung des politischen Systems. Sie ist in zwei Entwicklungsstufen unterteilt. Zum einen wird die Rekonstruktion auf die Gründungszeit der DVRK (1948-1958) bezogen, und zum anderen auf die Zeit (1955-1982) der Etablierung der heutigen Staatsideologie Nordkoreas – die sogenannte Chuch'e-Philosophie. Beide Entwicklungsstufen überschneiden sich zeitlich gesehen um einige Jahre. Hierdurch soll nicht der Eindruck entstehen, die zweite Entwicklungsstufe ginge nicht aus der ersten hervor. Es soll lediglich gezeigt werden, dass es schwierig ist, beide Stufen zeitlich klar voneinander abzugrenzen. Zur ersten Stufe (1948-1958) In der ersten Stufe der Entwicklung soll der politische Aufstieg Kim Il-ungs thematisiert werden. Diese Stufe umfasst den Zeitraum von dem Jahr 1945 an, als Kim vom sowjetischen Militär mit ins Land gebracht wurde, bis zum Jahr 1958, als sich abzeichnete, dass er die alleinige Kontrolle über das Land gewonnen hatte. Der thematische Schwerpunkt des Abschnitts bildet die Person Kim Il-sungs. Seine extrem rücksichtslosen Methoden der Machtaneignung haben dem politischen System Nordkoreas schon bis zum Jahr 1958 einen deutlichen Stempel aufgedrückt. Gegen Ende der ersten Entwicklungsstufe glich das politische System bereits einer autokratischen Alleinherrschaft. Die Darstellung seiner Entwicklung soll daher zu einem beträchtlichen Teil mit dem Prozess der Machtergreifung Kim Il-sungs verknüpft werden (s. Abschnitt 4.2). Hierbei soll auch deutlich zur Erwähnung kommen, dass Kim sich, um in den Genuss der politischen Unterstützung der sowjetischen Besatzer kommen zu können, verpflichten musste, Elemente stalinistischer Herrschaftsmethoden zu übernehmen. Dieser Umstand hatte für die Realisierung von Kims Visionen eines kommunistischen Nordkoreas (und somit auch für die Entwicklung des politischen Systems) klare Konsequenzen. Zur Erläuterung des politischen Aufstiegs Kims sollen deskriptive und analytische Elemente miteinander verknüpft werden. Der Abschnitt soll mit einer Zusammenfassung abgeschlossen werden. Hierin wird besprochen, welche Bedeutung der im Abschnitt 4.2 zur Erwähnung kommende Aufstieg Kim Il-sungs für die Entwicklung des politischen Systems der DVRK bis 1958 hatte. Zur zweiten Stufe (1955-1982) Als zweite Stufe der Entwicklung des politischen Systems soll hier die Phase der Etablierung der Chuch'e-Ideologie als Staatsideologie genauer erläutert werden. Wie bereits erwähnt, wird das heutige politische System Nordkoreas als ein totalitäres System betrachtet. Zur Etablierung einer totalitären Herrschaft spielt bei Friedrich und Brzezinski vor allem die Ideologie eine wichtige Rolle. Das Propagieren und Verbreiten der Staatsideologie gilt als ein typisches Merkmal totalitärer Staaten. Der totalitäre Charakter eines Staates wird besonders daran deutlich, dass die Befolgung der Werte und Normen, welche die Ideologie vorgibt, für alle Bereiche der Gesellschaft beansprucht wird. Bezogen auf Nordkorea lässt sich als Staatsideologie die sogenannte "Chuch'e-Idee" nennen. Sie gilt als eine nordkoreanische Auslegung des Marxismus/Leninismus. Aus dieser Ideologie lassen sich gesicherte Erkenntnisse über die politischen Grundüberzeugungen und Leitideen der politisch Herrschenden gewinnen. Ferner weist sie deutlich darauf hin, wie die "totale" Herrschaft im Lande organisiert und ausgeübt wird. Hervorzuheben ist z.B. der stark ausgeprägte monistische Charakter der Herrschaftsstruktur, was bedeutet, dass keine gegenseitige Kontrolle der einzelnen politisch relevanten Gruppen und Institutionen (Gewaltenteilung) zugelassen ist. Auch auf der Ebene des Individuums hat die auf der Grundlage der Chuch'e-Ideologie ausgeübte Herrschaft massive Auswirkungen. Die Menschen werden meist in ein kollektivistisches System gezwängt. Die für den westlichen Betrachter essentiellen Grundrechte wie Meinungsfreiheit, Versammlungsfreiheit, freie Entfaltung der Persönlichkeit oder Pressefreiheit werden in Nordkorea gänzlich ignoriert. Um die Entwicklung des politischen Systems in Nordkorea in vollem Umfang erläutern zu können, soll nun besonders ausführlich auf die Zeit der Etablierung der Chuch'e-Philosophie als die zweite Entwicklungsstufe des politischen Systems als Staatsideologie eingegangen werden (s. Abschnitt 4.3). Erst als die Ideologie zu einem Teil der realen Machtgrundlage des Herrschaftssystems geworden war, konnte man das politische System als ein totalitäres betrachten. Bis zum Jahr 1982 entwickelte sich Chuch'e zur Norm und Grundlage der gesamten Gesellschaft. Der Abschnitt 4.3 beginnt mit einem historischen Rückblick auf die Zeit zwischen 1955 und 1965. Die weltpolitischen Ereignisse dieser Jahre führten zu einer ideologischen Abnabelung Nordkoreas von seinen großen sozialistischen "Brüdern", der Sowjetunion und der VR China (s. Abschnitt 4.3.1). Die politischen Eliten der DVRK verfolgten von nun an das Ziel, einen eigenen ideologischen Weg zu beschreiten. Das Bedürfnis nach einer speziell nordkoreanischen ideologischen Ausrichtung der Politik eröffnete für Kim Il-sung die Möglichkeit mit Chuch'e, seine eigene Variante des Marxismus/Leninismus vorzustellen und zu etablieren. Nach diesen kurzen geschichtlichen Ausführungen soll auf die Ideologie selbst eingegangen werden (s. Abschnitt 4.3.2). Hier erfolgt die Darstellung der wichtigsten Kernpunkte der Ideologie. Zudem soll geklärt werden, welche konkreten politischen Forderungen sich von ihr ableiten lassen. Im darauf folgenden Abschnitt geht es um die nationalpolitische Bedeutung der Chuch'e-Ideologie in Nordkorea (s. Abschnitt 4.3.3). Es folgen hier Antworten auf die Frage, warum sich das nordkoreanische Volk verhältnismäßig schnell zu der eigenwillig erscheinenden Idee Kim Il-sungs mit ihren zentralen Forderungen nach nationaler Autarkie und Souveränität bekannte. Auf welche Erwartungen oder Sehnsüchte der Nordkoreaner bezieht sich die Ideologie/Philosophie? Diese Frage soll vor dem Hintergrund bestimmter geschichtlicher Zusammenhänge beantwortet werden. Nachdem die nationalpolitische Bedeutung der Ideologie geklärt wurde, soll erläutert werden, welche Konsequenzen das Regieren auf der Grundlage der Chuch'e-Idee für das Volk hat (s. Abschnitt 4.3.4). Im Mittelpunkt der Betrachtungen stehen hier die gesellschaftlichen Auswirkungen des vom Staat forcierten Chuch'e-Glaubens. Dem Leser sollen die Hintergründe für typische Erscheinungsmerkmale wie die starke Militarisierung der Gesellschaft oder das stark ausgeprägte kollektive Denken der Menschen näher verdeutlicht werden. Der gesamte Abschnitt 4.3 endet mit einer Zusammenfassung, in der die wichtigsten Aspekte nochmals kurz wiedergegeben werden. Darüber hinaus soll dargelegt werden, welche totalitären Systemmerkmale das politische System der DVRK während der Zeit der zweiten Entwicklungsstufe konkret herausbildete. Nachdem in der Zusammenfassung des 4. Kapitels die wichtigsten totalitären Merkmale des politischen Systems aufgezeigt wurden, sollen diese in Kapitel 5 nochmals genauer reflektiert werden. Die Reflektion in den einzelnen Abschnitten des Kapitels wird von der Frage geleitet, ob das politische System Nordkoreas auch im Sinne Carl Joachim Friedrichs und Zbigniew Brzezinskis als totalitär gelten kann. Das Kapitel dient so gesehen dazu, die in Kapitel 2 über den Totalitarismus aufgestellten Thesen Friedrichs und Brzezinskis auf das politische System Nordkoreas zu beziehen.