"Giacomo Corneo greift Thomas Pikettys Vorschläge für eine höhere Kapitalbesteuerung auf. Er argumentiert, dass die Steuersätze, die veranschlagt werden müssten, um die nachsteuerliche Kapitalrendite auf das Niveau des Wirtschaftswachstums zu reduzieren, so hoch sein müssten, dass sie Investitionen und unternehmerische Initiative substanziell beeinträchtigen und damit dauerhafte Kosten in Form eines verminderten Volkseinkommens verursachen würden. Er plädiert daher dafür, nach neuen Wegen zu einer deutlichen Aufwertung von öffentlichem Kapitaleigentum zu suchen, die geeignet wären, der zunehmenden Vermögenskonzentration effektiv entgegenzuwirken." (Autorenreferat)
In "Le capital au XXIème siècle" plädiert Thomas Piketty für eine drakonische Kapitalbesteuerung, um das Auseinanderdriften der Vermögen zu stoppen. Aber wegen ihrer schädlichen Anreizwirkung sind die von ihm anvisierten Steuersätze zu hoch. Eine Kombination aus niedrigeren Steuersätzen und einer aufgewerteten Rolle des öffentlichen Eigentums ist der Politikempfehlung Pikettys überlegen. Ein staatlicher Investitionsfond und ein Bundesaktionär sind die passenden Institutionen, damit das öffentliche Eigentum zu einer tragenden Säule der Wirtschaftsordnung des 21. Jahrhunderts werden kann.
In "Le capital au XXIème siècle" plädiert Thomas Piketty für eine drakonische Kapitalbesteuerung, um das Auseinanderdriften der Vermögen zu stoppen. Aber wegen ihrer schädlichen Anreizwirkung sind die von ihm anvisierten Steuersätze zu hoch. Eine Kombination aus niedrigeren Steuersätzen und einer aufgewerteten Rolle des öffentlichen Eigentums ist der Politikempfehlung Pikettys überlegen. Ein staatlicher Investitionsfond und ein Bundesaktionär sind die passenden Institutionen, damit das öffentliche Eigentum zu einer tragenden Säule der Wirtschaftsordnung des 21. Jahrhunderts werden kann.
Das Kapital im 21. Jahrhundert von Thomas Piketty löste zahlreiche Reaktionen aus. Einer der Hauptgründe hierfür liegt in den politischen Vorschlägen, welche im Buch enthalten sind und von zahlreichen Ökonomen als ungewöhnlich angesehen werden. Diese Masterarbeit setzt einen dieser Vorschläge, nämlich Pikettys Idee einer progressiven Kapitalsteuer, in den Mittelpunkt und hebt nennenswerte Aspekte hervor. Zunächst wird Pikettys Vorstellung von Vermögen und Kapital näher erläutert. Anschließend folgt eine Zusammenfassung der prominentesten Kritiken bezüglich Pikettys Version einer Vermögenssteuer. Die untersuchten Kritiken behandeln die Definition von Kapital und möglichen Auswirkungen von Kapitalbesteuerung auf wirtschaftliches Wachstum, die Durchführbarkeit einer globalen Vermögenssteuer sowie die Frage ob alternative Strategien die erwünschten Resultate erbringen würden. Zu guter Letzt widmet sich die Arbeit Umgehungs- und Ausweichsbewegungen und ihrer essentiellen Rolle bei der Vermögensbesteuerung. Daher erörtert die Arbeit die Rolle von Vermögensbesteuerung in Österreich und führt in die momentan existierenden empirischen Arbeiten bezüglich Umgehungs- und Ausweichsbewegungen im Falle von Vermögensbesteuerung ein. Weiters werden mithilfe des Household Finance and Consumption Survey (Welle II) Datensets mögliche Erträge einer Steuer auf Nettovermögen mit verschiedenen Steuermodellen ermittelt. Hierfür werden verschiedene Elastizitäten, welche die Abnahme von besteuerbarem Vermögen im Falle der Vermögenssteuer repräsentieren, in die Mikrosimulation integriert. Mithilfe dieser Simulation ist es möglich potentielle Erträge einer Nettovermögenssteuer hinsichtlich der gewählten Elastizität zu schätzen. Infolgedessen erhalten wir bereits bei moderaten Steuersätzen bedeutende potentielle Erträge, dennoch können wir auch den möglichen negativen Effekt von Umgehungs- und Ausweichsbewegungen auf Steuererträge zeigen. ; Capital in the twenty-first Century by Thomas Piketty triggered numerous responses. One of the main reasons for this lies in the policy proposals that are contained in the book and considered as unconventional by many economists. This master thesis focuses on one of these proposals, namely Pikettys idea of a progressive capital tax and highlights noteworthy aspects regarding this suggestion. Initially, Pikettys notion of wealth and capital is introduced. Then a summary of the most prominent critiques regarding Pikettys version of a wealth tax is given. The investigated critiques deal with the definition of capital and possible impacts of capital taxation on economic growth, the feasibility of a global wealth tax as well as an investigation of the question whether alternative policies might bring the desired outcomes. Last but not least, the work turns to evasion and avoidance movements and their vital role in wealth taxation. Thus, the thesis discusses the role of wealth taxation in Austria and introduces currently existing empirical works regarding evasion and avoidance movements in the case of wealth taxation. Furthermore, with the help of the Household Finance and Consumption Survey (Wave II) data set, potential net wealth tax revenues with different tax models are determined for Austria. For this, various elasticities representing the decrease in taxable wealth in the case of wealth taxation are integrated into the microsimulation. With the help of this simulation, it is possible to estimate potential net wealth tax revenues with respect to the chosen elasticity. As a result, we obtain substantial potential revenues already at modest tax rates but are also able to present the potential negative effect that evasion and avoidance movements may have on tax revenues. ; David Vogrin, B.A. (Econ.) ; Zusammenfassungen in Deutsch und Englisch ; Karl-Franzens-Universität Graz, Masterarbeit, 2020 ; (VLID)4825118
Gegenstand der Untersuchung ist der zwischen Nationalstaaten sich intensivierende Steuerwettbewerb um mobiles Kapital. Es wird die Besteuerung von Kapitalgesellschaften sowie die Besteuerung von Zinserträgen privater Haushalte ökonometrisch analysiert. Zudem untersucht die Studie speziell am Beispiel Deutschlands Gewinnverlagerungsaktivitäten multinationaler Unternehmen. Ergebnis der Untersuchung ist, dass Steuerwettbewerb um Unternehmen vor allem um mobile Unternehmensgewinne geführt wird, während Steueroasen im Bereich der Zinsbesteuerung aufgrund der Bedeutung ihres Bankensektors keinen Anreiz zur grenzüberschreitenden Kooperation haben.
Frontmatter -- Druckfehker- Berichtigungen -- Vorwort -- Vorwort zur dritten Anflage -- Inhalts-Verzeichnis -- I. Grundsteuer (S. 1-15) -- II. Gebäudesteuer (S. 19-35) -- III. Abgabe von den Gütern der toten Hand (S. 36-37) -- IV. Gewerbesteuer (S. 38-60) -- V. Wandergewerbesteiler (S. 61-74) -- VI. Bergwerkssteuer (S. 75-77) -- VII. Kapttalsteuer (S. 78-98) -- VIII. Lohn- und Besoldungssteuer (S. 99-114) -- IX. Gesetz, betr. die Verwendung der Erträge der Kapitalsteuer und der Lohn- und Besoldungssteuer sowie die Erhebung der Bezirkszuschläge. Vom 13. Juli 1901 -- X. Lizenzgebühren (S. 119-122): Gesetz, über die Erhebung von Lizenzgebühren für den Kleinhandel von geistigen Getränken und die Erhebung der Weinsteuer. Vom 13. Juni 1903 -- XI. Kirchensteuer (S. 123-125): Gesetz, betr. die Gehalts und Pensionsverhältnisse der protestantischen Pfarrer und die Fürsorge für deren Witwen und Waisen. Vom 6. Juli 1901 -- Backmatter
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Oft zitiert, kaum konkretisiert IBM die ökologisch-soziale Marktwirtschaft. Dies meint die Umfinanzierung der Arbeitskosten durch Ökosteuern. Konsequenterweise hiesse das: ein bedingungsloses Grundeinkommen, das aber aus der Besteuerung von Energieträgern und (Investiv-)Kapital finanziert wird und sich samt Steuern allmählich nach oben entwickelt. Andere Steuern und Staatsausgaben werden ersetzt. Einen Grundstein schuf die Regierung Schröder (1998IBM2005): Seit rund zwanzig Jahren wird ein Teil der Rentenbeiträge durch Ökosteuern finanziert. Was allerdings noch fehlt, ist eine parallel zur Ökosteuer zu erhebende IDoKapitalsteuerIDk sowie IBM zusätzlich zur Renten-Umfinanzierung IBM die direkte Ausschüttung eines Teils der Einnahmen durch ein IDoBürgergeldIDk. Eine solche Dynamisierung der ökologisch-sozialen Marktwirtschaft würde bei der Einkommensbildung die bisherige Fixierung auf Tarifpolitik hinter sich lassen, die mittlerweile ganze Berufsgruppen wie z.IAkB. die Kleinunternehmen in den Bereichen IT und Kreativität ausschliesst. (Verlagstext)
With the outbreak of the financial crisis in 2008, European governments extensively intervened to avert a severe economic recession. Taxation is a crucial instrument to achieve such economic objectives, but it also represents a redistributive tool in democratic societies. Generally, left-wing parties are more supportive of progressive taxes and redistribution than right-wing governments. As a crisis response, one could assume that European governments, especially social-democrats, reinforced a redistributive stance to compensate for the substantial amounts of public money used to bail-out financial institutions. Yet, the internationalisation of capital markets has made it difficult to levy high income taxes as it might cause capital flights, less investments and growth. Based on the tax reforms introduced between 2008 and 2010, the paper explores how European governments mitigated the fiscal stress from the crisis. The findings show that fiscal pressures significantly restrained the policy choices available to governments. ; Mit dem Ausbruch der Wirtschafts- und Finanzkrise in 2008, verabschiedeten die Europäischen Regierungen vielfältige Maßnahmen, um eine langfristige Rezession zu verhindern. Steuern sind ein wichtiges Instrument, um solche wirtschaftspolitischen Zielen zu erreichen, jedoch stellen sie auch ein wichtiges Umverteilungsmittel in demokratischen Gesellschaften dar. Für gewöhnlich sind Parteien des linken Spektrums größere Befürworter von umverteilungspolitischen Maßnahmen und von progressiven Steuern als konservative und liberale Parteien. Als Antwort auf die Krise könnte man somit erwarten, dass Europäische Regierungen, vorzugsweise linke, umverteilungspolitische Maßnahmen verabschieden, besonders da große Mengen an Steuergeldern benötigt wurden, um für finanzielle Institutionen einen Rettungsschirm bereit zu stellen. Die Liberalisierung der Kapitalmärkte erschwert es jedoch, hohe Kapitalsteuern zu erheben, da befürchtet wird, dass dies eine Kapitalflucht, weniger Investitionen und Wachstum zur Folge haben könnte. Anhand der Steuerpolitik, die zwischen 2008 und 2010 eingeführt wurde, geht das Arbeitspapier der Frage nach, mit welchen Reformen Europäische Regierungen den Krisendruck bewältigt haben. Die empirischen Ergebnisse zeigen, dass fiskalpolitischer Druck den politischen Handlungsspielraum von Regierungen erheblich einschränkt.
With the outbreak of the financial crisis in 2008, European governments extensively intervened to avert a severe economic recession. Taxation is a crucial instrument to achieve such economic objectives, but it also represents a redistributive tool in democratic societies. Generally, left-wing parties are more supportive of progressive taxes and redistribution than right-wing governments. As a crisis response, one could assume that European governments, especially social-democrats, reinforced a redistributive stance to compensate for the substantial amounts of public money used to bail-out financial institutions. Yet, the internationalisation of capital markets has made it difficult to levy high income taxes as it might cause capital flights, less investments and growth. Based on the tax reforms introduced between 2008 and 2010, the paper explores how European governments mitigated the fiscal stress from the crisis. The findings show that fiscal pressures significantly restrained the policy choices available to governments. -- Crisis ; fiscal stress ; economic growth ; tax policy ; political parties ; European Union. - Mit dem Ausbruch der Wirtschafts- und Finanzkrise in 2008, verabschiedeten die Europäischen Regierungen vielfältige Maßnahmen, um eine langfristige Rezession zu verhindern. Steuern sind ein wichtiges Instrument, um solche wirtschaftspolitischen Zielen zu erreichen, jedoch stellen sie auch ein wichtiges Umverteilungsmittel in demokratischen Gesellschaften dar. Für gewöhnlich sind Parteien des linken Spektrums größere Befürworter von umverteilungspolitischen Maßnahmen und von progressiven Steuern als konservative und liberale Parteien. Als Antwort auf die Krise könnte man somit erwarten, dass Europäische Regierungen, vorzugsweise linke, umverteilungspolitische Maßnahmen verabschieden, besonders da große Mengen an Steuergeldern benötigt wurden, um für finanzielle Institutionen einen Rettungsschirm bereit zu stellen. Die Liberalisierung der Kapitalmärkte erschwert es jedoch, hohe Kapitalsteuern zu erheben, da befürchtet wird, dass dies eine Kapitalflucht, weniger Investitionen und Wachstum zur Folge haben könnte. Anhand der Steuerpolitik, die zwischen 2008 und 2010 eingeführt wurde, geht das Arbeitspapier der Frage nach, mit welchen Reformen Europäische Regierungen den Krisendruck bewältigt haben. Die empirischen Ergebnisse zeigen, dass fiskalpolitischer Druck den politischen Handlungsspielraum von Regierungen erheblich einschränkt.
The discussion on the disparities in income and economic growth across countries has gained momentum in the literature. One strand of the literature has emphasized the differences between countries as a major contributing factor to the differences in growth rates. Government policy is one such unique country specific characteristic. This dissertation analyses the role of government policy and the resultant growth effect through three research papers. The first paper (chapter two) reviews the effects of changes in government policy through taxation. Changes on three types of taxes – taxes on wages, consumption and capital – are analyzed in a static neoclassical growth model. Within the setting of a static model with zero long run growth, the results find for important implications of changes in taxes on the levels of income, consumption and investments in the long run. The second paper (chapter three) looks at the effects of different types of government spending on long run growth through a theoretical endogenous growth setting. We find that government spending on human capital is important for long run growth. Finally, Chapter four using an empirical approach extends the analysis in chapter three and finds that government spending policy is important for long run growth. ; Die Diskussion um Ungleichgewichte bezüglich Einkommen und wirtschaftlicher Entwicklung im Ländervergleich hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Die Literatur hat verschiedene Unterschiede zwischen Ländern als Gründe fürWachstumsunterschiede herausgearbeitet. Länderspezifische Politik ist ein solcher Unterschied zwischen Ländern. Die hier vorgelegte Arbeit untersucht politische Handlungsführung und ihren Einfluss auf das Wirtschaftswachstum in drei Artikeln. Der erste Artikel (Kapitel zwei) beschäftigt sich mit Veränderungen in der Steuerpolitik und deren Effekt auf das Wirtschaftswachstum. Unterschiede in drei Steuerarten - Einkommensteuer, Mehrwertsteuer und Kapitalsteuer- werden in einem klassischen Wachstumsmodel überprüft. In einem statischen Model ohne langfristiges Wachstum, zeigen sich auf lange Sicht signifikante Auswirkungen auf Einkommen, Verbrauch und Investitionen. Der zweite Artikel (Kapitel drei) beschäftigt sich mit dem Effekt verschiedener Arten von öffentlichen Ausgaben für eine endogene Wachstumsumgebung. Ausgaben im Bereich Humankapital sind entscheidend für die langzeitliche Entwicklung. Schlussendlich unternimmt Kapitel vier, unter Zuhilfenahme eines empirischen Ansatzes, die Analyse von Kapitel drei und stellt heraus, dass öffentliche Ausgaben wichtig für das langfristige Wirtschaftswachstum sind. ; 103 Seiten
Damit Normative Politische Theorie kein Selbstzweck bleibt, ist es notwendig, sich mit Strategien zur Realisierung gerechter Gesellschaften zu beschäftigen. Allerdings hat sich in großen Teilen der Normativen Politischen Theorie ein, aus der Sicht von realistischen und komparativen Kritiker*innen, zunächst ungeeignet erscheinender idealtheoretischer Zugang etabliert. Im Rahmen idealer Theorie steht meist die Frage im Mittelpunkt, wie Prinzipien und Institutionen einer vollständig gerechten Gesellschaft aussehen (Rawls 2001). Der idealtheoretische Ansatz beansprucht jedoch auch, praktische Fragen nach gerechtem politischem Handeln unter nicht-idealen Bedingungen zu beantworten: Im Rahmen des "Ideal Guidance Approach" (IGA) werden verfügbare politische Maßnahmen nicht nur im Hinblick auf ihre unmittelbaren, gerechtigkeitsrelevanten Folgen beurteilt, sondern auch, inwiefern sie langfristig zur Erreichung eines ambitionierten Ideals beitragen. Hierbei muss jedoch auch beachtet werden, dass die Auswahl von Maßnahmen politische Auswirkungen hat und ihre Verfügbarkeit politischen Restriktionen unterliegt. Der vorliegende Beitrag setzt sich mit der realistischen und komparativen Kritik am IGA auseinander und erarbeitet vor diesem Hintergrund Kriterien für die Auswahl von politischen Programmen. Auf dieser Grundlage werden zwei Reformoptionen, die zur Realisierung des liberal-egalitären Ideals einer "Property Owning Democracy" (Rawls 2001) beitragen sollen, diskutiert: Erstens die Erhöhung von Einkommens- und Vermögenssteuern (Piketty 2014) und zweitens den Vorschlag der Einrichtung eines schuldenfinanzierten Staatsfonds (Corneo 2018a; 2018b).