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In Zeiten von PISA-Vergleichsstudien sind die sozialen Probleme Jugendlicher im Zusammenhang mit der Globalisierung, insbesondere in Osteuropa, etwas aus dem Blick geraten. Rund 20 Jahre nach dem Systemumbruch in Mittel- und Osteuropa stellt sich jedoch die Frage, was Jugendliche in Polen, Russland und Deutschland vereint bzw. noch trennt. Dieser zentralen Frage geht der vorliegende Band anhand eines Kulturvergleichs in drei Länderbeiträgen nach und untersucht Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Jugendlichen hinsichtlich deren Einstellungen, Lebens- und Wertvorstellungen u. ä. Angesichts unsicherer Zeiten ist davon auszugehen, dass die sozialen Probleme Jugendlicher auch künftig nicht geringer werden. Deshalb wird die Beobachtung, Analyse und Begleitung der Jugendentwicklung in Osteuropa eine wichtige Aufgabe bleiben sowohl für Sozial- und Bildungsforscher als auch für Lehrer, Erzieher und Sozialarbeiter.

Über 70 % der Moskauer Schuljugend verbrachte die Schulferien in der Stadt. Die Gründe sind vielfältig, fehlende Ferieneinrichtungen, die finanzielle Lage der Eltern oder die Notwendigkeit für die Kinder, selbst Geld zu verdienen. Ein Teil der Moskauer Kinder wurde aber auch in städtischen Ferienlagern betreut, jedoch für 1,2 Millionen Kinder und Jugendliche in der Hauptstadt waren die 70.000 ein Tropfen auf den heißen Stein

Neben der Verbreitung der Rauschgiftsucht unter den Jugendlichen wirken auch von Jahr zu Jahr steigende Zahlen der Giftstoffsüchtigen in der UdSSR alarmierend. Der Autor analysiert Ursachen für die Verbreitung der Giftstoffsucht, Wirkung und Folgen des Mißbrauchs der Giftstoffe aus medizinischer, sozialer und rechtlicher Sicht. Für prophylaktische Maßnahmen zur Bekämpfung der Giftstoffsucht sind durch normative Regelungen Lücken im geltenden Recht zu schließen. (BIOst-Ldg)

Wenngleich es den linksradikalen Strömungen bislang nicht gelungen ist, sich eine neue ideologische Grundlage und eine breitere gesellschaftliche Basis zu verschaffen, so existieren im gegenwärtigen Rußland doch zahlreiche anarchistische, terroristische und neobolschewistische Gruppen, deren Organisationsstrukturen und Aktivitäten in dem Beitrag näher dargestellt werrden. Trotz bislang fehlender klar umrissener programmatischer Grundlagen und starker Führerfiguren kann der Linksradikalismus in Rußland nach Meinung der Autorin angesichts der durch den Reformprozeß aufgeworfenen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Probleme jederzeit gesellschaftlich virulent werden. In diesem Zusammenhang werden einige mögliche Varianten eines Erstarkens des Linksradikalismus in Rußland - traditioneller Linksradikalismus, linker Nationalismus, ökologischer Linksradikalismus, jugendlicher Linksradikalismus - diskutiert. (BIOst-Mrk)

"V nasheĭ knige net sekretov. Na proti͡azhenii t͡selogo stoletii͡a my byli zhelannymi gosti͡ami v kvartire Muromt͡sevykh v odnom iz starykh moskovskikh domov. V ikh radosti͡akh i poteri͡akh, nadezhdakh i razocharovanii͡akh otrazilasʹ istorii͡a strany. Kak i u li͡uboĭ semʹi ... a pesni po radio, knigi i odezhda v shkafu, skudnai͡a ili obilʹnai͡a eda za semeĭnym stolom -- svideteli poroĭ bolee pravdivye, chem sami li͡udi. Nuzhno tolʹko prislushatʹsi͡a k ikh rasskazam ..." = "In this book, there are no secrets. For over a century we've been welcome in Muromtseva apartment in one of the oldest houses in Moscow. Their joys and losses, hopes and disappointments reflect the history of their country. As with any family ... a song on the radio, books and clothes in the closet, scanty or abundant food for the family table are witnesses sometimes more truthful than the people themselves. One need only listen to the stories ..."--Epilogue (translated in English)

Obwohl sich die rechtliche Situation psychisch kranker Menschen in Rußland in den letzten Jahren bedeutend verbessert hat, hat sich in der Realität für die Betroffenen wenig verändert

Die Perspektivlosigkeit des Lebens in Rußland veranlaßt immer mehr Menschen, das Land zu verlassen und im Ausland ihr Leben neu zu gestalten. Vor allem sind das junge Menschen, die ihre Ausbildung abgeschlossen haben und unter den gegenwärtigen Bedingungen in ihrem Lande keine Zukunftschancen für sich sehen

Der Autor erörtert psychologisch bedingte Ursachen und Mechanismen der Entstehung von nationalen Problemen und Konflikten. Das Verhalten gegenüber anderen Nationen wird von nationalen Stereotypen bestimmt, d.h. von verfestigten Vorstellungen über bestimmte Nationen, die äußerst schwierig, z.B. durch die Einwirkung der Massenmedien, zu korrigieren sind. Nationale Gefühle können einen kompensatorischen Charakter haben, wenn durch eine demonstrative nationale Identifikation das Selbstwertgefühl eines Menschen gesteigert werden kann. Das Verhalten eines Menschen in Konfliktsituationen zeichnet sich dadurch aus, daß das Individuum durch die Massenbeeinflußung die persönliche Kontrolle über die Situation verliert. An nationalen Konflikten beteiligt sich überwiegend die Jugend. Aufgrund der unstabilen sozialen Situation und der psychologischen Besonderheiten, die zum objektiven Erkennen der Lage nicht befähigen, sehen viele junge Leute in nationalen Bewegungen die Möglichkeit einer Selbstverwirklichung. (BIOst-Ldg)