Jugendgewalt unter ostdeutschen Jugendlichen
In: Jugend in Ostdeutschland. Lebenssituationen und Delinquenz., S. 249-300
Gewalttaten von Jugendlichen sind in der Berichterstattung der Medien an der Tagesordnung. Dabei werden die unterschiedlichsten Phänomene gewalttätigen und strafbaren Verhaltens in Verbindung mit politischem Extremismus, Ausländerfeindlichkeit, Antisemitismus und Vandalismus wenig differenziert unter den Begriff der "Jugendgewalt" subsumiert. Die vorliegende empirische Studie versucht, das "Gewaltpotenzial" unter brandenburgischen Jugendlichen unter Berücksichtigung der speziellen Situation in den neuen Bundesländern zu erfassen und Informationen für die Erarbeitung effizienter, zielgruppenbezogener Präventions- und Interventionsprogramme bereitzustellen. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Jugendgewalt gegenüber 1993 nicht zugenommen hat und in den letzten drei Jahren sogar eher rückläufig ist. Generell plädieren die Autoren dafür, das Phänomen "Jugendgewalt" in seiner ganzen Komplexität zu erfassen und nicht einseitig als Problem "delinquenter" einzelner Jugendlicher zu verstehen. (ICA).