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Das Buch Pablo Casals: Licht und Schatten auf einem langen Weg. Erinnerungen aufgezeichnet von Albert E. Kahn fanden wir buchstäblich […] The post Auf ein Wort: Pablo Casals. Ein großer Mensch und Künstler first appeared on Blog der Republik.
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Viele Künstler*Innen wehren sich gegen die AfD auch musikalisch. Wir haben hier ein paar gelungene Beispiele: https://vm.tiktok.com/ZGexbuT5t/ Und gibt natürlich […] The post Mutige Künstler*innen treten aktiv für unsere Demokratie ein first appeared on Blog der Republik.
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Ein Abend für die UNO-Flüchtlingshilfe. Was passt da besser zusammen, als wenn man Werke des weltberühmten Cellisten Pablo Casals im Kammermusiksaal des Beethovenhauses spielen lässt. Der Künstler, der immer zuerst Mensch sein wollte und der anders als manche seiner Künstler-Kollegen den Ausbruch des 1. Weltkriegs nicht feierte, weil er ahnte, dass Krieg immer mit Tod... The post Zuerst Mensch- Casals Kampf gegen Krieg und für das Schicksal der Flüchtlinge – Todestag des weltberühmten Cellisten first appeared on Blog der Republik.
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Das 11. Festival wurde vom 29. September bis 8. Oktober 2022 zum Thema "Macht" veranstaltet. Die bpb kooperierte mit dem Künstler*innenhaus Mousonturm, dem Schauspiel Frankfurt und der Festival-AG.
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Kunst und Gesellschaft sind unweigerlich miteinander verknüpft. Der Berliner Künstler Nasan Tur sagt dazu: Kunst sehe ich immer im Kontext zur Gesellschaft. Ich stelle Fragen, wie: 'In welchem System leben wir? Welche Rolle spielt Kunst innerhalb dieses Systems? Was kann Kunst leisten? Kann sie den Gesellschaftskörper formen und eine kritische...
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Screenshot des Videos, das die Bundesregierung in sozialen Medien löschen lässt. – Zentrum für Politische SchönheitDie Bundesregierung hat das Deepfake-Video vom Zentrum für Politische Schönheit jetzt auch auf YouTube löschen lassen. Sie beruft sich dabei auf das dafür eigentlich nicht vorgesehene Urheberrecht. Die Künstler sprechen von Zensur und kündigen rechtliche Schritte gegen die Bundesregierung an.
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Auch mit einer Installation vor dem Bundeskanzleramt drängen die Aktionskünstler auf ein AfD-Verbot. – Alle Rechte vorbehalten IMAGO / Metodi PopowDas Zentrum für Politische Schönheit setzt das Thema AfD-Verbot mit einem Deepfake-Video des Kanzlers und einer Datenbank verfassungsfeindlicher Aussagen von AfD-Mitgliedern auf die politische Agenda. Doch die Bundesregierung debattiert lieber über die Methoden der Künstler als über deren Inhalt.
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Die Ausstellung "Re-connect. Kunst und Kampf im Bruderland" im Museum der bildenden Künste, Leipzig, eröffnet einen Raum für (post-)migrantische Künstler*innen, die sich mit der DDR und dem heutigen Ostdeutschland auseinandersetzen. Dabei steht neben einer Sichtbarmachung im kunsthistorischen Kanon vielfach vernachlässigter Positionen vor allem - wie im Titel angelegt - ein zeitliches und gesellschaftspolitisches Zusammenbringen marginalisierter Gruppen im Vordergrund.
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Es bietet sich die Gelegenheit, einen klugen und netten polnischen Kollegen, Tomasz Padlo, der an der Pädagogischen Universität Krakau lehrt, bei einem "politischen Gespräch" kennenzulernen. Die Fachschaft Politik hat kurzfristig ein Treffen organisiert und zwar am Mittwoch 28. Juni 2023 um 12.15 Uhr in Raum 1.210. Tomasz Padlo wird das Treffen mit einer kurzen Präsentation beginnen und wir können danach ins – auf Englisch geführte - Gespräch kommen. Er arbeitet hier in Ludwigsburg an einem spannenden Projekt, das er in eigenen Worten so erklärt:"Das Projekt ist interdisziplinär - ich bin auch Künstler und suche nach einer visuellen Darstellung des Migrationsprozesses durch den Nahen Osten (einschließlich Nordafrika) und Europa, basierend auf den Erfahrungen und der Raumwahrnehmung von Flüchtlingen. So möchte ich während meines Aufenthalts in Ludwigsburg zwei Säulen des Projekts realisieren. Erstens möchte ich über Migranten recherchieren, die Skizzenkarten von Europa zeichnen. Ich werde eine qualitative Analyse durchführen und sie mit denen vergleichen, die ich bereits aus der Türkei, Griechenland und Italien habe. Zweitens möchte ich auch Fotos sammeln (oder versuchen zu sammeln) und analysieren, die von Flüchtlingen während ihrer Reise durch Europa gemacht wurden. Ich möchte, dass die Ergebnisse des Projekts die Grundlage für eine umfassendere Studie bilden, in der ich die Forschung und die künstlerischen Erfahrungen der letzten Jahre miteinander verbinden werde. Ich muss zugeben, dass Deutschland als Zielland für viele der Flüchtlinge ein wichtiges Element meiner Arbeit sein wird. Baden-Württemberg ist eine der wichtigsten Regionen, die sich an der Aufnahme von Flüchtlingen beteiligen, weshalb Ludwigsburg der perfekte Ort für meine Arbeit zu sein scheint."
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Die Ferien 2020 haben in Deutschland begonnen und viele fragen sich, wohin sie in diesem Sommer fahren werden. Über die Hälfte der Deutschen verzichtet in diesem Jahr sogar auf eine Auslandsreise und hat vor, Urlaub in Deutschland zu machen oder gar zu Hause zu bleiben. Das muss nicht sein!Glaubt man dem Büchlein von Izabela Liwacz über die Schneekoppe, bietet eine Reise ins Riesengebirge beides: Auch wenn der Berg heute im nicht weit entfernten Niederschlesien liegt, bietet er gerade den Deutschen einen Mythos- und Sehnsuchtsort, den die Polen in den letzten Jahrzehnten gekonnt weiter pflegen. Im Schlepptau der Corona-Krise kann eins versprochen werden, der einst "meist besuchte Gipfel Europas" wird in diesem Jahr keinesfalls überfüllt sein.Aber was ist das – ein Sehnsuchtsort? Und warum ein Sehnsuchtsort der Deutschen? Und was ist das eigentlich – die Schneekoppe, abgesehen von einer alltäglichen Frühstücks-Müslimarke? Liwacz geht auf die Geschichte ein und verortet den höchsten Berg der Sudeten in der deutschsprachigen Kulturgeschichte Schlesiens (und somit auch Österreichs und Preußens), deren große Persönlichkeiten dem Berg schon seit der Aufklärung Einiges an Aufmerksamkeit schenkten (Alexander von Humboldt), um ihn dann in der Romantik mit übernatürlichen Kräften und vor allem ästhetischen Attributen auszustatten, so wie dies zum Beispiel Caspar David Friedrich ("Wanderer über dem Nebelmeer") tat. Das erwähnte Bild wie auch Hunderte andere Berglandschaftsmotive zahlreicher niederschlesischer Verlage trugen zur Verbreitung des Mythos des Riesengebirges unter der aufkeimenden Natur- und Fremdenverkehrsbewegung des 19. Jahrhunderts bei. Zahlreiche Bergsteiger bevölkerten die neu ausgebauten Wanderwege zur Schneekoppe, darunter prominente Künstler und Schriftsteller wie Theodor Fontane und Heinrich von Kleist, die touristische Infrastruktur erlebte mit dem Errichten immer modernerer und geräumigerer Bauden einen Wandel: Während am Anfang des 19. Jahrhunderts Bergwanderer einem romantischen Ruf folgten und die Kraft der Natur auf dem Gipfel zu spüren suchten, kamen Hundert Jahre später dann schon "die Massen".Der Berg, wie die gesamte Gegend, wurde im ausgehenden Mittelalter von meist deutschsprachigen Bergleuten, Handwerkern und Bauern besiedelt und … bewandert, die erste nachgewiesene Gipfelbesteigung datiert aus dem Jahr 1465. Im 17. Jahrhundert errichtete Graf Leopold von Schaffgotsch, kaiserlicher Kammerherr und Landeshauptmann von Schweidnitz-Jauer, eine erste Kapelle auf der Schneekoppe als Zeichen seines Machtanspruchs auf das Land und Symbol der habsburgischen Gegenreformation in Schlesien. Immer wieder wurde die Kapelle des Hl. Laurentius zerstört oder niedergebrannt, nach der Säkularisierung in Preußen machte sie 1806 Platz für die erste Wandererbaude. Bis heute aber erfüllt den Gipfelstürmer oben das Gefühl der Freiheit, viele spüren die Himmelsnähe, besondere magnetische Kräfte, ja sogar kosmische Strahlung, wenn sie die Naturgewalten von oben aus betrachten und mit den entfachten Elementen geistig verschmelzen.Und viele wollten ganz in der Nähe dieses besonderen Ortes sein. Das benachbarte Hirschberger Tal wurde im Laufe des 19. Jahrhunderts zum Ferien- und Zufluchtsort bedeutender preußischer und schlesischer Familiengeschlechter, die allesamt dort ihre Landsitze erbaut haben. Darunter waren die herrschenden Hohenzollern und bedeutende Adelsfamilien wie die Grafen von Reden, von Hoyms, von Zedlitz, von Richthofen, Kohle- und Industriebarone wie die Schaffgotschs. Das Tal wurde mit seinen zahlreichen Schlössern und Parkanlagen zum "Schlesischen Elysium". Nach Jahrzehnten des Verfalls erwachen heute viele dieser einstigen Perlen aus ihrem Dornröschenschlaf und bieten mit aufwendigen Restaurierungsarbeiten nicht nur einen wunderschönen Anblick, sondern tragen als Restaurants oder Herbergen zur Vergrößerung der touristischen Infrastruktur bei. Nicht alle Zeugen jener Glanzzeit hatten Glück, für viele ist es heute zu spät.Zurück zum Buch: Es ist kein Fremdenführer mit Wanderkarten und Veranstaltungstipps, das sollte sich jeder Fremdengast selbst besorgen. Das Buch von Liwacz, selbst in Hirschberg aufgewachsen und jahrzehntelang als Bergführerin tätig, gleicht dagegen einem kleinen Essay zur Kulturgeschichte eines der wichtigsten Berges der deutschen Geistes- und Märchengeschichte, vergleichbar vielleicht nur mit der Sagenwelt eines Brockens oder den Legenden um den Watzmann. Die wichtigsten Erzählstränge seien hier noch einmal erwähnt: Die touristische Erschließung des Berges, die Geschichte der Gipfelkapelle, die Geistes- und Kulturgeschichte der umgebenden Landschaft und die Geschichte der Segelflugschule, die 1924 im benachbarten Grunau gegründet und bis heute tätig ist.Das Beste kommt wie immer zum Schluss: Über der Schneekoppe wacht immer noch der Rübezahl, ein uriger Berggeist, dem Eigenschaften wie "launisch, ungestüm, sonderbar" in vielen künstlerischen, literarischen und musikalischen Werken zugeschrieben wurden, dessen Metamorphosen, so Liwacz, mit dem menschlichen Lebenswandel vergleichbar sind: "Zuerst ist er ein kleines Wickelkind an der Brust der Mutter, dann ein ehrgeiziger Knabe oder ungehorsamer Bursche, danach fürsorglicher Familienvater und zuletzt ein rüstiger, launischer Greis." Heute thront er zum Beispiel am Eingang zur Gaststätte "Beim Geist der Berge" in Karpacz (Krummhübel) und an zahlreichen touristischen Orten. Die Polen haben ihn "adoptiert", er ist es, der die Gäste ins Riesengebirge immer noch ruft und begleitet. In der erwähnten Gaststätte, so Liwacz, wird alles "in Portionen serviert, die nur ein Rübezahl schaffen könnte. Sollten sich die Speisen im Magen nicht richtig vertragen, hilft danach ein Gebirgskräuter-Likör wie Stonsdorfer oder Żubrówka, eine polnische Medizin".Also auf zur Schneekoppe, Rübezahl ruft! Izabela Liwacz: Schneekoppe – Mythos und Sehnsuchtsort, Görlitz 2020, 46 Seiten, geb., Abbildungen s/w, A5. Preis: 5,79 Euro [zur Verlagsseite]
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In diesem Beitrag stellt Clara Hirn folgenden Aufsatz vor:Klingmann, Heinrich (2022): POPulismus, POPkultur und Pop-Didaktik; in: Beate Flath u.a. (Hg.): Druckwellen, Eskalationskulturen und Kultureskalationen in Pop, Gesellschaft und Politik, S. 57-74.Heinrich Klingmann thematisiert in dem Kapitel seines Buches den Hintergrund und die Beweggründe für die Rede Campinos nach der Echo-Preisverleihung 2018, welche die Hip-Hop-Künstler Kollegah und Farid Bang gewannen. Außerdem behandelt der Autor die Unterschiede zwischen Populismus, Popkultur und Pop-Didaktik in der heutigen Kultur und die Einflüsse des (Rechts-)Populismus auf die zwei anderen Begriffe Popkultur und Pop-Didaktik.Campino vertritt in seinem Statement zwei unterschiedliche Blickwinkel mit je anderen Aspekten. Zum einen geht es um die "Debatte um den ´Geist´" (S. 66), wobei (neu-)rechte Aktivitäten, Interventionen und Attacken im öffentlichen Raum im Zentrum der Betrachtung stehen. Zum anderen geht es um die "Grenzen der Toleranz" (S. 66), wobei weniger gesellschaftliche Umgangsformen als vielmehr musikalische und musikbezogene Umgangsformen aus einer popkulturellen Perspektive in den Blick genommen werden. Hierbei stellt sich die Frage: Inwiefern haben zwei so unterschiedliche kulturelle Manifestationen wie Populismus und Popkultur eine Schnittmenge bzw. Gemeinsamkeiten?Totalitäre Systeme entstehen nicht einfach so, sie entwickeln sich stetig. Diese autoritäre Machtausübung äußert sich vor allem in Suspendierungen und Sanktionen der öffentlichen Debatte, indem sie zunehmend durch gewaltförmige "Gleichschaltung [und eine] nahezu alle und alles ergreifende soziale Kontrolle " (S. 67) ergänzt wird. Ein Ansatzpunkt zum Erlangen einer solchen Kontrolle ist ein erzieherischer Übergriff auf die Gesinnung des Individuums.In der Musikpädagogik beispielsweise steht hierfür eine an einem musischen Menschenbild orientierte musische Erziehung, wobei sich diese grundlegende Orientierung zur Instrumentalisierung für die Zwecke der nationalsozialistischen Diktatur eignete. Wie auch in der ganzen nationalsozialistischen Zeit war eine einzelne Person nichts mehr wert, der Mensch allein war entmündigt.Nach dem Zweiten Weltkrieg folgte in der Musikpädagogik in Deutschland eine neumusische Phase. Theodor W. Adorno kritisiert diese sogenannte "Erziehung durch Musik zur Gemeinschaft" (S. 68) folgendermaßen: "Der Kultus der Gemeinschaft als Selbstzweck gehört den Nationalsozialisten und Volksdemokraten russischen Stils an. Er ist wesentlich totalitär: stets schwingt in ihm die Tendenz zur Unterdrückung des Einzelnen mit. Eine wirkliche Gemeinschaft aber wäre eine von freien Menschen." (Adorno 1973, zit. nach S. 68).Laut Umberto Eco ist das "Volksganze" (S. 68) ein hermetisch geschlossenes Ganzes, das den Volkswillen mit spezifischer Qualität repräsentiert, bei welchem sich Personen gegen das Volk stellen, indem sie gegen solche Interpretationen opponieren und somit als Volksfeind*in gelten. Die Konstruktion des Volksganzes braucht klare Grenzbeziehungen, die Grenzen der (Mit-)Menschlichkeit mit sich bringen. In diesem Zusammenhang steht auch die Populismus-Definition Jan-Werner Müllers.Vertreter des Populismus sind auch die metapolitischen Faschisten. Die Mitglieder der Identitären Bewegung in Deutschland instrumentalisieren linke Theoriebezüge und geben vor, von diesen Theorien gelernt zu haben. Sie verfolgen das Ziel der Volkskonstruktion auf zwei Weisen. Zum einen wird eine durch kulturelle Praktiken hergestellte Veränderung des gesellschaftlichen "Geistes" im Sinne einer Normalisierung und Legitimation von Ausgrenzungen auf Grundlage rassistisch ethnischer Zuschreibungen betrieben, zum anderen nicht auf unmittelbare politische Erfolge zielende ethnische Zuschreibungen (vgl. S. 72).Der Effekt dieser Strategie ist folgender; Man versucht, die für die pluralistischen Gesellschaften konstruktive Konsensfähigkeit unter Berufung auf die Meinungsfreiheit gleichsam zu überdehnen. Die daraus entstehende "metapolitische Botschaft", deren "suggestiver Charakter nicht klar als solcher [erkannt wird]", zielt damit im Kern darauf, "den allgemeinen Konsens zu zerstören" (Benoist, zit. nach S.73).Mit dem ´Pop` kam in den 1950er Jahren ein neues Spiel in die Welt, welches eine Initialzündung für die produktions- und rezeptionsbezogene Aneignung schwarzer Musik durch Weiße im Kontext des Rock´n´Rolls war (vgl. S. 74). Der Rock´n`Roll dient in diesem Zusammenhang als Mittel der allgemein verständlichen Benennung eines entstandenen Stilmixes, wodurch man deuten kann, dass man Pop nicht klar definieren kann. Es ist ein nicht abschließbares Projekt (vgl. S. 75).In der musikalischen Praktik des Pop geht es nicht darum, eine in einem Werk als "embodied meaning" enthaltende Bedeutung interpretierend darzustellen. Im Gegenteil: Es geht darum, "engendered feelings" herzustellen, welche sich in Form von bedeutsamen Gefühlen, Interaktions- und Kooperationsprozessen äußern und die von der gemeinsamen Gestaltung des Musizierprozesses abhängt (S. 75). Vor diesem Hintergrund kann das Spiel der Neuen Rechten mit Bedeutungszu- und -umschreibungen als eine Umwidmung popkultureller Praktiken gelesen werden: Es gilt, die individuelle Freiheit abzuschaffen, das Pop-Spiel mit Un-Eindeutigkeiten zu beenden."Kulturkämpfe" entfalten sich im Kontext einer Entwicklung, die dazu geführt hat, dass die Orientierung am Allgemeinen zunehmend durch eine Singularisierung abgelöst wird. Eine Singularisierung ist eine zunehmend sämtliche Lebensbereiche umfassende Kultur der Bewertung. Bei dieser Kulturalisierung wird der gegenwärtige Populismus als eine Folge aus der sich ergebenden Desintegration und des Verlusts an Gemeinsamkeiten identifiziert. Dies stellt ein Symptom der Krise des Liberalismus dar (S. 77).In der deutschen Musikpädagogik wiederum war der Unterricht an der "Sache" orientiert. Das bedeutet, dass die musikalische und musikbezogene "Gebrauchspraxis" zunehmend berücksichtigt wurde. Das Statement Campinos zur Echo-Preisverleihung ist also ein Ausweis musikalischer Bildung sowie ein Ausruf der Bedrohung der musikalischen Bildung. Die Pop-Didaktik eröffnet die Möglichkeit, sich in musikalischen und musikbezogenen Tätigkeiten in einem von Heterogenität und Grenzüberschreitungen geprägten kulturellen Feld mit popkulturellen Artefakten über subjektive Ansichten zu streiten (S. 78).
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Geflüchtete: Gerald Knaus im Medienradio
MR085 Wie die EU Geflüchtete aufnehmen und ihre Grenzen schützen kann (Gerald Knaus, Erfinder des EU-Türkei-Deals) (Medienradio - Philip Banse spricht mit Gästen)
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"Die Revolution hat ein weibliches Gesicht. Der Fall Belarus" – so lautet das jüngst im Suhrkamp Verlag erschienene Buch von Olga Shparaga[1], in dem die belarusische Philosophin die aktuelle Protestbewegung in ihrer Heimat analysiert. Wie schon der Titel verrät, steht dabei die Rolle der Frauen im Fokus. Sie sind es, die das Bild der revolution-in-progress, wie Shparaga die Ereignisse in Belarus seit den gefälschten Wahlen vom Sommer 2020 nennt, maßgeblich bestimmen.Auch in Polen ist es eine Frau, die das Bild der belarusischen Proteste prägt und es damit in den letzten Wochen regelmäßig auf die Titelseiten der polnischen und internationalen Zeitungen geschafft hat. Die Rede ist von der Künstlerin und Aktivistin Jana Shostak aus Hrodna in Belarus. Stets in ein weiß-rot-weißes Kleid gekleidet – den Farben, die für den Widerstand gegen das Regime von Alexander Lukaschenko stehen – macht sie zudem mit ihrer Aktion "Krzyk dla Białorusi" ("Schrei für Belarus") unermüdlich auf die politische Situation in ihrer Heimat aufmerksam. Eine Minute lang dauert ihre Aktion, die mittlerweile unter dem Hashtag #globalscream bekannt ist. Eine Minute schreit sie mit voller Lautstärke und lädt die Herumstehenden zur Teilnahme ein. Shostak nannte es zuletzt eine "krzykoterapia" – eine "Schreitherapie". Diese bringe das Wechselbad der Emotionen zum Ausdruck, die durch die hoffnungsvollen Proteste und die blutigen Gegenreaktionen des Lukaschenko-Regimes hervorgerufen werden. In Kunstkreisen ist Shostak, die aus einer belarusisch-polnischen Familie stammt und 2010 zum Kunststudium nach Polen kam, schon seit einigen Jahren bekannt und ist regelmäßig auf zahlreichen polnischen und europäischen Ausstellungen vertreten. Zuletzt war sie auf Schönheitswettbewerben in Polen unterwegs, die sie als Plattform für künstlerische Projekte nutzt. Erstmals Aufmerksamkeit erregte sie 2017 mit ihrer Abschlussarbeit, die im Atelier des bekannten Installationskünstlers Mirosław Bałka an der Warschauer Kunstakademie entstand und als Gegenentwurf zur restriktiven Flüchtlingspolitik der Regierung gelesen werden kann.Sensibilisiert durch ihren eigenen Migrationshintergrund begab sich Shostak hier auf die Suche nach einer Alternative für das polnische Wort "uchodźca", zu Deutsch "Flüchtling".In Gesprächen mit in Polen lebenden Ausländer:innen, polnischen Bürger:innen und Sprachwissenschaftler:innen ging sie der Bedeutung des Begriffs "Flüchtling" nach. Um die mit diesem Wort verbundene stigmatisierende Wirkung in eine positive Assoziation zu wandeln, schlug sie vor, "Flüchtling" mit "Nowak" zu ersetzten – also mit dem in Polen am häufigsten vorkommenden Nachnamen, der ins Deutsche mit "Neuling", ins Englische mit "newcomer" übersetzt werden kann. Dies diskutierte sie auch in der beliebten TV-Show "Słownik Polsko-Polski" ("Polnisch-Polnisches Wörterbuch") und präsentierte ihre Ergebnisse öffentlich im beliebten Warschauer Einkaufszentrum "Złote Tarasy". Shostaks Ziel ist es, die polnische Sprache nachhaltig zu verändern und auch andere zum Gebrauch der neuen Wortschöpfung zu bewegen. Zu diesem Zweck benutzt sie seitdem in allen Interviews und öffentlichen Auftritten konsequent die Substantive "Nowak, Nowaczka, Nowacy", wenn sie von Flüchtlingen spricht und zählt darüber hinaus zum kleinen Kreis von Verfechter:innen einer gendersensiblen Sprache in Polen.[2] Seit dem Beginn der Protestbewegung gegen das Regime von Alexander Lukaschenko setzt sich Jana Shostak nun vor allem für ihre aus Belarus geflüchteten Landsleute ein. Mit ihrer einminütigen Schrei-Aktion appellierte sie im Herbst 2020 mehrere Dutzend Mal im musealen Kontext und vor dem Warschauer Büro der Europäischen Kommission für mehr Aufmerksamkeit für die Probleme von Belarus:innen. Angefangen hat sie mit dieser performativen Aktion bereits Ende August, als sie aus ihrer belarusischen Heimatstadt Hrodna von den Protesten nach der gefälschten Wahl nach Warschau zurückkehrte. Zudem engagiert sich Shostak seitdem bei der praktischen Organisation von Unterstützung für die nach Polen vor Repressionen und Folter Geflüchteten und fordert von der polnischen Politik die Einhaltung der versprochenen Hilfeleistungen. Erfolgreich war die mittlerweile 28-Jährige damit bereits im September 2020. Während eines Treffens zwischen dem polnischen Premierminister Mateusz Morawiecki mit der belarusischen Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja konnte Jana Shostak auf die formellen Visa-Probleme aufmerksam machen, mit denen die belarusischen Flüchtlinge zu diesem Zeitpunkt zu kämpfen hatten. Nachdem sie bei einem offiziellen Spaziergang durch die Warschauer Innenstadt lautstark ihre Stimme erhoben hatte, suchte der Amtschef des polnischen Ministerpräsidenten das Gespräch mit ihr. Shostak erreichte, dass die Ausgabe von Touristenvisa für Belarusen wieder aufgenommen und den Inhabern von humanitären Visa der Zugang zum Arbeitsmarkt ermöglicht wurde. Zuvor hatte sie ohne Ergebnis versucht, andere Abgeordnete sowie die Helsinki- Stiftung für Menschenrechte in Polen mit Sitz in Warschau zu kontaktieren. "Dank des Trainings durch meine Schrei-Minute (…) habe ich mir eine starke Stimme erarbeitet", erklärte sie ihren Erfolg im Nachhinein der Presse und setzte so auch diese Aktion in Bezug zu ihrem Schrei-Protest für Belarus.[3]Viral ging ihr Schrei-Protest, als sie bei der vom EU-Parlamentarier Robert Biedroń einberufenen Pressekonferenz nach der Gefangennahme des Bloggers und Journalisten Roman Protasewitsch teilnehmen durfte. Am 24. Mai, einen Tag nach dem Vorfall, kamen in Warschau vor der Botschaft der Republik Belarus Politiker:innen zusammen; auch in Polen lebende belarusische Oppositionelle waren bei der Pressekonferenz dabei. Shostak, wie immer in ihrem weiß-rot-weißen Kleid und diesmal mit einem Pappschild mit SOS-Schriftzug in den Händen, beendete ihren verzweifelten Appell an die EU mit dem einminütigen Schrei. Nicht nur hielt die internationale Presse diesen eindrücklichen Moment fest, in Polen erregte vor allem ihr Dekolleté oder vielmehr die Tatsache, dass sie unter ihrem Kleid keinen BH trägt, große Aufmerksamkeit.Dabei kam die Kritik nicht, wie zu erwarten wäre, vonseiten der rechtskonservativen Kreise, sondern von der Linken-Abgeordneten Anna-Maria Żukowska. Auf Twitter postete diese unter dem Foto von Shostaks Aktion einen inzwischen gelöschten Kommentar: "Warum habe ich nicht das Gefühl, dass es ihr tatsächlich um Belarus geht?"[4] Die mit der linken Zeitschrift Krytyka Polityczna verbundene Journalistin Wiktoria Bieliaszyn repostete sofort: "Jana Shostak reißt sich seit Monaten die Beine aus, ihre ganze Zeit opfert sie dem Aktivismus und realen Hilfeleistungen für Belarusen und die Opfer des Regimes. Anna-Maria Żukowska, angeblich eine Abgeordnete der Linken, sieht einen Bildschirm, auf dem man sich abzeichnende Brustwarzen sieht, also veröffentlicht sie einen blöden, ordinären, sexistischen und misogynischen Kommentar. Würden männliche Brustwarzen bei Ihnen auch so viele Emotionen hervorrufen? Schäm dich, Linke!"[5] #DekoltDlaBiałorusi – ein Dekolleté für Belarus Es folgten heftige Reaktionen in den sozialen Medien und eine große Solidarisierungwelle. Künstler:innen und Aktivist:innen organisieren seitdem in ganz Polen Schrei-Aktionen für Belarus. Besonders aktiv ist der Künstler Arek Pasożyt in Toruń. Bartosz Bielenia, der Hauptdarsteller des Oscar-nominierten Films "Corpus Christi" nutze wiederum eine offizielle Preisverleihung im Europarlament für seinen Schrei für Belarus.Shostak selbst drang in Warschau sogar bis in den Senat vor[6] und nutze die ihr zuteilwerdende Aufmerksamkeit: Über ihre sozialen und inoffiziellen Netzwerke initiierte sie die Aktion #DekoltDlaBiałorusi. Hierfür kam sie erneut vor dem Warschauer Büro der Europäischen Kommission mit einer Gruppe von Künstlerinnen und Aktivistinnen zusammen, die nur mit einem BH bekleidet oder mit ganz nacktem Oberkörper ihre Schrei-Performance begleiteten. Alle hatten dabei mit schwarzer Schrift auf dem Dekolleté die Namen von polnischen und internationalen Firmen stehen, die weiterhin mit dem Regime von Alexander Lukaschenko zusammenarbeiten. Abb. Mit freundlicher Erlaubnis von Künstlerin und vom Fotografen Die Aktion erinnert auf den ersten Blick an die Femen-Proteste – also an die in der Ukraine entstandene und mittlerweile von Frankreich aus weltweit tätige Aktivistinnen-Gruppe, die mit entblößten Brüsten und auf die Haut gemalten Sprüchen nicht unumstritten auf Frauenunterdrückung und Sexismus aufmerksam macht. #DekoltDlaBiałorusi wirkt allerdings vorsichtiger und durch die Mischung von bekleideten und obenherum entblößten Frauen weniger provokant. So ist auch zu erwähnen, dass die Brustwarzen der obenherum unbekleideten Frauen abgeklebt waren, um so die Zensur durch die sozialen Medien zu umgehen und die Weiterverbreitung der Aktion nicht zu gefährden.Nichtsdestotrotz ist es auch hier der nackte Frauenkörper in Verbindung mit dem lauten Schrei, der die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit fordert und so Veränderung – in diesem Fall die Aufgabe der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit dem belarusischen Diktator – erreichen will. #DekoltDlaBiałorusi im Kontext der feministsichen Kunst und des Frauenstreiks in Polen Die Aktion #DekoltDlaBiałorusi hat folglich offensichtliche feministische Elemente. Im polnischen Kontext geht der Einsatz des nackten Frauenkörpers als Werkzeug des politischen und gesellschaftlichen Protests bereits auf die 1970er und frühen 1980er Jahre zurück. So kann die Aktion #DekoltDlaBiałorusi auch in die Tradition der Arbeiten der polnischen Performancekünstlerin Ewa Partum gestellt werden. Die seit 1983 in Berlin lebende Partum, die heute als Pionierin der feministischen Kunst Ostmitteleuropas gilt, schuf 1980 unter dem Titel "Samoidentyfikacja" ("Selbstidentifikation") einen Zyklus von Fotomontagen. In diesen komponierte sie ihren eigenen nackten Körper in Fotografien des grauen, sozialistischen Warschauer Alltags hinein, so dass es wirkt, als würde sie unbekleidet durch die Innenstadt laufen.Partums so in Szene gesetzte Nacktheit wird zu einem Moment der Kritik gegenüber dem kommunistischen System. Adressiert wird in der Serie "Selbstidentifikation" allerdings ebenso die konservative polnische Gesellschaft samt ihrer politischen Opposition, die mit ihrer Nähe zur katholischen Kirche ein traditionelles Frauenbild propagierte. Letzteres führte schließlich auch dazu, dass die seit 1956 geltende liberale Regelung auf Abtreibung 1993 im Sinne der Wiederherstellung der nationalen polnischen Ordnung und Überwindung des kommunistischen Systems verschärft wurde. Ab da war Abtreibung nur in Ausnahmefällen möglich.[7] Hatten die Frauen in Polen dies noch weitestgehend stillschweigend akzeptiert und waren feministische Stimmen wie die Ewa Partums noch eine Seltenheit, kommt es seit 2016 zu regelmäßigen Protesten gegen Versuche der weiteren Verschärfung des Rechts auf Abtreibung. Als das regierungsfreundliche Verfassungsgericht in Polen schließlich am 22. Oktober 2020 durchsetzte, dass fortan Schwangerschaftsabbrüche auch aufgrund schwerer Fehlbildungen des Fötus als verfassungswidrig gelten, überzog eine Welle von Protestaktionen das Land. Bis heute flammen diese immer wieder auf und haben sich zu einem zivilgesellschaftlichen Gegengewicht zur offiziellen Politik der PiS-Partei entwickelt. Geprägt sind die Proteste von performativen Aktionen und visuellen Symbolen wie dem roten Blitz, der zum Erkennungszeichen der Bewegung geworden ist. Sowohl im öffentlichen Raum wie auch in den sozialen Medien sind diese anzutreffen und stehen für die Forderung nach körperlicher Selbstbestimmung. Auch in diesem Kontext sind die Aktionen #DekoltDlaBiałorusi und #globalscream zu sehen. So soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, dass das gemeinsame Schreien bereits im Kontext des Frauenstreiks eine Form des Protests darstellte.[8] Nun allerdings von der internationalen Empörung getragen, die die perfide Verhaftung Roman Protasewitsch auslöste, hat der #globalscream durch Jana Shostak in Polen eine Erweiterung und gleichzeitig Neu-Kontextualisierung erhalten. Ohne Zweifel geht es allen, die sich aktuell daran beteiligen, hauptsächlich um Aufmerksamkeit für die Situation in Belarus und Hilfe für die aus dem Land Geflüchteten. So wurde insbesondere durch die Verbindung mit der Aktion #DekoltDlaBiałorusi auch vermehrte Aufmerksamkeit auf den ebenfalls vor dem vor dem Warschauer Büro der Europäischen Kommission Anfang Juni parallel andauernden Hungerstreik der Belarusinen Stasia Glinnik, Bażena Szamowicz und Karalina Sauka gelenkt, die ähnliche Ziele wie die Schreienden verfolgten und Sanktionen der EU gegen das Lukaschenko-Regime forderten.Abb. Mit freundlicher Erlaubnis vom Künstler und vom Fotografen Aber wäre die Kritik an Jana Shostaks Dekolleté auch so viral gegangen, bestünde aktuell weniger Sensibilität für feministische Themen, zu denen auch die selbstbestimmte Wahl der Kleidung gehört? Hätte sie auch dann soviel Solidarität und Aufmerksamkeit für ihr Anliegen bekommen? Wäre es Jana Shostak ohne ihr bestehendes Netzwerk in der polnischen Kunstszene gelungen, so viele Menschen für die Solidarität mit Belarus zu mobilisieren und damit auch die Politik zum Handeln aufzufordern?Zwischen Kunst und politischem Aktivismus Neben Personen aus der belarusischen Diaspora handelt es sich nämlich bei vielen der Protagonist:innen, die Shostak bei ihren aktuellen Aktionen unterstützen, um Aktivist:innen und Künstler:innen, die auch den Frauenstreik mitprägen. Auch Jana Shostak selbst gehört zu jenen, die den Frauenstreik unterstützen und die sich ebenso immer wieder für Klimaschutz, gegen Rassismus und Homophobie einsetzen. Dabei werden jenseits der parteigelenkten Politik "postartistische", meist performative Praktiken an der Grenze von Kunstbetrieb und politischem Aktivismus entwickelt. Diese überwinden den musealen Kontext und gemeinsam mit einer breiten Masse wird für Minderheitenrechte und gegen Diskriminierung in Polen und weltweit eingestanden.Shostaks Engagement in dieser Sache offenbart nicht nur ihr eingangs erwähntes Projekt "Nowak, Nowaczka, Nowacy". Deutlich wurde dies zuletzt auch während der "Parada Równości", der "Pride-Parade", die am 19. Juni 2021 in Warschau stattfand. Hier taten sich Vertreter:innen des Frauenstreiks mit den belarusischen Aktivist:innen zusammen und demonstrierten gemeinsam mit der LGBTQI-Community friedlich gegen die von der Regierung mitbefeuerte Homophobie. Shostak appellierte dabei auch an die belarusische Oppositionsbewegung, bei den eigenen Bemühungen um die europäischen Werte und Rechte selbst auch keine Minderheiten auszugrenzen. Dafür musste sie wiederum Stimmen der Kritik von der oftmals konservative Werte vertretenden belarussischen Diaspora hinnehmen. Abb. Facebook-Screenshot mit freundlicher Erlaubnis der Künstlerin [1] Olga Shparaga: Die Revolution hat ein weibliches Gesicht. Der Fall Belarus, Berlin 2021.
[3] Maciek Piasecki: Historia jednego protestu: nakrzyczała na Morawieckiego i wywalczyła pomoc dla Białorusinów, oko.press vom 3. Oktober 2020, https://oko.press/nakrzyczala-na-morawieckiego-i-wywalczyla-pomoc/ (29.6.2021)
[4] Anna Maria Żukowska komentuje zdjęcie aktywistki. "Dlaczego nie mam wrażenia, że naprawdę chodzi jej o Białoruś?", wprost.pl vom 25. Mai 2021, https://www.wprost.pl/polityka/10450242/jan-shostak-wzniosla-krzyk-rozpaczy-anna-maria-zukowska-krytykuje-aktywistke.html (29.6.2021).
[6] "Łukaszenka uczynił z polskiej mniejszości kozła ofiarnego", TVN 24 Polska vom 11. Juni 2021,https://tvn24.pl/polska/senat-debata-na-temat-dzialan-polskiego-rzadu-w-sprawie-bialorusi-5118137 (29.6.2021).
[7] Vgl. Stephan Raabe (unter Mitarbeit von Janina Härtel): Zur Korrektur eines Klischees: Abtreibung in Polen Zahlen und Schätzungen, Konrad-Adenauer-Stiftung in Polen, 9. Mai 2007, https://www.kas.de/c/document_library/get_file?uuid=4f270774-45bc-a804-cf3c-49183e68ca6f&groupId=252038 (29.6.2021)
[8] Akcja "Global Scream" w Poznaniu - minuta krzyku kobiet na Półwiejskiej, in: Polska Times (Onlineausgabe) vom 9. März 2019. https://polskatimes.pl//akcja-global-scream-w-poznaniu-minuta-krzyku-kobiet-na-polwiejskiej-zdjecia-wideo/ar/13949883 (29.6.2021). In Berlin organisiert das mit dem polnischen Frauenstreik verbundene Kollektiv Dziewuchy Berlin seit 2019 auch #globalscream-Aktionen. Vgl. HERstoria współczesna – o Global Scream, https://www.dziewuchyberlin.org/2021/06/19/herstoria-wspolczesna-o-global-scream/?fbclid=IwAR3iqp1iYEpz3fW_3NUWEBRCGzJpmhI0rnDl0H67qYF_e9bZIhiItxJMREI (29.6.2021)
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Wenn wir Gäste im Deutschen Polen-Institut empfangen und ihnen die Geschichte des Instituts erzählen, gibt es am Ende fast immer die gleiche Frage: Wie ist es eigentlich dazu gekommen, dass das Deutsche Polen-Institut ausgerechnet in Darmstadt gegründet wurde. Die Antwort auf diese Frage ist nicht ganz einfach. Zunächst muss man erklären, welche Gründe es nicht waren: Es gab an der Technischen Hochschule Darmstadt keine Polonistik/Slavistik und es gab damals auch keine Partnerschaft mit einer Stadt oder einer Universität in Polen. Es gab eine Chopin-Gesellschaft, die 1970 als erste in der Bundesrepublik ihre Tätigkeit aufnahm, es gab polnische Komponisten, die an den Darmstädter Ferienkursen der Neuen Musik teilnahmen, es gab auch gemeinsame Ausstellungen polnischer und deutscher Künstler im Rahmen der Darmstädter Sezession. Aber all dies hätte wohl nicht ausgereicht, um ausgerechnet in Darmstadt ein Deutsches Polen-Institut zu gründen.Feierliche Eröffnung des Deutschen Polen-Instituts am 11.3.1980 im Staatsarchiv Darmstadt. Karl Dedecius (2 v. l.) und Heinz Winfried Sabais (ganz rechts) (Quelle: DE) Es war etwas anderes, nämlich die persönliche Bekanntschaft und gegenseitige künstlerische Achtung zwischen dem Institutsgründer Karl Dedecius und dem damaligen Oberbürgermeister von Darmstadt Winfried Sabais. Die beiden hatten sich Anfang der 1950er Jahre in Weimar kennengelernt. Sabais war Thomas Mann nach Weimar gefolgt und arbeitete für ihn, Dedecius arbeitete als Übersetzer am dortigen Theaterinstitut. Beide gingen kurze Zeit später in den Westen, während Sabais eine steile kulturpolitische Karriere anstrebte, widmete sich Dedecius dem Übersetzen polnischer Literatur, beide verloren sich in dieser Zeit aber nicht aus den Augen.Schon seit den späten 1960er Jahren hatte Karl Dedecius die Idee, in West-Deutschland ein Zentrum für Polenstudien zu gründen. Als 1977 das erste Deutsch-Polnische Forum in Bonn tagte, war auch Dedecius eingeladen. Dort stellte er sein Projekt der Gründung eines Polen-Instituts vor. Seine in vielen Jahren gereifte, gut ausgearbeitete Projektidee fand die Zustimmung der Teilnehmer dieses Forums. Immer wieder, zuletzt in seiner Biografie, verwies Dedecius mit spürbarem Stolz darauf, dass es das einzige Projekt dieses Forums war, das auch tatsächlich umgesetzt wurde. Es betraf konkret "die Gründung eines Instituts oder eines Lehrstuhls, der sich mit der Verbreitung der polnischen Literatur und der polnischen Gegenwartskunde befassen würde". [1]Dass es in Darmstadt seinen Sitz finden sollte, daran hat damals niemand gedacht. Zunächst dachte man eher an Mainz. Dort gab es an der Universität eine renommierte Slavistik mit polonistischen Kompetenzen und es gab den nicht nur wissenschaftlich, sondern auch organisatorisch ausgewiesenen Ordinarius für Osteuropäische Geschichte mit dem Schwerpunkt Polen, Prof. Dr. Gotthold Rhode, der das Institut gerne nach Mainz geholt hätte. Aber es kam anders. Das lag an zwei Umständen. Erstens an der Darmstädter Tradition der Künstlerkolonie (1901), der es zu verdanken war, nach dem Motto "In Darmstadt wohnen die Künste" bedeutende Schriftsteller in die Stadt zu holen. Karl Krolow, Arno Schmidt, Gabriele Wohmann und Renate Axt lebten hier um nur einige zu nennen. Zweitens an dem Umstand, dass just zu dieser Zeit die Ärztin Dr. Richtzenhain, die Eigentümerin des ehemalige Wohnhauses des Chefarchitekten der Darmstädter Jugendstilkolonie, Joseph Maria Olbrich, das sie seit der Nachkriegszeit bewohnte, der Stadt unter der Bedingung anbot, dass es für "wissenschaftlich-kulturellen und der Friedensarbeit dienendem Zweck" genutzt würde. Also rief der Oberbürgermeister Sabais seinen Bekannten aus Weimarer Zeit und mittlerweile erfolgreichen Übersetzer und Herausgeber Karl Dedecius an und versuchte ihn zu einem Umzug nach Darmstadt zu überreden und somit das Darmstädter Kulturleben zu bereichern. Dedecius lehnte zunächst mit der Begründung ab, er hätte bereits im benachbarten Frankfurt ein Haus gekauft. Sogleich fügte er hinzu, dass er nach einem Domizil für ein neu zu begründendes Polen-Institut suche. Er kannte die Bedingungen der Spenderin und versicherte, dass alles, was ihr vorschwebe, in seinem Institut idealtypisch verwirklicht werden könne. Nach Verhandlungen mit der Stadt Darmstadt und den beiden Bundesländern Hessen und Rheinland-Pfalz, auf die hier nicht näher eingegangen werden soll, konnte im Dezember 1979 der Verein "Deutsches Polen-Institut" gegründet und am 11. März 1980 das Institut im Haus Olbrich feierlich eröffnet werden.[2] Sabais und die Stadt leisteten dabei auch wertvolle Unterstützung bei der Erarbeitung der Satzung, bei der Gründung des Vereins und bei der Einwerbung anderer Träger.[3]Besuch bei dem Gründungsdirektor Karl Dedecius: Gräfin Dönhoff, Helmut Schmidt; Foto: Deutsches Polen-InstitutDass Darmstadt Sitz des Instituts wurde, überraschte zunächst viele. Die erste Präsidentin des Institut, Zeit-Herausgeberin Marion Gräfin Dönhoff, meinte bei der Eröffnung des Instituts im Staatstheater: "Wieso Darmstadt? Warum nicht Hamburg, Köln oder München? … Ich kann Ihnen versichern, es gibt keine zweite Stadt in der Bundesrepublik, die mit derartiger Großzügigkeit, mit so viel Interesse und solcher Opferbereitschaft der Idee eines Deutschen Polen-Instituts zur Verwirklichung verholfen hätte… Das besondere an Darmstadt ist, dass die Bürger dieser Stadt bereit sind, Opfer auf sich zu nehmen, die nicht ihnen unmittelbar zugutekommen, sondern die von einem uns alle betreffenden höheren moralischen und kulturellen Aspekt her notwendig sind."[4]Ein anderer Gründungsdirektor hätte vermutlich den notwendigen Umbau eines Jugendstilhauses den Architekten und Denkmalschützern überlassen und sich auf seine literarisch-kulturellen Programme konzentriert. Nicht so Dedecius. Er nahm die Herausforderung an, sein Polen-Institut in einer "deutschen" Jugendstilvilla einrichten zu dürfen (auch der Jugendstil hieß in Darmstadt zunächst "deutsche Kunst"). Er entdeckte, dass Olbrich im Jahr 1898 mit dem polnischen Maler und Dichter Stanisław Wyspiański in der Wiener Zeitschrift "Ver sacrum" zusammengearbeitet hatte. Der eine gestaltete das Titelblatt mit dem Bild "Mutterschaft", der andere lieferte ein Bäumchen als Flächendekoration. Kurzerhand schuf Dedecius daraus ein Plakat, das beide Elemente zusammenbrachte und betrachtete es als Beleg einer deutsch-polnischen Zusammenarbeit aus der Zeit des Jugendstils. Dieses von Dedecius geschaffene Plakat hing lange Zeit im Kaminzimmer des Hauses Olbrich und es zierte die ersten Publikationen des Instituts.Die Ausstattung des Hauses begleitete er akribisch, das Olbrich-Blau der Außenkacheln schmückte das Treppenhaus, eine erste Publikationsreihe wurde "Blaue Reihe" genannt, selbst um die Beleuchtung kümmerte er sich und fand auf dem Trödelmarkt für eines der Zimmer eine original Jugendstilleuchte. Auch die übrige Ausstattung des Instituts von Schreibtischen bis zur Couch-Garnitur war Maßarbeit und entsprach nicht der DIN-Norm vergleichbarer Institute. In den ersten Jahresberichten sind die Spender genannt, die dies ermöglichten: die Robert Bosch Stiftung, die Allianz-Versicherung, Stiftung Volkswagenwerk sowie zahlreiche Firmen und Privatpersonen, viele davon aus Darmstadt. Das benachbarte Institut Mathildenhöhe konnte er überzeugen, dem Institut originale Möbel, darunter einen Olbrich-Flügel und mehrere Jugendstilbilder zur Verfügung zu stellen.Olbrichhaus Bildergalerie; Foto: Deutsches Polen-Institut [1] Andrzej Kaluza, Manfred Mack: Karl Dedecius und Darmstadt, in: Ilona Czechowska, Ernest Kuczyński (Hrsg.): Karl Dedecius: Inter Verba – Inter Gentes, Łódź 2021, S. 79-90 https://www.deutsches-polen-institut.de/politik/archiv-deutsch-polnisches-forum/
[2] Alfred Blumenfeld, Die Vorgeschichte, in: Fünfzehn Jahre Deutsches Polen-Institut Darmstadt, 1980-1995, Darmstadt 1995, S. 54-62
[3] Andreas Lawaty, Die Form des Instituts, in: Fünf Jahre Deutsches Polen-Institut, 1980-1985, S. 37
[4] Karl Dedecius, Das Deutsche Polen-Institut, in: Fünf Jahre Deutsches Polen-Institut, 1980-1985, S. 31