Universitätsinstitut oder Parteihochschule: Dokumentation zum Habilitationsverfahren Kühnl
In: HPI-Schriften
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In: HPI-Schriften
In: Luchterhand Typoskript
In: Sozialwissenschaftliche Informationen für Unterricht und Studium: sowi, Band 7, Heft 2, S. 88-95
ISSN: 0340-2304
Der Autor setzt sich kritisch mit den methodischen und inhaltlichen Prämissen der Faschismustheorie Kühnls auseinander, die dieser vor allem in seinem Buch "Formen bürgerlicher Herrschaft" entfaltet. Die von Kühnl mechanistisch durchgeführte Zweiteilung der bürgerlichen Welt in "Liberalismus" als adäquaten Ausdruck von Bürgerlichkeit und in "Faschismus" als Alternative zum grundlegenden Widerspruch der bürgerlichen Gesellschaft (politische Demokratie ohne soziale Entsprechung) zeigt, daß er glaubt, unterschiedliche reale bürgerliche Gesellschaften als realtypische Modelle des Liberalismus miteinander kompilieren und vergleichen zu können. Der darin zum Ausdruck kommenden Vernachlässigung sozial- und institutionengeschichtlicher Erklärungsversuche zugunsten geistes- und ideengeschichlich orientierter Erläuterungen entsprechen eine empirisch unzulängliche Absicherung sowie eine undifferenzierte Verallgemeinerung von Aussagen. Der Faschismusbegriff reduziert sich so auf eine Addition der Tatbestände des deutschen Nationalsozialismus und des italienischen Faschismus, ohne zu einer Bestimmung der allgemeinen Wesensmerkmale des Faschismus zu gelangen. Die Verwendung solchermaßen ungeklärter Begriffe führt bei Kühnl dazu daß er die Grenzlinien zwischen Faschismus und Konservativismus nicht mehr präzise erkennen kann und schließlich die faschistische Weltanschauung nur noch als Variante konservativer Ideologien kennzeichnet. Die Interpretation des Faschismus als Massenbewegung bleibt psychologistisch, um nicht in Konflikt mit der erklärten Funktionaltität fachschistischer Herrschaft für die kapitalistischen Eigentums- und Gesellschaftsordnung zu geraten. (HH)
In: Kritik der bürgerlichen Wissenschaft
In: Politologie
In: Neunzehnhundertdreiunddreißig - Wie die Republik der Diktatur erlag, S. 140-152
Kühnl erörtert die These, ob der Nationalsozialismus eine singuläre Entscheidung in Deutschland war. Er stellt fest, daß in allen Ländern, in denen der Faschismus an die Macht kam bzw. heute noch an der Macht ist, die Arbeiterbewegung entrechtet wurde und das Großkapital an die Macht gelangte. Außenpolitische Expansion diente durch Schaffung neuer Rohstoffgebiete, Exportmärkte und billiger Arbeitskräfte kapitalistischen Interessen. Beim Fehlen einer Expansion nach Außen tritt eine verstärkte Repression nach Innen auf. Auch in der ideologischen Ausrichtung gibt es viele Gemeinsamkeiten zwischen Nationalsozialismus und faschistischen Regimen, sodaß man die deutsche Diktatur nicht als einzigartige Erscheinung betrachten kann, wenngleich es auch Elemente gab (Massenbasis, Terrorsystem, Judenvernichtung), die sich in diesem Ausmaß nur in Deutschland entwickelten. (HOE)
In: Blätter für deutsche und internationale Politik: Monatszeitschrift, Heft 2, S. 140-155
ISSN: 0006-4416
Der Autor analysiert mit Hilfe des Filmes Holocaust den gegenwärtigen Stand der Bewältigung des Faschismusproblems in der BRD. Er untersucht den Film auf seine Auswirkungen hin und kommt zu dem Ergebnis, daß zwar eine ungeheure Betroffenheit der Zuschauer erzielt worden sei, und damit auch ein Potential für geistigen und politischen Kampf gegen Faschismus, jedoch dieses Ziel nicht erreicht wird, weil Ursachen und Bedingungen für Faschismus und Antisemitismus nicht sichtbar wurden. Diese Linie der Unterdrückung historischer Wahrheit sieht er ebenso in der herrschenden Geschichtswissenschaft als auch in den meisten Medien fortgesetzt. Im Gegensatz dazu verweist Kühnl kurz auf Dokumentationspublikationen und Darstellungen, die die Ursachen, die Herrschaftsstrukturen und treibenden Kräfte des Faschismus erklären. Den Forschungsstand in der Frage des "Antisemitismus-Judenmord" hält er noch für sehr unterentwickelt. Er deutet dazu eine Richtung an, in der nach seiner Ansicht zu forschen und argumentieren wäre, um zu einer überzeugenden Erklärung dieses komplexen Problems zu gelangen. Diesem Beitrag folgt ein dokumentarischer Anhang. (RE)
In: Blätter für deutsche und internationale Politik: Monatszeitschrift, Band 29, Heft 4, S. 442-451
ISSN: 0006-4416
Aufgrund der unterschiedlichen Berichterstattung über die Intervention der UdSSR in Afghanistan und der Intervention der USA in Grenada wird in dem Beitrag nach den politischen Inhalten von Interventionen als maßgebliches Kriterium für eine Urteilsbildung gefragt. Es wird gezeigt, daß diese scheinbar aktuellen Fragen bereits in der Periode der bürgerlichen Revolutionen auf der Tagesordnung stand, und zwar sowohl realpolitisch als auch theoretisch. Die Aufarbeitung dieses Themas durch den an der Universität Tel Aviv lehrenden Historiker Walter Grab wird nachgezeichnet. Seine Forschungen beschäftigen sich vor allem mit den Beziehungen zwischen Deutschland und der Französischen Revolution. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, ob die Revolution exportiert werden kann oder soll. Die von Grab entwickelten und anhand seiner Erkenntnisse vorgetragenen Grundlagen und Instrumente der Analyse werden dann auf spätere geschichtliche Etappen angewendet, etwa auf die Zeit nach 1945, in der bürgerlich-kapitalistischen Staaten ihr System weltweit durchsetzten. Besonders an den Beispielen der Länder der Dritten Welt wird die Dialektik von Eroberung und Befreiung und die daraus resultierenden Schwierigkeiten deutlich. (RW)
In: Blätter für deutsche und internationale Politik: Monatszeitschrift, Band 28, Heft 10, S. 1302-1312
ISSN: 0006-4416
In dem Beitrag wird davon ausgegangen, daß die Menschheit heute vor der Entscheidung steht, ihre Fähigkeiten zu nutzen, Hunger, Elend und Not in der ganzen Welt abzuschaffen, oder menschliches Leben auf diesem Erdball vollständig und definitiv auszulöschen. Es wird einer gewaltigen Mobilisierung aller materiellen, geistigen und moralischen Kräfte bedürfen, um eine Entscheidung zugunsten des Lebens zu erzwingen. Vor dem Hintergrund der Zahlen der Toten aus beiden Weltkriegen, wird zunächst den Fragen nachgegangen: Wie sind die Menschen dazu gebracht worden, Massenmord in solchem Ausmaß geschehen zu lassen und zu begehen? Welche Ursachen und Kräfte waren es, die zum Krieg getrieben haben? Dabei wird gezeigt, daß die Erzeugung von Feindbildern eine wesentliche Voraussetzung dafür war, daß die große Mehrheit der Bevölkerung über die wirklichen Vorgänge und Ziele in der Rüstungs- und Kriegspolitik getäuscht und so für den Krieg präpatiert werden konnte. Die Bevölkerung konnte nur dadurch kriegsbereit gemacht werden, daß ihre sozialen Probleme und Ängste aufgegriffen wurden, daß ihr jedoch die wirklichen Ursachen ihrer sozialen Misere verschleiert wurden. Es wird nachgezeichnet, daß die Interessen und Kräfte, die als Ursachen für die Erzeugung und Verbreitung von Feindbildern namhaft gemacht wurden, bis zum heutigen Tag ihre Wirksamkeit behalten haben. Die Überlegungen enden mit der Schlußfolgerung: Das gemeinsame Lernen aus den Erfahrungen der Vergangenheit und aus den Erfahrungen unseres eigenen Kampfes wird die Gemeinsamkeit des Handelns noch wesentlich wirksamer gestalten. (RW)
In: Blätter für deutsche und internationale Politik: Monatszeitschrift, Band 19, S. 294-300
ISSN: 0006-4416
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Band 9, Heft 3, S. 423-442
ISSN: 0032-3470
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Band 8, Heft 2, S. 323-352
ISSN: 0032-3470
In: Kleine Bibliothek 62
In: Hefte zu politischen Gegenwartsfragen 29
In: Marburger Abhandlungen zur Politischen Wissenschaft 6