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Anhand verschiedener Untersuchungen beschreiben und problematisieren die Autorinnen die Lebensperspektiven und das Leben von jungen Frauen auf dem Land. Wie können scheinbar persönliche Lebensfragen von Frauen in die regionale Öffentlichkeit zurückvermittelt werden und in welcher Weise nehmen dazu Frauen aufeinander Bezug? Zunächst werden Unterschiede zwischen und innerhalb ländlicher Regionen in der Definition siedlungsstruktureller Gebietstypen ausgedrückt: ländlich geprägte Regionen gliedern sich nach verdichteten Kreisen, nach ländlichen Kreisen und gering besiedelten peripher gelegenen Gebieten. Gemeinsam ist jungen Frauen in ländlichen Regionen eine am Durchschnitt gemessen gleiche bzw. hohe Erwerbsorientierung, der nur ein begrenztes Spektrum von Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten gegenübersteht. Geschlechtshierarchisch differenzierte Prozesse der Arbeits- und Erwerbsverteilung bedingen auch auf dem Land, daß bessere Bildungsabschlüsse von Mädchen und jungen Frauen sich nicht selbstverständlich in bessere Berufsperspektiven umsetzen. Beschrieben wird der moderne Jugendstatus für Mädchen als Experimentierraum im regionalen Kontext, der durch die Verbreitung von Bildungsansprüchen, von zentralen Bildungseinrichtungen und die Angleichung von Konsum und Mediengewohnheiten entstanden ist. Am Beispiel junger Frauen mit Kindern wird verdeutlicht, in welcher Weise "belastete" Frauen mit ihren Problemen und mit ihren Kompetenzen Anerkennung finden können. Die Frage nach Verbindlichkeit und Verletzlichkeit in Frauenzusammenhängen, in den sich überschneidenden Kreisen von Privatheit und Öffentlichkeit stellen sich in ländlichen Regionen dringender und damit auch offener als im großstädtischen Raum, der eher Abschottung und Nischenbildung zuläßt. (ICK)