Wandel im karibischen Raum
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B. 13, S. 37-54
ISSN: 0479-611X
"Die Länder im Karibischen Raum befinden sich im Umbruch. Ihre wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und politischen Probleme, mit denen sie zu kämpfen haben und die Ursache für die Instabilität in dieser Region sind, können nicht losgelöst gesehen werden von den äußeren Einwirkungen, die sich aus der internationalen Politik ergeben. Hinzu kommt, daß die Länder in ihrer wirtschaftlichen und politischen Bedeutung unterschiedlich einzuordnen sind. Trotz der Vielfalt, Widersprüchlichkeit und Eigenartigkeit ist der Karibische Raum aber unverkennbar ein eigenständiges Gebilde innerhalb Lateinamerikas. Die internationale Bedeutung dieser Region ergibt sich daraus, daß hier unmittelbar die Interessen der beiden Großmächte aufeinandertreffen. Die Sowjetunion versucht über Kuba und Nicaragua als Mitspieler von außen sich die innere Unruhe in den Ländern für ihre strategischen Ziele zunutze zu machen. Damit sind unmittelbar amerikanische Sicherheitsinteressen berührt. Eine Veränderung könnte langfristig Auswirkungen auf das militärische Gleichgewicht in der Welt haben. Die Ereignisse um die Insel Grenada im Oktober 1983 haben das verdeutlicht. Längerfristig können die Probleme der Länder, Staaten und Inseln im Karibischen Raum nur gelöst werden, wenn die Ursachen für die innere Instabilität beseitigt werden. Das erfordert eine wirtschaftlich und politisch sinnvolle Reformpolitik, die durch eine mit den USA vereinbarte gemeinsame Sicherheitspolitik abgesichert wird." (Autorenreferat)