Der Kaukasuskrieg im August 2008 wurde auf dem Staatsgebiet von Georgien ausgetragen. Nur fünf Tage dauerte der Krieg zwischen Russland und Georgien. Doch bis heute ist der Konflikt ungelöst.
Der Fünf-Tage-Krieg in Georgien hat für Russland ambivalente Ergebnisse gehabt. Einerseits hat es im Innern an Stabilität gewonnen – die Bevölkerung stützt den Kurs der Führung beinahe einstimmig –, es hat demonstriert, dass mit ihm im postsowjetischen Raum als wichtiger Akteur zu rechnen ist, es hat zunächst auch die amerikanische Position im Südkaukasus geschwächt, andererseits erfuhr es in der internationalen Politik keine Unterstützung und geriet in Gegensatz zu seinem wichtigsten Wirtschaftspartner, der Europäischen Union. Seit Ende August bemüht sich die russische Führung um Schadensbegrenzung. Ob sie dabei allerdings so weit gehen wird, eine internationale Friedensregelung zuzulassen, die die gesamte Region – einschließlich des Territoriums von Süd-Oossetien und Abchasien – umfasst, ist eher zweifelhaft.
Der Fünf-Tage-Krieg in Georgien hat für Russland ambivalente Ergebnisse gehabt. Einerseits hat es im Innern an Stabilität gewonnen – die Bevölkerung stützt den Kurs der Führung beinahe einstimmig –, es hat demonstriert, dass mit ihm im postsowjetischen Raum als wichtiger Akteur zu rechnen ist, es hat zunächst auch die amerikanische Position im Südkaukasus geschwächt, andererseits erfuhr es in der internationalen Politik keine Unterstützung und geriet in Gegensatz zu seinem wichtigsten Wirtschaftspartner, der Europäischen Union. Seit Ende August bemüht sich die russische Führung um Schadensbegrenzung. Ob sie dabei allerdings so weit gehen wird, eine internationale Friedensregelung zuzulassen, die die gesamte Region – einschließlich des Territoriums von Süd-Oossetien und Abchasien – umfasst, ist eher zweifelhaft.
Georgien ist in der Kaukasus-Region das problematischste Krisengebiet; dementsprechend liegt der Schwerpunkt des vorliegenden Beitrages auf den Auseinandersetzungen zwischen Georgien und Ossetien bzw. Abchasien. Zunächst jedoch geht der Autor auf die Bildung der Konföderation der kaukasischen Bergvölker und deren Vorbild, die autonome "Bergrepublik" (1920-1924) ein. Im folgenden werden die Ursachen der Eskalation der politischen und interethnischen Konflikte in Georgien untersucht und kurz die Rolle der Russischen Föderation tangiert. Dem Konflikt in Abchasien ist ein spezielles Kapitel gewidmet, in dem der Autor auf historische Hintergründe der abchasischen Autonomiebestrebungen eingeht und einen kurzen Abriß der wesentlichen politischen und militärischen Ereignisse der letzten drei Jahre sowie Einblick in die politischen und religiösen Positionen der verschiedenen Konfliktparteien gibt. Im letzten Kapitel wird das Krisenpotential der Bergvölker des Kaukasus reflektiert und die Position Rußlands gewertet. (BIOst-Rgl)
Verlagsinfo: Das Schlagwort 'Cyber' ist in aller Munde, viele Themen lassen sich durch dieses Präfix 'aufsexen'. Was aber steckt tatsächlich hinter den oftmals beschworenen Szenarien eines umfassenden Cyber-Krieges? Wie wirkt sich die Integration von Cyber-Operationen auf die klassische Kriegsführung aus? Diesen Fragen widmet sich die vorliegende Studie. Durch die Analyse des russisch-georgischen Krieges 2008, in dem es zu einem vermehrten Einsatz von Cyber-Operationen im Kontext konventioneller Angriffe kam, wird gezeigt, dass Cyber-Operationen noch nicht das Potenzial haben, umfassende und verheerende Wirkungen im klassischen Kriegsgeschehen zu entfalten. Ein Blick auf die in der Literatur zu findenden Bedrohungsszenarien und die Diskussion der Erkenntnisse des Fallbeispiels verdeutlichen, dass uns in absehbarer Zeit kein reiner Cyber-Krieg und auch kein verheerender Einsatz von Cyber-Operationen während eines konventionellen Krieges drohen. Dennoch sollten mit Blick auf zukünftige Entwicklungen die Forschungsanstrengungen auf dem Gebiet der Cyber-Sicherheit und der Cyber-Kriegsführung erhöht werden. Noch zu wenig werden praktische Fallbeispiele und tatsächlich existierende Kapazitäten nationaler Militärs beleuchtet. Christoph Berlich, Jahrgang 1986, studierte Wirtschafts-, Medien- und Politikwissenschaften in Luxembourg, Trier, Zürich und Halle (Saale). Während seines Masterstudiums entwickelte er ein besonderes Interesse an Fragestellungen rund um die Themen Cyber-Sicherheit und Cyber-Verteidigung. Durch studienbegleitende Praktika im Auswärtigen Amt in Berlin und New York und der Teilnahme an zahlreichen Fachkonferenzen konnte er sich eine besondere Expertise auf dem Gebiet staatlicher Cyber-Programme aneignen. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich Cyber-Kriegsführung und Cyber-Intelligence. Heute arbeitet der Autor am Deutschen Institut für Internationale Politik und Sicherheit, Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), welches den Bundestag und die Bundesregierung in außen- und sicherheitspolitischen Fragen berät. Er arbeitet dort in einem Forschungsprojekt zu den Herausforderungen der Digitalisierung für die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik, das das Auswärtige Amt berät.